Informationsveranstaltung 2019

Sehr geehrte Kameraden, meine sehr geehrten Damen und Herren,

am 07. und 08. November 2019 werden wir unsere jährliche Informationsveranstaltung in Aachen/Eschweiler durchführen.

Das Hauptthema unserer diesjährigen Veranstaltung steht im engen Zusammenhang mit der Gleichgewichtung von Landes- und Bündnisverteidigung und Einsätzen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements. Deutschland ist aufgrund seiner geografischen Lage Transitland und gleichzeitig logistische Drehscheibe für die kollektive Verteidigung im Bündnis. Gleichzeitig gilt es die Bereitstellung, den Aufmarsch und die strategische Verlegung eigener Streitkräfte vorzubereiten und zu üben. Dass wir dies können, haben wir in der Übung TRIDENT JUNCTURE 2018 eindrucksvoll nachgewiesen. Dennoch, die VJTF 23 wirft ihre Schatten voraus und es gilt jetzt, alle vorbereitenden Maßnahmen zu treffen, um auch diese anspruchsvolle Aufgabe zu meistern.

Dass die Logistik Vorbereitungszeit benötigt, um die bestmögliche Unterstützung für die Truppe zu gewährleisten, ist uns allen klar. Konsequenter Weise wollen wir uns in unserer Informationstagung mit dem Thema „Deutschland als logistische Drehscheibe für die kollektive Verteidigung im Bündnis“ beschäftigen und einige Aspekte in Vorträgen und Diskussionen vertiefen. Mir kommt es dabei darauf an, nicht nur „Nabelschau“ zu betreiben, sondern den Blick über den Tellerrand zu richten und zusammenhänge aufzuzeigen.

Ausgehend von sicherheitspolitischen Aspekten und Forderungen der NATO und EU an Deutschland werden wir uns mit den Aufgaben des Joint Support and Enabling Command, den Unterstützungsmöglichkeiten der Streitkräftebasis sowie des Kommandos Territoriale Aufgaben der Bundeswehr und des Logistikkommandos der Bundeswehr beschäftigen. Ergänzt wird dies durch das Thema „Konzeption Zivile Verteidigung – Unterstützung für die Streitkräfte in Krisen und Einsätzen“ sowie die Erfahrungen eines Kommandeurs eines Logistikbataillons der NATO Response Force. Neben diesen Kernthemen werden wir uns auch mit aktuellen Herausforderungen unserer Beschaffungsorganisation, der Reservistenarbeit und unseren zentralen Ausbildungseinrichtungen beschäftigen.

Ich freue mich, dass es uns wieder gelungen ist hochkarätige Referenten zu gewinnen, die uns aktuelle Informationen auf der Grundlage neuester Entwicklungen vortragen und uns zusätzlich für eingehende Diskussionen zur Verfügung stehen werden. Natürlich wird auch dieses Jahr wieder ausreichend Zeit und Gelegenheit zum „Netzwerken“ bestehen.

Das Programm der Informationsveranstaltung  steht ihnen als Download bereit.

Eine Anmeldung zu dieser Veranstaltung ist ab sofort online möglich.

Kameradinnen und Kameraden, meine Damen und Herren, ich freue mich sehr auf Ihren Besuch in Eschweiler, interessante Vorträge, Diskussionen und natürlich auf unseren traditionellen Gesellschaftsabend.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

 

 

 

 

 

 

 

 

Ihr
Volker Thomas
Generalmajor

Aktuelle Herausforderungen der NATO

Das FES-Landesbüro NRW lädt am 03. September herzlich zum nächsten Sicherheitspolitischen Forum NRW nach Bonn ein.

