Konzeptgrafik Betriebsstoffversorger Klasse 707 - Blauer Bund

Kiellegung des zweiten Tankschiffs für die Deutsche Marine

Am 25. April 2024 erfolgte in Rostock die Kiellegung des zweiten Betriebsstoffversorgers für die Deutsche Marine. Die zwei „schwimmenden Tankstellen“ werden künftig die Schiffe der Rhön-Klasse ersetzen.

„Nach dem erfolgreichen Produktionsstart beider Betriebsstoffversorger sowie der Kiellegung des ersten Schiffes im August 2023 können wir heute wiederum termingerecht diese traditionsreiche Zeremonie für das zweite Schiff feiern“, sagte Flottillenadmiral Andreas Czerwinski, Abteilungsleiter See des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Die neuen Marinebetriebsstoffversorger würden wie ihre verdienten Vorgänger die Durchhaltefähigkeit maritimer Einsatzverbände auf hoher See sicherstellen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung leisten, so Czerwinksi weiter.

Flottillenadmiral Andreas Czerwinski (re.), Abteilungsleiter See im Bundes-amt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, nagelt Messingschilder mit dazwischen gelegten Münzen auf ein Holzbrett. Dieses wurde im Anschluss traditionell unter die Stahlsektion geschlagen - Blauer Bund
Flottillenadmiral Andreas Czerwinski (re.), Abteilungsleiter See im Bundes-amt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, nagelt Messingschilder mit dazwischen gelegten Münzen auf ein Holzbrett. Dieses wurde im Anschluss traditionell unter die Stahlsektion geschlagen; © NVL Group/Felix Matthies

Die Tanker der Klasse 707 sind deutlich größer als ihre Vorgänger. Mit 173 Metern Länge und 20.000 Tonnen erreichen sie, trotz ihrer Größe und Verdrängung, dank der leistungsstarken Antriebsanlage eine Spitzengeschwindigkeit von 18 Knoten und haben eine Reichweite von bis zu 8.000 Seemeilen.

Beide neuen Schiffe sind gegen den Einsatz von ABC-Kampfstoffen geschützt, besitzen ein Flugdeck für Hubschrauber und haben ein Fassungsvermögen von über 12.000 Kubikmetern Flug- und Dieselkraftstoff. So können sie abseits von Häfen Marineeinheiten in See mit Kraftstoff versorgen.

Konzeptgrafik Betriebsstoffversorger Klasse 707 - Blauer Bund
Konzeptgrafik Betriebsstoffversorger Klasse 707– © NVL Group/Felix Matthies

Mit den verbauten Ballastwasser-Aufbereitungsanlagen und der modernen Abgasnachbehandlung können die Schiffe auch entsprechend aktueller Umweltstandards betrieben werden. Beide Betriebsstoffversorger werden eine Besatzung von 42 Personen umfassen, mit der Option zusätzlich 23 Personen einzuschiffen.

Text: PIZ AIN

Die Titelseite des Buches "Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus" - Blauer Bund

Denkmäler für den Widerstand – eine Buchrezension

Blotz, Josef D: Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Topographie einer deutschen Erinnerungslandschaft am Beispiel des 20. Juli 1944.

Verlag De Gruyter Oldenbourg, München 2024, 322 Seiten, 39,95 €. ISBN (PDF) 978-3-11-138074-2, ISBN (EPUB) 978-3-11-138115-2, ISSN 21-3222.

Das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 jährt sich 2024 zum achtzigsten Mal. Zu diesem wichtigen Ereignis der neuern deutschen Geschichte liegen heute Forschungsergebnisse und andere Veröffentlichungen in großer Fülle vor – auch zur Rezeption des Widerstandes gegen das NS-Regime nach 1945. Ergänzend zu dem kaum noch überschaubaren Schrifttum und den jährlichen Gedenkfeiern gibt es in Deutschland, in einigen Fällen auch im Ausland, zahlreiche ››Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus‹‹, so der Titel des hier vorzustellenden Buches von Josef D. Blotz. Darin wird beschrieben, wie der Widerstand sichtbar gemacht wird. An 300 Orten im Bundesgebiet wurden im öffentlichen und privaten Raum, in Schulen, Kirchen und Kasernen rund 1.130 Denkmäler, Gedenktafeln und anderen sichtbaren Formen der Erinnerung an Persönlichkeiten oder Ereignissen im Zusammenhang mit dem Widerstand errichtet, zumeist dort, wo es einen regionalen Bezug dazu gibt.

Die Titelseite des Buches "Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus" - Blauer Bund
Die Titelseite des Buches „Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus“

Blotz untersucht die Vielfalt dieser Denkmäler und anderer Erinnerungsstätten, ihre Entstehungsgeschichte sowie deren sich im Laufe der Zeit ändernde Wahrnehmung. Die in seinem Buch erfassten Denkmäler sind räumlich im Bundesgebiet sehr ungleichmäßig verteilt.  Besonders viele befinden sich in Berlin, weil sich dort ein Schwerpunkt des Widerstandes war. Seit 1952 fanden die ersten Gedenkveranstaltungen im Bendlerblock statt. Ein Großteil der Denkmäler befindet sich in Bayern und Baden-Württemberg-Württemberg, im Norden und Westen der Bundesrepublik deutlich weniger. In seinem Buch untersucht Blotz auch die Gründe für dieses regionale Ungleichgewicht.

