Neue Impulse für die Innere Führung, das Traditionsverständnis und die politische Bildung der Bundeswehr

Das FES-Landesbüro NRW lädt am 25. März herzlich zum nächsten Sicherheitspolitischen Forum NRW nach Bonn ein.

Die Innere Führung mit ihrem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ ist ein Markenzeichen der Bundeswehr und hat zentrale Bedeutung für die Verankerung der Truppe in der Gesellschaft. In der Bundeswehr, wie in der deutschen Öffentlichkeit, ist seit 2017 eine kontroverse Debatte über das soldatische Selbstverständnis, über Fragen der Traditionspflege sowie über grundsätzliche Führungsfragen entbrannt.
Dokumentierte Fälle von Mobbing und Erniedrigung von Soldat_innen während der Ausbildung, die Entdeckung von Wehrmachtsdevotionalien in einzelnen Kasernen, der Skandal um einen rechtsextrem eingestellten Offizier mit Terrorplänen sowie Medienberichte über ein mögliches rechtes Netzwerk in der Bundeswehr haben strukturelle Defizite in der Führungs- und Organisationskultur in den Blickpunkt der gesellschaftspolitischen Debatte gerückt.
In Folge dieser Debatte wurde zur Stärkung der Inneren Führung das Programm „Innere Führung Heute“ gestartet, ein neuer Traditionserlass herausgegeben und beschlossen, die Politische Bildung für Angehörige der Streitkräfte zu stärken.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung wollen wir im Rahmen des Sicherheitspolitischen Forums NRW im Dialog von Politik, Bundeswehr und Wissenschaft folgende Fragen diskutieren:

  • In welcher Form besteht Handlungsbedarf, das Konzept der Innere Führung mit dem Leitbild des „Staatsbürgers in Uniform“ weiter zu entwickeln?
  • Welche aktuellen Herausforderungen beeinträchtigen die praktische Umsetzung der Inneren Führung als Führungsphilosophie der Bundeswehr?
  • Was sind die zentralen Ziele des Programms „Innere Führung Heute“ und des neuen Traditionserlasses?
  • Welchen Beitrag können Maßnahmen der Politischen Bildung leisten und wie soll die Politische Bildung für Angehörige der Bundeswehr konkret gestärkt werden?

Wir laden herzlich ein, diese und Ihre Fragen gemeinsam mit unseren Podiumsgästen zu diskutieren!

Wir bitten Interessierte um Anmeldung über diesen Link.


Geplanter Ablauf:

  • 17.30 Uhr Begrüßung
    Arne Cremer, Landesbüro NRW der Friedrich-Ebert-Stiftung
  • 17.45 Uhr Vortrag
    Generalmajor Reinhardt Zudrop, Kommandeur des Zentrums für Innere Führung
  • 18.15 Uhr Diskussionsimpulse
    Wolfgang Hellmich MdB, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses des deutschen Bundestags
    Dr. Sabine Mannitz, Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung
  • 18.45 Uhr Anschließende Podiumsdiskussion
    Moderation: Hans-Joachim Schaprian, Oberst a.D.
  • 19.45 Uhr Veranstaltungsausklang bei abschließendem Imbiss

Haus Rissen – Themenabend „Wer hat Angst vor Deutschland? Geschichte eines europäischen Problems“

Die vergangenen 30 Jahre haben ein altes Problem der Geopolitik Europas wieder neu aufleben lassen: Was ist die Rolle der Zentralmacht Deutschlands auf dem Kontinent? Führen seine Mittellage sowie seine wirtschaftliche und militärische Stärke nicht zwangsläufig zu einem neuerlichen Griff nach einer hegemonialen Position gegenüber anderen Staaten?

Deutschland steckt daher in einem Dilemma. Allenthalben wird erwartet, dass es politische Führung übernimmt. Doch wenn es dies tut, ist der Vorwurf der Dominanz sofort bei der Hand. Der bekannte Historiker und Intellektuelle Prof. Dr. Andreas Rödder erzählt in seinem jüngsten Buch die Geschichte, die dahinter steht: die Geschichte der deutschen Stärke in Europa sowie der Diskrepanz zwischen Selbstbildern und Außenwahrnehmung. Und er entwickelt konkrete Vorschläge, wie Deutschland in der aktuellen politischen Lage das Dilemma aufbrechen und seine Stärke für Europa einsetzen kann.

