Auf der letzten Mitgliederversammlung der Kameradschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler wurden einige Umbesetzungen im Vorstand vorgenommen.
Als Nachfolger für unseren verstorbenen Kameraden Oberstlt a.D. Koch-Schulte wurde Oberstlt a.D. Trabert zum Beisitzer gewählt.
Da unser Kassenwart Oberstlt a.D. Kanter einen Wohnungswechsel nach Aachen plant, wurde auf der Mitgliederversammlung, als neuer Kassenwart – bereits im Vorgriff – Hptm a.D. Mang gewählt.
Oberstlt a.D. Kanter hat Anfang des Jahres die Kasse an Hptm a.D. Mang übergeben. Bei der letzten Vorstandssitzung wurde Oberstlt a.D. Kanter offiziell verabschiedet.
Vor seiner Zeit bei der Kameradschaft Bad Neuenahr-Ahrweiler war Oberstlt a.D. Kanter bereits sehr aktiv in der Kameradschaft Aachen tätig, zu der er zurückkehren wird.
Der Vorstand bedankt sich für die gute Zusammenarbeit und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute.
Am 22.05.2024 hatte die Kameradschaft Ulm/Dornstadt die Gelegenheit in der Betreuungsgesellschaft in Sonthofen auf Einladung des CSU-Europaministers Beißwenger und des Arbeitskreises für Sicherheitspolitik der CSU an einer Informationsveranstaltung mit dem Geschäftsführer der Münchner Sicherheitskonferenz Dr. Benedikt Franke teilzunehmen. Er erläuterte in dieser Veranstaltung zunächst in einem kurzen Impulsvortrag und später in einem Podiumsgespräch mit CSU-Europaminister Beißwenger seine Sicht zu den aktuellen sicherheitspolitischen Herausforderungen und der Rolle der Europäischen Union in diesem Spannungsfeld.
Die sicherheitspolitische Lage in der Welt und insbesondere in der Ukraine und im Gazastreifen spitzt sich weiter zu. Putin droht dem Westen ganz offen auch mit atomaren Waffen und zündelt mit Nadelstichen, wo er nur kann.
Die ordnungspolitische Achsenverschiebung durch autoritäre revisionistische Mächte in der internationalen Politik stellt die größte Herausforderung für den Westen in der 1. Hälfte des 21. Jahrhunderts dar. Es kriselt an vielen Stellen in der Welt. Weitere Kriege würden unser Leben in Wohlstand endgültig beenden.
Die Europäische Union ist derzeit und auch noch für längere Zeit nicht in der Lage, sich aus eigener Kraft gegen jede Art von Angriffen oder Sicherheitsrisiken zu verteidigen. Da muss sich was verändern.
Bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen spielt die EU trotz 440 Millonen Einwohner und hoher Wirtschaftskraft eher eine Nebenrolle und wird in der Welt kaum beachtet oder positiv wahrgenommen. Die Länder des globalen Südens verurteilen die Doppelmoral des Westens, vor allem der ehemaligen Kolonialmächte und sind anfällig für die auf den ersten Blick positiven Angebote und Hilfen Chinas oder Russlands. Der Westen verspielt durch sein wankelndes, manchmal fragwürdiges, aktives oder passives Verhalten in den Organisationen der Vereinten Nationen seine Glaubwürdigkeit. Dies trägt nicht zum Erhalt unserer regelbasierten Weltordnung bei.
Der Westen und damit auch die EU wäre gut beraten, sein eigenes Gesellschaftsmodell besser zu kommunizieren und für unsere Werte, Lebensweisen und Stärken des demokratischen Zusammenlebens sowie der daraus entwickelten Wirtschaftkraft zu werben und zu überzeugen. Dies funktioniert am sinnvollsten über Netzwerke, Ausbildungsangebote und Gespräche auf Augenhöhe. Wir müssen uns als Partner erweisen und Gemeinschaft schmieden.
Damit schließt sich der Kreis zu unserem Netzwerk des blauen Bund e.V. und soll Ermunterung sein, für die Teilnahme an weiteren interessanten Veranstaltungen und die Teihabe an der Gestaltung unserer Welt. Überlassen wir das nicht den anderen!
Drehmoment, Nm, MEM, Drehzahldynamik, rpm/s, Vorspannleistung, Gelenktemperierung, Realtime-Fähigkeit – Wenn einer diese Begrifflichkeiten für Böhmische Dörfer hält, dann hätte er mal mit der Kameradschaft Aachen/Eschweiler unter der Führung von Oberst a.D. Günter Selbert die Firma aixACCT mechatronics GmbH besuchen sollen. So machten sich 20 Teilnehmer der Kameradschaft am 22. Febr. 2024 auf den Weg, um Näheres über diese Firma zu erfahren.
Begrüßt wurde unsere Gruppe zuerst durch Herrn Dr. Stephan Tiedke, dem CEO und Geschäftsführer aixACCT systems und aixACCT charging solutions. Er stellte uns in einem ersten Schritt den „familiären“ Verbund der aixACCT systems GmbH, Klotz & Gangloff GmbH und der aixACCT charging solutions dar, der in Aachen und unter anderem auch in der Nähe zur Donnerberg-Kaserne zu einem international erfolgreichen Unternehmen herangewachsen ist. In enger Zusammenarbeit auch mit Forschungseinrichtungen der RWTH entstehen praxisnahe fortschrittliche industrielle Ergebnisse, die in den Jahren 2015 und 2022 bereits mit dem Wissenschaftspreis „TOP 100 – Siegel“ für ihre besondere Innovationskraft ausgezeichnet wurden.
aixACCT systems ist in der Welt der ferro- und piezoelektrischen Materialien zu Hause. Sie forschen, entwickeln und produzieren seit 1995 modulare Systeme zur Materialcharakterisierung und für Tests an Bauteilen aus piezoelektrischen Materialien. Diese sind gesucht bei Hochschulen, in der Forschung & Entwicklung und in der Produktion. Wesentliche Ziele sind ein kürzeres Time-to-Market, mehr Effizienz, zuverlässige Qualitätssicherung und höhere Produktivität bei minimierten Kosten.
aixACCT systems ist in vielen Branchen zu Hause, wie in der:
Sensortechnik,
Medizintechnik,
Luft- und Raumfahrttechnik,
Consumer-Electronics,
Automotive.
In einem zweiten Schritt stellte Herr Dr. Tiedke das Unternehmen elexon vor, das Ladeinfrastruktur als ganzheitlichen Lösungsansatz entwickelt. D.h., je nach Kundenwunsch wird nicht nur das Produkt geliefert, sondern alle Services, wie Planung, Aufbau, Ausbildung, Dokumentation, Wartung usw.