Da Kenntnis und Bedeutung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus heute vielfach in Vergessenheit geraten, können und sollen die in dem Buch beschriebenen Denkmäler auch Lernprozesse, insbesondere bei Jugendlichen unterstützen. Außer den von Blotz beschriebenen Denkmälern gibt es noch andere Formen der Erinnerung: Filme, Fernsehsendungen, Briefmarken, Symposien oder zwei IC-Züge der Deutschen Bahn.

Das Buch leistet einen wichtigen Betrag zur Erinnerungskultur für einem wichtigen Abschnitt der neueren deutschen Geschichte. Der Verfasser untersucht auch die mit diesen Denkmälern verbundenen städtebaulichen und kunstgeschichtlichen Aspekte, wobei viele dieser Denkmäler nicht als Kunstwerk, sondern zumeist als bescheidene Erinnerungs- und Mahnobjekte konzipiert sind, wie zum Beispiel die dem Widerstand gewidmeten Stolpersteine. Mit dem Buch erwirbt der Verfasser auch ein Stück Deutungshoheit über den bis heute noch zum Teil umstrittenen Widerstand gegen das NS-Regime

Generalmajor a. D. Josef D. Blotz hat seine Arbeit zwei Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand abgeschlossen, als Dissertation vorgelegt und wurde damit zum Dr. phil. promoviert. Dabei ist ein gut lesbares, reich bebildertes und materialreiches Buch entstanden. Die für die Darstellung der Erinnerungslandschaft erforderlichen Tabellen und Graphiken sind anschaulich und übersichtlich. Der als Datenbasis für Folgeuntersuchungen angelegte Katalog ist online verfügbar.

Generalmajor a.D. Josef Dieter Blotz - Blauer Bund
Der Autor: Generalmajor a.D. Josef Dieter Blotz; © Bw/Andrea Rippstein

Dem Verfasser und seinem Buch sind zu wünschen, dass damit die Erinnerung an den deutschen Widerstand auch im Bewusstsein der jüngeren Generation angemessene Anerkennung und Verbreitung findet.

Text: Dr. Michael Vollert, Oberst a. D.

Militärgeschichte 02/2024

Die Zeitschrift dient der historischen Bildung in der Truppe. Sie will den Ausbilder unterstützen, der mit der Vorbereitung und Durchführung von entsprechenden Unterrichtseinheiten betraut ist. Gleichzeitig soll sie aber jeden historisch Interessierten ansprechen und an Militärgeschichte heranführen.

Die „Militärgeschichte“ ist durchgehend bebildert. Sie enthält auf 40 Druckseiten je Ausgabe mehrere kleinere und größere Beiträge zu ausgewählten Themen sowie einen Serviceteil mit Lesetipps, Empfehlungen im Bereich Neue Medien sowie Hinweisen zu Ausstellungen.

Heftinhalt:

  • ZWEITER WELTKRIEG
    Das Netzwerk des 20. Juli 1944
    Wissen und Unwissen des NS-Regimes
    über den Umsturzversuch
  • DEMOKRATIEGESCHICHTE
    Der lange Weg zu einer stabilen
    demokratischen Ordnung
    Deutsche Verfassungen 1849 – 1919 – 1949
  • TRADITION
    Invaliden, Waisen, Assistenzhunde
    Der »von Rohdich’sche Legatenfonds«
  • GESCHICHTE KOMPAKT
    Overlord | 1944
    Bauernkrieg | 1524
    Düppeler Schanzen | 1864
  • ZWEITER WELTKRIEG
    Zusammenbruch im Osten
    Die sowjetische Operation »Bagration« und die
    Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte im Sommer 1944

Zum Download ….

Prüfstand aixACCT mechatronics Blauer Bund

Besuch der Firma aixACCT Mechatronics GmbH

Drehmoment, Nm, MEM, Drehzahldynamik, rpm/s, Vorspannleistung, Gelenktemperierung, Realtime-Fähigkeit – Wenn einer diese Begrifflichkeiten für Böhmische Dörfer hält, dann hätte er mal mit der Kameradschaft Aachen/Eschweiler unter der Führung von Oberst a.D. Günter Selbert die Firma aixACCT mechatronics GmbH besuchen sollen. So machten sich 20 Teilnehmer der Kameradschaft am 22. Febr. 2024 auf den Weg, um Näheres über diese Firma zu erfahren.