HAUS RISSEN hat Herrn Prof. Dr. Andreas Rödder, Lehrstuhlinhaber für Neueste Geschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, eingeladen, seine historischen Analysen und politischen Folgerungen einmal ausführlich vorzustellen und mit Ihnen die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik zu diskutieren.

Zu unserem Themenabend „Wer hat Angst vor Deutschland? Geschichte eines europäischen Problems“ am Mittwoch, den 20. Februar 2019, um 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr) laden wir Sie herzlich zu uns in das HAUS RISSEN, Rissener Landstraße 193, 22559 Hamburg, ein.

Die Teilnahmegebühr für Vortrag mit anschließender Diskussion und einem kleinen Imbiss beträgt € 25,- (Förderkreismitglieder € 15,- / junge Menschen in der Ausbildung und Arbeitslosengeldbezieher € 5,-) und ist an der Abendkasse zu entrichten. Unsere externen Gäste haben die Möglichkeit, in unserem neuen Hotel VILLA RISSEN hier auf dem Campus zu übernachten (Zimmerpreise EZ ab 89 €, DZ ab 99 € zzgl. Frühstück).

Bitte lassen Sie uns mit dem anhängenden Antwortfax bis zum 14. Februar 2019 wissen, ob wir mit Ihnen rechnen dürfen.

 

Quelle:

Dr. Philipp-Christian Wachs
Geschäftsführender Vorstand
Haus Rissen

Haus Rissen – Themenabend „Populismus“

Der Begriff des Populismus ist in der politischen Debatte allgegenwärtig. Inzwischen mutiert er immer öfter zu einem Kampfbegriff, der verwendet wird, um die Position des jeweiligen politischen Gegners zu beschreiben und zu verurteilen. So verkommt „Populismus“ zu einem Schimpfwort, das ein Maximum an Diskreditierung erzielen soll.
In der Politikwissenschaft weist der Begriff des Populismus allerdings klare Merkmale auf:Populisten vereinfachten Dinge zu demagogischen Zwecken. Sie argumentierten aus der Vorstellung heraus, «die da oben» seien böse und «wir da unten» sind gut. Populisten gehen ferner von der Vermutung aus, es gäbe einen einheitlichen Volkswillen, den sie selbst erkannt hätten, den «die da oben» aber nicht zur Kenntnis nähmen. Vor allem der Dresdner Professor für Politische Systeme und Systemvergleich, Werner J. Patzelt, trug mit dieser Begriffsbestimmung zur Klärung der Debatte bei. Allerdings geriet er selbst in den politischen Deutungskampf um Positionen und Begriffe bzw. fechtet diesen aktiv aus.

HAUS RISSEN möchte diese Debatte aufnehmen und hat Herrn Prof. Dr. Werner J. Patzelt eingeladen, seine Analysen und Stellungnahmen einmal ausführlich vorzustellen und mit Ihnen den Komplex Populismus und die Zukunft der liberalen Demokratie sowie der politischen Parteien zu diskutieren.

Zu unserem Themenabend „Populismus“ am Donnerstag, den 31. Januar 2019, um 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr) laden wir Sie herzlich zu uns in das HAUS RISSEN, Rissener Landstraße 193, 22559 Hamburg, ein.

Die Teilnahmegebühr für Vortrag mit anschließender Diskussion und einem kleinen Imbiss beträgt € 25,- (Förderkreismitglieder € 15,- / junge Menschen in der Ausbildung und Arbeitslosengeldbezieher € 5,-) und ist an der Abendkasse zu entrichten. Unsere externen Gäste haben die Möglichkeit, in unserem neuen Hotel VILLA RISSEN hier auf dem Campus zu übernachten (Zimmerpreise EZ ab 89 €, DZ ab 99 € zzgl. Frühstück).

Bitte lassen Sie uns mit dem  Antwortfax bis zum 28. Januar 2019 wissen, ob wir mit Ihnen rechnen dürfen.