Europaweit wurden bisher ca. 35.000 Ladepunkte bereits für ihre Kunden, im Schwerpunkt für den Logistiksektor realisiert. Damit sind sie nicht nur Branchenführer, sondern auch die Experten, gerade wenn es um spezielle Anforderungen von Logistikern unter Beachtung von Klimafreundlichkeit und Kosteneffizienz auf dem Weg zum grünen Logistiker geht. Bei elexon findet man alle Dienstleistungen aus einer Hand – angefangen bei der Planung und Konzeption einer perfekten Ladelösung unter Beachtung eines kostenminimierenden Lademanagements, über die Installation und Inbetriebnahme sowie bei Bedarf auch Übernahme der Wartungsarbeiten und etwaige Nachrüstungen.
Im Anschluss stellte uns Herr Tom Bungenberg, Geschäftsführer der aixACCT mechatronics GmbH seine Firma vor.
Als Maxime gab er gleich vor: „Individuelle Lösungen für automatisierte und in die Prozesse unserer Kunden integrierte Maschinen und Anlagen zu entwickeln, zu konstruieren, zu fertigen und zu implementieren – das ist unser Ding“.
Durch die Partnerschaft mit aixACCT systems und Klotz & Gangloff werden Kompetenzen in den Bereichen Maschinen- und Anlagenbau, Messen und Programmieren gebündelt. Schwerpunkt in der Firma ist die Entwicklung und der Bau von Prüfständen, dafür haben sie die Spezialisten mit besonderem Know-how in der Automatisierung, verfügen über gute Markt- und Fachkenntnis, kennen den aktuellen Stand bei Komponenten und Bauteilen.
Entscheidend für jeden Prüfstand sind die verwendete Steuerungstechnologie und die dort eingesetzte Software, sie bestimmen maßgeblich über die Qualität der Messung. Auch hier ist die Firma durch eigene fähige Mitarbeiter gut aufgestellt.
So entwickelt die Firma Prüfstände passend für die geforderten Aufgaben. Ob ein neues Testverfahren durchgeführt werden soll oder ein weitgehend standardisierter Gelenkwellenprüfstand benötigen wird, all das gibt es. aixACCT mechatronics Prüfstände messen Weg, Winkel, Kraft und Moment, sie charakterisieren Bauteileigenschaften oder messen Verschleiß, Festigkeit, Wirkungsgrad, Lebensdauer, Temparatureinfluss, Medieneinfluss (Wasser, Öl, Gas) oder NVH (Noise, Vibration, Harshness, dt.„Geräusch, Vibration, Rauhigkeit“)- und andere Funktionalitäten.
Bei einem Rundgang durch die Halle wurde an einem Verspannprüfstand, wie er in der Automobilindustrie im Einsatz ist, unter anderem zur Lebensdauerprüfung von Gelenkwellen, die Arbeit der Firma nochmals verdeutlicht.
Leider war die für diesen Besuch vorgesehene Zeit schnell verflogen, obwohl noch viele interessante Fragen zu stellen gewesen wären. Oberst a.D. Selbert bedankte sich für die sehr informative Darstellung der Firmen und besonders bemerkenswert stellte er heraus, dass beide Geschäftsführer die Zeit fanden, uns zu begleiten. Als Dank und zur Erinnerung überreichte er das Wappen der Kameradschaft an beide Geschäftsführer.
Ein gemeinsames Mittagessen in den Räumlichkeiten der Betreuungsgesellschaft Donnerberg-Kaserne schloss diesen informativen und auch geselligen Tag ab.
Am 03. November 2023 hat Prof. Dr. Frank Giesa im Rahmen einer Informationsveranstaltung des bB, Blauer Bund e.V. in der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt einen Vortrag gehalten, in dem er nicht nur die aktuelle Weltlage und ihre Auswirkungen auf die zivile Logistik betrachtet, sondern seine Ausführungen um Trends erweitert hat, die den Wirtschaftsbereich bewegen. Im Fokus standen dabei nicht die „modischen“ (kurzfristigen), sondern die langfristigen, die hartnäckigen Trends. Diese wirken auf die zivile, aber auch auf die militärische Logistik.
Erst kürzlich durfte die BVL Herrn Generalmajor Gerald Funke zum 40. Deutschen Logistik-Kongress in Berlin willkommen heißen, einem Kongress der Wirtschaft, in dem 2.016 Teilnehmer/innen aus Industrie, Handel, Dienstleistung, Wissenschaft und Gesellschaft zusammenkamen. General Funke hat dort im Plenum einen Live-Podcast absolviert, ein modernes, nach-hörbares Format, das schon bei der Aufzeichnung auf großes Interesse des Auditoriums gestoßen ist. Viele zivile Top-Manager wissen einfach zu wenig über die besonderen Aufgaben, die von der Bundeswehr immer wieder mit Bravour gelöst werden.
Die BVL ist eine Brücke, nicht nur zwischen Wissenschaft und Wirtschaft, sondern auch zwischen der militärischen und der zivilen Logistik. Als Plattform, als Netzwerk, als Gemeinschaft – als Vordenker und Ausbilder auf beiden Seiten mit über 10.000 Mitgliedern, hohem ehrenamtlichen Engagement und ausgewiesener Expertise – ohne unsere Blicke durch Partikularinteressen oder gar Ideologie zu verstellen.
Als größte unabhängige Supply Chain Management und Logistik-Community stehen für die BVL fundierte Fachthemen und Impulse im Vordergrund, die in über 200 verschiedenen Logistik-Berufen einen Nutzwert haben. Denn wenn die Weltwirtschaft nur mit knapp über 2% wächst (statt 4-6% in guten Zeiten) und Deutschland sich (wieder einmal) gefallen lassen muss, eine rote Laterne durch Europa zu tragen, dann hilft es besonders, sich auszutauschen, wie die deutsche und die europäische Wirtschaft trotzdem erfolgreich sein können. Die BVL ist dazu im permanenten Dialog mit ihren Mitgliedern.
Der Early-Bird-Index der Commerzbank zeigte im Oktober erste Anzeichen der konjunkturellen Aufhellung, resultierend aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die Deutsche Industrie hat im August Aufträge eingesammelt: Neugeschäft +3,9% zum Vormonat (doppelt stark wie erwartet). Im Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Juni bis August nun um 4,9 Prozent höher als in den drei Monaten zuvor.
Steigende Zinsen und hohe Energiepreise dämpfen die Nachfrage der heimischen Wirtschaft. Bestellungen aus dem Inland stiegen im August dennoch um 4,0% zum Vormonat und auch die Auslandsnachfrage erhöhte sich genauso stark wie die aus der Euro-Zone und die von außerhalb der Währungsunion, während wir für 2023 und 2024 eine Abkühlung der Inflation erwarten. Für das kommende Jahr prognostiziert der IWF eine Inflationsrate von im Schnitt „nur“ 4,4 Prozent – also immer noch deutlich höher als bisher vorhergesagt. Es ist also kein Trost, wenn die aktuellen 4,5 % der niedrigste Stand seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar des vergangenen Jahres sind – da waren es 4,3 % – und irgendetwas um 2% wurde (und wird?) angestrebt.