Besuchergruppe der Kameradschaft Aachen/Eschweiler ©J. Steibel Blauer Bund
Besuchergruppe der Kameradschaft Aachen/Eschweiler ©J. Steibel

Begrüßt wurde unsere Gruppe zuerst durch Herrn Dr. Stephan Tiedke, dem CEO und Geschäftsführer aixACCT systems und aixACCT charging solutions. Er stellte uns in einem ersten Schritt den „familiären“ Verbund der aixACCT systems GmbH, Klotz & Gangloff GmbH und der aixACCT charging solutions dar, der in Aachen und unter anderem auch in der Nähe zur Donnerberg-Kaserne zu einem international erfolgreichen Unternehmen herangewachsen ist. In enger Zusammenarbeit auch mit Forschungseinrichtungen der RWTH entstehen praxisnahe fortschrittliche industrielle Ergebnisse, die in den Jahren 2015 und 2022 bereits mit dem Wissenschaftspreis „TOP 100 – Siegel“ für ihre besondere Innovationskraft ausgezeichnet wurden.

aixACCT systems ist in der Welt der ferro- und piezoelektrischen Materialien zu Hause. Sie forschen, entwickeln und produzieren seit 1995 modulare Systeme zur Materialcharakterisierung und für Tests an Bauteilen aus piezoelektrischen Materialien. Diese sind gesucht bei Hochschulen, in der Forschung & Entwicklung und in der Produktion. Wesentliche Ziele sind ein kürzeres Time-to-Market, mehr Effizienz, zuverlässige Qualitätssicherung und höhere Produktivität bei minimierten Kosten.

aixACCT systems ist in vielen Branchen zu Hause, wie in der:

  • Sensortechnik,
  • Medizintechnik,
  • Luft- und Raumfahrttechnik,
  • Consumer-Electronics,
  • Automotive.

In einem zweiten Schritt stellte Herr Dr. Tiedke das Unternehmen elexon vor, das Ladeinfrastruktur als ganzheitlichen Lösungsansatz entwickelt. D.h., je nach Kundenwunsch wird nicht nur das Produkt geliefert, sondern alle Services, wie Planung, Aufbau, Ausbildung, Dokumentation, Wartung usw.

Europaweit wurden bisher ca. 35.000 Ladepunkte bereits für ihre Kunden, im Schwerpunkt für den Logistiksektor realisiert. Damit sind sie nicht nur Branchenführer, sondern auch die Experten, gerade wenn es um spezielle Anforderungen von Logistikern unter Beachtung von Klimafreundlichkeit und Kosteneffizienz auf dem Weg zum grünen Logistiker geht. Bei elexon findet man alle Dienstleistungen aus einer Hand – angefangen bei der Planung und Konzeption einer perfekten Ladelösung unter Beachtung eines kostenminimierenden Lademanagements, über die Installation und Inbetriebnahme sowie bei Bedarf auch Übernahme der Wartungsarbeiten und etwaige Nachrüstungen.

Im Anschluss stellte uns Herr Tom Bungenberg, Geschäftsführer der aixACCT mechatronics GmbH seine Firma vor.

Logo aixACCT mechatronics Blauer Bund
Logo aixACCT mechatronics ©aixACCT mechatronics

Als Maxime gab er gleich vor: „Individuelle Lösungen für automatisierte und in die Prozesse unserer Kunden integrierte Maschinen und Anlagen zu entwickeln, zu konstruieren, zu fertigen und zu implementieren – das ist unser Ding“.

Durch die Partnerschaft mit aixACCT systems und Klotz & Gangloff werden Kompetenzen in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Messen und Programmieren gebündelt. Schwerpunkt in der Firma ist die Entwicklung und der Bau von Prüfständen, dafür haben sie die Spezialisten mit besonderem Know-how in der Automatisierung, verfügen über gute Markt- und Fachkenntnis, kennen den aktuellen Stand bei Komponenten und Bauteilen.

Entscheidend für jeden Prüfstand sind die verwendete Steuerungstechnologie und die dort eingesetzte Software, sie bestimmen maßgeblich über die Qualität der Messung. Auch hier ist die Firma durch eigene fähige Mitarbeiter gut aufgestellt.

So entwickelt die Firma Prüfstände passend für die geforderten Aufgaben. Ob ein neues Testverfahren durchgeführt werden soll oder ein weitgehend standardisierter Gelenkwellenprüfstand benötigen wird, all das gibt es. aixACCT mechatronics Prüfstände messen Weg, Winkel, Kraft und Moment, sie charakterisieren Bauteileigenschaften oder messen Verschleiß, Festigkeit, Wirkungsgrad, Lebensdauer, Temparatureinfluss, Medieneinfluss (Wasser, Öl, Gas) oder NVH (Noise, Vibration, Harshness, dt.„Geräusch, Vibration, Rauhigkeit“)- und andere Funktionalitäten.

Bei einem Rundgang durch die Halle wurde an einem Verspannprüfstand, wie er in der Automobilindustrie im Einsatz ist, unter anderem zur Lebensdauerprüfung von Gelenkwellen, die Arbeit der Firma nochmals verdeutlicht.