Wir freuen uns, Sie am 31. Januar bei uns zu sehen und sind bis dahin

 

Quelle:

Dr. Philipp-Christian Wachs
Geschäftsführender Vorstand
Haus Rissen

Stimmungsbericht der Mitgliederversammlung und zentrale Informationsveranstaltung

Logistikfachleute innerhalb und außerhalb der Bundeswehr sowie interessierte Gäste trafen sich in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in OSTERHOLZ-SCHARMBECK

Die gut 200 Besucher setzten sich aus Mitgliedern aller Teilstreitkräfte (TSK)/Organisationsbereiche (OrgBer), aus allen Dienstgradgruppen sowie zahlreiche zivilen Logistikern, Rüstungsfachleuten, Wehrtechnikern, Firmenvertretern und Gästen zusammen. An der Logistikschule der Bundeswehr (LogSBw) im Generalmajor Henning von Treskow-Saal konnte unser Präsident, Generalmajor Volker Thomas, zur jährlichen Mitgliederversammlung und Informationsveranstaltung begrüßen. Zwei Tage lang trugen hochrangige Entscheidungsträger aus militärischer Führung der Streitkräfte und TSK/OrgBer, Logistik und der Wirtschaft, aber auch aus Politikwissenschaft und den Ausbildungseinrichtungen zu aktuellen, zukunftsweisenden Themen vor.
Zuvor jedoch wurde in der Mitgliederversammlung die Bilanz des vergangenen Jahres gezogen und über Neuerungen informiert.

Mitgliederversammlung: „blauer Bund e.V.“ (bB) wächst erneut um 10% an Mitgliedern

Der Präsident blickte auf eine positive Entwicklung zurück und freut sich über den erneuten Anstieg der Mitglieder auf nun über 1.100, vor allem der Zuwachs an „jungen“ Mitgliedern sei sehr willkommen und es gelte diesen künftig auszubauen. Weiter ging Generalmajor Thomas auf die Mitarbeit des bB innerhalb des „Beirat für Reservistenangelegenheiten“ ein, in welchem unser Verein an Vorschlägen zur „Strategie der Reserve“ mitarbeitet. Außerdem werde der bB an der intensiven Zusammenarbeit mit der Bundesvereinigung Logistik (BVL) festhalten, da die Notwendigkeit zukünftig verstärkter Zusammenarbeit zwischen Militär und Wirtschaft immer deutlicher werde.
In der Folge wurde über den Umgang mit personenbezogenen Daten im Allgemeinen und über deren Handhabung im bB informiert sowie damit verbundene Aktivitäten erläutert.
Letztlich kündigte der Präsident noch den neu überarbeiteten Web-Auftritt des bB an, der jetzt modern und auf jedem Endgerät lauffähig ist und zusammen mit den weiteren Publikationen ein Aushängeschild des Vereins darstellt.

Die folgenden zwölf Einzelvorträge mit dem Leitthema „Herausforderungen, abgeleitet aus dem Fähigkeitsprofil der Bundeswehr“ waren geprägt von erfreulicher Offenheit und höchst aktuell. An der Vielzahl der gestellten Fragen konnte man das große Interesse an den Inhalten ablesen.
In einem kurzen Grußwort ging der Vizepräsident des Reservistenverbandes, Lutz Berkling, auf die gemeinsame Arbeit mit dem bB im Beirat der Reservistenarbeit und der gemeinsamen Arbeit am Konzept der Reserve ein. Nach seiner Einschätzung zur Wahrscheinlichkeit der Einführung einer allgemeinen Dienstpflicht ging er noch auf die militärische Ausbildung Ungedienter zur Erweiterung der Reserve ein.

Den darauf folgenden Anfang machte der Gastgeber, indem Brigadegeneral Lüth, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, über aktuelle Handlungsfelder zur Optimierung, wie den strukturellen Aufwuchs der Lehre um ca. 30% und eingeplante Infrastrukturerweiterung durch Neubauten, informierte. Außerdem sprach er über die Modernisierung der Ausbildung und streifte dabei Themen wie Kompetenzorientierte Ausbildung, Digitale Ausbildungstechnik, Multinationalität und Zulauf durch die geänderte Ausbildung der Offizieranwärter (Fahnenjunker-Lehrgang ab 2021).

Daran anschließend erläuterte Oberst Cohrs als Kommandeur des Ausbildungszentrum Technik Landsysteme, dass sein Zentrum ebenfalls vom Zulauf in der Ausbildung der Offizieranwärter betroffen ist, notwendige Ressourcen aber noch ausstehen. Dann informierte er über das erwartete Eintreffen der Hardware an Moderner Ausbildungstechnik ab 2020 und ging auf die Pilotlehrgänge zur Kompetenzorientierten Ausbildung, nämlich staatlich geprüfter Techniker und Systemtechnik PUMA, ein. Abschließend betonte Oberst Cohrs die große Bedeutung einer frühen Einbindung des Bereiches Technik/Logistik in Rüstungsvorhaben und stellte Unterschiede im Vorgehen in den Projekten anhand der Beispiele Schützenpanzer PUMA und Ungeschützte Transportfahrzeuge 5t/15t heraus.