Welchen weltwirtschaftlichen Einfluss der furchtbare Krieg im Nahen Osten haben wird, kann heute niemand seriös prognostizieren.
Insgesamt „grummelt“ der Logistikindikator, den das ifo Institut und die BVL regelmäßig erheben, ein wenig – obwohl erste Verbesserungen in den Geschäftserwartungen für die nächsten sechs Monate zu erkennen sind.
Gestützt wird diese Erkenntnis durch die 20 CEOs der Top-Unternehmensberatungen (jeweils zwischen 500 und 5.000 Mitarbeiter). Sie sprechen davon, dass 2024 ein „frühzyklisches“ Jahr sein wird: Konsumgüter und Handel funktionieren, im B2B gab/gibt es Dämpfer für die Industrie, bei Automotive wird es wegen der e-Mobility wohl eher einen Sidestep geben. Und auch der Unternehmer und VDMA-Präsident Karl Haeusgen hält die momentan öffentlich gepflegte und von den Medien beförderte Untergangsstimmung in Deutschland und in der Deutschen Wirtschaft für kontraproduktiv.
Der Wirtschaftsbereich Logistik ist nach Automobilindustrie und Handel die drittgrößte Branche der Deutschen Wirtschaft. Sie erzielt auch in Krisenjahren Rekordumsätze, kann aber aufgrund des all-gegenwärtigen Fachkräftemangels keinen Personalzuwachs verzeichnen. Logistik ist eine junge, eine jugendliche, eine innovative Branche, die keine kulturellen oder sprachlichen Hürden kennt und eine hohe Technikaffinität aufweist.
2020/21 haben im Supply Chain Management Pandemiefolgen im Vordergrund gestanden wie Versorgungsengpässe, Grenzschließungen. Kriegsfolgen kamen hinzu wie Energieknappheit, gestörte Welthandelsströme. Denen haben sich die Logistiker vorrangig und erfolgreich gewidmet. Aber alle langjährigen Trends hatten und haben noch Bestand:
Geopolitische Einflüsse und wachsender Protektionismus, Diskussionen um De- oder Re-Globalisierung oder gar Regionalisierung.
Digitalisierung im weiten Feld von unternehmensübergreifendem Datenaustausch über Artificial Intelligence bis hin zur Cyber-Security.
Resilienz der Wertschöpfungsketten, bei gleichzeitiger Agilität, begleitet von stürmischer Technologieentwicklung.
Nachhaltigkeit durch Effizienzverbesserung, Dekarbonisierung von Industrieproduktion und Logistikprozessen, einhergehend mit dem (Fach-) Kräftemangel, der u.a. aus dem demografischen Wandel resultiert.
Last not least der Kostendruck einer global agierenden Wirtschaft und der permanente Kampf um die eigene Wettbewerbsfähigkeit.
Diese relevanten Themen stehen bei den BVL-Mitgliedern im Vordergrund. Seit mehr als 35 Jahren gibt es die BVL-Studie „Trends und Strategien in SCM und Logistik“. In den letzten drei Erhebungen ist zu erkennen, dass der Kostendruck zurzeit an Bedeutung verloren hat. In der Pandemie stand Verfügbarkeit im Vordergrund – „koste es was es wolle“. Die Digitalisierung bleibt in all ihrem Ausprägungen oben auf der Agenda. Der Personalmangel ist in der Bedeutung stark angestiegen und das Thema Nachhaltigkeit schaffte es erstmalig in die „Top 7“. Aber quasi „von Null auf 100“ rückte die Cybersicherheit an die Spitze der Charts. Und so haben die BVL und die zivile Wirtschaft dieses Thema in besonderer Weise in den Fokus genommen, übrigens auch in Zusammenarbeit mit Generalleutnant Michael Vetter und seinen Cyber-Abwehr-Spezialisten in Berlin.
Das Top-Management muss die Aufgabe „Cyber-Sicherheit“ als ureigenste Aufgabe begreifen. Es ist gut, wenn Cybersicherheits-Fachwissen im eigenen Unternehmen zur Verfügung steht, aber die Menschen in den Unternehmen müssen mental „mitgenommen“ werden, speziell zu diesem Thema. Und auch wenn Vertrauen das Beste ist, was man Mitarbeitern entgegenbringen kann, zeigt die Erfahrung, dass Supply Chains in Deutschland noch nicht ausreichend abgesichert sind. Denn Cyberkriminelle sind nicht fair – und sie kämpfen als Verbrecher mit harten Bandagen.
Der Fachkräftemangel macht allen Wirtschaftsunternehmen zu schaffen und hat eine hohe Relevanz für die Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres schrieben Arbeitgeber deutschlandweit fast 7,3 Millionen Stellen aus. Das entspricht einem Plus von mehr als 11 Prozent im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2022 – ein neuer Höchstwert.
Die Studie „Trends & Strategien in SCM und Logistik“ ist weiterhin den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Resilienz und natürlich den neuen Technologien gewidmet, insbesondere welche Auswirkungen diese auf Wertschöpfungsketten haben werden. Die aktuellen Schlagworte lauten: Logistics Software Ecosystems, Advanced Analytics in Supply Networks, Artificial Intelligence and ChatGP, Quantencomputing. Bei Supply-Chain-Management-Software gibt es ein wahrliches „Rise of the Machines” als wesentliche Innovation im Wirtschaftsbereich Logistik. Hier entsteht eine neue betriebliche Realität.
Aber natürlich darf es nicht die Software allein sein, sondern es gilt immer noch der Grundsatz, erst die Prozesse in bester Weise zu organisieren und sie dann zu digitalisieren und so das Fulfilment zu verbessern. Und damit den Ressourcenverbrauch zu senken. Nachhaltigkeit durch Effizienz im konstruktives Miteinander.
Das gilt übrigens auch in der Militärlogistik: Oberstleutnant Christian Pingel und seine rd. 1.200 Spezialisten des Versorgungsbataillons 142 schafften es mit ihrem Projekt „Eine Zeitenwende – auch für die Heereslogistik der Bundeswehr“ unter die Top 10 des Deutschen Logistik-Preises 2023 – eines Wettbewerbs der Wirtschaft. Chapeau!
Es gibt vieles, das die militärische und die zivile Wirtschaft verbindet. Wenn die Vernetzung beider Bereiche gewünscht wird – jetzt im aktiven Dienst oder später, wenn ein Wechsel in die zivile Wirtschaft ansteht – steht das das gemeinnützige Netzwerk der Bundevereinigung Logistik zur Weiterbildung und zur Kontaktaufnahme zur Verfügung. Ihr Purpose lautet: „Wir verbinden Menschen in einem einzigartigen Netzwerk. Gemeinsam gestalten wir die Logistik der Zukunft.“ Denn eins ist sicher: Die zivile und die militärische Logistik können gemeinsam mehr bewegen.