Prüfstand aixACCT mechatronics Blauer Bund
Prüfstand aixACCT mechatronics ©aixACCT mechatronics

Leider war die für diesen Besuch vorgesehene Zeit schnell verflogen, obwohl noch viele interessante Fragen zu stellen gewesen wären. Oberst a.D. Selbert bedankte sich für die sehr informative Darstellung der Firmen und besonders bemerkenswert stellte er heraus, dass beide Geschäftsführer die Zeit fanden, uns zu begleiten. Als Dank und zur Erinnerung überreichte er das Wappen der Kameradschaft an beide Geschäftsführer.

Ein gemeinsames Mittagessen in den Räumlichkeiten der Betreuungsgesellschaft Donnerberg-Kaserne schloss diesen informativen und auch geselligen Tag ab.

Text: Oberstlt a.D. Joseph Steibel

Ein Luftlanderettungszentrum mit davor stehendem Klimagerät 15/10 auf der Informations- und Lehrübung des Sanitätsdienstes in Feldkirchen, am 03.05.2019.

Erstes leichtes Luftlanderettungszentrum an die Truppe übergeben

Acht „Luftlanderettungszentren, leicht (LLRZ, le)“ hatte das Beschaffungsamt der Bundeswehr im Februar dieses Jahres aus dem Sondervermögen beauftragt und bereits gestern konnte das erste System inklusive der medizinischen Geräteausstattung, deutlich früher als geplant, an die Truppe übergeben werden.

Diese mobilen, zeltbasierten Sanitätseinrichtungen ermöglichen auch im Einsatz eine notfallchirurgische Erstversorgung nach deutschem Standard. Dazu verfügt das LLRZ, le unter anderem über eine Ambulanz, einen Notfalleingriffsraum, ähnlich einem OP, und intensivmedizinische Pflegekapazitäten, untergebracht in insgesamt neun Zelten. Das System kann per Hubschrauber oder Transportflugzeug in ein Einsatzgebiet gebracht werden und ist in nur wenigen Stunden einsatzbereit.

Die Innenaufnahme eines OP-Moduls im Luftlanderettungszentrum (leicht) bei der Übergabe an die Sanität in Leer. Blauer Bund
Die Innenaufnahme eines OP-Moduls im Luftlanderettungszentrum (leicht) bei der Übergabe an die Sanität in Leer. – ©Bundeswehr/KdoSES

Die Schnellen Einsatzkräfte des Sanitätsdienstes aus Leer wurden nun als erster Truppenteil mit dem LLRZ, le ausgestattet. „Mit der heutigen Übergabe können wir einen wesentlichen Schritt zur Sicherstellung einer hochwertigen und zeitgemäßen sanitätsdienstlichen Versorgung von verwundeten Kameradinnen und Kameraden gehen“, stellte der stellvertretende Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generalstabsarzt Dr. Norbert Weller, anlässlich der Übergabe Ende Dezember 2023 fest.

Der Abteilungsleiter „Land-Unterstützung“ im BAAINBw, Jan Gesau (Mitte), übergibt den symbolischen Schlüssel an den stellvertretenden Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generalstabsarzt Dr. Norbert Weller (links) im Beisein des Abteilungsleiters „Ausrüstung“ im BMVg, Vizeadmiral Carsten Stawitzki (rechts). Blauer Bund
Der Abteilungsleiter „Land-Unterstützung“ im BAAINBw, Jan Gesau (Mitte), übergibt den symbolischen Schlüssel an den stellvertretenden Inspekteur des Sanitätsdienstes, Generalstabsarzt Dr. Norbert Weller (links) im Beisein des Abteilungsleiters „Ausrüstung“ im BMVg, Vizeadmiral Carsten Stawitzki (rechts). – ©Bundeswehr/KdoSES

Mit den neuen leichten Luftlanderettungszentren werden die seit 2003 in der Nutzung befindlichen Systeme regeneriert, also erneuert. Die neue Sanitätsausstattung sorgt für verbesserte Behandlungsmöglichkeiten der Soldatinnen und Soldaten.

Ein Luftlanderettungszentrum mit davor stehendem Klimagerät 15/10 auf der Informations- und Lehrübung des Sanitätsdienstes in Feldkirchen, am 03.05.2019.
Das LLRZ, le besteht aus aufblasbaren Zelten und dient zur ersten notfall-chirurgischen Versorgung von Verwundeten. Es kann schnell & platzsparend aufgebaut werden und ist damit für weltweite Hilfseinsätze als auch für ein hochdynamisches Gefecht geeignet. – ©Bundeswehr/Grüterich

„Wir sind glücklich und zufrieden noch in 2023 das erste von acht Systemen der 25 Millionen Euro Vorlage an die Truppe ausliefern zu können“, betonte der zuständige Projektleiter im Beschaffungsamt, Oberfeldapotheker René S., gestern in Leer. „Gerade in der aktuellen weltpolitischen Lage ist es wichtig, dass die Truppe schnell das Material erhält, was sie für die Aufträge und Einsätze braucht.“
Das zweite System wird voraussichtlich schon im Januar 2024 an den Sanitätsdienst der Bundeswehr geliefert, die übrigen sechs LLRZ, le sollen bis zum Jahresende 2024 folgen.