Danach eröffnete Oberst i.G. Draber, Referatsleiter Planung I 1 im Bundesministerium der Verteidigung (BMVg), den Schwerpunkt des ersten Tages unter der Überschrift „Konzeption (KdB) und Fähigkeitsprofil (FP) der Bundeswehr“. Er führte aus, dass aus der KdB, welche die Qualität der Streitkräfte – das „Wie?“- vorgibt, das FP abgeleitet ist und nun die Quantität der Streitkräfte – das „Womit?“- bestimmt. Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) stehen nun gleichrangig zu internationalem Konfliktmanagement (iKM), wobei gleichrangig nicht zwangsläufig auch gleichzeitig meint. An der anspruchsvollsten Aufgabe LV/BV ausgerichtet sollen die Streitkräfte eine Grundaufstellung einnehmen und in zwölf Systemverbünden in drei Schritten bis 2031 in der Lage sein die festgelegten Fähigkeiten bündnisorientiert an NATO und EU bereitzustellen. Die robuste Grundaufstellung wird um Missionspakete (z.B. iKM, besondere geo-Bedingungen) ergänzt.

In der Folge schilderte Oberst i.G. Mittelstädt, Referatsleiter Führungsstab der Streitkräfte (FüSK II 4)  im BMVg, aus ministerieller Sicht die Umsetzung des Fähigkeitsprofil der Bundeswehr in der Logistik.

Er stellte dar, dass aus den logistischen Anforderungen der Systemverbünde abgeleitet eine „Fachstrategie Logistik“, mit einem Planungshorizont von 15 Jahren und einem Weiterentwicklungs-Zyklus von 2-3 Jahren, erstellt wird. Aus dieser Fachstrategie wird ein Fachkonzept Logistik entwickelt (ehem. TK Logistik) welches wichtige Bausteine des logistischen Systems der Bundeswehr aufgreift, die eine sichere Leistungserbringung gewährleisten. Als wesentliche Säulen wurden hierfür die logistischen Ressourcen der Bundeswehr, der gewerblichen Wirtschaft und multinationaler Partner genannt.

Unmittelbar danach referierte Oberst Schulz, Abt IV im Kommando Heer (Kdo Heer), zur Sichtweise der Teilstreitkraft.
Im Heer sollen logistische Verbände zur Unterstützung der Korps- und Divisionstruppen aufgestellt werden und die logistischen Kräfte der Brigaden verstärkt werden. Insgesamt ist ein starker personeller Aufwuchs der Logistikkräfte im Heer gebilligt, der dennoch unter dem errechneten Bedarf liegt. In der Planung wird ein Zusammenfassen von Versorgungsbataillonen in Regimentern ebenso erwogen, wie das Ausbringen von TaskForces zur Unterstützung von Brigaden aus diesen Regimentern heraus.

Als nächster übernahm zum selben Leitthema Oberst i.G. Fennel, Abteilung Planung im Logistikkommando der Bundeswehr (LogKdoBw), aus Sicht des Organisationsbereiches  Streitkräftebasis (SKB).
Seinen Ausführungen war zu entnehmen, dass abgeleitet aus dem angenommenen logistischen Bedarf der Systemverbünde mit Hilfe eines Rechentools der Bedarf an logistischen Teil-/Einheiten ermittelt wurde. Unter Berücksichtigung von zwei verschiedenen Einsatzräumen wurde so der notwendige Aufwuchs an Truppenkörpern ermittelt. In der Zielstruktur sind auch in der Basislogistik Regimenter vorgesehen, es soll darin ein schweres und vier leichte (mob) Bataillone geben und zusätzlich ein RSOM Bataillon, sowie ein SpezPi Regiment.
Den ersten Tag schloss Herr Priebs, von Agility Logistics und FCS GmbH, zum Gegenstand „Kooperation mit der Wirtschaft“ die Vortragsreihe.

