Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenstellen (Nachtrag 10/2018)

I. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen

Im Oktober 2018 werden folgende Personalmaßnahmen wirksam:

BMVg

Generalleutnant Dieter WARNECKE, Abteilungsleiter Strategie und Einsatz im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, tritt in den Ruhestand.
Sein Nachfolger wird Generalmajor Bernd SCHÜTT, zuletzt Kommandeur 10. Panzerdivision, Veitshöchheim. Ihm folgt Brigadegeneral Harald GANTE, zuletzt Kommandeur Offizierschule des Heeres, Dresden.
Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Martin Albert Friedrich HEIN, zuletzt im Kommando Feldjäger der Bundeswehr, Hannover, eingesetzt.

Generalleutnant Erhard BÜHLER, Abteilungsleiter Planung im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin, wird zur Vorbereitung auf seine neue Verwendung als COM JFC HQ Brunssum/NLD, im Kommando Territoriale Aufgaben der Bundeswehr, Berlin, eingesetzt. Sein Nachfolger wird Generalmajor Christian Nikolaus BADIA, zuletzt im Kommando Streitkräftebasis, Bonn, verwendet.

SKB

Flottillenadmiral (TR) Stefan Dieter PAULY, Referatsleiter Strategie und Einsatz I 1 wird Assistant Chief of Staff J2 Joint Forces Command, Naples/ITA.

Heer

Generalleutnant Manfred HOFMANN, Kommandierender General Multinational Corps North East, Stettin/POL, tritt in den Ruhestand.
Generalleutnant Carsten JACOBSON, Kommandeur Einsatz Kommando Heer, Strausberg, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Generalleutnant Johann LANGENEGGER, zuletzt im Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Schwielowsee, eingesetzt.
Brigadegeneral Reiner SCHWALB, zuletzt im Streitkräfteamt, Bonn, eingesetzt, tritt in den Ruhestand.
Brigadegeneral Peter Joachim MIROW, Abteilungsleiter Planung Kommando Heer, Strausberg, wird Mission Force Commander EUTM, Mali. Sein Nachfolger wird Oberst i.G. Heinz Stefan ZEYEN, zuletzt Referatsleiter Planung III 2 im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn.

San

Generaloberstabsarzt Dr. med. Michael TEMPEL, Inspekteur des Sanitätsdienstes der Bundeswehr im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, Koblenz, tritt in den Ruhestand.
Sein Nachfolger wird Generaloberstabsarzt (TR) Dr. med. Ulrich BAUMGÄRTNER, Kommandeur Kommando Sanitätsdienstliche Einsatzunterstützung, Weißenfels.
Ihm folgt Generalstabsarzt Dr. med. Stephan Andre SCHMIDT, Chef des Stabes Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr, Koblenz. Sein Nachfolger wird Generalarzt Dr. med. Norbert WELLER, Kommandeur/ Ärztlicher Direktor Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz.
Ihm folgt Generalarzt Almut NOLTE, zuletzt Stellvertretende Kommandeurin Kommando Regionale Sanitätsdienstliche Unterstützung, Diez. Ihr folgt Generalarzt Dr. med. Bernhard GROß, Unterabteilungsleiter Führung Streitkräfte III im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.
Sein Nachfolger wird Oberst i.G. Tilo Rüdiger MAEDLER, Referatsleiter Arbeitsbereich Personal Generalinspekteur im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Luftwaffe

Generalleutnant Joachim WUNDRAK, Kommandeur Zentrum Luftoperationen, Kalkar, tritt in den Ruhestand. Sein Nachfolger wird Generalleutnant (TR) Klaus HABERSETZER, Stellvertretender Befehlshaber Multinationales Kommando Operative Führung, Ulm.
Sein Nachfolger wird Generalmajor (TR) Kai Ronald ROHRSCHNEIDER, zuletzt Chief of Staff United States Army Europe, Wiesbaden. Ihm folgt Brigadegeneral Hartmut Harro RENK, Stellvertretender Kommandeur Ausbildungskommando, Leipzig.
Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Heinz Josef FELDMANN, Direktor NATO Defence College, Rom/ITA. Ihm wiederum folgt Brigadegeneral Rolf WAGNER, zuletzt DCOS Support Multinational Corps North East, Stettin/POL.

