Langen/Geestland Besuch bei MWB durch Kameradschaft NORDWEST

Langen/Geestland: Am 27. April 2023 besuchte die Kameradschaft NORDWEST im Rahmen Ihrer Veranstaltungsreihe in 2023, die MWB Fahrzeugtechnik GmbH in Langen bei Bremerhaven.

Geschäftsführer Dr. Patrick Neuhaus und Betriebsleiter Joachim Plagge führten vor Ort durch das Programm. „Die MWB Fahrzeugtechnik unterstützt die Instandsetzung der Bundeswehr seit 1971“, so Dr. Patrick Neuhaus in seinem Vortrag. „Das Kernprodukt der MWBF war über viele Jahrzehnte die Werksinstandsetzung von Kat I Fahrzeugen der Bundeswehr. Die MWBF muss sich allerdings jetzt auch auf neue Produkte und neue Kunden einstellen“, so Dr. Neuhaus weiter. Neben der HIL stünden auch die U.S. Streitkräfte im Fokus.

Nach dem Vortrag, führte Joachim Plagge die Besucher über das Werksgelände. Die MWBF verfügt über Spezialgewerke wie beispielsweise Sattlerei und Holzbau. Im Bereich Oberflächenbehandlung steht eine Lkw-Lackiererei und Sandstrahlanlage zur Verfügung. Technisch besonders interessant war das Nebeneinander von U.S. Hakenliftfahrzeugen und deutschen MULTI FSA. Beide Fahrzeuge dienen dem gleichen taktischen Zweck, aber unterscheiden sich stark in der Ausführung. Nach etwa drei Stunden endete der informative Nachmittag in einer Diskussionsrunde mit guten Gesprächen bei Kaffee und Kuchen.

Der Vorsitzende der Kameradschaft, Oberst Christoph Schladt bedankte sich bei der MWBF für die Einblicke in das gewerbliche Instandsetzungsgeschäft und die sehr gute Betreuung durch das gesamte Team. Schade nur, dass wiederum nur wenige Mitglieder des blauen Bund e.V. den Termin wahrnahmen. Kooperativ übergreifend nutzte allerdings das Mitglied Sven Robold aus der Kameradschaft Ulm/Dornstadt den Besuch bei MWBF zur Weiterbildung in seinem Urlaub in Norddeutschland. Dank an alle Teilnehmer für eine sehr interessante Veranstaltung der Kameradschaft NORDWEST.

Dr. Neuhaus, Oberst Schladt und Herr Plagge

Ausblick: ein zweiter Besuchsanlauf bei CHS – Bremen (CHS Container Handel GmbH) ist für Ende Juni geplant, eine Einladung ergeht in den nächsten Tagen.

Autor Dr. Neuhaus, OTL a.D. Janczyk;   Fotos © Michael Janczyk

Informationsveranstaltung der Kameradschaft NORDWEST beim LogBtl 163 und 161

Oberst Christoph Schladt (Vorsitzenderder Kameradschaft NORDWEST)

 

Der Vorstand der Kameradschaft NORDWEST war am 27. Februar mit dem Vorsitzenden Oberst Christoph Schladt, dem ersten Beisitzer Oberst a.D. Gunter Bischoff und dem Geschäftsführer Oberstlt a.D. Michael Janczyk, sehr gerne der Einladung des Kommandeurs LogBtl 163 RSOM, Oberstlt Tobias Schmidt, in den Standort Delmenhorst gefolgt, um Unteroffiziere m.P. und Offiziere über den blauen Bund e.V. zu informieren und für unseren Verein zu werben.

Oberst Christoph Schladt schilderte zum Einstieg wie er im Jahr 2000 als Kompaniechef in Zeithain zum blauen Bund e.V. gefunden hat. Oberstlt Tobias Schmidt ergänzte, dass er erst durch tiefgreifende Gespräche mit Mitgliedern des Vereins und insbesondere durch Austausch mit der Kameradschaft NORDWEST im Oktober 2022 Mitglied wurde. Mittlerweile sind bereits vier Angehörige des noch jungen Logistikbataillon 163 Mitglied in der Kameradschaft Nordwest. Das Logistikbataillon 161 ist schon über Jahre aktiv im Beitrittsverhalten, durch kurze Stehzeiten im Verband erfolgten immer wieder Wechsel in die umliegenden logistischen Dienststellen wie dem LogZBw, der LogSBw und naheliegenden anderen Verbänden. Zurzeit sind 16 Angehörige des Bataillons als Mitglied in der Kameradschaft NORDWEST geführt.

Mit einem Informationsvortrag und anschließender Diskussion bei einer Tasse Kaffee, konnte ein Eindruck vermittelt werden wie sich der blaue Bund e.V. zusammensetzt, insbesondere wie sich die aktuelle Alters- und Dienstgradstruktur darstellt und aus welchen Bereichen unsere Mitglieder kommen Hierbei wurde deutlich unterstrichen, dass gerade im Bereich der Unteroffiziere und bei den jungen Offizieren noch deutliche Luft nach oben ist.

Die Veranstaltung konnte ganz sicher dazu beitragen, einen Überblick über den Blauen Bund und beispielhaft die Kameradschaft NORDWEST als einer von sechs Kameradschaften in denen sich der Verein des blauen Bund e.V. in der Republik organisiert hat, zu geben.

