Neues internationales E-Journal „Ethik und Militär“

Die neue Ausgabe von Ethik und Militär nimmt die vielbeschworene Idee einer europäischen Armee in den Blick. Nach Dekaden bloßer Absichtserklärungen in politischen Sonntagsreden, scheint die militärische Integration Europas nun in konkreten Projekten tatsächlich Fahrt aufzunehmen. Sind wir auf dem Weg zu einer „Armee der Europäer“? Was dafür und was dagegen spricht, beleuchten die Autor*innen dieser Ausgabe. Ebenso wird die Bedeutung der militärischen Integration für das „Friedensprojekt Europa“ bewertet, sowie Möglichkeiten eines gemeinsamen militärischen Selbstverständnisses in Europa umrissen.

Editorial

Am 11. November 1918 ging der Erste Weltkrieg zu Ende. Wie der französische Präsident Emmanuel Macron in seiner Rede zum 100. Jahrestag des Kriegsendes verdeutlichte, bildet dieses historische Datum einen wesentlichen Bezugspunkt für das „Friedensprojekt Europa“. Kurz vor den Gedenkfeiern in Paris hatte er sich zugleich erneut für den Aufbau einer europäischen Armee ausgesprochen.

Die Idee der europäischen Armee ist nicht neu. Wenn auch der neue Vorstoß Details ausklammert, bleibt die Gewissheit: Die Europäische Union sieht sich in schwierigen sicherheitspolitischen Fahrwassern. Über die bisherigen Formen und Institutionen der militärischen Zusammenarbeit hinaus unternimmt sie konkrete Schritte, um sich für eine als zunehmend unsicher empfundene Zukunft zu rüsten. Eine bedeutende Maßnahme ist die im November 2017 beschlossene Einrichtung einer Permanent Structured Cooperation (PESCO) im Verteidigungsbereich.

Bei diesem Instrument mit seinen nun 34 Projekten geht es offensichtlich nicht um Macrons „großen Wurf“; dennoch werten einige Politiker PESCO als Auftakt zu einer europäischen Sicherheits- und Verteidigungsunion, an deren Ende zumindest langfristig doch eine gemeinsame Armee stehen werde, ja müsse. Ein Szenario, das für Kritiker aus verschiedensten Gründen wenig realistisch und kaum wünschenswert ist.

Die vorliegende Ausgabe des E-Journals unternimmt den Versuch, die Situation kritisch zu reflektieren. Unsere Autoren und Interviewpartner nehmen zu den zentralen friedensethischen und sicherheitspolitischen Fragen Stellung: Was macht die Besonderheit der „Wertegemeinschaft“ EU aus, und woran muss sich das Staatenbündnis messen lassen, wenn das Bekenntnis zur Achtung der Menschenrechte, zu Demokratie, Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz nicht ad absurdum geführt werden soll? Impliziert der Aufbau gemeinsamer militärischer Strukturen eine Abkehr vom Leitbild der „Friedensmacht“? Muss die EU angesichts von Rechtspopulismus und existenzbedrohenden Fliehkräften auf die einigende Wirkung eines Sicherheitsversprechens setzen, anstatt dem europäischen Wertefundament eine neue Plausibilität zu verleihen?

Bereits in den Fünfzigerjahren des vergangenen Jahrhunderts waren die Bestrebungen, eine europäische Armee zu gründen, weit gediehen, scheiterten aber letztlich an der ablehnenden Haltung Frankreichs. Heute lässt sich erneut fragen, welche Hindernisse dem Vorhaben entgegenstehen. Schließen sich die NATO und eine europäische Armee nicht aus? Wird die bereits bestehende und nun in vielen Einzelprojekten intensivierte militärische Zusammenarbeit eine Dynamik entfalten, der sich niemand entziehen kann? Oder wird ein weiteres Mal der zweite Schritt vor dem ersten gemacht – schafft die Union also erneut ein gemeinsames Instrument, ohne sich zuerst auf eine gemeinsame strategische Ausrichtung zu verständigen? Und welches neue Konfliktpotenzial birgt dies, sowohl im Binnenverhältnis als auch nach außen, etwa gegenüber Russland als einem der Hauptadressaten?