Marine

Konteradmiral Thorsten Hans Günter KAEHLER, zuletzt Chef des Stabes Marinekommando, Rostock, tritt in den Ruhestand. Ihm folgt Flottillenadmiral Karsten SCHNEIDER, Stellvertreter des Kommandeurs und Direktor Lehre Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg.
Sein Nachfolger wird Oberst i.G. Holger NEUMANN, Referatsleiter Presse-/Informationsstab 1 im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

CIR

Brigadegeneral Peter Georg Ernst RICHERT, Stellvertretender Kommandeur Kommando Strategische Aufklärung, Grafschaft, wird Abteilungsleiter Einsatz Kommando Cyber- und Informationsraum.
Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Dag Knut BAEHR, Lehrgangsteilnehmer Royal College of Defence Studies GBR.

EinsFüKdoBw

Brigadegeneral Ralf HOFFMANN, Director NATO Advisory and Liaison Team, Kosovo, wird Kommandeur Betriebszentrum IT-System der Bundeswehr. Sein Nachfolger wird Oberst Uwe Alexander Franz BECKER, Leiter Gefechtsübungszentrum Heer, Gardelegen.

II. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Im Oktober 2018 werden folgende Personalveränderungen wirksam:

BMVg

Ministerialdirektor Dr. Dieter WEINGÄRTNER, Abteilungsleiter Recht des Bundesministeriums der Verteidigung in Berlin, wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Ihm folgt Ministerialdirigent Andreas CONRADI, bisher Leiter des Leitungsstabes des Bundesministeriums der Verteidigung in Berlin.

Ministerialdirigentin Elisabeth TOTTER, bisher Unterabteilungsleiterin III der Abteilung Planung des Bundesministeriums der Verteidigung in Bonn, übernimmt die Funktion der Stellvertreterin des Abteilungsleiters Planung.

Personal

Der Präsident des Bundesamtes für das Personalmanagement der Bundeswehr in Köln, Präsident Georg STUKE, wird in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Seine Nachfolgerin wird Ministerialdirigentin Sabine GROHMANN, bisher Stellvertreterin des
Abteilungsleiters Personal im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn.

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: BMVg Presse- und Informationsstab

12. Anwenderforum Logistik LOG.NET 2019

Das Anwenderforum Logistik (Log.Net) findet bereits zum 12. Mal am 19./20. Februar in der Hochschule Bonn/Rhein-Sieg statt.

Die Themen der klassischen Basislogistik sowie IT-Unterstützung und Life-Cycle-Management bleiben fester Bestandteil der Veranstaltung und erfahren erstmalig eine thematische Erweiterung durch den Organisationsbereich SKB. Unser Key Note Speaker wird dieses Mal der Stellvertretende Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Peter Bohrer, sein.

Die Rahmenbedingungen der Streitkräftelogistik haben sich durch die Strategiepapiere Weißbuch 2016, Konzeption der Bundeswehr sowie deren Fähigkeitsprofil grundlegend weiterentwickelt. Neben den bereits erprobten Prozessen bei internationalen Einsätzen soll nun auch Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) gleichgewichtig nebeneinander durch die Bundeswehr sichergestellt werden. Deutschland kommt im logistischen Konzept der NATO eine Schlüsselrolle als logistischer Hub des Bündnisses zu.
Neben dem neu aufzustellenden NATO Kommando in Ulm beschäftigt sich vor allem die Streitkräftebasis (SKB) mit der Umsetzung des Konzeptes. Dieses Thema wird ausführlich auf der Log.Net durch den Organisationsbereich SKB erläutert. Hierbei möchte man besonders die Möglichkeiten des Zusammenwirkens der Streitkräfte und der Industrie näher beleuchten. Durch den Wegfall der logistischen Strukturen innerhalb der LV/BV müssen sich die Streitkräfte künftig auf die Unterstützung der Industrie abstützen. Hierbei entstehen in Gänze neue Geschäftsmodelle für beide Seiten.