Insgesamt wäre ein größerer Zuspruch aus beiden Bataillonen wünschenswert gewesen, um noch breiter Werbung für eine Mitgliedschaft im Netzwerk der Logistik an die Frau und den Mann zu bringen. Oberst Schladt verabschiedete die Anwesenden mit der Bitte, zukünftig zumindest als Multiplikatoren zu wirken und andere Interessierte hinzuweisen, an wen man sich wenden kann. Alleine hierfür hat sich aus Sicht des Vorstandes der Kameradschaft Nordwest dieser „Truppenbesuch“ mehr als gelohnt.

Die Kameradschaft NORDWEST wird ohnehin wie bisher mit beiden Bataillonen weiter eng zusammenarbeiten und Verbindung halten.

Autor: Oberst Christoph Schladt, Oberstleutznant a.D. Michael Janczyk

Foto: © Bundeswehr Oberstleutnant a.D. M. Janczyk

Neuer Schulkommandeur in Garlstedt Brigadegeneral Holger Draber

In der Lucius D. Clay-Kaserne endete die zweieinhalbjährige Amtszeit von Brigadegeneral Boris Nannt mit einem feierlichen Übergabeappell.

BG Holger Draber, GL Martin Schelleis und BG Boris Nannt

Der Inspekteur der Streitkräftebasis, Generalleutnant Martin Schelleis, übergab mit der Truppenfahne auch das Kommando über die Logistikschule der Bundeswehr von Brigadegeneral Boris Nannt an Brigadegeneral Holger Draber.
Brigadegeneral Boris Nannt hat die Logistikschule der Bundeswehr von Oktober 2020 bis Februar 2023 geführt. „Sie waren der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, stellte Generalleutnant Martin Schelleis beim Übergabeappell fest. Nannt habe seine Männer und Frauen begeistert und zum Mitmachen animiert. Mit dem Projekt Modernes Lernen, welches bereits zwei Monate nach seiner Amtsübernahme an der Logistikschule startete, habe er für die größte Ausbildungseinrichtung der Streitkräftebasis die Weichen für ein Lernen und Lehren in einem digitalen Zeitalter gestellt. „Dafür gebührt Ihnen unser aller und mein ganz persönlicher Dank“, so Schelleis.

Zeitenwende

Die Logistikschule der Bundeswehr sei noch lange nicht am Ende ihres Weges, ist sich BG Boris Nannt sicher. Er wisse auch, dass er sein Team Logistikschule in den vergangenen zweieinhalb Jahren außerordentlich gefordert habe. „Umso größer mein Dank, dass Sie immer an meiner Seite standen und mich engagiert, treu und mit Tatkraft und Energie begleitet haben.“ Der Verfechter moderner Ausbildung, dessen Herz für die Ausbildung brennt, erinnere sich nur allzu gut an seinen Start in Garlstedt: „239! Diese Zahl werde ich wohl niemals aus meinem Kopf streichen können. 239 nicht online-fähige Laptops wurden mir voller Stolz gemeldet, als es darum ging, die Auswirkungen der Pandemie an der Schule zu meistern.“ Das sei der richtige Zeitpunkt für massive Veränderungen gewesen. Er forderte sein Team auf, sich frei auszuprobieren, neue Wege – auch und besonders abseits bisheriger Pfade – zu gehen. Die Logistikschule ging diesen Weg gemeinsam mit ihrem Kommandeur und hob sie auf ein ganz neues Niveau.

Leben heißt, Entscheidungen zu treffen

BG Boris Nannt war und ist nicht nur Redner. Er ist Macher. Und so geht auch er nun neue Wege. Mit dem Übergabeappell endet nicht nur seine Zeit als Kommandeur. Es wird auch der letzte Tag sein, an dem er Uniform trage: „Wenn Sie noch ein Bild mit mir in Uniform haben möchten, ist heute die letzte Möglichkeit“, so BG Boris Nannt beim Empfang nach dem Appell. Auf eigenen Wunsch erhielt er nach dem Übergabeappell die Urkunde, welche den Offizier mit Ablauf des 31.03.2023 in den Ruhestand versetzt. Für ihn sei es der richtige Zeitpunkt, eine neue Aufgabe zu übernehmen und so geht er zukünftig einen beruflichen Weg ohne Uniform. „Eine Lust- und Herzens- Entscheidung“, erzählt der 53-Jährige. „In den nächsten Jahren werde ich als Vorstandsvorsitzender der Akademie Deutscher Genossenschaften genau da fortsetzen, wo mein Motor und meine Leidenschaft sind und ich mir über die Jahre entsprechende Kompetenz erarbeitet habe.“ Menschen besser machen und weiter zu qualifizieren sei für ihn ein Privileg. Auch wenn ihn sein Weg jetzt in die zivile Wirtschaft führt, die Bundeswehr würde er weiter eng im Herzen tragen.

Seinem Nachfolger, BG Holger Draber, wünscht BG Boris Nannt viel Erfolg und Fortune. Er sei sicher, BG Holger Draber würde seine neue Aufgabe in hervorragender Weise leisten und den erfolgreichen Weg der Logistikschule fortsetzen.
BG Holger Draber sei unter den „Loggies“ kein Unbekannter und für die bevorstehende Aufgabe bestens gerüstet, betonte Generalleutnant Schelleis. Der 55-Jährige habe in den Bereichen Rüstung und Logistik auf unterschiedlichen Ebenen einen großen Schatz an Erfahrungen sammeln können. „Die Schule wird von diesem Erfahrungsschatz profitieren“, ist sich Generalleutnant Schelleis sicher und begrüßte BG Holger Draber herzlich im Team der Streitkräftebasis unter dem Dach des Logistikkommandos der Bundeswehr.