Autoren
Prof. Dr.-Ing. Thomas Wimmer, Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V., Vorsitzender des Vorstands
Prof. Dr. Frank Giesa, Bundesvereinigung Logistik (BVL) e.V., Sprecher der Regionalgruppe Weser-Ems
Lehrstuhlinhaber für ABWL, insb. Logistik und Controlling, Hochschule Bremen
Links
Die im Beitrag genannten Studien können unter www.bvl.de heruntergeladen werden.
Als einer der wenigen Lackhersteller bietet Brillux Industrielack sowohl Pulver- und Nasslacke als auch Coil-Coating-Lacke für die industrielle Oberflächentechnik an – und zwar nicht nur Standardqualitäten, sondern auch spezielle Lösungen wie Easy-to-clean-Lacke oder antibakterielle Beschichtungen. Das Ergebnis ist ein Komplettsortiment, das den Kunden ein unerschöpfliches Anwendungsrepertoire für die Gestaltung wirtschaftlich sinnvoller Produktionsabläufe und die Erschließung neuer Marktpotenziale eröffnet. Und auch der Service in puncto Lieferung und Beratung wird groß geschrieben.
Mit Bundeswehr-Zulassung: Pulverlacke in RAL- F9 und HR für den Einsatz im militärischen Bereich
Echte Pionierarbeit leistete das Unternehmen mit der Entwicklung eines Pulverlacks, der nicht nur durch eine ausgezeichnete Witterungsbeständigkeit sowie Glanz- und Farbtonstabilität überzeugt, sondern dessen besondere Performance die Tarnfunktion ist – auch im nahen Infrarot-Spektralbereich. Daher stellt ein zentrales Anwendungsgebiet des Premium-Polyesterpulvers 5936 die Lackierung von Bundeswehrgeräten und Anbauteilen von Fahrzeugen dar. Alle relevanten Farbtöne sind vom Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) der Bundeswehr in Erding geprüft und zugelassen.
7 RAL-Farbtöne in F9 und HR: Brillux Industrielack nimmt Vorreiterrolle ein
Bislang wurde die Infrarot-Tarnung in der Oberflächentechnik, die speziell im militärischen Einsatz gefragt ist, in der Regel mit Nasslacken umgesetzt. Brillux Industrielack hat einen hochwetterfesten Polyesterpulverlack entwickelt, der diese Tarnfunktion bietet und die F9-Freigaben erhalten hat. In enger Zusammenarbeit mit der Bundeswehr und dem WIWeB stimmte Brillux Industrielack die für diese Branche aktuellen und relevanten Farbtöne in F9 ab: RAL 6031 Bronzegrün als Grundfarbe der Flecktarnbeschichtung (zusätzlich auch in HR), die beiden Flecktarnlackierungen RAL 8027 Lederbraun und RAL 9021 Teerschwarz sowie RAL 1039 Sandbeige als Tarnfarbe für Wüsten- und Steppenregionen. Ergänzt werden die F9-Farbtöne um RAL 1013 Perlweiß und RAL 9005 Tiefschwarz in HR. Mit diesen beiden Farbtönen werden Innenbeschichtungen von Fahrzeugen und Containern und Fahrwerksteile beschichtet, die nicht im direkten Sichtfeld liegen.
Geprüft und zugelassen
Alle Farbtöne sind vom WIWeB der Bundeswehr in Erding geprüft und nach der Verteidigungsgeräte-Norm (VG 95211) zugelassen. Mit dem Premium-Polyesterpulverlack 5936 und dem Grundierpulver Korro-Protect EP 5816 erfüllt Brillux Industrielack die Anforderungen der Technischen Lieferbedingungen (TL) 8010-0002 bzw. 8010-0001 der Bundeswehr. Damit ist Brillux Industrielack berechtigt, diese Pulverlacke für die Verwendung auf Wehrmaterial der Bundeswehr zu liefern. Zentrales Anwendungsgebiet des Premium-Polyesterpulvers 5936 in RAL-F9 ist die Beschichtung von Bundeswehrgeräten und Bauteilen wie Antennenhalter oder Fahrzeugkomponenten, militärische Ausrüstungsgegenstände wie Kisten, Aufbewahrungsboxen oder Ständer, Transport- und Raumcontainer.
Alle Farbtöne auf einen Blick: Echtmustermappe „Perfekte Tarnung“
Die Echtmustermappe „Perfekte Tarnung“ bündelt kompakt alle Informationen zum hochwetterfesten Pulverlack in RAL-F9 und HR für den Einsatz im militärischen Bereich. Neben der Beschreibung der Vorteile einer Umstellung von einer Nasslackierung auf eine Pulverlackbeschichtung und den Informationen zu den Zulassungsurkunden des WIWeB mit den vorliegenden F9- und HR-Freigaben wird der Unterschied zwischen RAL 6031 in HR und F9 anschaulich dargestellt. Herzstück sind die enthaltenen Echtmuster aller aktuellen und mit der Bundeswehr abgestimmten Farbtöne in den Produkten Premium-Polyesterpulverlack 5936 und Grundierpulver Korro-Protect EP 5816. Erhältlich ist die Echtmustermappe unter www.brillux-industrielack.de/kontakt
Infokasten
In enger Zusammenarbeit von Brillux Industrielack mit der Bundeswehr und dem WIWeB wurden die für diese Branche aktuellen und relevanten Farbtöne abgestimmt. Damit nimmt Brillux Industrielack im Bereich der Pulverlacke eine Vorreiterrolle ein.
Hierbei handelt es sich um:
RAL 6031-F9 + HR Bronzegrün (Grundfarbe der Flecktarnlackierung)
RAL 1039-F9 Sandbeige (Tarnfarbe für Wüsten- und Steppenregionen)
RAL 8027-F9 Lederbraun (Flecktarnlackierung)
RAL 9021-F9 Teerschwarz (Flecktarnlackierung)
RAL 1013-HR Perlweiß
RAL 9005-HR Tiefschwarz
Alle Farbtöne sind vom Wehrwissenschaftlichen Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB) der Bundeswehr in Erding geprüft und zugelassen.
Zentrales Anwendungsgebiet des Premium-Polyesterpulvers 5936 in RAL-F9 und HR ist die Beschichtung von Bundeswehrgeräten und Bauteilen wie Antennenhalter oder Fahrzeugkomponenten, militärische Ausrüstungsgegenstände wie Kisten, Aufbewahrungsboxen oder Ständer, Transport- und Raumcontainer.
Weitere Informationen finden Sie online oder über den Brillux Ansprechpartner:
Marco Bock
Brillux Industrielack
Telefon: +49 251 7188-766
Welchen Fortschritt in der Umsetzung können die Absichtserklärungen zur Zeitenwende inzwischen aufweisen? Oder anders formuliert: Wo stehen wir beim Umbruch der Bundeswehr und im Schwerpunkt beim Umbruch in der Logistik der Bundeswehr? Dieser Leitfrage widmete sich die Informationsveranstaltung des blauen Bundes (bB) in der Lucius-D.-Clay-Kaserne in Osterholz-Scharmbeck. Rund 150 Besucher aller TSK/OrgBer aus Logistik und Rüstung sowie Vertreter der zivilen Logistik und Wehrindustrie, wurden vom Präsidenten des bB,
GenMaj Gerald Funke, zur Veranstaltung begrüßt.