Er beleuchtete zunächst die Historie zur Einbindung der Wirtschaft zur logistischen Leistungserbringung in der Bundeswehr und führte über, zu erreichter Kooperation am Beispiel Unterbringung im Einsatz. Sehr hilfreich erscheine die recht(früh-)zeitige Einbindung der zivilen Leistungserbringer in die Planung. Bereits realisierte Ein-Partner-Verträge sollten um das Instrument von Mehr-Partner-Verträgen erweitert werden.

Der Gesellschaftsabend kam bei allen Teilnehmern sehr gut an und beförderte das Kennenlernen und einen regen Austausch. Den würdigen Rahmen nutzte der Präsident um besondere Auszeichnungen vorzunehmen. So wurde einem verdienten Mitglied im Bundesvorstand sowie dem Vorstand der Kameradschaft Nordwest, Herrn Oberstleutnant Janczyk die Ehrenmitgliedschaft im bB verliehen und einem weiteren, vor allem um die Nachwuchsgewinnung verdienten Mitglied, nämlich Major Gerloff, die Ehrennadel des bB verliehen. Vier Ehrungen zur 25-jährigen Mitgliedschaft wurden ebenfalls vor Ort vorgenommen.

Der zweite Tag wurde von Oberstleutnant Leyhe, Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw Abt IV 3.1.4) zum Thema „Agenda Personal“ begonnen.

Er erläuterte das Ziel, bis 2024 die Personalstärke der Bundeswehr auf 198.000 zu erhöhen und führte aus, dass der begrenzende Faktor beim Aufwuchs die Ausbildungskapazität sei. Mit größerer Flexibilität bei Instrumenten der Personalführung soll trotzdem der „Atmende Personalkörper“ und die Sollzahlen erreicht werden. Instrumente wie Bindungszuschläge und flexible Zurruhesetzung würden bereits erfolgreich angewandt. Der Personalreferent verschwieg jedoch nicht, dass sich Zukunftsprogramme auch gegenseitig hemmen können, wie z.B. die aus der Agenda Attraktivität resultierende Dienstpostenbündelung A9 bis A11 bei Offizieren, welche die Möglichkeiten zur Personalveränderung einschränke. Aus der aktuellen Personalstrategie stellte er die Überlegungen zur Einführung der Korporale als Berufssoldaten (BS) in der Laufbahn der Mannschaften, wie auch die Möglichkeit für Unteroffiziere ohne Portepee im Fachdienst zum BS ernannt zu werden. Die Neuerung des Berufsoffizieranwärters für Offiziere des militärischen Fachdienstes ist ebenso vorgesehen, wobei die Umsetzung aller Maßnahmen noch Zeit benötigt. Zuletzt ging Oberstlt Leyhe noch auf die derzeitige Personalsituation der Unteroffiziere in der Logistik ein. Dort sind z.B. die Fachrichtungen in der InstTr Elo und Eli sowie in der NschTr Transport und Betriebsstoff stark mit unbesetzten Stellen betroffen.

Danach setzte Brigadegeneral von Butler, Unterabteilungsleiter Führungsstab der Streitkräfte (UAL FüSK I 1 im BMVg), zum Thema „Von der IVJTF zur VJTF-Auswirkungen auf den Leistungsprozess Einsatzbereite Kräfte bereitstellen“ fort.

Er machte klar, dass einsatzbereite Kräfte mindestens die Kategorien Personal, Material und Ausbildung einschließen. Weiter sei es mitunter schwierig für Streitkräfte-Planer scharf abzugrenzen, wer welche Aufgabe hat, z.B. zwischen den Systemverbünden Luft und Weltraum. Zu iVJTF gab er aus seinem eigenem Erleben zu, dass es eine Vielzahl von Problemen gab. Andererseits würde sich jenes Ereignis, genauso wie die Vorbereitung zu VJTF 2019 und aktuell aus der NATO-Großübung Trident Juncture, für einen Zugewinn an Erfahrung besonders eignen. In Folge informierte er über die Ausstattung mit Material für VJTF 2023 und der Notwendigkeit die operative Führungsfähigeit für Landoperationen zu verbessern.

Jetzt schilderte Oberst i.G. Knappe seine Erfahrungen aus Sicht des DCOS Operation bei MINUSMA in MALI. Nach dem sehr anschaulichen Aufzeigen der vorherrschenden Sicherheitssituation und der abgeleiteten taktischen Lage zog er sein persönliches Resümee. Die UN biete in MALI viel Truppe auf, die jedoch mehrheitlich schlecht ausgebildet und ausgestattet seien. Das UN-peacekeeping in jetziger Form solle dringend auf den Prüfstand gestellt werden.