Text: Kathleen Boungard, OTL a.D. Michael Janczyk      Fotos © Bundeswehr/ Petra Reiter

 

Kameradschaft NORDWEST zu Besuch beim LogBtl 163 RSOM

Die Kameradschaft NORDWEST besuchte mit einigen Mitgliedern in ihrer ersten Veranstaltung 2022, nach der langen Pause durch die Corona Pandemie, am 11. September 2022 das LogBtl 163 RSOM bei der Feldeinsatzübung „Blue Bridge“ in ROTENBURG/WÜMME in der Von – Düring – Kaserne (ehemals Lent – Kaserne).

Start war ein Feldgottesdienst durch das Evangelische Militärpfarramt OLDENBURG auf einer Wiese in der Kaserne. Nachdem allen Teilnehmern ein Friedensgruß und der Segen ausgesprochen wurde, ging es in ein Briefing durch den Bataillonskommandeur Oberstleutnant Tobias Schmidt.

Foto Presseoffizier LogBtl 163 Lt Ellerkamp

Persönlich ließ es sich Oberstlt Schmidt nicht nehmen uns über den gesamten Verlauf der Veranstaltung zu begleiten und umfassend Rede und Antwort zu stehen. Durch die Angehörigen des Bataillons wurden uns interessante Eindrücke in die Aufgaben und die moderne Ausstattung des Verbandes vermittelt.

Das LogBtl 163 ist ein sogenanntes RSOM (Reception Staging and Onward Movement) Bataillon. Am 29. September 2020 wurde es in Dienst gestellt und gehört zu den mobilen Logistiktruppen. Dieses LogBtl ist ein weiterer Baustein, um Operationen der NATO oder der EU reaktionsfähig logistisch unterstützen zu können. Nach erfolgter Aufbau-, Ausbildungs- und Zertifizierungsphase wird der Verband im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) als wesentlicher Bestandteil bei der Verlegung von Kräften eingesetzt werden.

Das LogBtl 163 ist, wie alle anderen Logistikbataillone auch, nicht nur ein Teil der mobilen Logistiktruppen, sondern gleichsam ein Bestandteil der logistischen Unterstützung von nationalen und multinationalen Einsatzkräften durch die Basislogistik, als Force Enabler eines Multinational Headquarters, bzw. eines Joint Logistics Support Group Headquarters (JLSG HQ).

Mit dieser dritten Übung „Blue Bridge“ in 2022 trainierte das Btl nochmals alle einzelnen Elemente des RSOM Prozesses auch mit Beteiligung multinationaler Truppenteile (Kompanien) aus Ungarn und Tschechien. Auch die Verbindung zur Sanität wurde mit Elementen aus LEER dargestellt. Durch diese Kräfte wurden wir in deren Ausstattung und Fähigkeiten der Verwundetenversorgung in der Role one und two eingewiesen. Ein interessanter Blick über den Tellerrand.

Der Vorsitzende der Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt bedankte sich beim Kommandeur Oberstlt Tobias Schmidt für die sehr interessanten Ausführungen und wünschte dem RSOM Btl 163 für die kommenden Aufgaben viel Erfolg und eine hohe Einsatzmoral. Positiver Nebenaspekt der Veranstaltung war auch die Absicht des Kommandeurs dem blauen Bund e.V. und damit auch der Kameradschaft NORDWEST beizutreten. Ein herzliches Willkommen.

 

Vorsitzender Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt dankt

dem Kommandeur LogBtl 163 RSOM Oberstlt Tobias Schmidt für die

gelungene Veranstaltung. Foto Presseoffizier LogBtl 163 Lt Ellerkamp

Die Bundeswehr reagiert auf veränderte sicherheitspolitische Rahmenbedingungen. Mit dem Logistikbataillon 163 stellt sie der NATO 2023 erstmalig einen Verband zur Verfügung, dessen Fähigkeiten speziell auf den RSOM-Prozess ausgerichtet sind: Aufnahme, Zusammenführung und Weitertransport von Personal, Ausrüstung sowie Vorräten.

Die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen in Deutschland haben sich im letzten Jahrzehnt maßgeblich verändert. Das führte zu einer Neuausrichtung der Bundeswehr. Die Einsätze zur Landes- und Bündnisverteidigung, beispielsweise Amtshilfe gegen Corona und während der Flutkatastrophe, nahmen zu und reichen zahlenmäßig an die Auslandseinsätze der Bundeswehr heran. Deshalb müssen für die Landes- und Bündnisverteidigung deutlich mehr Kräfte als bisher nach kurzer Reaktionszeit über strategische Entfernungen innerhalb des Bündnisgebietes verlegt und in beweglich geführten Operationen zum Einsatz kommen. Dafür benötigt die Bundeswehr eine Erweiterung der eigenen Fähigkeiten. Hierbei kommt der Logistik eine besondere Aufgabe zu: Sie muss die Truppen aller militärischen Organisationsbereiche verlegen und logistisch unterstützen. Zeitgleich gilt es, logistische Leistungen für Alliierte (Host Nation Support) und in der multinationalen Zusammenarbeit zu erbringen: Vom Aufmarsch bzw. Transit durch Deutschland über die Ankunft im Einsatzgebiet bis hin zur Operation selbst. Eine dieser Aufgaben der Logistik wird – wenn auch in anderer Form und unter anderen Rahmenbedingungen – in der NATO wiederbelebt und zukünftig durch die Bundeswehr logistisch unterstützt: Die „Aufnahme großer Truppenkontingente im Einsatzgebiet“. In der NATO wird dieser Prozess Reception, Staging and Onward Movement oder kurz RSOM genannt.