Mitgliederversammlung bB
Zuvor wurde jedoch in der Mitgliederversammlung des bB ein Blick auf das zurückliegende Jahr im Verein geworfen und über die Pläne für die Zukunft berichtet.
Der Präsident: „Mit rund 1.150 Mitgliedern konnten wir unsere Mitgliederzahl halten. Das bewerte ich in der heutigen Zeit als Erfolg.“
GenMaj Funke führte diesen Umstand auf die ansprechenden Vereinspublikationen, den attraktiven Webauftritt und die Informationsveranstaltung -als Zugpferd- zurück. Besonders das neue Corporate Design und die Neugestaltung des MAGAZIN bB seien hervorzuheben. Auch die Mitarbeit des bB innerhalb des „Beirat für Reservistenangelegenheiten“ sehe er als wichtig an, um im Sinne der Reservisten im Verein mitgestalten zu können.
Im kommenden Jahr werden weiterhin die Zeichen auf Moderne stehen, denn junge Mitglieder sollen nach wie vor verstärkt im Verein eingebunden werden. Im November 2024 stehen die Wahlen im Bundesvorstand des bB an und der Appell, bei der Suche nach einem Redakteur, Schatzmeister und Webmaster zu unterstützen, ging an alle Mitglieder.
Die Informationsveranstaltung
Die folgenden zwölf Einzelvorträge mit dem Leitthema „Logistik der Bundeswehr im Umbruch“ waren geprägt von erfreulicher Offenheit und höchst aktuell. An der Vielzahl der gestellten Fragen konnte man das große Interesse des Publikums an den Inhalten ablesen.
Den Aufschlag machte Oberstleutnant Steffen Engel, Dezernatsleiter Steuerung IHF im LogKdo Bw, zur Umsetzung des Konzepts Ausbildung und Inübunghaltung (AIH) aus Sicht des Verantwortlichen für den Geschäftsprozess.
Er führte aus, dass das Konzept Ausbildung und Inübunghaltung der Logistikkräfte sich über alle Teilbereiche der Logistik erstreckt und zwingend notwendig sei, um die Kriegstauglichkeit der Logistikkräfte der Logistischen Ebene 2 sicherzustellen. Die Vorgabe von 600 produktiven IH-Stunden, je IH-Soldat (LogEb 2), je Jahr, ist Treiber für alle Teilbereiche der Logistik. Neben der Einbindung in den Grundbetrieb sei der Teilnahme an Übungsvorhaben unter realen Bedingungen, die also der Vorbereitung zur Landes‑/Bündnisverteidigung dienen, ein besonders hoher Stellenwert einzuräumen.
Ein Garant für das Gelingen der AIH sei das zuverlässige Steuern von einsatzrelevantem Gerät durch die Logistischen Steuerstellen zusammen mit der HIL GmbH. Das Verfahren solle aus dem Pilotprojekt in DELMENHORST verstetigt und im Bundesgebiet ausgedehnt werden.
So kommentierte GenMaj Funke die lebhafte Diskussion um die feste Forderung nach 600 Stunden: Verstehen sie die 600 Stunden pro IH Kraft pro Jahr nicht als Dogma sondern als Chance und 3a) der Führung der Streitkräfte!
Im Anschluss erläuterte BrigGen Bernd Schneider, Geschäftsführer der HIL GmbH, die Einbindung der HIL in den Prozess AIH.
Er zeigte auf, dass der Erhalt der Einsatzbereitschaft der militärischen Logistikkräfte Unternehmensziel der HIL GmbH sei, welches auf drei Wegen verfolgt werden könne.
Erstens: Am Standort der militärischen IH-Kräfte, wobei eine frühzeitige und verlässliche Planung erforderlich sei und so auch die Akzeptanz beim Haltertruppenteil wüchse.
Zweitens: Bei Übungen, dort sollten mit Priorität militärische IH-Kräfte berücksichtigt werden.
Drittens: In HIL Betriebsstätten, ein Angebot das in 2023 nur zu 17% in Anspruch genommen wurde und ausbaufähig sei. Die HIL GmbH kalkuliere bei der Umsetzung des AIH Konzepts zunächst eine Anwendungsquote von 30%.
Danach trug Oberstleutnant Sven Heidel, Kommandeur des Versorgungsbataillons 131, zu den Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzepts AIH aus Sicht des Kommandeurs eines Versorgungsbataillons vor.
Er stellte fest, dass die Dislozierung seines Verbandes und der zu unterstützenden Verbände die Anwendung des Konzepts AIH erschwerten. Die anstehende Umgliederung in die neue Struktur der Heereslogistik brächten zusätzliche Herausforderungen.
Der multinationale Ansatz in der AIH, der aus der NRF Verpflichtung des Bataillons resultiert sei erfolgversprechend. Die Berücksichtigung mit Schadgerät, der Einbindung bei Übungen und der AIH bei der HIL, sei zufriedenstellend und der Zweck des Konzepts mit knapp 50% Berücksichtigung der eingemeldeten Kapazitäten im jetzigen Stadium akzeptabel.
Danach trug Oberstleutnant Benjamin Eberhardt, Kommandeur des Logistikbataillons 161, zu den Herausforderungen bei der Umsetzung des Konzepts AIH nun aus Sicht des Kommandeurs eines Logistikbataillons vor.
Er merkte an, dass auch sein Bataillon durch die Umgliederung in das NATO New Force Model belastet sei und neben Engpässen bei Lehrgängen für IH-Kräfte auch die Steuerung von „seltenem“ Schadgerät die Umsetzung des Konzepts AIH erschwerten.
Der Verband behelfe sich mit dem Einsatz von Instandsetzungskommandos zur HIL und zum Heer. Er plädierte für eine Einbindung der IH-Kräfte der SKB in Übungen und betonte den Stellenwert des Teilbereiches Verkehr und Transport. Das Etablieren von Dauermarschkrediten hätte sich stark positiv ausgewirkt.
Aktuelles aus der Technischen Schule des Heeres berichtete Oberst Jens Grabowski, stellvertretender Kommandeur der TSH.
Es bestehe nach wie vor eine Ablage zwischen den gemeldeten Bedarfen und den leistbaren Umfängen an Trainings. Zur Verbesserung könne eine Umstellung des Meldeverfahrens, mit zwei oder mehr Meldungen der Bedarfe pro Jahr, beitragen. Zur Mitigation sollen auch die Kooperationen mit der HIL GmbH und den NDL sowie den GBR Streitkräften beitragen. So solle den wesentlichen Herausforderungen begegnet werden, die der Aachener folgenden Ursachen zuordnete: Die Ausbildungsunterstützung der Ukraine, der steigende Bedarf durch neue Systeme aus dem Sondervermögen und die mehrfache Ausbildung von Personal, welche durch die Umgliederung der Logistikkräfte resultieren.