 

Text: PIZ AIN

Multinational MRTT Unit flog Passagiere aus Israel aus

Nach der drastischen Verschlechterung der Sicherheitslage in Israel war die Ausreise und Rückführung europäischer Staatsbürger von hoher Priorität. Auch die MMU flog seit dem 11. Oktober 2023 auf Ersuchen des Niederländischen Außenministeriums täglich von Eindhoven oder Köln nach Tel Aviv, um Menschen zu ihren Angehörigen, Freunden und Familien zurückzubringen.

870 Passagiere, darunter 90 Deutsche

Insgesamt konnten mit den ersten sechs Flügen über 870 Menschen in Sicherheit gebracht werden, darunter 90 deutsche Staatsangehörige. Die Flüge boten insbesondere den Menschen Rückkehroptionen, die sonst keine Möglichkeit hatten, Israel zu verlassen. Mehrere niederländische Schulklassen, die in Israel gestrandet waren, konnten so wieder mit ihren Familien vereint werden.

Erleichterte Rückkehrer aus Israel verlassen eine Maschine der MMU in den Niederlanden. Blauer Bund
Erleichterte Rückkehrer aus Israel verlassen eine Maschine der MMU in den Niederlanden.

Sechs Nationen zogen an einem Strang

Nachdem zivile Ausreisemöglichkeiten aufgrund der Situation vor Ort erheblich eingeschränkt werden mussten, entschied das niederländische Außenministerium, die MMU mit der Evakuierung der überwiegend niederländischen Passagiere zu beauftragen.

Die MMU ist eine multinationale Einheit, an der sich sechs Nationen, darunter auch Deutschland, beteiligen. Die insgesamt sieben A330MRTT sind im niederländischen Eindhoven sowie am Flughafen Köln-Wahn stationiert. Der A330 MRTT bietet Platz für 267 Passagiere. Neben dem Lufttransport von Fracht und Personal zählen Luftbetankung sowie der Transport von Verletzten und Verwundeten zu den Kernfähigkeiten der Einheit.

Die multinationalen Crews der MMU sind auf diese Einsätze bestens vorbereitet, wie sie bereits bei den Evakuierungsflügen aus Afghanistan sowie dem Sudan unter Beweis gestellt haben.

Die Resonanz sowie das Interesse und das Feedback zum MMU-Einsatz in der Öffentlichkeit waren überwältigend.

Text und Bild: PAO MMU

Symbolischer Brennbeginn: Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung, Siemtje Möller, (2.v.r.), die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und Vertreter des Auftragsnehmers starten symbolisch den Baubeginn der ersten Fregatte Blauer Bund

Baubeginn der ersten Fregatte F126 in Wolgast

Am 05.12.2023 wurde in Wolgast der Bau der ersten Fregatte der Klasse F126, kurz F126, für die Deutsche Marine feierlich begonnen. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Entwicklungsphase beginnt nun die Konstruktionsphase der Schiffe. Zunächst werden vier Fregatten mit einer Option auf zwei weitere Einheiten beschafft. Das Projekt hat ein Volumen im mittleren einstelligen Milliardenbereich.

Die erste Fregatte F126 wird voraussichtlich 2028 an die Bundeswehr übergeben. Blauer Bund
Die erste Fregatte F126 wird voraussichtlich 2028 an die Bundeswehr übergeben

Der entsprechende Bauvertrag wurde im Juni 2020 zwischen dem Beschaffungsamt der Bundeswehr und dem Generalunternehmer, Damen Schelde Naval Shipbuilding, geschlossen. Das erste Schiff wird voraussichtlich 2028 an die Bundeswehr übergeben.

Flottillenadmiral Czerwinski, Leiter der Abteilung See im Beschaffungsamt war als Vertreter der Behörde vor Ort. Er betonte die Bedeutung der neuen Fregatten für die Deutsche Marine: „Das Projekt F126 wurde als Beschaffungsprojekt mit einer engen und intensiven Zusammenarbeit vor Ort zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer aufgesetzt. Es freut mich, dass durch diesen kooperativen Ansatz mit umfangreicher amtsseitiger Projektbegleitung vor Ort bislang alle aufgetretenen Herausforderungen gemeinsam gemeistert wurden und der Baubeginn der F126 fristgerecht erreicht werden konnte.“

Die F126 werden für den weltweiten Einsatz im gesamten Intensitätsspektrum zur dreidimensionalen Seekriegführung befähigt sein. Das Konzept bezeichnet dabei die Fähigkeit, Ziele unter Wasser, auf dem Wasser und in der Luft zu bekämpfen. Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen. Ein Novum für die Deutsche Marine ist hierbei die Nutzung von Missionsmodulen. Die Schiffe erhalten dabei standardisierte Ausrüstungs- und Personalpakete, die auf das spezifische Einsatzszenario angepasst werden können.