Wie wird eine Truppe strategisch verlegt?

Über strategische Entfernungen wird die Truppe, gemeint sind Personal und benötigtes Material, in ein Einsatzgebiet verlegt. Um die benötigte Zeit für die Verlegung so kurz wie möglich zu halten, werden hierzu alle sinnvoll möglichen Verkehrsträger (Straße, Schiene, See und Luft) inklusive des Marsches auf eigener Achse genutzt. Entscheidend für die Wahl der Verkehrsträger sind Entfernungen, geographische Lage und infrastrukturelle Gegebenheiten. Sofern die Truppe nicht im Eigenmarsch verlegt, werden dabei Material und Truppe in der Regel getrennt transportiert. Große Mengen an Fahrzeugen, Material und Vorräten, aber auch parallel dazu eine große Anzahl von Soldatinnen und Soldaten, müssen daher koordiniert in das Einsatzgebiet verbracht werden. Der Großteil des Personals wird per Lufttransport verlegt. Diese Transporte werden grundsätzlich so koordiniert, dass jede Fähigkeit bzw. jeder Verband zum festgelegten Zeitpunkt an einem definierten Zielort ist.

Was bedeutet Reception, Staging and Onward Movement?

Im Einsatzgebiet gilt es, Personal, Ausrüstung und Vorräten zusammenzuführen. Diese Leistung erbringt der RSOM-Prozess. An den so genannten „Ports of Debarkation“ (Entladestationen), also Häfen, Flughäfen und Bahnhöfen, wird ankommendes Material, die eintreffenden Soldatinnen und Soldaten, aber auch die Ausrüstung in Empfang genommen. Dieser Vorgang wird Reception genannt. Anschließend wird im sogenannten Staging alles zusammengeführt. Das kann durchaus 100 Kilometer und mehr von den Ports of Debarkation entfernt sein. Verpflegung, Wasser, Munition und Gerät werden durch nationale oder multinationale RSOM-Kräfte in der sogenannten Staging Area für die Truppe, teilweise bis auf die einzelne Kompanie, kommissioniert bereitgestellt.

Nachdem die Truppe ihr Material in Empfang genommen hat, beginnt die letzte Phase, das Onward Movement. Die Truppe wird so logistisch unterstützt und ausgestattet, dass sie im Eigenmarsch in so genannte einsatznahe Verfügungsräume, d.h. in die unmittelbare Nähe ihrer jeweiligen Einsatzräume, verlegen kann. Mit dem Erreichen der Einsatzräume durch die verlegte Truppe ist der RSOM-Prozess abgeschlossen und die Logistik- sowie Versorgungsbataillone übernehmen die Versorgung im Einsatz.

Das neue RSOM-Bataillon

Zur Bewältigung dieser herausfordernden Aufgabe wurde im niedersächsischen Delmenhorst das Logistikbataillon 163 als Teil der mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis aufgestellt. Es ist für die Bereitstellung multinationaler Fähigkeiten für das sogenannte Framework Nations Concept (FNC) Cluster Logistics (CL) zuständig. Struktur und Ausstattung sind genau auf die RSOM-Aufgabe ausgerichtet.

Damit ist das Logistikbataillon 163 einzigartig in seiner Funktion, nicht nur in der Bundeswehr, sondern auch in der NATO. Erstmalig stellt die Bundeswehr der NATO einen Verband zur Verfügung, dessen Fähigkeiten speziell auf die Prozesse Aufnahme, Zusammenführung und Weitertransport von Personal, Ausrüstung und Vorräten gerichtet sind. Das Logistikbataillon 163 verfügt derzeit über eine Gesamtstärke von circa 600 Dienstposten und ist in Delmenhorst sowie Burg beheimatet. Eine Ergänzung der Fähigkeiten des Bataillons durch multinationale Beiträge ist vorgesehen. Es gliedert sich in einen Stab mit fünf Stabsabteilungen und die Einsatzzentrale RSOM sowie drei Kompanien.

Drei Kompanien bewältigen die Aufgabe

Die Versorgungskompanie ist für den Aufbau und Betrieb des Bataillonsgefechtsstandes zuständig. Sie gewährleistet die Eigenversorgung des Bataillons, was auch die Instandhaltung von Material umfasst. Darüber hinaus sind Züge der Kompanie für den Aufbau und Betrieb von Sammelräumen zuständig. Hierzu gehören die Einrichtung von Park- und Abstellflächen für Fahrzeuge und Material. Ebenso betreiben sie Instandsetzungsbereiche und Betriebsstofflager. Für die Truppe richtet sie Unterkunfts-, Verpflegungs- sowie Sanitätsbereiche ein. Weitere Züge richten Servicepunkte ein. Dies beinhaltet Rastmöglichkeiten für marschierende Einsatzkräfte. Hier versorgen sie die Truppe mit Kraftstoff, Wasser und Verpflegung. Auch Ruhemöglichkeiten für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer sowie sanitätsdienstliche Unterstützung stellen sie bei Bedarf bereit. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Bergung und Instandsetzung ausgefallener Fahrzeuge.