Den Abschluss bildete Dr. Kaim von der Stiftung Wissenschaft und Politik. Er erklärte zunächst den Wandel von einer bi-polaren zu einer multi-polaren internationalen Ordnung und ergänzte, dass die Bildung neuer Machtkonzentrationen Rivalität und Konflikte steigern würden.
Dr. Kaim zeigte auf, dass die UN den negativen Folgen revisionistischer Tendenzen mit Schwäche gegenübersteht. Er streifte die Rolle der USA und Russlands und ging nochmals auf die Europäische Sicherheitspolitik ein. Anschließend zeigte er die Bemühungen Europas am Beispiel PESCO (Permanent Structured Cooperation) auf und äußerte seine Skepsis zur Schaffung einer EUR Armee. Wahrscheinlicher erscheine ihm ein Ausbau der Zusammenarbeit in kleinen Schritten.

Abschließend bleibt noch zu erwähnen, dass der Gesellschaftsabend wie immer eine runde Sache war – die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab die Summe von 965 Euro ,die vom bB auf 1.465 Euro aufgestockt wurden.

In seinem Schlusswort sprach Generalmajor Thomas die Hoffnung aus, die Mitglieder des Vereins im Jahre 2019 am 07. und 08. November am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme begrüßen zu dürfen.
Zum Schluss dankte der Präsident dem Gastgeber, Brigadegeneral Lüth und dem Team der Logistikschule der Bundeswehr für die gelungene Unterstützung im Rahmen der Weiterbildungsmaßnahme.

Fazit: Die diesjährige Mitgliederversammlung und zentrale Informationsveranstaltung des „blauer Bund e.V.“ war wieder eine gelungene Sache.

Auf Wiedersehen im nächsten Jahr in ESCHWEILER!

 

Autor:

Major Roman Schlosser, Redakteur im blauer Bund e.V.

Nächste Veranstaltung Kameradschaft Aachen/Eschweiler: Führung durch die Versandapotheke DocMorris

Nachdem wir am 10. Dezember 2018 mit einer erfreulich hohen Anzahl von 68 Teilnehmern unseren traditionellen Jahresabschluss in der Donnerberg-Kaserne gehalten haben, starten wir nun in das neue Jahr mit dem Besuch eines europaweit agierenden Unternehmens in den nahen Niederlanden.

Diesmal geht es für die Mitglieder der Kameradschaft am 29.01.2019 zur größten europäischen Versandapotheke, nämlich zu DocMorris, in deren Firmensitz nach Heerlen.

DocMorris gehört hierzulande zu den bekanntesten Versandapotheken überhaupt. Dies liegt wohl auch daran, dass die Apotheke einst der Vorreiter für die heute florierende Branche des Medikamentenversandhandels gewesen ist.

Im Jahr 2000 wurde DocMorris von dem Apotheker Jacques Waterval und dem Informatiker Ralf Däinghaus in den Niederlanden ins Leben gerufen. An den Start ging die Versandapotheke mit fünf Mitarbeitern – und jede Menge Engagement und Mut zur Innovation. Der Erfolg gab den Gründern schon bald Recht: Zwar traf DocMorris immer wieder auf den Widerstand klassischer Verbandsvertreter, dennoch verzeichnete sie schnell ein rasantes Wachstum. Bereits ein Jahr nach der Gründung gab es mehr als 30.000 Kunden. Im Jahr 2005 war die Apotheke bereits bei 500.000 Kunden angelangt, hatte mehrere Auszeichnungen gewonnen und freute sich über starke Umsätze.

Heute ist DocMorris Europas größte Versandapotheke. Das Unternehmen führt mehr als 350.000 verschiedene Medikamente, darunter rezeptpflichtige Arzneimittel ebenso wie frei verkäufliche Medikamente und Gesundheitsprodukte. Wer über das Internet bestellt, muss nicht lange auf sein Päckchen warten – alle Waren verlassen in der Regel innerhalb von 48 Stunden das Haus einschließlich besonders zu behandelnde kühlpflichtiger Medikamente. Dass dabei eine durchdachte Logistik und ein effizientes Supply Chain Management überragende Rollen spielen, versteht sich von selbst.