Die sicherheitspolitische Lage in und um Europa hat sich durch Krisen in der Nachbarschaft, durch die terroristische Bedrohung aber auch in Folge technologischer Entwicklungen der Cyberkriegsführung und der Klimakrise verschärft. Dabei sind zunehmend sicherheitspolitische Herausforderungen innerhalb Europas präsent, während ebenso Instabilitäten in einzelnen afrikanischen Staaten, im Nahen Osten, und in Teilregionen Asiens das globale Sicherheitsgefüge schwächen.
Seit 70 Jahren ist die NATO ein Garant für internationale und nationale Sicherheit. Als politische und militärische Allianz bietet sie den Rahmen für Kooperation zwischen den USA, Kanada und Europa und bindet die Türkei als wichtigen strategischen Partner in die Sicherheitspolitik ein. Doch das Bündnis steht aktuell vor großen externen und internen Herausforderungen. Nach der Annexion der Krim durch Russland und durch die russische Intervention in der Ostukraine hat sich das Verhältnis der NATO zu Russland verschlechtert. Als Folge rückte in der NATO die Bündnisverteidigung nach dem Treffen der Staats- und Regierungschefs der NATO-Mitgliedsstaaten 2014 in Wales wieder in den Mittelpunkt der Agenda. In außenpolitischen Fragen vertreten die USA und viele der europäischen Staaten zunehmend konträre Positionen. Als 45. Präsident der USA stellte Donald Trump die NATO sogar grundsätzlich in Frage und befeuerte wiederholt die Debatte über die aus seiner Sicht unzureichenden Verteidigungsausgaben einzelner Mitgliedsstaaten.

Vor dem Hintergrund dieser Entwicklungen fragen wir im Rahmen des Sicherheitspolitischen Forums NRW im Dialog von Politik, Bundeswehr und Wissenschaft:

  • Wie bewertet der für die Verteidigungsplanung Nordeuropas, aber auch für den Einsatz der Nato in Afghanistan und im Baltikum, zuständige Nato-Kommandeur aus operativer Sicht die aktuelle Lage des Militärbündnisses?
  • Wie wirken sich aus politischer Perspektive die Auseinandersetzungen zwischen den USA und Europa auf die Stabilität der NATO aus und welche Erwartungen dürfen an die zukünftige Entwicklung des Verteidigungsbündnisses gerichtet werden?
  • Welche militärischen Krisenherde sind die größten Herausforderungen für die NATO?

 

Vorläufiges Programm:
17.30 Uhr Begrüßung
FES-Landesbüro NRW

17.40 Uhr Impulsvorträge
Erhard Bühler, General ,Commander Allied Joint Force Command, Brunssum

Wolfgang Hellmich MdB, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des deutschen Bundestags
Dr. Claudia Major, Stiftung Wissenschaft und Politik (angefragt)

18.45 Uhr Anschließende Podiumsdiskussion
Moderation: Hans-Joachim Schaprian, Oberst a.D.

19.45 Uhr Veranstaltungsausklang bei abschließendem Imbiss

Wir laden herzlich ein, diese und Ihre Fragen gemeinsam mit unseren Podiumsgästen zu diskutieren!

Wir bitten Interessierte um Anmeldung über diesen Link

 

Quelle:

Arne Cremer
Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert-Stiftung

Anwenderforum Rüstung und Nutzung Rü.Net 2019: VJTF 2023 – Herausforderungen, Chancen und Risiken

Das Anwenderforum Rüstung u. Nutzung (Rü.Net) in enger inhaltlicher Abstimmung mit dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) geht am 04. und 05. September in Vallendar bei Koblenz in die Wiederholung.

Nach Absprache mit dem BAAINBw wurde über diese Hochwertveranstaltung das Label „VJTF 2023 -Herausforderungen, Chancen u. Risiken“ gesetzt. Als Keynotespeaker sind bereits Generalmajor Gert Friedrich Nultsch, militärischer Vizepräsident des Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung in der Bundeswehr und der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses des Deutschen Bundestages, Wolfgang Hellmich (MdB), bekannt.