Die Umschlagkompanie Land/See ist für die Planung, Einrichtung und den Betrieb von Entladeseehäfen sowie Eisenbahnumschlagpunkte verantwortlich. Dort können pro Verkehrsträger bis zu 2.500 Tonnen Güter oder 500 Fahrzeuge pro Tag umgeschlagen werden. Hier ist eine enge Zusammenarbeit mit anderen militärischen und zivilen Behörden beziehungsweise Dienststellen, beispielsweise dem Zoll, notwendig. Die Umschlagkompanie Luft betreibt an bis zu vier Entladeflughäfen zeitgleich Umschlagstellen. Hier können bis zu 1.000 Soldatinnen und Soldaten in Empfang genommen sowie bis zu 500 Tonnen Fracht täglich umgeschlagen werden. In enger Zusammenarbeit mit anderen militärischen und zivilen Behörden vor Ort wird zusätzlich die Luftfracht entladen und abgefertigt.

Autor: Leutnant Guido Ellerkamp, Presseoffizier Logistikbataillon 163 RSOM

Logistics besucht Logistik im Mai 2022

Brigadier Caldicott ließ sich die technischen Besonderheiten der deutschen Fahrzeuge erklären und setzte sich selbst ans Steuer. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Eine Delegation britischer Logistiksoldaten besuchte ihr deutsches Pendant: Die Logistikschule der Bundeswehr, eine Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis. Deutsche und britische Soldaten beabsichtigen zukünftig enger zusammenzuarbeiten.

Ordensritter und Kommandeur des Defence College of Logistics der Britischen Armee, Brigadier Michael Caldicott, besuchte die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt, eine Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis. Wie in der britischen Monarchie üblich, werden hochrangigen Persönlichkeiten für besondere Verdienste Titel und Orden verliehen. Brigadier Caldicott erhielt den Titel Commander of the British Empire (CBE). Anlass des Besuchs in Garlstedt ist die Planung einer intensiven Zusammenarbeit des neuen Defence College und der Logistikschule der Bundeswehr.

Schulkommandeur, Brigadegeneral Boris Nannt, begrüßt die britische Delegation vor dem Stabsgebäude der Logistikschule der Bundeswehr. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Britische Logistikschule

Das Defence College of Logistics, Policing and Administration, kurz: DCLPA, ist das Pendant der Logistikschule der Bundeswehr bei der britischen Armee. Das College befindet sich in Worthy Down, einer Luftwaffenbasis nördlich von Southhampton im Süden Englands. Das DCLPA umfasst vier Schulen: Defence School of Logistics, Defence School of Policing and Administration, Defence Maritime Logistics School sowie die dislozierte Defence School of Transport in Leconfield. Dieser Standort wurde erst Anfang 2021 eröffnet und bildet Logistiker aller drei britischen Teilstreitkräfte aus. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Ausbildung für die Marine, traditionell eine Priorität bei den britischen Streitkräften.

Schnittmengen

Die britischen und deutschen Logistiker erkunden das Kasernengelände auf einem Rundgang. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Brigadier Caldicott wurde vom Schulkommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, Brigadegeneral Boris Nannt, begrüßt und während seines Besuchs begleitet. Auf dem Programm standen eine Einführung in Aktivitäten und Leistungsfähigkeit der Schule sowie eine Rundfahrt über das Kasernengelände. Das Thema „Modernes Lernen“ wurde ihm ausführlich in einer Präsentation vorgestellt.  „Der Fokus auf die Lern-Kultur ist auch bei uns ein wichtiges Thema“, stellte Caldicott dabei begeistert fest.

Im Anschluss folgte eine Präsentation der britischen Logistiker mit einem Einblick in gemeinsame Schnittmengen und die Herausforderungen in der Ausbildung. Ein Alleinstellungsmerkmal des britischen Ausbildungsstandorts ist ein 1:1-Modell einer Kombüse sowie des Laderaums eines Schiffes der Royal Navy. Hiermit lernen zukünftige Smuts und Logistiker der Royal Navy erste Herausforderungen ihrer neuen Arbeitsumgebung kennen. „Unsere Lehrgangsteilnehmenden sind nach ihrer Ausbildung bei uns schon mit ihrer Arbeitsumgebung vertraut, bevor sie jemals in ihrem Leben ein Schiff der Royal Navy in echt gesehen haben“, erklärt Colonel Leah Griffin im Vortrag.

Perspektiven

Ein Höhepunkt des Besuchs war für die britische Delegation die Präsentation von Material und Fähigkeiten der Lehrgruppe C im technischen Bereich der Logistikschule der Bundeswehr. Die Lehrgruppe C ist mit vier Inspektionen am Standort Garlstedt vertreten. Wie in einer Fahrschule der Bundeswehr reicht die Bandbreite der Aus- und Weiterbildung des kraftfahrtechnischen Führungs- und Funktionspersonals im Kraftfahrwesen über die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten im Bereich Bergung, Schwerlasttransport und Flurförderzeuge, bis hin zu Nachschub, Gefahrgut und Ladungssicherung im Prozess Verkehr sowie Transport.