Seinen Standort hat DocMorris seit seiner Gründung in den Niederlanden. Der Firmensitz befindet sich seit 2004 in Heerlen unweit der deutschen Grenze. 2015 eröffnet DocMorris auf etwa 16.000 m² seine neue Logistik- und Verwaltungszentrale im European Business Park Avantis.

Am Westrand von Vaals liegt in einer Senke das neueste Museum Vaals mit einer einzigartigen Sammlung von Heiligenstatuen und -bildern belgischen und niederländischen Duktus aus katholischen Kirchen und Klöstern. Gegenüber befindet sich das Museumscafé „De Zwarte Madonna“. Hier können wir bei leckerem Kaffee und Kuchen oder typischen Limburger Fladen in stimmungsvollem Ambiente den Nachmittag ausklingen lassen.

Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein frohes, segensreiches Weihnachtsfest und ein friedvolles sowie glückliches Jahr 2019, vor allem natürlich Gesundheit.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

 

Dipl.-Ing. Günter Selbert

Oberst a.D.

Transatlantische Handelspolitik – Was kommt nach TTIP?

Die Kameradschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler lädt gemeinsam mit der GSP zu einem Vortragsabend am Dienstag, 22.01.2019 um 19:30 Uhr im Hotel Krupp, Poststraße 4, Bad Neuenahr, ein.

 

 

Es spricht Herr Jacob Schrot zum Thema:

 

Transatlantische Handelspolitik –

Was kommt nach TTIP?

 

Kaum im Amt erfüllte US-Präsident Donald J. Trump sein erstes Wahlkampfversprechen, indem er den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP vollzog. Auch das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP liegt „im Kühlschrank“, wie EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström ernüchtert feststellte. Viel steht für beide Seiten des Atlantiks auf dem Spiel: knapp 14 Millionen Arbeitsplätze hängen direkt von der transatlantischen Handelsbeziehung ab. Europa und Amerika kombinieren rund ein Drittel des globalen Handels und fast die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsproduktes. Der begonnene Handelskrieg zwischen den USA und China ist auch in Europa schon zu spüren. Hinzu kommen Sorgen, dass die Vereinigten Staaten die Welthandelsordnung und die Integrität der Welthandelsorganisation in ihrer Gesamtheit untergraben könnten. Deutschland als Export- und Handelsmacht hängt in besonderer Weise von der Stabilität der internationalen Ordnung ab. Wird Amerika als Mutterland des Kapitalismus zum wichtigsten Gegner des Freihandels? Ist die Kritik von Präsident Trump an derzeitigen Handelspraktiken völlig unberechtigt? Wie soll Europa auf all diese Entwicklungen reagieren?

 

Jacob Schrot hat in den USA und Deutschland Politikwissenschaft, transatlantische Beziehungen und US-Außenpolitik studiert. Er war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Aspen Instituts. Hauptberuflich arbeitet er im Deutschen Bundestag, wo er das Büro von Dr. Stephan Harbarth MdB, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und von Dr. Dietlind Tiemann MdB, leitet. Darüber hinaus ist er Gründer der Initiative junger Transatlantiker, Mitglied im AK „Junge Außenpolitiker“ der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie des Netzwerkes Außenpolitik der Körber Stiftung.

 

Quelle:
Oberst a.D. Geipel
1.Vorsitzender der Kameradschaft Bad Neuenahr/Ahrweiler

Mitgliederversammlung der Kameradschaft Mitteldeutschland

Einladung zur Mitgliederversammlung der Kameradschaft MITTELDEUTSCHLAND mit Neuwahl der Vorstandschaft

Die Veranstaltung findet am 16. Januar 2019 um 19:30 Uhr im „Zum Goldenen Schwan“, Michaelisstraße 9, in Erfurt statt.

Tagesordnungspunkte (TOP):

  1. Begrüßung der Teilnehmenden
  2. Abstimmung über die vorliegende Tagesordnung
  3. Rechenschafts- bzw. Tätigkeitsbericht für das Jahr 2018
  4. Bericht zur Mitgliederversammlung und zentralen Informationsveranstaltung am 08./09.11.2018 an der LogSBw in OHZ-Garlstedt
  5. Ehrungen für 25-jährige Mitgliedschaft
  6. Neuwahl der Vorstandschaft der Kameradschaft MITTELDEUTSCHLAND
  7. Ausblick auf geplante Vorhaben und Veranstaltungen in 2019
  8. Sonstiges
  9. Schlusswort und Verabschiedung

12. Anwenderforum Logistik LOG.NET 2019

Das Anwenderforum Logistik (Log.Net) findet bereits zum 12. Mal am 19./20. Februar in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg statt.