Vorrangige Themen werden sein:

  • System Panzergrenadier
  • Bewegliche Unterbringung im Einsatz
  • Sicherstellung von Transport- und Unterstützungsaufgaben im Bereich des Heeres und der Streitkräftebasis
  • Digitalisierung Meldewesen Materielle Einsatzbereitschaft
  • Optimierung Ersatzteil/Austauschteil Versorgung
  • Aufbau 30 Tage Einsatzvorrat
  • Zulassungproblematik EMAR/DEMAR

Die Rü.Net wird durch ein exklusives Plenum eröffnet. Neben den erwähnten Vortragenden wird auch ein Vertreter des Stabes VJTF (BAAINBw) eine Keynote halten. Im Schwerpunkt werden die Abteilungen „Kampf“, „Landunterstützung“, „Luft“ und „Technische, logistische und wirtschaftliche Querschnittsaufgaben“ vertreten sein. Am zweiten Tag wird in Fachpanels umgegliedert. Chairmen der Abteilungen Kampf/Landunterstützung und Luft werden hier durch das anspruchsvolle Programm führen.

Weitere Informationen und die Anmeldemodalitäten zu dieser Veranstaltung finden Sie hier.

Newsletter Verteidigung 26/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 26/2019:

  • Zielvorstellungen zur Flugsimulation
  • CH-53K: Überragende Leistungsfähigkeit
  • Chinook:„Verfügbar – verlässlich – bezahlbar!“
  • Rakete FZ275:präzise und effizient
  • Heeresflieger erneut nach Afghanistan
  • Übergabe Sea Lion Ende Oktober geplant
  • Der Flugdienst der Bundespolizei

Zum Download …

Tag der offenen Tür mit Biwak am 22. Juni 2019 in GARLSTEDT

Information für alle Mitglieder des blauen Bund e.V.

Der Kommandeur Brigadegeneral Andre‘ Denk

sowie die zivilen und militärischen Mitarbeiterinnen

und Mitarbeiter der Logistikschule der Bundeswehr

laden zum

Tag der offenen Tür mit Biwak

am Samstag, 22. Juni 2019

in die Lucius D. Clay-Kaserne,

Garlstedt ein.

Programm:

Zeit:                            Programmpunkt

10:00                          Einlass / Start der Programmpunkte

10:15                          Ökumenischer Feldgottesdienst auf dem Biwakplatz

11:00                          Begrüßung durch den Schulkommandeur

12:00                          Platzkonzert des Heeresmusikkorps Hannover

12:00 und                 Dynamische Geräte- und Fahrzeugpräsentation

14:00

10:00-17:00             Vergleichswettbewerb der Freiwilligen Feuerwehren OHZ

13:00 und                 Modenschau Bundeswehrbekleidung

15:00

16:00                         Nachwuchsband OHZ „Friday 5pm“

17:30-22:00             Biwak mit Livemusik

22:00                         Ende Biwak

Alle Programmpunkte werden durch Ausschilderung gekennzeichnet.

Fotos und Inhalt LogSBw, Informations-, Presse und Öffentlichkeitsarbeit

HAUS RISSEN – Themenabend „Transatlantischen Beziehungen“

Die transatlantischen Beziehungen beschäftigen uns nach wie vor sehr. Denn seit dem Amtsantritt von US-Präsident Trump scheint nichts mehr, wie es war: vermeintlich sichere Grundannahmen  haben keine uneingeschränkte Gültigkeit mehr, die Zusammenarbeit mit den USA auf der Grundlage gemeinsamer Normen und Werte wird immer häufiger infrage gestellt.

Handelt es sich bei dieser transatlantischen Krise um eine Übergangserscheinung oder doch eher um einen unumkehrbaren Bruch in der internationalen liberalen Weltordnung? Wie sollte die EU auf diese Entwicklungen reagieren? Kann und sollte die EU ihre strategische Autonomie ausbauen? Welche Rolle kommt hierbei Deutschland als einflussreichstem EU-Mitglied zu? Diese und viele weitere Fragen möchten wir im Rahmen eines Themenabends mit Ihnen diskutieren. Den Impulsvortrag hält Frau Dr. Constanze Stelzenmüller, Robert Bosch Senior Fellow am Center on the United States and Europe, Brookings Institution, Washington DC.

Dieser Themenabend zu den transatlantischen Beziehungen findet statt im HAUS RISSEN am Mittwoch, den 26. Juni 2019, um 19:30 Uhr. Näheres hierzu, incl. der Anmeldung finden sie hier.

 

Friedensmacht Europa

Friedensmacht Europa.
Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik
im Europawahljahr 2019.