Zu guter Letzt gilt es natürlich, einen Blick auf die Soldatinnen und Soldaten selbst zu werfen, die schon jetzt in vielfältige europäische Kooperationen eingebunden sind. Das Special dieser Ausgabe widmet sich unter anderem der Frage, inwiefern sich das deutsche Leitbild des Staatsbürgers in Uniform in die unterschiedlichen militärischen Kulturen und Traditionen „übersetzen“ lässt.

Die Redaktion bedankt sich bei allen, die zum Gelingen dieser Ausgabe beigetragen haben. Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, wünsche ich eine gewinnbringende Auseinandersetzung mit der Frage, wie und wofür sich Europa in Zukunft starkmachen sollte.

Zum Download ….

Quelle:

zebis
Herrengraben 4
D-20459 Hamburg

Krauss-Maffei Wegmann unterstützt ungarische Heeres-Modernisierung

Das NATO- und EU-Land Ungarn modernisiert seine Landstreitkräfte und sucht dabei auch in Bezug auf seine Ausrüstung den europäischen Schulterschluss.

Im Zuge dieses Modernisierungsprozesses hat Ungarn am 19. Dezember 2018 mit dem deutschen Wehrtechnik-Unternehmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) einen Vertrag zur Lieferung von 44 neugefertigten Kampfpanzern Leopard 2 A7+ und 24 neugefertigten Panzerhaubitzen PzH 2000 unterzeichnet.

Darüber hinaus beschafft Ungarn 12 gebrauchte Kampfpanzer Leopard 2 A4 aus den Beständen von KMW zu Ausbildungszwecken. Das Projekt bildet einen weiteren Schritt zu mehr Interoperabilität zwischen den europäischen Armeen. Ungarns Verteidigungsminister Tibor Benkö hob besonders hervor, dass der Vertrag die gute und weitreichende Zusammenarbeit zwischen dem deutschen und dem ungarischen Heer stärken werde.

 

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der deutsch-französischen Wehrtechnikgruppe KNDS, ist Marktführer in Europa für hochgeschützte Rad- und Kettenfahrzeuge. An Standorten in Deutschland, Brasilien, Griechenland, Großbritannien, Mexiko, Singapur und den USA entwickeln, fertigen und betreuen mehr als 4.000 Mitarbeiter ein umfassendes Produktportfolio. Dies reicht von luftverladbaren und hochgeschützten Radfahrzeugen (MUNGO, AMPV*, DINGO, GFF4 und BOXER*) über Aufklärungs-, Flugabwehr- und Artilleriesysteme (FENNEK, GEPARD, Remote Controlled Howitzer 155, Panzerhaubitze 2000, DONAR* und AGM) bis hin zu Kampfpanzern (LEOPARD 1 und 2), Schützenpanzern (PUMA*) und Brückenlegesystemen. Dazu zählen auch Führungs- und Informationssysteme sowie fernbedienbare Lafetten mit Aufklärungs- und Beobachtungseinrichtungen. Zudem besitzt KMW weitreichende Systemkompetenzen auf den Gebieten ziviler und militärischer Simulation.

Auf die Einsatzsysteme von KMW verlassen sich weltweit die Streitkräfte von über 50 Nationen.

Quelle: (Text und Bild)

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG
Krauss-Maffei-Str. 11
D-80997 München

Vortragsveranstaltung im Haus Rissen im Januar 2019

Auch im Jahr 2019 wird sich Deutschland mit komplexen und weitreichenden geopolitischen Herausforderungen auseinandersetzen müssen. Zunehmender Staatszerfall und ausufernde Gewalt im Nahen Osten und Nordafrika und daraus resultierende Flüchtlingsbewegungen, aber auch das zunehmende Machtstreben Russlands und Chinas prägen das geopolitische Umfeld unserer Zeit. Deutschland ist seit Jahrzehnten tief in die transatlantische Sicherheitsstruktur eingebettet. Doch spätestens seit der Präsidentschaft Donald Trumps besteht Skepsis an der momentanen Zuverlässigkeit der transatlantischen Partnerschaft. Worauf muss sich also Deutschland in den kommenden Monaten einstellen und wie sollte die Bundesregierung darauf antworten?