Im Gespräch erfahren die britischen Soldaten technische Besonderheiten und Unterschiede zum eigenen Material. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Brigadier Caldicott stieg auch selbst auf den Bergepanzer 3 A1 und das Geschützte Berge- und Kranfahrzeug G-BKF, steuerte beide durch den technischen Bereich der Logistikschule. „Der Besuch an der Logistikschule der Bundeswehr war für uns wirklich sehr aufschlussreich. Ich bedanke mich dafür. Ein Perspektivwechsel, auch wenn wir sehr ähnliche Herausforderungen und Ziele haben. Wir müssen Zuhause einiges auf den Prüfstand stellen oder zumindest überdenken“, resümierte er beim abschließenden und unausweichlichem Tee.

Text: Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Verabschiedung des OL-3 – 2021, mit Würdigung eines „Bestpreises“ des bB e.V.

Der Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, Brigadegeneral Boris Nannt, verabschiedete am 13. Dezember den diesjährigen OL 3 der II. und III. Inspektion. Die Kameradschaft NORDWEST war durch den Vorsitzenden Oberstleutnant Christoph Schladt, den Geschäftsführer Oberstleutnant a.D. Michael Janczyk und Herrn Carsten Leopold Geschäftsführer CHS Container Bremen (Sponsor) vertreten, um im Namen des blauen Bund e.V. wieder einmal die Hörsaalbesten zu würdigen.

Der Schulkommandeur erinnerte in seiner kurzen Ansprache die jungen Offiziere noch einmal an die zurückliegenden Monate der Ausbildung und gab Hinweise für die kommenden Verwendungen und Aufgaben. Dabei unterstrich er, dass aus seiner Sicht alle das nötige Rüstzeug erhalten haben, um erfolgreich im Dreiklang von „Entscheiden, Beraten und Gestalten“ bestehen zu können.

Im Anschluss erhielt Oberstleutnant Schladt die Möglichkeit zu einem kurzen Grußwort. Dabei informierte er die jungen Offiziere über den blauen Bund e.V. insgesamt und wies insbesondere auf den Mehrwert des weitverzweigten logistischen Netzwerkes hin. Gemeinsam mit Brigadegeneral Nannt überreichte er danach die Bestpreise.

Insgesamt wurden neun Auszeichnungen vergeben.

Für die Geschäftsprozesse (GP) MatBew und VuT aus der II. Inspektion: HS 21 Frau OLt Meryem Sabiha von Spreckelsen, HS 23 Herr OLt Sebastian Martin Rudolph, HS 25 Herr OLt Lennard Hegemann und HS 26 OLt Martin Freier.

(v.l. BG Boris Nannt, OLt Freier, OLt Hegemann, OLt Rudolph, Frau OLt Spreckelsen und OTL Scchladt)

Aus der III. Inspektion in den GP MatBew und IHF: HS 32 Herr OLt zur See Eric Lindner, HS 33 Herr OLt Oliver Marco Hoffmann, HS 34 Herr OLt Johannes Schimmank, HS 35 Frau OLt Christine de Buhr und HS 36 Herr Hptm Thomas Straub.

(v.l. BG Boris Nannt, Hptm Straub, Frau OLt de Buhr, OLt Schimmank, OLt Hoffmann, OLt z.See Lindner und OTL Schladt)

Erstmalig in 2021 wurden durch die Kameradschaft Nordwest auch Bestpreise an besonders verdiente Ausbilder der beiden Inspektionen vergeben. So für die II. Inspektion an Hauptfeldwebel Timo Kehlbeck und Stabsfeldwebel Maik Weiß.

Für die III. Inspektion wurden Hauptfeldwebel Uwe Kischel und Stabsfeldwebel Horst Diessel für besondere Leistungen gewürdigt.

(v.l. BG Boris Nannt, HptFw Kischel, HptFw Kehlbeck, StFw Weiß, StFw Diessel und OTL Schladt)

Autor: Oberstlt Christoph Schladt, Michael Janczyk; Fotos LogSBw Petra Reiter)

„Staatsbürger in Uniform“ Gesprächsrunde an der LogSBw

Triff Dein Vorurteil „Staatsbürger in Uniform“!

Eine Buchausleihe der besonderen Art macht Schluss mit Vorurteilen. Menschen in öffentlichen Ämtern geben als lebende Bücher Antworten.

Stellen Sie sich vor, Sie können in einer Bibliothek statt Bücher Menschen in öffentlichen Ämtern, in Uniform oder aus sogenannten Randgruppen leihen. Sie können ihnen Fragen stellen, die Sie schon immer loswerden wollten, aber nie konnten, weil Ihnen im Alltag die Möglichkeit fehlt? In einer Bibliothek in Lilienthal, einer niedersächsischen Gemeinde im Landkreis Osterholz, fand erstmals eine solche lebendige Bibliothek statt. So standen bei der ersten Veranstaltung der Kampagne „Mit Respekt!“ neben Hauptmann Michael Soltner und Hauptfeldwebel Mandy Recht-Pilz von der Logistikschule der Bundeswehr auch ein Bürgermeister, die Sprecherin von TransNet Osterholz-Scharmbeck, ein Gemeindebrandmeister der Freiwilligen Feuerwehr und eine Hebamme und Krankenpflegerin von Komapatienten aus Nigeria zur Ausleihe. „Mit unserem Projekt wollen wir Vorurteile ausräumen. Es ist wichtig, dass wir uns in unserer Gesellschaft mit Toleranz und Respekt begegnen“, erklärt Martina Sackmann. Sie ist Teamleiterin der Bibliothek.