Die Themen der klassischen Basislogistik sowie IT-Unterstützung und Life-Cycle-Management bleiben fester Bestandteil der Veranstaltung und erfahren erstmalig eine thematische Erweiterung durch den Organisationsbereich SKB. Unser Key Note Speaker wird dieses Mal der Stellvertretende Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Peter Bohrer, sein.

Die Rahmenbedingungen der Streitkräftelogistik haben sich durch die Strategiepapiere Weißbuch 2016, Konzeption der Bundeswehr sowie deren Fähigkeitsprofil grundlegend weiterentwickelt. Neben den bereits erprobten Prozessen bei internationalen Einsätzen soll nun auch Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) gleichgewichtig nebeneinander durch die Bundeswehr sichergestellt werden. Deutschland kommt im logistischen Konzept der NATO eine Schlüsselrolle als logistischer Hub des Bündnisses zu.
Neben dem neu aufzustellenden NATO Kommando in Ulm beschäftigt sich vor allem die Streitkräftebasis (SKB) mit der Umsetzung des Konzeptes. Dieses Thema wird ausführlich auf der Log.Net durch den Organisationsbereich SKB erläutert. Hierbei möchte man besonders die Möglichkeiten des Zusammenwirkens der Streitkräfte und der Industrie näher beleuchten. Durch den Wegfall der logistischen Strukturen innerhalb der LV/BV müssen sich die Streitkräfte künftig auf die Unterstützung der Industrie abstützen. Hierbei entstehen in Gänze neue Geschäftsmodelle für beide Seiten.

Wir möchten mit unserer Fachtagung dieses Spannungsfeld gewohnt allumfänglich, gleichberechtigt und neutral für Streitkräfte und Industrie in den Focus rücken.

Die Log.Net ist zweifelsohne „The Place to be“ für den logistischen Leistungsverbund der Bundeswehr und Industrie. Neben einer persönlichen Teilnahme besteht für Ihr Unternehmen natürlich auch die Möglichkeit, auf einer Präsentationsfläche das Leistungsportfolio für die Streitkräfte zu präsentieren.

Quelle:
cpm communication presse marketing GmbH
Kölnstr. 93
53757 Sankt Augustin

Trends und technologische Innovationen in der gewerblichen und militärischen Logistik

Sehr geehrte Damen und Herren,

logistische Systeme in den Streitkräften aber auch in der gewerblichen Wirtschaft sind gezwungen, sich den ständig wechselnden Anforderungen ihrer Kunden anzupassen und müssen aber gleichzeitig flexibel und in der Lage, neue Trends und Innovationen, z.B. in der IT-Unterstützung (Artificial Intelligence, Augmented Reality oder Big Data ) sowie neue technische Entwicklungen wie z.B. Self-driving Vehicles/Autonomes Fahren oder 3D-Druck in ihren Systemen zeitgerecht zu implementieren, um handlungsfähig und kooperationsfähig zu bleiben und am Markt zu überleben. Zugleich bedeuten einige dieser neuen Entwicklungen und Technologien gravierende Änderungen von Zuständigkeiten, Abläufen und absehbar auch Steuerung in den klassischen logistischen Wertschöpfungsketten und logistischen Teilbereichen/Branchen. Dieses hat absehbar auch Auswirkungen auf das LogSysBw und die Zusammenarbeit der Bundeswehr mit der gewerblichen Logistik und Industrieinstandhaltungseinrichtungen.

Die Fachtagung

Trends und technologische Innovationen in der gewerblichen und militärischen Logistik:
Anpassungsdruck, Chancen und Risiken für die Bundeswehrlogistik

die am 7. und 8. November 2018 im Rheinhotel Vier Jahreszeiten in Bad Breisig durchgeführt wird, beschäftigt sich mit vielen Fragen rund um diese umfangreiche Thematik.

Neben der Information durch Experten und Verantwortliche wird es wie immer auch Gelegenheit zur ausführlichen Diskussion geben. Weitere Einzelheiten entnehmen Sie bitte dem Programm.

Anmeldeformular für Behörden

Anmeldeformular für Behörden

Quelle:
cpm communication presse marketing GmbH
Kölnstr. 93
53757 Sankt Augustin