In seinem Vortrag „Die Globale (Un)Ordnung – Herausforderungen für Deutschland in 2019“ wird Herr Ernst Uhrlau, von 2005 bis 2011 Präsident des Bundesnachrichtendienstes, in einer Tour d’Horizon einen Ausblick auf das kommende Jahr geben und mit Ihnen über die Folgen für Deutschland diskutieren.

Zu diesem Themenabend am Donnerstag, den 24. Januar 2019 um 19:30 Uhr im HAUS RISSEN, Rissener Landstraße 193, 22559 Hamburg laden wir Sie herzlich ein.

Die Teilnahmegebühr für Vortrag mit anschließender Diskussion und einem kleinen Imbiss beträgt € 25,- (Förderkreismitglieder € 15,- / junge Menschen in der Ausbildung und Arbeitslosengeldbezieher € 5,-) und ist an der Abendkasse zu entrichten. Bitte lassen Sie uns mit dem Antwortfax bis zum 21. Januar 2019 wissen, ob wir mit Ihnen rechnen  dürfen.
Wir freuen uns, Sie am 24. Januar bei uns zu sehen.

 

Quelle:

Dr. Philipp-Christian Wachs
Geschäftsführender Vorstand
Haus Rissen

 

Nächste Veranstaltung Kameradschaft Aachen/Eschweiler: Führung durch die Versandapotheke DocMorris

Nachdem wir am 10. Dezember 2018 mit einer erfreulich hohen Anzahl von 68 Teilnehmern unseren traditionellen Jahresabschluss in der Donnerberg-Kaserne gehalten haben, starten wir nun in das neue Jahr mit dem Besuch eines europaweit agierenden Unternehmens in den nahen Niederlanden.

Diesmal geht es für die Mitglieder der Kameradschaft am 29.01.2019 zur größten europäischen Versandapotheke, nämlich zu DocMorris, in deren Firmensitz nach Heerlen.

DocMorris gehört hierzulande zu den bekanntesten Versandapotheken überhaupt. Dies liegt wohl auch daran, dass die Apotheke einst der Vorreiter für die heute florierende Branche des Medikamentenversandhandels gewesen ist.

Im Jahr 2000 wurde DocMorris von dem Apotheker Jacques Waterval und dem Informatiker Ralf Däinghaus in den Niederlanden ins Leben gerufen. An den Start ging die Versandapotheke mit fünf Mitarbeitern – und jede Menge Engagement und Mut zur Innovation. Der Erfolg gab den Gründern schon bald Recht: Zwar traf DocMorris immer wieder auf den Widerstand klassischer Verbandsvertreter, dennoch verzeichnete sie schnell ein rasantes Wachstum. Bereits ein Jahr nach der Gründung gab es mehr als 30.000 Kunden. Im Jahr 2005 war die Apotheke bereits bei 500.000 Kunden angelangt, hatte mehrere Auszeichnungen gewonnen und freute sich über starke Umsätze.

Heute ist DocMorris Europas größte Versandapotheke. Das Unternehmen führt mehr als 350.000 verschiedene Medikamente, darunter rezeptpflichtige Arzneimittel ebenso wie frei verkäufliche Medikamente und Gesundheitsprodukte. Wer über das Internet bestellt, muss nicht lange auf sein Päckchen warten – alle Waren verlassen in der Regel innerhalb von 48 Stunden das Haus einschließlich besonders zu behandelnde kühlpflichtiger Medikamente. Dass dabei eine durchdachte Logistik und ein effizientes Supply Chain Management überragende Rollen spielen, versteht sich von selbst.