 

„Wir sind normal, nicht besonders!“

Wie bei einem Speed Dating hatten die Besucher in 20-minütigen Gesprächsrunden Zeit, ihre Fragen loszuwerden. Eine Besucherin war beispielsweise ganz begeistert, dass sie nun endlich einmal einer Soldatin gegenübersitzen konnte. Sie fand es auch mutig, als Frau zur Bundeswehr zu gehen. Das Thema „Frau in der Truppe“ beschäftigte an diesem Abend die meisten Besucher am Gesprächstisch der Logistikschule der Bundeswehr. Was sie bewogen hätte, zur Bundeswehr zu gehen, welche Herausforderungen es im Dienst für sie gäbe und ob sie schon einmal respektlos behandelt oder gar angefeindet wurde. Hauptfeldwebel Recht-Pilz plaudert aus dem Nähkästchen. Sie ist seit 2001 bei der Bundeswehr und war in zwei Auslandseinsätzen, Afghanistan und Zypern. Frauen in der Truppe seien für sie völlig normal. Anfeindungen sah sie sich bislang nur einmal ausgesetzt: „Als ich in Munster stationiert war, beschimpfte uns eine Dame an einer Waschstraße als Mörder“, erzählt Recht-Pilz. „Diese war allerdings eine einmalige Begebenheit“, ergänzt sie. Sie sei noch nie diskriminiert worden, weil sie eine Frau ist.

Hptm Soltner und HptFw Recht Pilz

Miteinander reden

Michael Soltner, Leiter der IT-Abteilung der Logistikschule der Bundeswehr, erzählte von den anfänglichen Unsicherheiten im Umgang mit Frauen, die nun plötzlich zur Truppe gehörten. So habe er Kameraden erlebt, die sich beispielsweise gefragt hätten, ob sie die Tür schließen dürften, wenn eine Frau mit ihnen im Dienstzimmer ist. Soltner ist seit 31 Jahren bei der Bundeswehr und habe es hin und wieder erlebt, dass man ihm mit einem dummen Spruch begegnet. „Da schau ich drüber weg. Wenn man dann mit den Leuten ins Gespräch kommt, klärt sich vieles. Auch die Vorurteile“, weiß Soltner.

Beide Angehörigen der Logistikschule der Bundeswehr, der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis, standen den Fragen offen gegenüber. Sie hätten sich beide jederzeit wohl gefühlt.

Dennoch sind beide überrascht, wie wenig die Menschen doch über die Bundeswehr wissen. „Wenn noch mehr kämen, wäre das super. Füllt die Hallen. Die Öffentlichkeit weiß zu wenig über uns“, bittet Hauptfeldwebel Recht-Pilz.

Text:   Kathleen Riediger   Fotos: Kathleen Riediger; Web Redaktion LogSBw

Besondere Ehrung in der Kameradschaft Nordwest

Besondere Ehrung in der Kameradschaft Nordwest

Am 23. November wurde in Garlstedt durch den Präsidenten des blauer Bund e.V., Herrn Generalmajor Gerald Funke, im Logistischen Übungszentrum eine besondere Auszeichnung für Herrn Carsten Leopold, Mitglied der Kameradschaft Nordwest und Geschäftsführer der CHS Containergroup Bremen, vorgenommen. Herr Leopold wurde auf Vorschlag des Vorstandes der Kameradschaft Nordwest die Ehrennadel des blauer Bund e.V. in Gold verliehen.

Im Beisein einiger Vorstandsmitglieder und Brigadegeneral Boris Nannt, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr und ebenfalls Mitglied der Kameradschaft Nordwest, wurde vor der eigentlichen Verleihung Herr Leopold durch den Vorsitzenden der Kameradschaft NORDWEST, Herrn Oberstleutnant Christoph Schladt, mit einer Laudatio gewürdigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

von links, SKdr BG Boris Nannt, Herr Carsten Leopold, Präsident GM Gerald Funke und Vorsitzender NORDWEST OTL Christoph Schladt (Foto LogKdo H Krach)

Herr Carsten Leopold ist seit 01.01.2002 innerhalb der Kameradschaft Nordwest eines der treuesten Mitglieder aus dem Kreis der Firmenvertreter des Mittelstands. Er engagiert sich dabei sehr aktiv in der Vereinsarbeit der Kameradschaft NORDWEST.

Besonders liegt ihm dabei die Ausbildung junger Offiziere und Offizieranwärter am Herzen, die er aktiv in und mit seinem Unternehmen unterstützt.

Die guten Verbindungen der Kameradschaft Nordwest zu zivilen Unternehmen der Region aber auch zur Bundesvereinigung Logistik (BVL) sind in Teilen auch der Verdienst von Herrn Leopold.