„Wir müssen die Ressourcen zur Ausbildung der IH-Kräfte flexibel und effizienter Nutzen.“
Aktuelles aus der LogSBw, BrigGen Holger Draber, Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr
Der Gastgeber berichtete über das etablierte Projekt „Modernes Lernen“, in das auch digitale Ausbildungsformen mit Augmented Reality Anteilen (z.B. Train AR und Virtual Battle Space) eingebettet sind. Gerade in der Führerausbildung müsse sich die Zielrichtung konsequent an der Fähigkeit zur Landes- und Bündnisverteidigung ausrichteten.
Gesellschaftsabend
Netzwerk festigen und erweitern ist ein wichtiges Ziel des bB, welches während des Gesellschaftsabends mühelos erreichbar war. Die Sammlung für das Soldatenhilfswerk ergab die Summe von 1.075 Euro, die vom bB auf 1.500 Euro aufgestockt wurde. Vier Mitglieder wurden für ihre 25-jährige Treue zum bB vor Ort geehrt. Weitere Jubilare werden die Urkunde von den Vorsitzenden ihrer Kameradschaft erhalten.
Personelle und materielle Herausforderungen bei der parallelen Aufstellung von Division 2025 und der Litauen Brigade (Brig LTU) aus Sicht des Kommando Heer
Der Gast aus Strausberg machte zu Beginn des zweiten Tages deutlich, dass die Division 2025 Priorität bei der Zuweisung von Ressourcen genieße und dennoch Kompromisse und Kreativität erforderlich seien, um das Ziel zu erreichen. Sowohl Umverteilung als auch Zuläufe aus der Industrie und das Nutzen von Ausweichsystemen müssten herangezogen werden.
„Die größte Herausforderung stellt derzeit die Mobilität dar!“
Die Brigade für Litauen sei noch nicht bis 2025 gefordert und so bestünden zeitliche Spielräume für die beiden parallelen Herausforderungen.
Während für die Division 2025 die erforderlichen Personalmaßnahmen begonnen hätten, bestünde für die Brig LTU das Prinzip der Freiwilligkeit unter Anwendung von Attraktivitätsangeboten.
Materielle Aufstellung der Division 2025 aus Sicht des Bedarfsdeckers, GenMaj Thorsten Puschmann, Vizepräsident (mil) im BAAINBw
Der Vizepräsident des zentralen Bedarfsdeckers aus Koblenz ging im Wesentlichen auf die Beschleunigung in der Beschaffung ein.
„Wir sehen das Papier als einen Ermöglichungserlass!“
Der Erlass des Staatssekretär Zimmer böte viele Möglichkeiten den Rüstungsprozess zu beschleunigen. Voraussetzung sei jedoch Entscheidungsfreude und Mut zum Wandel bei dem Personal, welches in Vergangenheit eher der Absicherung hohen Stellenwert eingeräumt hätte. Daran werde mit dem Personal im Sinne einer Anpassung von Werten und Schaffung von Leitlinien zur „Unternehmenskultur“ bereits gearbeitet. Die zentralen Ausbildungseinrichtungen werden zu dem Zweck ebenfalls eingebunden.
Ein entscheidendes Nadelöhr zur Beschleunigung sei der Vertragsschluss. Durch Umpriorisierung und Erleichterungen in der Bearbeitung werde dieses Handlungsfeld angegangen.
Wie spontan die Community rund um den bB ist, zeigte sich nach krankheitsbedingten Ausfall eines Vortragenden. Unvermittelt erklärten sich zwei Teilnehmer der Veranstaltung bereit, mit eigenen Beiträgen die Lücke zu füllen.
Einer von ihnen war Oberst Christoph Schladt, Kommandeur im LogRgt 1, zur bevorstehenden Übung BLUE LIGHTNING
Der Regimentskommandeur gab Einblick in die unmittelbar folgende Übung BLUE LIGHTNING bei der 2.800 Personen und 1.200 Fahrzeuge zum Einsatz kommen sollen. An einem NATO Art. 4-Szenar solle der gesamte RSOM-Prozess unter Einsatz verschiedenster Verkehrsträger geübt werden und die Einsatzbereitschaft der beteiligten NRF Kräfte demonstriert werden.
„Ich verspreche nach Abschluss der Übung weiter zu berichten!“
Die Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet üben im Schwerpunkt im Nordosten Deutschlands bis hin zu grenzüberschreitenden Anteilen nach Polen.
Der zweite spontane Vortragende zur Steigerung der logistischen Effizienz durch Additive Fertigung war Joachim Kasemann, Geschäftsführer von Mark3D,
Zunächst erklärte Herr Kasemann wie beeindruckend schnell und autark die luftlandefähige 3D-Druck Anlage (Fieldmade NOMAD® LW) in Betrieb gehen kann.
„Nur drei Minuten und wir sind „ready to produce“!“
Ferner wies er darauf hin, dass jenseits einfacher Kunststofferzeugnisse temperaturfeste (bis 145ºC) und mechanisch belastbare Teile (Festigkeit vglb. Alu) erzeugt werden könnten. Diese Vorteile ließen sich auf die Verwendung von Verstärkungen aus Carbonfasern im Kunststoff zurückführen. In anderen Anlagen ließen sich auch Metalle wie Stahl und Kupfer verarbeiten. Selbst die Herausforderungen wie das Schrumpfen des Materials oder die Herstellung in Sinterverfahren seien gemeistert worden.
Auswirkungen der aktuellen Weltlage auf die zivile Logistik, Prof. Dr. Frank Giesa, Lehrstuhlinhaber an der HS Bremen und Sprecher der BVL Regionalgruppe Weser-Ems.
Der Bremer Professor erklärte die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) und des Finanzhandels als logistische Indikatoren und vermeldete einen leicht positiven Trend.
Insgesamt sei in der Logistikbranche ein Trend im Engagement der Cybersicherheit, der Digitalisierung und der Gewinnung von qualifizierten Arbeitskräften zu verzeichnen. Die Bemühungen zur Verbesserung der Nachhaltigkeit seien erstmals unter den Top-Trends gelandet.
Weitere Details zu den Ausführungen wurden unter dem Link
Am Ende der Veranstaltung bedankte sich der Präsident im bB GenMaj Gerald Funke bei allen Mitwirkenden und warb bereits jetzt für die Informationsveranstaltung im Herbst 2024 in Aachen/Eschweiler, die entweder am 24./25.10.24 oder 14./15.11.24 stattfinden soll.
Text: Oberstleutnant Roman Schlosser, Redakteur im blauer Bund e.V.
