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Minister Pistorius während seiner Rede zur Kiellegung der ersten F126 - Blauer Bund

Kiellegung der ersten Fregatte der Klasse 126 für die Deutsche Marine

Nur wenige Monate nach dem Baubeginn des größten Schiffbauprojektes in der Geschichte der Deutschen Marine fand am 03. Juni 2024 – im Beisein von Verteidigungsminister Boris Pistorius, der Ministerpräsidentin von Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, und dem Ministerpräsidenten des Landes Niedersachsen, Stephan Weil – die feierliche Kiellegung der ersten von vier beauftragten Fregatten der Klasse 126 (F126) statt.

Im Rahmen der traditionellen Kiellegung nagelt Verteidigungsminister Pistorius, neben den weiteren Ehrengästen, eine Münze auf ein Holzbrett - Blauer Bund
Im Rahmen der traditionellen Kiellegung nagelt Verteidigungsminister Pistorius, neben den weiteren Ehrengästen, eine Münze auf ein Holzbrett

„Vor etwa einem halben Jahr hat an diesem Ort der Eintritt in die Bauphase des größten Schiffprojekts der Bundeswehr begonnen. Mit der heutigen Kiellegung feiern wir nicht nur symbolisch einen Meilenstein auf dem Weg zu unserer neuen Fregattenklasse“, sagte Minister Pistorius im Rahmen der feierlichen Zeremonie.

Die Fregatte 126 sei ein einzigartiges Schiff mit herausragenden technologischen Fähigkeiten. Sie stehe für ihn für drei Dinge: Für die Zeitenwende, für Deutschlands Einsatz für die internationale Ordnung und sie stehe für die deutsche Wettbewerbsfähigkeit, so Pistorius weiter.

Minister Pistorius während seiner Rede zur Kiellegung der ersten F126 - Blauer Bund
Minister Pistorius während seiner Rede zur Kiellegung der ersten F126

Die sogenannte Kiellegung stellt einen traditionellen Meilenstein in der Schifffahrt dar. Minister Pistorius nagelte, neben den weiteren Ehrengästen, hierbei selber eine Münze auf ein Holzbrett, welches anschließend durch die Schiffbauer auf die „Pallung“ – einen Bereich am Kielblockträger – der künftigen Fregatte „Niedersachsen“ geschlagen wurde.

Zwei Schiffbauer bringen die genagelten Münzen an der „Pallung“ - einem Bereich am Kielblockträger - der künftigen Fregatte „Niedersachsen“ an - Blauer Bund
Zwei Schiffbauer bringen die genagelten Münzen an der „Pallung“ – einem Bereich am Kielblockträger – der künftigen Fregatte „Niedersachsen“ an

Die vier Fregatten F126 werden an verschiedenen Werften produziert. So wird das Hinterschiff in der Peene-Werft in Wolgast gebaut. Die German Naval Yards Kiel GmbH baut das Vorschiff und Blohm+Voss Hamburg integriert beispielsweise Sensoren und Effektoren und übernimmt die Endmontage der F126.

Mitte 2028 soll das heute auf Kiel gelegte erste Schiff an die Deutsche Marine übergeben werden. Bis 2032 sollen die drei weiteren Fregatten folgen.

Die Fregatten F126 haben eine Länge von 167 Metern, eine Breite von rund 21 Metern und eine Verdrängung von circa 10.000 Tonnen. Mit einer Besatzungsstärke von 125 Personen werden die Schiffe für den weltweiten Einsatz im gesamten Intensitätsspektrum zur dreidimensionalen (zu Luft, Über- und Unterwasser) Seekriegführung befähigt sein.

Zu den wichtigsten Aufgaben gehören die Seeraumüberwachung, das Durchsetzen von Embargos, das Unterstützen von Spezialkräften sowie Evakuierungsoperationen. Die Aufgabenwahrnehmung wird unterstützt durch die Einrüstung von speziellen Missionsmodulen, mit denen das Schiff durch standardisierte Ausrüstungs- und Personalpakete für bestimmte Einsätze angepasst werden kann.

Text:      PIZ AIN
Bilder:  
©Bundeswehr/Sebastian Moldt

Eine gezündete Nebelgranate liegt im Unterholz während des Lehrgangs Sondertraining Taktische Verwundetenversorgung auf dem Truppenübungsplatz Cham, am 04.10.2023. Blauer Bund

Rund eine Million Nebelhandgranaten für die Bundeswehr

Die Bundeswehr hat knapp eine Million Nebelhandgranaten für die Truppe bestellt. Ein entsprechender Rahmenvertrag zur Herstellung und Lieferung wurde am 22.05.2024 durch die Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, mit dem Hersteller Rheinmetall Waffe Munition GmbH geschlossen. Insgesamt können aus der Vereinbarung über die kommenden Jahre bis zu 1,5 Millionen Nebelhandgranaten des Typs DM 45 beschafft werden. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages das Vorhaben im Rahmen einer sogenannten „25-Millionen-Vorlage“ gebilligt.

Finanziert aus dem Sondervermögen der Bundeswehr hat die jetzt geschlossene Vereinbarung – bei Beauftragung der knapp eine Million Nebelhandgranaten – ein Volumen von rund 67 Millionen Euro. Dadurch ist ein jährlich flexibler Abruf der Munition anhand des identifizierten Bedarfes für die Truppe bis zum Jahr 2027 möglich.