Zu dem o.g. Thema hielt das Mitglied des Europaparlaments, Herr Markus Ferber, auf Einladung des Vorsitzenden der Kameradschaft Ulm / Dornstadt im „Blauer Bund e.V.“, Oberstleutnant a.D. Andreas Lempke, am 10.04.2019 im Rahmen einer sicherheitspolitischen Runde einen Vortrag in der Rommelkaserne Dornstadt.
Hieran nahmen 120 Zuhörerinnen und Zuhörer teil, darunter Vorsitzende und Mitglieder der kooperierenden örtlichen Vereinigungen des Deutschen Bundeswehrverbandes, der Gesellschaft für Sicherheitspolitik, der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik sowie der Kameradschaft der Dornstädter/Schwäbischen Panzersoldaten e.V.

In der Einleitung stellte der Referent fest, dass die Entwicklung hin zur heutigen Europäischen Union als erfolgreich zu bezeichnen ist. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges sei unter den Menschen v.a. in den westeuropäischen Staaten die Sehnsucht nach Frieden, Freiheit und Wohlstand die treibende Kraft für das Verständnis füreinander und die Zusammenarbeit bei gemeinsam definierten Zielen gewesen. Es sei gelungen, im Inneren dauerhaften Frieden zu schaffen und Sicherheit zu gewährleisten.

Neuartige große Herausforderungen ergaben sich durch die sich stark veränderte internationale Lage in den vergangenen 25 Jahren seit der Wiedervereinigung Deutschlands.
Hierbei wurden u.a. folgende Ereignisse hervorgehoben:
– die NATO-Osterweiterung,
– die völkerrechtswidrige Annexion der Krim,
– der schwelende und in den Medien nicht mehr so beachtete Konflikt in der Ostukraine,
– die Konfliktlage im Asowschen Meer,
– die nationalistischen Strömungen in Polen, Ungarn und anderen nordöstlichen und südöstlichen, aber auch in westeuropäischen Staaten,
– die Unberechenbarkeit russischer Außen- und Rüstungspolitik,
– die daraus sich ergebende Bedrohung der baltischen Republiken in Verbindung mit Großmanövern in Grenznähe.

Ökonomisch entwickelten sich besondere Herausforderungen gegenüber dem strategischen Ansatz Chinas (neue Seidenstraße) und dessen aggressiven Technologiekaufs durch Anteils- oder Komplettübernahme westlicher Groß- und Kleinunternehmen.

Erschreckend sei auch die außen- und sicherheitspolitische Haltung und Entwicklung der Trump-Administration. Die USA sind nicht mehr der verlässliche Partner Europas.
Der von Amerika immer propagierte und selbst gepflegte freie Welthandel wird jetzt in Frage gestellt, gemeinsame Bemühungen in der Umweltpolitik werden aufgekündigt, ebenso andere internationale Abkommen und Vereinbarungen.
In der Außen- und Sicherheitspolitik haben die USA schon länger ihr Hauptinteresse in den asiatischen Raum verlagert und sehen dort für sich selbst die größte Bedrohung. Daher wird Europa aufgefordert, im Rahmen der Lastenteilung mehr für sich selbst zu sorgen.
Die Trump-Forderung, die 2014 vereinbarte 2% des Bruttoinlandproduktes für die Verteidigungsausgaben zu erfüllen, wird durch das Angebot, Rüstungsgüter zur Harmonisierung der Waffensysteme in den USA zu kaufen, ergänzt.

Auf dem afrikanischen Kontinent entwickeln sich ständig neue Krisengebiete. Man hat errechnet, dass sich bis 2050 die Bevölkerung dort verdoppeln wird und die Versorgungs- und Arbeitsmarktlage in der Zukunft weitere Migrationswellen auslösen wird, wenn dort die Lebensbedingungen nicht schnellstmöglich verbessert werden.

In der Mittelmeerregion sind wir Europäer mit bedrohlichen Entwicklungen vor eigener Haustür konfrontiert, die uns unmittelbar betreffen.