Auch bei der Realisierung verschiedener Projekte an der Logistikschule der Bundeswehr hat sich Herr Leopold besonders verdient gemacht. Insgesamt steht er wie kaum ein anderer für kreative, realisierbare und schnelle, weil unkomplizierte Lösungen. Ein echter Macher der zivilen Wirtschaft mit dem richtigen Blick und Herz für die Belange der Bundeswehr.

Herr Leopold ist aus Sicht des Vorstandes der Kameradschaft Nordwest ein Paradebeispiel dafür, dass sich der blaue Bund e.V. insbesondere durch das zivil-militärische logistische Netzwerk auszeichnet und genau das den besonderen Wert unseres Vereines ausmacht.

 

Christoph Schladt

Oberstleutnant

Vorsitzender NORDWEST

Sachkunde Munition – Kampfmittel und pyrotechnisches Werkzeug Ausbildung an der LogSBw

Sachkunde Munition – Kampfmittel und pyrotechnisches Werkzeug

Ausbildung an der LogSBw

Munition: Der eigentliche Wirkungsträger einer Waffe. So die Definition des Duden. In der Bundeswehr spielt sie sowohl im täglichen Dienstbetrieb, bei Übungen und bei Auslandseinsätzen eine große und zum Teil tragende Rolle. Der Umgang mit Munition bedarf großer Vorsicht und Sorgfalt. „Munition identifizieren, Zustände bewerten und das sichere Lagern und Transportieren unter Einhaltung aller bundeswehrspezifischen und gesetzlichen Vorgaben sind die Ziele unserer Ausbildung Sachkunde Munition“, erzählt Stabsfeldwebel Meik Grover. Er ist einer der beiden Sachkunde Munition-Ausbilder an der Logistikschule der Bundeswehr. Gemeinsam mit Oberstabsfeldwebel Dirk Claßen bilden sie derzeit rund 900 Soldatinnen und Soldaten pro Jahr im sicheren Umgang sowie der Bewirtschaftung von Munition an der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis aus.

Qualifikation für den besonderen, täglichen Dienst

Oberfeldwebel Tobias Pfab von der 3. Batterie des Artilleriebataillons 131 reiste aus Weiden in der Oberpfalz an. Dort bewirtschaftet der Fluggerätebedienfeldwebel einen Raketenmotor, der zum Start einer Drohne benötigt wird. Diese wird mit dem Motor, auch Booster genannt, auf Geschwindigkeit gebracht. „Der Booster ist Munition und muss entsprechend aufbewahrt, gelagert, ausgegeben und kontrolliert werden“, erklärt Pfab, der mit Bestehen des Lehrgangs diese Qualifikation erhalten hat.
Es sei sehr viel Stoff, der in zwei Wochen gelernt werden müsse, weiß auch Hauptfeldwebel Dominik Gilbert. Er ist Materialbewirtschaftungsfeldwebel in der 7. Kompanie des Fallschirmjägerregiments in Zweibrücken. „Schwere Kompanie“, ergänzt er. „Ich bewirtschafte dort unter anderem Maschinenkanonen, Mörser, Joint Fire und ein Panzerabwehrsystem.“ Ziel des Lehrgangs ist der sichere und unfallfreie Umgang mit Munition. Dazu gehört es, die Regeln für die Lagerung und Aufbewahrung im Grundbetrieb und im Einsatz mit allen dazu nötigen Vorgaben wie Annahme und Ausgabe von Munition sowie das Verpacken zu beherrschen. Auch der Transport der Munition wird thematisiert. Ebenso stehen Blitz- und Brandschutz auf der to-know-Liste.

Hightech-Knaller, Leuchtfeuer und 1.200 Grad

Zur Munition gehört auch die Pyrotechnik. So gibt es pyrotechnische Simulatoren, Hightech-Knaller, wie Grover sie bezeichnet, die etwa eine Detonation simulieren. Diese werden auch für technische Zwecke eingesetzt. Wenn etwa ein Flugzeug in eine Notsituation gerät und den Außentank abwerfen muss. Hier wird mit Pyrotechnik Druck erzeugt, mit dem dann der Tank entriegelt und letztlich abgeworfen wird.
Auch wenn der Ausbildungsschwerpunkt beim Kampfmittel Munition liegt, ist die Anwendung von Pyrotechnik nicht weniger bedeutend, vor allem bei Übungen. So kann ein Simulator Bodensprengpunkt ein einschlagendes Sprenggeschoss nachahmen. Auch sogenannte Bodenleuchtkörper kommen bei der Inübunghaltung der Truppe immer wieder zum Einsatz. Nicht oder schlecht einsehbare Bereiche, wie Waldkanten, lassen sich damit überwachen. Mittels Stolperdraht werden die Leuchtkörper ausgelöst. In der Praxisausbildung lernen die Trainingsteilnehmenden den sicheren Umgang mit dieser Munition. „Neben dem Knall verbrennt hier Magnesium bei 1.200 Grad und erzeugt eine ein Meter hohe Flamme“, unterstreicht Grover die Bedeutung des praktischen Anteils im Training.


„Das Selbermachen hat mein Bewusstsein geschärft, worauf ich achten muss und welche Gefahr von der Munition ausgeht“, bestätigt Pfab.
Die Anforderungen in dem Lehrgang sind sehr hoch, geben den Trainingsteilnehmenden aber auch eine Qualifikation für den Umgang mit einem sensiblen Material an die Hand.

Text LogSBw Web-Redaktion Kathleen Riediger,   Fotos: LogSBw