Wir möchten mit unserer Fachtagung dieses Spannungsfeld gewohnt allumfänglich, gleichberechtigt und neutral für Streitkräfte und Industrie in den Focus rücken.

Die Log.Net ist zweifelsohne „The Place to be“ für den logistischen Leistungsverbund der Bundeswehr und Industrie. Neben einer persönlichen Teilnahme besteht für Ihr Unternehmen natürlich auch die Möglichkeit, auf einer Präsentationsfläche das Leistungsportfolio für die Streitkräfte zu präsentieren.

Quelle:
cpm communication presse marketing GmbH
Kölnstr. 93
53757 Sankt Augustin

Werkstattausstattung mobile Instandhaltung – Bedarfsfall Bundeswehrfuhrparkservice

Wieso eine WSA?
Wenn im Rahmen von Auslandseinsätzen oder der Landes- und Bündnisverteidigung ein zuverlässiger Rückgriff auf Instandhaltung (IH) durch Dritte nicht gegeben ist, müssen die IHAufträge durch militärische (mil.) Kräfte bearbeitet werden. Im Hinblick auf VJTF 2019 wird dieser sogenannte Bedarfsfall angenommen. Dies bedeutet, dass neben den eigenbewirtschafteten Systemen auch ca. 1700 handelsübliche Fahrzeuge mit Sonderausstattung (hümS) – bei mil. Einrichtungen instand zu halten sind. Die Vorbereitungen, um dieser neuen logistischen Aufgabe zu begegnen, wurden im Informationsheft Blauer Bund e.V. Nr.49 (Ausgabe Oktober 2017) beleuchtet. Neben der Vermittlung des notwendigen Know-hows durch Lehrgänge am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme (AusbZTLS) in Aachen werden auch die richtigen Handwerkzeuge benötigt. Diese Handwerkzeuge stellt die BwFuhrparkService GmbH (BwFPS) als Werkzeugsonderausstattung (WSA) zur Vorbereitung und Durchführung des Bedarfsfalls ebenso als Mietobjekt zur Verfügung wie die Fahrzeuge selbst.

Herleitung WSA-Inhalt
Die Projektleitung (PL) BwFPS im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) beauftragte im Frühjahr 2017 das AusbZTLS mit der Durchführung von technischlogistischen Einsatzprüfungen an den für VJTF 2019 festgelegten hümS-Fzg. Im Einzelnen handelt es sich um Fahrzeuge der Hersteller Mercedes (G280, G300, Atego, Axor, U5000 und U5023), Iveco (Trakker) und Scania (Sattelzugmaschine) sowie Anhänger der Hersteller Schmitz-Cargobull (Containerträger 12,5t) und Fliegl (Tiefbett 24t). Im Ergebnis standen Mitte 2017 die abzudeckenden IH-Tätigkeiten fest, aus denen der Bereich Technik/Logistik des AusbZTLS die benötigten Werkzeuge ableitete.
Nach erfolgter Ausschreibung durch die BwFPS als Auftraggeber erfolgte die Vergabe des Auftrags im Dezember 2017 an eine im Spezialcontainerbau erfahrene Firma. Im April 2018 konnte die Projektleitung während einer Informationsveranstaltung gemeinsam mit der BwFPS in Troisdorf das erste Stück der Serie einem breiteren Publikum präsentieren. Die Auslieferung an die Truppe erfolgte ab Juli 2018. Dort werden die WSA bereits zur
Inübunghaltung genutzt und teilweise auch zur VJTF-Zertifizierungsübung „Trident Juncture“ im Herbst 2018 nach Norwegen verschifft.