Was folgt aus alledem?
Europa steht vor großen Herausforderungen in der gemeinsamen Sicherheitspolitik, die nach 1990 als GASP (Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik) initiiert wurde.
Schon Henry Kissinger (von 1973 bis 1977 Außenminister der Vereinigten Staaten) hatte die scherzhafte Frage an die Europäer gestellt, welche Telefonnummer er wählen müsse, wenn er mit Europa außenpolitische Angelegenheiten besprechen wolle.
Es wird entscheidend darauf ankommen, dass Europa unter seinen noch 28 Mitgliedern schnell zu abgestimmten, effizienten Lösungen in allen aktuell anstehenden Entscheidungsprozessen kommt.

Es gibt gute Ansätze wie PESCO (Permanent Structured Cooperation) als die Zusammenarbeit der EU-Staaten in gemeinsamer Sicherheits- und Verteidigungspolitik mit dem Ziel der Interoperabilität, Synchronisierung der nationalen Streitkräftestrukturen und Realisierung gemeinsamer Rüstungsprojekte. „Hier muss noch mehr geschehen“, so die Zwischenbilanz.
Genannt wurde die Typenbereinigung bei Waffensystemen (USA=30 Systeme, EU=178!) und Kampfpanzern (USA=1 Typ, EU=70 Typen) sowie die Forderung nach gemeinsamen Rüstungsprojekten.
Erforderlich sei auch die Aufteilung militärischer Fähigkeiten auf die EU-Länder (nicht jedes Land muss über alle Fähigkeiten verfügen).
Dringend notwendig sei die EU-Abstimmung bei Rüstungsexportfragen angesichts der in mehreren EU-Staaten gemeinsam produzierten Rüstungsgüter, wobei Deutschland als High Tech-Standort bedeutsam ist.
Als positiv wurde weiter bewertet, dass das EU-Parlament einen EU-Verteidigungsfond zustande gebracht hat, der in der nächsten Legislaturperiode auf 30 Milliarden Euro anwachsen soll.
Die EU hat Grenzkontrollen nach innen abgebaut. Das bedeutet aber, dass die Außengrenzen gemeinsam zu schützen sind. In diesem Zusammenhang ist es unabdingbar, dass ein Einreise- / Ausreiseregister wie überall sonst in der Welt so auch in der EU realisiert wird (einschließlich Fingerabdruck auf den Personaldokumenten). Für den Außengrenzschutz sind mehr operative Kräfte (Grenzpolizei) zur Kontrolle vorzusehen.

Als Fazit ist festzuhalten:
Um die großen globalen aber auch innereuropäischen Herausforderungen in der Zukunft besser und entschlossener bewältigen zu können und Frieden, Freiheit und Sicherheit zu erhalten, müssen die EU-Mitgliedstaaten auf den beschriebenen und anderen Gebieten viel enger zusammenarbeiten und ihre Kräfte bündeln.
Vor allem in der Außen- und Sicherheitspolitik muss die EU mit einer gemeinsamen Stimme sprechen.

Zum Schluss appellierte Herr Ferber für eine rege Beteiligung bei der bevorstehenden Europawahl.

Dem von Herrn MdEP Markus Ferber in professioneller und ansprechender Weise gehaltenen Vortrag schloss sich eine lebhafte Diskussion an, bei der auch Verwunderung darüber zum Ausdruck kam, dass Europapolitik so wenig Beachtung fände und häufig als Buhmann herhalten muss.

Autor: Oberstlt a.D. Karl-Dieter Karstens

Besuch der Versandapotheke DocMorris

Vor einigen Jahren wurde sehr kontrovers darüber diskutiert, ob Versandapotheken in Deutschland erlaubt werden müssen. Natürlich gibt es eine Menge Argumente, die für eine Versandapotheke sprechen. Genauso gibt es aber auch Argumente für die Apotheke vor Ort. Egal wie man dazu steht, eins ist aber gewiss, wer mitreden will in dieser teils unsachlich geführten Diskussion, der muss sich erst einmal beide Seiten anhören. Daher besuchte Ende Januar die Kameradschaft AACHEN/ESCHWEILER im „blauer Bund e.V.“ mit 39 Teilnehmern den Hauptsitz der größten Versandapotheke in Europa, nämlich DocMorris, in HEERLEN (NL).