Symbolischer Brennbeginn: Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung, Siemtje Möller, (2.v.r.), die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und Vertreter des Auftragsnehmers starten symbolisch den Baubeginn der ersten Fregatte Blauer Bund
Symbolischer Brennbeginn: Die Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister der Verteidigung, Siemtje Möller, (2.v.r.), die Ministerpräsidentin des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und Vertreter des Auftragsnehmers starten symbolisch den Baubeginn der ersten Fregatte

Der Bau der Fregatten wird zu 100 Prozent in Deutschland stattfinden. Die Schiffbaufertigung findet dabei arbeitsteilig in Wolgast, Kiel und Hamburg statt. Damit erhält und sichert Deutschland sich wichtige maritime Schlüsseltechnologien im Überwasserschiffbau.

Text: PIZ AIN
Bilder: ©Bundeswehr/Hofmann

Ein gemeinsames Symbol, das während der Übung zusammenschweißt. Das Wappen der Übung BLUE LIGHTNING

BLUE LIGHTNING: NRF-Unterstützungskräfte üben Verlegung an die Ostflanke

Mit der Großübung Blue Lightning übte die Bundeswehr die Verlegung von militärischem Personal und Gerät an die NATO-Ostflanke.
Dabei trainierten vom 6. bis 24. November rund 3.000 Soldatinnen und Soldaten mit ca. 1.300 Fahrzeugen aus insgesamt 17 Verbänden der Streitkräftebasis, des Heeres, des Sanitätsdienstes und des Cyber- und Informationsraumes drei Wochen lang gemeinsam.

Ein gemeinsames Symbol, das während der Übung zusammenschweißt. Das Wappen der Übung BLUE LIGHTNING
Ein gemeinsames Symbol, das während der Übung zusammenschweißt. Das Wappen der Übung BLUE LIGHTNING

Das Logistikregiment 1, unter Führung von Oberst Christoph Schladt, hat die Übung als Rahmenleitungsgruppe und HICON (Higher Control) geplant, angelegt, koordiniert und durchgeführt.

Blue Lightning stellt die größte Verlegeübung der deutschen Kräfte für die NATO Response Force (NRF) als Very High Readiness Task Force (VJTF)-Brigade und Nationale Unterstützungskräfte dar.
Als Szenario der Übung diente ein möglicher Artikel 4-Fall der NATO. Artikel 4 regelt den Ausgangspunkt für größere Operationen des Bündnisses, wenn die „territoriale Integrität, die politische Unabhängigkeit oder die Sicherheit einer der Partner gefährdet ist“.
Deutschland entsendete laut dem Übungsszenario Kampfverbände und Unterstützungskräfte der Bundeswehr in das Gebiet der östlichen NATO-Partner, um sie bei der Abschreckung einer konkreten Bedrohung zu unterstützen.
Im Fall der Fälle ist die Kampftruppe dafür ausgerüstet, gemeinsam mit den Alliierten das Bündnisgebiet gegen fremde Aggression zu verteidigen.

Marschteileinheiten in Aufstellung vor Marschbeginn. Die Verlegung aller Truppenteile ist ein wichtiger Bestandteil der Übung und muss reibungslos funktionieren.
Marschteileinheiten in Aufstellung vor Marschbeginn. Die Verlegung aller Truppenteile ist ein wichtiger Bestandteil der Übung und muss reibungslos funktionieren.

Wie wichtig Logistik ist, machte Generalmajor Funke (Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr) deutlich: „Wenn bei Logistik was ins Stolpern kommt, ist die Kampfkraft gefährdet.“

Medientag zur Verlegeübung Blue Lightning 2023. Der Inspekteur der SKB GenLt Schelleis und der Kommandeur des LogKdoBw GenMaj Funke im Fachgespräch mit Übungsteilnehmern.
Medientag zur Verlegeübung Blue Lightning 2023. Der Inspekteur der SKB, GenLt Schelleis und der Kommandeur des LogKdoBw, GenMaj Funke im Fachgespräch mit Übungsteilnehmern.

Daher war das Schwerpunktziel der Übung die logistischen Verfahren zur Übergabe der Einsatzvorräte in einer nationalen Bereitstellungszone innerhalb einer Staging Area und der Übergabe zur Folgeversorgung in die Final Destination zu beüben.
Außerdem wurden während des Übungsszenars „die ersten zehn Tage im Einsatz“ inklusive Reception, Staging, Onward Movement (RSOM) mit vorangegangenen Elementen einer strategischen Verlegung geübt.

Sammelzone einer Marschkolonne der Übung. Insgesamt waren 1.300 Fahrzeuge beteiligt.
Sammelzone einer Marschkolonne der Übung. Insgesamt waren 1.300 Fahrzeuge beteiligt.