Seinen Standort hat DocMorris seit seiner Gründung in den Niederlanden. Der Firmensitz befindet sich seit 2004 in Heerlen unweit der deutschen Grenze. 2015 eröffnet DocMorris auf etwa 16.000 m² seine neue Logistik- und Verwaltungszentrale im European Business Park Avantis.

Am Westrand von Vaals liegt in einer Senke das neueste Museum Vaals mit einer einzigartigen Sammlung von Heiligenstatuen und -bildern belgischen und niederländischen Duktus aus katholischen Kirchen und Klöstern. Gegenüber befindet sich das Museumscafé „De Zwarte Madonna“. Hier können wir bei leckerem Kaffee und Kuchen oder typischen Limburger Fladen in stimmungsvollem Ambiente den Nachmittag ausklingen lassen.

Abschließend wünsche ich Ihnen und Ihrer Familie ein frohes, segensreiches Weihnachtsfest und ein friedvolles sowie glückliches Jahr 2019, vor allem natürlich Gesundheit.

Mit kameradschaftlichen Grüßen

 

Dipl.-Ing. Günter Selbert

Oberst a.D.

Transatlantische Handelspolitik – Was kommt nach TTIP?

Die Kameradschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler lädt gemeinsam mit der GSP zu einem Vortragsabend am Dienstag, 22.01.2019 um 19:30 Uhr im Hotel Krupp, Poststraße 4, Bad Neuenahr, ein.

 

 

Es spricht Herr Jacob Schrot zum Thema:

 

Transatlantische Handelspolitik –

Was kommt nach TTIP?

 

Kaum im Amt erfüllte US-Präsident Donald J. Trump sein erstes Wahlkampfversprechen, indem er den Ausstieg der Vereinigten Staaten aus dem transpazifischen Freihandelsabkommen TPP vollzog. Auch das transatlantische Freihandelsabkommen TTIP liegt „im Kühlschrank“, wie EU-Handelskommissarin Cecilia Malmström ernüchtert feststellte. Viel steht für beide Seiten des Atlantiks auf dem Spiel: knapp 14 Millionen Arbeitsplätze hängen direkt von der transatlantischen Handelsbeziehung ab. Europa und Amerika kombinieren rund ein Drittel des globalen Handels und fast die Hälfte des weltweiten Bruttoinlandsproduktes. Der begonnene Handelskrieg zwischen den USA und China ist auch in Europa schon zu spüren. Hinzu kommen Sorgen, dass die Vereinigten Staaten die Welthandelsordnung und die Integrität der Welthandelsorganisation in ihrer Gesamtheit untergraben könnten. Deutschland als Export- und Handelsmacht hängt in besonderer Weise von der Stabilität der internationalen Ordnung ab. Wird Amerika als Mutterland des Kapitalismus zum wichtigsten Gegner des Freihandels? Ist die Kritik von Präsident Trump an derzeitigen Handelspraktiken völlig unberechtigt? Wie soll Europa auf all diese Entwicklungen reagieren?

 

Jacob Schrot hat in den USA und Deutschland Politikwissenschaft, transatlantische Beziehungen und US-Außenpolitik studiert. Er war Stipendiat der Konrad-Adenauer-Stiftung und des Aspen Instituts. Hauptberuflich arbeitet er im Deutschen Bundestag, wo er das Büro von Dr. Stephan Harbarth MdB, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, und von Dr. Dietlind Tiemann MdB, leitet. Darüber hinaus ist er Gründer der Initiative junger Transatlantiker, Mitglied im AK „Junge Außenpolitiker“ der Konrad-Adenauer-Stiftung sowie des Netzwerkes Außenpolitik der Körber Stiftung.

 

Quelle:
Oberst a.D. Geipel
1.Vorsitzender der Kameradschaft Bad Neuenahr/Ahrweiler