Hülle
Neben den Überlegungen zu den über 1800 Einzelteilen war über deren Verpackung zu entscheiden. Die  bisherige in der Bundeswehr (Bw) übliche Bereitstellung von Werkzeugen in Holzkisten bringt nicht nur einige Nachteile beim Umschlag und internationalem Transport mit sich, sondern steht auch dem Konzept der „Trennung von Funktionalität und Mobilität“ durch lange Verladezeiten entgegen.
Somit entschied die Projektleitung eine Lösung in 20-ft-Containerhüllen zu realisieren. Jede WSA wird in 2 Containern untergebracht, die sich aufteilen in den Werkstatt- und den Lagercontainer. Beide Containerhüllen
sind isoliert und klimatisiert sowie mit einer Lüftungs- und Luftentfeuchtungsanlage ausgestattet. Die maximale
Luftfeuchtigkeit kann so (bei  geschlossenen Türen) auf maximal 65 % begrenzt werden, um Korrosionsschäden an den Teilen der WSA vorzubeugen.
Die typischen Portaltüren der Container blieben erhalten und wurden durch eine Tür-in-Tür-Lösung ergänzt. Zusätzlich befindet sich jeweils in der rechten Längsseite eine Personaltür. Eine Besonderheit sind die Treppen an den Seitentüren, die sich in den Containerboden einschieben lassen und somit nicht nur sofort nutzbar sind,
sondern auch immer waagerechte Trittflächen bieten.

Strom und Druckluft
Damit die in den VJTF-Verbänden ausgeplante Instandsetzungsgruppe (InstGrp) ihre Aufträge autark erfüllen
kann, verfügt der Lagercontainer zudem über einen Technikraum, in dem ein Stromerzeugeraggregat (SEA) mit einer max. Leistung von 15 kW bei einem sehr moderaten Betriebsgeräusch untergebracht ist. Oberhalb des SEA befindet sich ein Kompressor mit einem Vorratsbehältervolumen von 90 Litern, der über eine druckseitige Lieferleistung von >270 l/min bei 6 bar verfügt. Dies erlaubt mehrere, in der WSA enthaltenen,  druckluftbetriebe Werkzeuge wie Schlagschrauber, Ratschen und Kartuschenpressen zeitgleich zu nutzen.

Werkstattcontainer
Die WSA ist auf eine InstGrp mit 6 Personen ausgelegt, die 3-4 Arbeitsplätze parallel betreiben können. Diese Zahlen sind Grundlage für die Ausstattung mit Rollbrettern, Handlampen, Ölwannen etc.
Der Werkstattcontainer beinhaltet hauptsächlich querschnittliche Werkzeuge (s. Bild 4), deren Umfang den Erfordernissen der Instandhaltung moderner Fahrzeuge entspricht. Der bekannte Ring-Maul-Schlüssel ist natürlich vertreten, reicht heute aber nicht mehr aus. Die vielen Zusatzsysteme moderner Nutzfahrzeuge verengen die Bauräume, so dass die Mechatroniker der Instandsetzungsgruppen auch Ratschen-Ringschlüssel und Stecknuss-Systeme mit 3/8“-Antrieb für platzsparendes Arbeiten benötigen.
In neuen Fahrzeuggenerationen setzen die Entwicklungsabteilungen vermehrt auf neue Schraubenkonzepte, so dass auch Stecknüsse für Vielzahn-, Torx- und Ribe-Standard die WSA komplettieren.
Viele Handwerkzeuge sind in Schäumen modular untergebracht. Damit kann in Verbindung mit tragbaren Werkzeugboxen, jeder Mechatroniker seine Werkzeugausstattung an seine Aufträge und Arbeitsweise anpassen.
Jeweils zwei Werkzeugboxen lassen sich mit Rollwagen und Ablageplatte zu einem Werkstattwagen kombinieren.

Lagercontainer
Die aktuelle Technik der Nutzfahrzeuge (NFz), mit der hümS-Fzg ausgestattet sind, erfordert zudem eine  Vielzahl von Sonderwerkzeugen (SdWz). Für Modelle desselben Herstellers lassen sich oft mehrere  Sonderwerkzeuge, je nach Fahrwerks- und Motorenfamilie, für mehrere Typen nutzen. Mit steigender Herstelleranzahl steigt somit auch der Umfang der mitzuführenden herstellerspezifischen Sonderwerkzeuge.