Hier hat DocMorris im Jahre 2015 auf etwa 16.000 m² seine neue Logistik- und Verwaltungszentrale im European Business Park AVANTIS eröffnet. Erwartet wurden wir von Herrn Matthias Stromberg, dem Vice President Operations und ehemaligen Offizier der Nachschubtruppe, der auch diesen Besuch vorbereitet hat und ihn selbst mit durchführte.

Zahlen, Daten, Fakten

DocMorris gehört hierzulande zu den bekanntesten Versandapotheken überhaupt. Dies liegt wohl auch daran, dass die Apotheke einst der Vorreiter für die heute florierende Branche des Medikamentenversandhandels gewesen ist.

An den Start im Jahr 2000 ging die Versandapotheke mit fünf Mitarbeitern – und jede Menge Engagement und Mut zur Innovation. Der Erfolg gab den Gründern schon bald Recht: Bereits ein Jahr nach der Gründung gab es mehr als 60.000 Kunden. Im Jahr 2005 war die Apotheke bereits bei über 600.000 Kunden angelangt, hatte mehrere Auszeichnungen gewonnen und freute sich über starke Umsätze.

Heute ist DocMorris Europas größte Versandapotheke und ein Tochterunternehmen der Zur Rose Group AG, die neben DocMorris auch die Versandapotheken Vitalsana, apo-rot, Eurapon und medpex zu ihrem Portfolio zählt. Zur Rose erzielte im Jahr 2018 in Deutschland einen Umsatz von 581 Mio €. Davon entfallen 262 Mio. € auf rezeptpflichtige Arzneimittel. Insgesamt liegt der Anteil aller EU-ausländischen Versandapotheken bei ca. 1% am gesamten deutschen Apothekenmarkt für verschreibungspflichtige Arzneimittel.

Die Apotheke DocMorris hat bis zu 180.000 Gesundheitsprodukte auf Lager, darunter rezeptpflichtige Arzneimittel (Rx) und frei verkäufliche Medikamente (OTC) sowie Gesundheits- und Körperpflegeprodukte. Am Standort HEERLEN arbeiten ca. 600 Mitarbeiter für das Unternehmen.

Wer über das Internet bestellt, muss nicht lange auf sein Päckchen warten – alle Aufträge verlassen in der Regel innerhalb von 24 Stunden das Haus einschließlich der besonders zu behandelnden kühlpflichtigen Medikamenten. Dass dabei eine durchdachte Logistik und ein effizientes Supply Chain Management mit einem hohen Level an Automatisierung und Digitalisierung überragende Rollen spielen, versteht sich von selbst.

Die Führung durch den Betreib orientierte sich am Weg des Rezeptes, d.h. vom Eingang einer Rezept-Bestellung, über die pharmazeutische Prüfung bis zur Kommissionierung und Endkontrolle der Medikamente bis zur Übergabe des Paketes an den Logistikdienstleister.

Auftragsmanagement, Pharmazeutische Prüfung und Customer Service

Täglich werden neben den online oder in anderer Form erfolgten Bestellungen noch tausende in Papierform vorliegende Rezepte bearbeitet. Dazu sind schon in den frühen Morgenstunden die Briefe bei der Poststelle abzuholen, zu öffnen und zu scannen, um sie anschließend als elektronischen Auftrag ins Firmensystem einzuspeisen. Nach dieser Digitalisierung und Vorsortierung als erste Schritte beginnt die Korrekturlesung mit anschließender Belegerstellung.

Im zweiten Schritt erfolgt die pharmazeutische Auftragsprüfung. Im 4-Augenprinzip wird jedes Detail der Bestellung von Pharmazeuten doppelt geprüft. Dazu sind ca. 90 Apotheker und Pharmazeuten vor Ort. Sie kontrollieren nicht nur jede Bestellung nach pharmazeutischen Sicherheitsstandards, sondern beraten auch die Kunden persönlich. Sollten mehrere Medikamente verordnet worden sein, kontrolliert DocMorris, ob sich die Wirkstoffe in den Medikamenten miteinander vertragen. Dabei werden die Bestellungen der letzten 3 Monate miteinbezogen.