Bilder: Bundeswehr/Petra Reiter oder laut Bildbeschriftung
Kameradschaft Aachen/Eschweiler zu Gast beim Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (ZVBw)
Das Zentrum für Verifikationsaufgaben der Bundeswehr (ZVBw) befindet sich seit 1991 in der Selfkant-Kaserne in Geilenkirchen und gründet seinen Ursprung aus der damaligen historischen Umbruchssituation, nämlich der „Tauwetterperiode“ und dem späteren Niedergang der Sowjetunion und nachfolgend des Warschauer Pakts sowie der daraus entstandenen Möglichkeit einer sicherheitspolitischen Kooperation und Abrüstung für ganz Europa.
Obwohl die Kameradschaft schon vor ca. 20 Jahren das ZVBw besuchte, fanden sich dennoch 14 Teilnehmer, um sich über neueste Erkenntnissen aus den vielfältigen Verifikationsaufgaben unter der nun doch stark veränderten geopolitischen Situation unterrichten zu lassen.
Vorstellung Auftrag, Aufgaben und Aktuelles
Wesentliche Aufgabe ist die Implementierung und Verifikation von 21 Rüstungskontrollverträgen und -abkommen, mit besonderem Augenmerk auf die großen Verträge der konventionellen Rüstungskontrolle in Europa (KSE- Vertrag, Wiener Dokument und Vertrag über den Offenen Himmel), im Inland zu begleiten und im Ausland zu überprüfen. Die so gewonnenen Informationen werden ausgewertet an das Bundesministerium der Verteidigung und Auswärtige Amt weitergeleitet sowie anderen Vertragsstaaten zur Verfügung gestellt.
Die rund 185 Angehörigen des Zentrums führen Beobachtungsflüge durch, inspizieren Militäranlagen der Vertragspartner und begleiten ausländische Delegationen, die zur Inspektion nach Deutschland kommen. Von den jährlich rund 300 Rüstungskontrollmaßnahmen des Zentrums finden etwa zwei Drittel im Ausland statt.
Daneben werden am ZVBw deutsche und ausländische Rüstungskontrolleure ausgebildet, in der Summe sind dies bisher ca. 1300 Inspektoren.
Einblicke in die Abteilungen Regionale Rüstungskontrolle (RegRüKo), Globale Rüstungskontrolle (GlobRüKo) und Offener Himmel (OH)
Das Ziel der Rüstungskontrolle ist, durch Transparenz und Vertrauensbildung einen Beitrag zur internationalen Sicherheit und Stabilität zu leisten. Auf Grundlage internationaler Verträge und Abkommen werden beispielsweise Informationen über Waffensysteme wie Art, Anzahl, Standorte oder über bevorstehende militärische Übungen bestimmter Größenordnungen unter den Vertragsstaaten ausgetauscht.
Ein Beispiel ist der Nukleare Nichtverbreitungsvertrag. Dieser ist eine wichtige Grundlage für deutsches Regierungshandeln bei der nuklearen Nichtverbreitung und Abrüstung. Allerdings gestaltet sich eine Verifikation schwierig, da infolge des russischen Angriffskrieges strategische Gespräche zwischen USA und Russland ausgesetzt sind und ein Folgeabkommen für den 2026 auslaufenden New START (Strategic Arms Reduction Treaty) -Vertrag nicht in Aussicht steht. Ein Folgevertrag ist aber für die europäische Sicherheit enorm wichtig, um das Problem der nichtstrategischen Nuklearwaffen in Europa, wo Russland eine sehr große Überlegenheit besäße, anzugehen. Perspektivisch wäre für eine effektive nukleare Rüstungskontrolle eine Beteiligung aller Atomwaffen besitzenden Staaten sinnvoll.
Auf der Grundlage des Wiener Dokuments über Vertrauens- und Sicherheitsbildende Maßnahmen aus dem Jahr 1990 (letzte Anpassung aus 2011) und des KSE-Vertrags werden Inspektionen und Überprüfungen durchgeführt, um festzustellen, ob die Reduzierung des militärischen Großgeräts den vertraglich festgelegten Obergrenzen entspricht. Darüber hinaus dienen die Maßnahmen insbesondere der Vertrauens- und Sicherheitsbildung. Beispiel dafür ist eine 2019 durchgeführte Inspektionsreise nach Armenien, um die Zerstörung von 21 Mannschaftstransportwagen zu überwachen. Selbst 2020 und 2021 führte das ZVBw noch Rüstungskontrollen in die Russische Föderation durch, um als Beobachter die ankündigungspflichtige Großübung KAVKAZ zu inspizieren oder ein Luftsturmregiment zu überprüfen.
Der Vertrag über den Offenen Himmel (OH), der 2002 in Kraft trat, ermöglicht darüber hinaus Beobachtungen aus dem Luftraum über dem Territorium anderer Mitgliedsstaaten durch Kameraaufnahmen aus unterschiedlichen Höhen mit speziell ausgerüsteten Beobachtungsflugzeugen. Dazu hat Deutschland 2021 eine A319 OH beschafft und in 2022 für Beobachtungen im Rahmen OH zertifiziert. Unsere Gruppe konnte sich anhand der Luftaufnahmen von der Detailliertheit und hohen Genauigkeit der Bilder überzeugen. Bis heute wurden über 1.500 Beobachtungen nach dem Vertrag durchgeführt. Deutschland war an über zwölf Prozent dieser Flüge beteiligt.
Zusammenfassend ist festzuhalten, dass wichtige Verträge wie der „Offener Himmel“, der völkerrechtlich verbindliche KSE-Vertrag (Konventionelle Streitkräfte in Europa) oder auch das politisch verbindliche Abkommen Wiener Dokumentnach dem Ausstieg Russlands heute als beschädigt angesehen werden müssen. Das Ziel sei aber, und daran arbeitet das Zentrum als Arbeitsmuskel des BMVg und nach den Vorgaben des Auswärtigem Amtes, diese und andere wichtige Instrumente der Rüstungskontrolle wenigstens zu erhalten, besser noch zu erweitern. Allerdings herrscht die Prämisse vor, keine irreversiblen Schritte zu unternehmen, um den Gegnern der Rüstungskontrolle keine Vorwände zu liefern, die Implementierung von Verträgen zu torpedieren.
Interessant war der Aspekt der „Kleinwaffenkontrolle und deren Munition“. Darunter versteht man die Kontrolle von Handfeuerwaffen unterschiedlichster Herkunft, deren Sicherheit und Lagerung, einschließlich funktionsfähig gemachter Spielzeugwaffen. Besonders in Regionen des Westbalkans, Afrikas und Lateinamerikas kreisen illegal und unkontrolliert Millionen von Handwaffen mit entsprechender Munition. Eine Rüstungskontrolle in diesem Bereich ist auch in schwierigen Zeiten wie den heutigen prinzipiell möglich, besonders angesichts der Gefahren durch die Proliferation von Kleinwaffen dringend notwendig. Hier gibt es durchaus Fortschritte zu verzeichnen. Ziel ist es, Konflikte und Krisen, verursacht durch Kleinwaffen, einzudämmen und Gefahren von Deutschland abzuwenden Einen hoch interessanten Einblick in unterschiedlichste Handwaffen ergab die Führung durch die Waffenlehrsammlung des ZVBw.