Lagercontainer mit Ladekran

Diese finden zum Großteil im Lagercontainer ihren Platz, der auch große und schwere Gegenstände der querschnittlichen Anteile beherbergt, wie beispielsweise Rangierwagenheber, Getriebeheber und Radheber. Für die Instandsetzung an Bremsen ist eine pneumatisch betriebene Bremsbelagnietmaschine enthalten. Es ist bei
großen Herstellern immer noch üblich, die Bremsbeläge ohne die schweren Träger zu liefern. In diesem Fall vereinfacht es die Ersatzteillogistik, weil die Rücklieferung der ausgebauten Träger mit verschlissenen Belägen als Austauschteil entfällt. Mit der ebenfalls vorhandenen Bremsenabdrehmaschine können die frisch aufgenieteten Beläge an den Bremstrommeldurchmesser angepasst sowie gebrauchte Beläge bearbeitet werden.
Die WSA soll sowohl abgesetzt als auch auf LKW und Anhänger aufgesetzt nutzbar sein. Um Ausfallzeitendes Personals durch Arbeitsunfälle beim Aus- und Einladen schwerer Gegenstände gering zu halten und ergonomisches Arbeiten zu fördern, verfügt der Lagercontainer über einen Ladekran mit elektro-hydraulischem Antrieb. Mit dem Strom des eigenen SEA ist auch hier eine autarke Arbeitsweise möglich. Der Kran kann bis zu einer Auslegerlänge von 5 m teleskopiert werden und in diesem Zustand noch eine Last von ca. 0,5 t heben. Je nach Bedarf kann der Kran zum Aus- und Einladen von verlastetem Material oder als Hilfskran bei Instandhaltungsarbeiten genutzt werden.
Eine weitere Arbeitserleichterung stellt der rollbare, hydraulische Hubtisch dar. Mit seiner Hilfe können schwere Komponenten an Fahrwerken, Bremsen und Abgasanlagen rückenschonend demontiert werden.

Diagnose
Den mechanischen Arbeiten geht in der Regel ein virtueller, aber grundlegender Arbeitsschritt voraus: Die Diagnose. Die für diese Tätigkeiten nötige Hardware mit den dazugehörigen Software-Modulen sind Bestandteil der WSA. Die Schirrmeister erhalten ein querschnittliches, herstellerungebundenes Diagnosegerät, dessen Fähigkeiten ausreichen, um den Fehlerspeicher von Schadfahrzeugen auszulesen und die Instandhaltungsebene
festzulegen, zu der das Fahrzeug abgeschoben werden soll. Kleinere Arbeiten und das Zurücksetzten von Service-Intervallanzeigen, beispielsweise nach dem Wechsel bzw. Reinigen von Filtern, können damit direkt vor Ort durchgeführt werden.