Darüber hinaus wurden die Verfahren von TerrFüKdoBw und EinsFüKdoBw im Rahmen der Übungsreihe „Straffer Zügel“ für die Ausgestaltung der Kommunikationsbeziehungen, der Alarmierungswege sowie der Führungsorganisation während der Verlegung in ein Einsatzland getestet und geschärft.

 

Auf dem Besuchertag der Großübung schloss Generalmajor Gerald Funke das Fazit: „Diese Übung ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Kriegstüchtigkeit und Landesverteidigung.“

Mehr Informationen zur Übung gibt es unter: https://www.bundeswehr.de/…/aktuelles/blue-lightning

Text: Logistikregiment 1, Hptm Franziska Gehrke

Bilder: Bundeswehr/LogRgt 1

Eine Aufklärungsdrohne Heron TP startet auf der Air Force Base Tel Nof/Israel Blauer Bund

German Heron TP kommt nach Deutschland

Im Rahmen der Weiterentwicklung des Projekts German Heron TP (Turboprop) wird das unbemannte Luftfahrzeug künftig auch in Deutschland eingesetzt werden können. Zur Umsetzung dieses Vorhabens war es notwendig den bestehenden Betreibervertrag anzupassen. Eine entsprechende Änderung wurde am 15. November 2023 von der Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), Annette Lehnigk-Emden, und Vertretern der Firma Airbus DS Airborne Solutions (ADAS) GmbH unterzeichnet.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Anpassung des Betreibervertrages den Grundstein zur Nutzung des German Heron TP in Deutschland gelegt haben. Das System wird der Truppe zukünftig wertvolle Aufklärungsdaten liefern und so zur Sicherheit Deutschlands im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung sowie zur Informationssicherheit beitragen können“ sagt Lehnigk-Emden anlässlich der Vertragsunterzeichnung.

German Heron TP deckt die Fähigkeitsdomänen Aufklärung und Wirkung ab. Als Nachfolge des Systems HERON 1 geplant, wird es als Überbrückungslösung bis zur Einführung des European MALE RPAS dienen. Das System verfügt über ein breites Spektrum an Sensoren, die die Erstellung von Aufklärungsergebnissen witterungsunabhängig ermöglichen. Im Gegensatz zu ihrem Vorgängermodell und zum Schutz von Truppenbewegungen ist die German Heron TP bewaffnungsfähig.

Eine Aufklärungsdrohne Heron TP startet auf der Air Force Base Tel Nof/Israel Blauer Bund
Eine Aufklärungsdrohne Heron TP startet auf der Air Force Base Tel Nof/Israel – © Bundeswehr/Bärwald

Das System besteht aktuell aus fünf unbemannten Luftfahrzeugen sowie vier Bodenkontrollstationen, mit denen sowohl der Grundbetrieb zur Ausbildung und Übung als auch mögliche Einsatzverpflichtungen sichergestellt werden können. Die Systeme werden im schleswigholsteinischen Jagel mit 300 Flugstunden innerhalb eines Demonstrationsbetriebs von sechs Monaten ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. Eine Verlängerung des Flugbetriebs um weitere sechs Monate ist ebenfalls über den Vertrag realisierbar wie Bereitstellung und der Betrieb zusätzlicher Hardware.

Text: PIZ AIN

Der Pilot AIH wird fortgesetzt und ausgeweitet. Blauer Bund

Umsetzung des Konzepts AIH aus Sicht des Geschäftsprozessverantwortlichen

Dieser Bericht steht im Zusammenhang mit dem Vortrag des Autors anlässlich der Informationsveranstaltung Blauer Bund e.V. im November 2023.

In den vergangenen Jahren konnte der Bedarf an einsatzfähig aus- und weitergebildetem logistischen Personal für die Einsatzkontingente im Erweiterten Aufgabenspektrum der Bundeswehr durch zielgerichtete Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen im Rahmen der Einsatz-Vorausbildung stets gedeckt werden. Dies geschah mitunter auch unter Inkaufnahme von temporären Fähigkeitsverlusten im Grundbetrieb.

Durch die Refokussierung insbesondere auf Landesverteidigung/Bündnisverteidigung muss auch das Konzept der Ausbildung- und Inübunghaltung größer und umfassender angesetzt werden. Die vielfach geforderte „Kaltstartfähigkeit“ bedingt zwingend die ständige Aus- und Weiterbildung aller logistischen Kräfte der Bundeswehr. Diesem Grundsatz folgend, berücksichtigt das Konzept K2-9000/2 „Ausbildung und Inübunghaltung der Logistikkräfte“ (Konzept AIH) die Umsetzung in den Teilbereichen Logistische Führung (LogFü), Materialbewirtschaftung (MatBew), Instandhaltung und Fertigung (IHF), Verkehr und Transport (VuT), Logistische Sonderaufgaben (LogSdAufg) sowie die Logistischen Dienste (LogDst). Jedoch ist festzuhalten, dass der Teilbereich Instandhaltung und Fertigung in größtem Maße von der Zuarbeit der anderen Teilbereiche abhängig ist, damit die Ausbildung und Inübunghaltung (AIH) der Instandhaltungskräfte (IHKr) überhaupt funktionieren kann.