Herausforderungen der Zukunft
Der KSE-Vertrag wird durch Russland schon lange nicht mehr implementiert, der russische Austritt aus dem OH-Vertrag wurde vollzogen, die Modernisierung des Wiener Dokuments wird durch Russland blockiert.
Militärische Aggression, Misstrauen und Bedrohungen sind durch das russische Verhalten in den letzten Jahren nach Europa zurückgekehrt. Die Stärkung von Abschreckung und Verteidigung haben angesichts des massiven Vertrauensverlusts in Europa zu Recht eine hohe Priorität seitens der NATO-Staaten erhalten. Mehr Sicherheit und Stabilität benötigen aber auch ein neues Denken für die Rüstungskontrolle, für militärische Vertrauensbildung und für militärische Risikoreduzierung in Europa. Eine Vielzahl politischer, militärischer und vor allem technologischer Veränderungen gestalten die Weiterentwicklung und Anpassung der Rüstungskontrollarchitektur in Europa zu einer mehr als komplexen Aufgabe für die NATO und OSZE.
Hier sticht besonders das Thema „Neue Technologien und Rüstungskontrolle“ ins Auge. Zu benennen sind die Felder Weltraumsicherheit, LAWS (Letale Autonome Waffensysteme) und Künstliche Intelligenz (KI). Es gelte, das teils aggressive Engagement Chinas und Russlands, etwa mit Anti-Satelliten-Raketen, im Blick zu behalten.
Damit fällt dem ZVBw als Durchführender der Implementierung und der Verifikation weiterhin eine zentrale Rolle für die Zukunft der konventionellen Rüstungskontrolle in Europa zu.
Zusammenfassung
Nach 4 Stunden detaillierter Information und Diskussion endete der Nachmittag in einer gemeinsamen Aussprache mit den Teilnehmern des ZVBw in lockerer Kaffeerunde. Oberst a.D. Günter Selbert, Vorsitzender der Kameradschaft Aachen/Eschweiler, bedankte sich bei den Durchführenden des ZVBw für die hochinteressanten und offenen Einblicke in das aktuelle Verifikationsgeschehen. Ganz besonders bedankte er sich bei unserem Truppengattungs- und Vereinskameraden, Oberst i.G. Andreas Kräutner, der uns als Dezernatsleiter des Zentrums begleitete und rundum mit betreute. Alle Teilnehmer der Kameradschaft sind sich einig, eine hoch informative, offene und dem aktuellen Stand zu den Verifikationsaufgaben entsprechende Weiterbildung genossen zu haben. Sie können jetzt ihre Meinung zur aktuellen Sachlage auf diesem Gebiet fundiert kundtun. Schade nur, dass nicht mehr Mitglieder des bB diese Gelegenheit der Gewinnung von Informationen aus erster Hand wahrgenommen haben. Ein besonderer Dank dafür gilt insbesondere Oberstleutnant a.D. Joseph Steibel, der diese Veranstaltung initiiert und durchgehend organisiert hat.
An dieser Stelle möchten wir wieder regelmäßig auf die Veranstaltungen der Kameradschaften im Blauen Bund hinweisen. Die Mitglieder der Kameradschaften erhalten die Details in gesonderter Einladung. Bei Interesse an Veranstaltungen anderer Kameradschaften bitte Verbindung mit dem jeweiligen Vorstand aufnehmen.
Bonn
Besuch der Fa. Conet
Frühsommer 2023
Bonn
Bad Neuenahr/Ahrweiler
Gesellschaft für Sicherheitspolitik e.V. (GSP) – Thema: Indien
24.04.2023
Bad Neuenahr und zusätzlich per Zoom-Meeting
Ulm/Dornstadt
Besuch der Fa. ENTRAK GmbH, Spezialisten für Elektrik, Hydraulik, Mechanik
26.04.2023
Wendelstein
Tag der Bundeswehr 2023, Techn AusbZentrLw
17.06.2023
Kaufbeuren
Aachen/Eschweiler
Containerbahnhof Köln-Eifeltor, mit Motorworld Köln
20.04.2023
Köln
Jahresreise „Regensburg“
18. bis 24.06.2023
Regensburg
Nordwest
Besuch der MWB Fahrzeugtechnik GmbH in Langen
27.04.2023
Langen
Fast auf den Tag genau nach 3 Jahren beendete Oberst Frank Hartwig im Januar anlässlich seiner Zurruhesetzung zum 31. März 2023 seine Tätigkeit als Bundesgeschäftsführer des blauen Bundes.
Seine Amtszeit war insbesondere durch die Corona-Pandemie geprägt, die das Herstellen und Halten persönlicher Verbindungen, aber auch die Organisation von Präsenzveranstaltungen des blauen Bundes erheblich erschwert bzw. zum Teil auch unmöglich gemacht hat. Oberst Hartwig ist es aber dennoch gelungen, die Arbeit des Bundesvorstandes gemeinsam mit der Bundesgeschäftsstelle wirkungsvoll zu unterstützen und somit den blauen Bund zum Wohle aller Mitglieder „auf Kurs zu halten“.
Oberst Hartwig hatte als Stellvertretender Schulkommandeur und Leiter des Bereichs Lehre/Ausbildung zeitgleich große Herausforderungen zu bewältigen, neben der Corona-Pandemie sind vor allem die Flutkatastrophe im Jahr 2021 und die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die Ausbildung an der TSH im Jahr 2022 zu nennen.
Der Bundesvorstand bedankt sich daher im Namen aller Mitglieder herzlich für seine engagierte Arbeit und wünscht Oberst Hartwig in seinem neuen Lebensabschnitt für die Zukunft alles erdenklich Gute.
Im Rahmen der Sitzung des Bundesvorstandes am 23. Januar 2023 wurde Oberst Klaus Engel zum neuen Bundesgeschäftsführer gewählt. Als Leiter des Bereichs Technik/Logistik an der TSH und langjähriges Mitglied des blauen Bundes bringt er für sein neues Amt alle notwendigen Voraussetzungen mit. Der Bundesvorstand wünscht Oberst Engel für seine Tätigkeit viel Erfolg und freut sich auf die Zusammenarbeit.
Text: Oberst a.D. Thomas Mönninghoff, Vizepräsident im bB
An dieser Stelle möchten wir wieder regelmäßig auf die Veranstaltungen der Kameradschaften im Blauen Bund hinweisen.
Erfreulicher Weise sind die Hürden nicht mehr so hoch.
Bonn
Mitgliederversammlung
11.01.2023
Bonn;
Bad Neuenahr/Ahrweiler
Vortrag der BWI – IT-Systemhaus der Bundeswehr
26.01.2023
Meckenheim;