Diese Wechselwirkungsprüfung mit Langzeitbetrachtung garantiert mehr Sicherheit bei der Medikamenteneinnahme. Kontrolliert wird ebenfalls die Plausibilität der verordneten Wirkstoffstärke und – falls auf dem Rezept vermerkt – auch die Dosierung. Dabei wird auch berücksichtigt, ob eventuell von verschiedenen Ärzten der gleiche Wirkstoff verschrieben wurde. Diese Dosierungsprüfung mit Doppelverordnungskontrolle ergibt somit besseren Schutz vor Überdosierung. Alle wichtigen Hinweise zu den Medikamenten nebst Rezeptduplikaten werden schriftlich – zum Nachlesen und Abheften – mit versandt. Schriftliche Einnahmeempfehlungen informieren über die verordnete Dosis des Arztes, über eventuelle Beeinträchtigungen, über Unverträglichkeiten mit Nahrungsmitteln etc.

Durch den Betrieb von eigenen Callcentern kann eine pharmazeutische Beratung per Video-Live-Chat, telefonisch und schriftlich erfolgen. Damit kann jeder Kunde ausführlich, anschaulich und individuell, bequem und diskret von zu Hause aus beraten werden.

Lagerlogistik

Sie umfasst alle Aufgaben zur Planung, Steuerung, Bereitstellung und Optimierung von Prozessen entlang der Wertschöpfungskette. Somit bestimmt sie die Art und Weise, wie Waren im Lager aufbewahrt und verwaltet werden. Bei DocMorris werden im Lager mehrere tausend stock keeping units (SKU), also Bestandseinheiten oder unterschiedliche Artikel im Lager, vorgehalten. Aus diesem zuvor richtig einsortierten Bestand werden die Arzneimittel automatisch kommissioniert oder Mitarbeiter entnehmen per Hand die bestellten Waren, legen sie auf Förderbändern in Auftragskörben bereit und führen sie der Endkontrolle zu. So werden täglich bis zu 25.000 Aufträge abgearbeitet. Dahinter stehen natürlich großteils automatisierte, aber auch manuelle Verfahren, ohne die eine Lagerung, Kommissionierung und der Warentransport vom Wareneingang bis zum Warenausgang nicht durchführbar wäre. Trotz der komplexen Prozesse liegt der Anteil der Retouren unter erfreulichen 1% der Versandpakete. Wesentlich zu diesem guten Ergebnis trägt eine effektive, doppelte Qualitätskontrolle bei.

Zurzeit verlassen jährlich bis zu 6 Mio. Pakete, korrekt adressiert, kommissioniert und den Vorschriften entsprechend verpackt, das Lager. Um das zukünftige Wachstum in der Logistik (Logistik 4.0) verwirklichen zu können, ist ein Erweiterungsbau bzw. Neubau in unmittelbarer Nähe zur jetzigen Lagerhalle in Umsetzung.

Zusammenfassung und Ausklang

Natürlich ließ es sich DocMorris nicht nehmen, unsere abschließenden Fragen durch Herrn Max Müller, Mitglied des Vorstandes, beantworten zu lassen. Hochinteressant waren seine Ausführungen zur Weiterentwicklung des Versandapothekenwesens und zu den Arzneidosierungen. So erfuhren wir, dass seit 2004 der Versandhandel mit Medikamenten in Deutschland erlaubt ist. Im Oktober 2016 entschied dann der Europäische Gerichtshof (EuGH) gegen den Widerstand der deutschen Standesvertretung der Apotheker (ABDA), dass EU-ausländische Versandapotheken ihren Kunden auf rezeptpflichtige Medikamente Boni gewähren dürfen.

Bei der Arzneimittelweiterentwicklung sieht er hier zukünftig Arzneimittel, die Wirkstoffe in auf den Patienten exakt zugeschnittenen Dosierungen enthalten. Im Prinzip eine Hülle mit den für den Patienten genau abgemessenen Wirkstoffen, quasi eine Pille für den ganzen Tag.