Als grundsätzliche „Leitlinien“ zur Umsetzung des Konzepts AIH gelten:

  • die Handlungsfreiheit der verantwortlichen Kommandeure bei der Schwerpunktsetzung für die fachliche AIH,
  • ein ausgewogenes Verhältnis zwischen fachlicher AIH und allgemeinmilitärischer Ausbildung,
  • regelmäßige Einbindung der Logistischen Verbände (LogVbd) in Übungsvorhaben sowie
  • die Unterstützung der LogVbd durch übergeordnete Stäbe bei Planung/ Nutzung der Zentralen Ausbildungseinrichtungen und des notwendigen Materials für die AIH.

Das Konzept benennt eine Reihe von Handlungsoptionen, um die AIH in den LogVbd umsetzen zu können. Für den Teilbereich der IHF ist neben der Teilnahme und Durchführung von Übungsvorhaben mit der Möglichkeit der logistischen Leistungserbringung sowie der Nutzung von zentralen Ausbildungseinrichtungen (z.B. Technisches Ausbildungszentrum an der Technischen Schule des Heeres) insbesondere die verstärkte Einbindung der LogVbd im Grundbetrieb von herausragender Bedeutung. Flankiert wird dies durch eine Weisung BMVg Fü SK, durch die ein Sollwert von jährlich ab 2024 zu erbringenden 600 IH-Std je IH-Soldat der LogEbene 2 in eigener Infrastruktur unter Anwendung des Konzepts AIH verbindlich vorgegeben ist. Diese Forderung kann nur durch eine erheblich stärkere Einbindung aller IH-Kräfte der LogEbene 2 in die Leistungserbringung im Grundbetrieb und nur im Verbund mit den anderen Teilbereichen sichergestellt werden. Darüber hinaus kommt einer zielgerichteten IH-Steuerung – auch über den AIH-Bedarf hinaus – eine noch höhere Bedeutung zu.

Aus Sicht des Geschäftsprozessmanagers IHF/TLM sind hinsichtlich der AIH im Teilbereich IHF folgende Forderungen zu erfüllen:

  1. Das Konzept AIH ist konsequent anzuwenden.
  2. Die Umsetzung der IH-Stundenvorgabe für die IHKr der LogEbene 2 muss der Vorbereitung auf Einsätze im Schwerpunkt LV/BV (Kernauftrag) dienen.
  3. Verfügbare IH-Kapazitäten müssen zuverlässig gemeldet und ausgelastet werden können.
  4. Zuverlässige Leistungserbringung im Rahmen der Systemfähigkeit ist sicherzustellen.
  5. Einsatzorientierte Variation von Schadgerät und Schadbildern für die AIH ist sicherzustellen.
  6. IH-Steuerung muss über regional etablierte SK/HIL-gemeinsame Steuerungseinrichtungen erfolgen.
Der Pilot AIH wird fortgesetzt und ausgeweitet. Blauer Bund
Der Pilot AIH wird fortgesetzt und ausgeweitet. ©LogKdoBw

Seit September 2022 wurde an der LogStSt DELMENHORST im Rahmen eines Piloten erfolgreich ein Verfahren getestet, in dem durch eine SK/HIL-gemeinsame StrgEinr unter militärischer Führung der IH-Bedarf der HTrT ausgewertet und ein geeigneter Leistungserbringer (LE) ausgewählt und angesteuert wurde.

Absicht war es, durch forderungsgerechte quantitative und qualitative IH-Bedarfsdeckung die Einsatzfähigkeit der mobIHKr zu verbessern, um damit die materielle Einsatzbereitschaft der Truppe zu erhöhen.

Hierbei erfolgte bei HIL-Gerät zunächst eine Sichtung der IH-Meldung, ein Abgleich mit dem AIH-Bedarf der mil LE sowie eine Steuerempfehlung seitens des IH-Steuerpersonals der LogStSt. Nach Prüfung durch HIL-Personal (Abgleich mit HIL-SAP, z.B. anstehende planmäßige IH-Maßnahmen) wurde das Schadmaterial anhand einer abgestimmte Steuerentscheidung zum passenden mil LE gesteuert.

Im Rahmen des Piloten wurden Handlungsfelder erkannt und bereits gemeinsam an Lösungen gearbeitet. Die Gesamtbewertung ist positiv, so dass das derzeit in der SK/HILgem StrgEinr in DELMENHORST etablierten Verfahren und die Zusammenarbeitsbeziehungen über das Ende des Piloten hinaus beibehalten wurden. Es ist geplant, ab 2024 beginnend, in enger Zusammenarbeit mit der HIL GmbH weitere SK/HIL gem StrgEinr an den Standorten der LogStSt für die IH-Steuerung im gesamten Grundbetrieb zu etablieren.

Autor: Engel, Oberstlt u DezLtr Strg IHF