Für die Mechatroniker der InstGrp sind die Diagnosegeräte der jeweiligen Hersteller, mit den auf die zu  unterstützenden hümS-Fzg abgestimmten Software-Modulen, enthalten. Diese Geräte können tiefer in die  DatenprotokolleDatenprotokolle der vielen im Fahrzeug verbauten Steuergeräte eindringen und ermöglichen es auch diese auszutauschen bzw. Updates an deren Software vorzunehmen. Eine Herausforderung ist hierbei die  Update-Politik der Fahrzeughersteller, die keine unbegrenzte Nutzung der Diagnosegeräte vorsehen.
Vielmehr benötigen die meisten Diagnosegeräte eine regelmäßige online Anbindung zum Hersteller. Unterbleibt diese, wird in der Regel der Funktionsumfang der Geräte stark eingeschränkt.
Ersatzteile und weitere Container Das Lastenheft gab zusätzlich die Mitnahme von Ersatzteilen (ET) in einem kleinen Handvorrat vor. Scheibenwischerblätter, Reifenventilkappen und Radmuttern lassen sich recht einfach verstauen. Wenn man jedoch das Volumen von Außenspiegeln vergangener LKW-Generationen mit den vollverkleideten Gehäusen (mit ihren bis zu 3 Spiegelgläsern) samt Verpackung aktueller Modelle vergleicht, stellt sich schnell heraus, dass die Mitnahme solcher Ersatzteile nur sehr eingeschränkt sein kann. Um eine rasche Versorgung dennoch sicher zu stellen, erhält die unterstützende Nachschub-Einheit der Instandhaltungseinrichtung einen Satz Ersatzteile, der ebenfalls in 20-ft- Containerhüllen untergebracht sein
wird. Die unterstützenden Nachschubeinheiten erhalten auch einen Satz Radbaugruppen in 20-ft-Containerhüllen.
Die Typenvielfalt und die Tatsache, dass einige Modelle an Vorder- und Hinterachse unterschiedliche Profile und  traglasten benötigen, macht zwei 20-ft-Containerhüllen erforderlich, damit von jedem Fzg ein Rädersatz
untergebracht werden kann. Alle Räder können einzeln entnommen werden.Herausforderungen Der Auftragnehmer ist eine erfahrene Firma im Bereich des Spezialcontainerbaus und brachte in der Umsetzung des  Konzeptes gute Detaillösungen ein. Zusätzlich wurde im Auftrag der Projektleitung der Prozess der Einrüstung des Prototypen durch Personal des AusbZTLS begleitet. Konkurrierende Anforderungen bezüglich Schwerpunktlage, Gewichtsbilanz der Container, thematische Zusammensortierung der Werkzeuge sowie Zugriffshäufigkeit und –dauer mussten häufig gegeneinander abgewogen werden. Durch verlängerte Lieferzeitenbei einigen SdWz-Teilen seitens der Fahrzeughersteller kam es zu Verzögerungen, so dass in der  Einrüstungsphase teilweise mit Platzhaltern gearbeitet werden musste. Aufgrund der am Anfang beschriebenensehr kurzen Zeitspanne für die Realisierung konnte eine Erprobung im üblichen Umfang nicht  durchgeführt werden. Stattdessen flossen die Erfahrungen von Lehrgangsteilnehmern des AusbZTLS, die in Vorbereitungslehrgängen für VTJF 2019 ein Vorserienmodell der WSA nutzen konnten, in die Entwicklung ein.
Es ist von der Projektleitung und des AusbZTLS beabsichtigt im Nachgang zu VTJF 2019 die während der  Nutzungsphase auf den Übungen bzw. während des Einsatzes gesammelten Erfahrungen auszuwerten, um zweckmäßige Nachrüstungen für die weitere Nutzung zu initiieren.

Fazit
Letztendlich konnte eine Werkzeugausstattung realisiert werden, die den Anforderungen der Instandhaltung moderner Nutzfahrzeuge gerecht wird. Deutschland wird im Jahr 2023 erneut die Rolle der Lead-Nation bei  VJTF übernehmen. Dazu gilt es die bis dahin gesammelten Erfahrungen umzusetzen und die WSA anzupassen.
Innerhalb kürzester Zeit konnte auf diesem Weg, durch Bündelung der Kompetenzen AusbZTLS, BwFPS und  BAAINBw, ein Projekt realisiert werden, für das im Rüstungsprozess nach CPM mehrere Jahre benötigt würde. Dieser Umstand und die einfachere Anpassbarkeit der Mietobjekte an geänderte Anforderungen sind die großen Vorteile dieser Realisierungsmöglichkeit.
Gleichzeitig werden aber auch viele Fragen zur Integration in die logistischen Abläufe der Bundeswehr und zur Materialbewirtschaftung in SASPF aufgeworfen. Der vertraglich festgelegte Erhalt der Mobilität im Bedarfsfall  dachte diesen Realisierungsweg als Einzelfall möglich. Bisher fehlt die vertragliche Grundlage für weitere solche Vorgänge.
Ganz gleich welches Verfahren genutzt wird, in Zeiten einer sich schnell entwickelnden Technik, die in immer kürzeren Intervallen neue Standards und Schnittstellen hervorbringt, müssen Wege gefunden werden, damit die Instandhaltungskräfte der Bundeswehr mit der Technik schritthalten können.

Autor:

Hauptmann Thorben Borgwardt, AusbZTLS