Nach einem herzlichen Dankeschön unseres Vorsitzenden, Herrn Oberst a.D. Selbert, für diese sehr gut und umfassend vorbereitete sowie insgesamt äußerst gelungene Betriebsführung bei DocMorris begaben wir uns zum Ausklang in die „zwarte Madonna“.

Am Westrand von VAALS liegt in einer Senke das neueste Museum VAALS mit einer einzigartigen Sammlung von Heiligenstatuen und -bildern belgischen und niederländischen Duktus aus katholischen Kirchen und Klöstern. Gegenüber befindet sich das pittoreske Museumscafé „De Zwarte Madonna“. Hier wurde in lockerer Atmosphäre und in intensiven Tischgesprächen der hochinteressante Besuch bei DocMorris nochmals nachbereitet.

Autor und Bilder: OTL a.D. J. Steibel

Seminar: Braucht Europa eine gemeinsame Außen-und Sicherheitspolitik?

Aus historischer Perspektive ist die europäische Integration eine beispiellose politische Erfolgsge­schichte. Doch die Akzeptanz und das Vertrauen in die europäische Idee scheint in vielen Mitglieds­staaten durch die Folgen der anhaltenden (weltweiten) Wirtschafts- und Finanzkrise getrübt: Pro­testparteien und Populisten konnten sich inzwischen in Europa als relevante politische Kräfte etab­lieren, obwohl eine Mehrheit der EU-Bürger eine Verbundenheit mit der EU empfindet und die Mit­gliedschaft in der EU positiv bewertet. Fakt ist: Die Zukunftsperspektiven, insbesondere die der jungen Menschen in der EU, könnten nicht unterschiedlicher sein. Wie denken die Menschen in NRW über Europa?

Europa ist zwar wirtschaftlich inzwischen auf Augenhöhe mit den USA, aber außenpolitisch oder gar militärisch wird die Europäische Union weltweit immer noch nicht entsprechend wahrgenommen. Sie ist dabei, ihren Weg der weltweiten Einflussnahme zu finden. Europa muss eine echte Außenpolitik und eine Verteidigungs- und Sicherheitspolitik entwickeln. Wir wollen in dem Seminar die Chancen und Herausforderungen der gemeinsamen Außen-und Sicherheitspolitik in Europa weiter denken.

Das Seminar: Braucht Europa eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik findet vom 03.Mai, 16:00 Uhr bis 05.Mai 2019, 16:00 Uhr im DJK, Bildungs-und Sportzentrum in Münster statt.

Wir bitten um Anmeldung bis zum 24.03.2019 mit dem entsprechenden Anmeldebogen.

Weitere Informationen:

Quelle:

Friedrich-Ebert-Stiftung e.V.
Landesbüro Nordrhein-Westfalen
Godesberger Allee 149
53175 Bonn

 

Donnerberger Gesprächskreis März 2019

Bei einem Referendum des Vereinigten Königreichs am 23. Juni 2016 stimmten 51,89 % der Wähler für den Austritt des Vereinigten Königreichs aus der Europäischen Union („Brexit“ = „British Exit“). Die britische Premierministerin Theresa May leitete den Austrittsprozess gemäß Artikel 50 des Vertrags über die Europäische Union am 29. März 2017 durch schriftliche Mitteilung an den Europäischen Rat rechtlich wirksam in die Wege. Damit ist nach der vertraglich vorgesehenen zweijährigen Verhandlungsperiode mit dem Austritt für März 2019 zu rechnen. Entspricht das den aktuellen Realitäten?

Als Vortragender konnte Herr Dr. Gunter Schaible Geschäftsführer für den Bereich International, Verkehr und Handel der IHK Aachen gewonnen werden.

Er wird zu folgendem Thema vortragen: „Brexit News – Aktuelles aus London und Brüssel“

Wann: Donnerstag, den 14. März 2019 2019 um 17:30 Uhr

Wo: Donnerberg-Kaserne, 52249 Eschweiler, Birkengangstraße 140 (Offizierheim)