Eine gezündete Nebelgranate liegt im Unterholz während des Lehrgangs Sondertraining Taktische Verwundetenversorgung auf dem Truppenübungsplatz Cham, am 04.10.2023. Blauer Bund
Insgesamt können aus der heute zwischen BAAINBw und Rheinmetall geschlossenen Vereinbarung über die kommenden Jahre bis zu 1,5 Millionen Nebelhandgranaten des Typs DM 45 beschafft werden. – ©Bundeswehr/Nien

Die Granate mit der offiziellen Bezeichnung „Granate, Hand, DM45, 800 g, KM“ ist seit Mitte der 1990er-Jahre bei der Bundeswehr eingeführt. Anders als Antipersonenhandgranaten findet bei dieser Munition keine Explosion statt. Die pyrotechnische Ladung in der Granate erzeugt beim Abbrennen starken Rauch. Die dadurch entstehende Nebelwand kann gegnerischen Kräften die Sicht nehmen und die Bewegungen der eigenen Truppe verschleiern. Die Nebelhandgranate erfüllt die im Rahmen von Ausbildung, Übung und Einsatz gestellten Anforderungen der Truppe umfänglich.

Text: PIZ AIN

Die frisch getaufte Korvette „Karlsruhe“ gehört zum zweiten Los Korvetten 130 - Blauer Bund

Neue Korvette K130 auf den Namen „Karlsruhe“ getauft

Ein weiterer Meilenstein für die Stärkung der Deutschen Marine: Im Beisein zahlreicher Gäste wurde am 07. Mai 2024 die Baunummer 8 der Korvettenklasse K130 in der Hamburger Blohm+Voss Werft feierlich auf den Namen „Karlsruhe“ getauft. Im Anschluss wird die dritte der insgesamt fünf neuen Korvetten K130 planmäßig endausgerüstet. In Hamburg wird die „Karlsruhe“ später auch in Betrieb genommen und durchläuft von dort aus ihre Funktionsüberprüfungen und Abnahmen.

„Dieser exzellente Teamspirit, die intensive Expertenarbeit in gemeinsamen Arbeits-gruppen und selbstverständlich auch das gemeinsame Risikomanagement sind nach wie vor ein nicht wegzudenkender und erfolgsbestimmender Faktor für dieses Projekt.“, betonte Flottillenadmiral Andreas Czerwinski, Abteilungsleiter See des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, kurz BAAINBw, anlässlich der Taufe. Dies sei ein wirklich guter und sichtbarer Fortschritt im Projekt, freute er sich im Beisein von Vizeadmiral Jan Christian Kaack, dem Inspekteur der Marine und der Taufpatin, Karlsruhes Erster Bürgermeisterin Oberbürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz

Die frisch getaufte Korvette „Karlsruhe“ gehört zum zweiten Los Korvetten 130 - Blauer Bund
Die frisch getaufte Korvette „Karlsruhe“ gehört zum zweiten Los Korvetten 130 – NVL Group/Foto: ©Felix Matthies

Die Korvetten der Braunschweig-Klasse werden mit dem neuesten Stand der Technik, insbesondere in den Bereichen Schiffstechnik sowie Waffen- und Führungssystemen ausgestattet. Viele Anlagen an Bord sind automatisiert, wichtige Komponenten mehrfach vorhanden. Dank Stealth-Eigenschaften sind die Korvetten nur schwer zu orten. Zusätzlich zum eigenen Mehrzweckradar profitieren sie dicht unter Land von ihren leistungsfähigen Videosensoren. Außerdem können sie Hubschrauberdrohnen einsetzen. Das erweitert das Gebiet, das sie kontrollieren, über den Radarhorizont hinaus.

Text: PIZ AIN

Bundeswehr bestellt aus dem Sondervermögen bei Rheinmetall weitere 1.515 Militär-LKW aus Rahmenvertrag

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit einer weiteren Lieferung von 1.515 Logistikfahrzeugen beauftragt worden, davon 265 geschützte Wechselladersysteme. Dabei handelt es sich um einen erneuten Abruf aus dem im Juni 2020 geschlossenen Rahmenvertrag für Wechselladersysteme (WLS). Die Finanzierung dieses Großabrufes erfolgt zu einem großen Teil über das Sondervermögen der Bundeswehr. Zusätzlich zu den Fahrzeugen wurden durch die Beschaffungsbehörde der Bundeswehr (BAAINBw) 500 Wechsel­laderpritschen als austauschbare Ladungsträger sowie 500 Plane/Spriegel Aufbauten bestellt. Der Auftragswert des Abrufs liegt bei über 920 MioEUR brutto. Die Auslieferung der Fahrzeuge erfolgt im zweiten Halbjahr 2024 und wird bis Mitte November 2024 abgeschlossen sein.

„Der umfangreiche Abruf aus dem Rahmenvertrag und die Finanzierung über das Sondervermögen zeigt die hohe Relevanz der Bundeswehrlogistik im Rahmen der Zeitenwende. Durch die Lieferung aller Fahrzeuge bis Ende 2024 trägt das Sondervermögen zur unmittelbaren Ausstattung, Stärkung der logistischen Fähigkeiten und Durchhaltefähigkeit der Truppe bei“, führt Michael Wittlinger, Vorsitzender der Geschäftsführung Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH, aus. „Unsere Militär LKW der HX-Baureihe bilden, mit über 4.000 gelieferten Fahrzeugen seit 2018, mittlerweile eine wesentliche Komponente der logistischen Leistungsfähigkeit der Bundeswehr und unterstreichen den Stellenwert von Rheinmetall für die Logistik.“

Im Juni 2020 hatte das BAAINBw mit Rheinmetall einen bis 2027 angelegten Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 LKW mit Wechselladersystem (WLS) geschlossen, von denen bereits 1.008 Stück geliefert wurden. Die WLS-LKW knüpfen an das erfolgreiche Projekt der Ungeschützten Transport­fahr­zeuge (UTF) an und erweitern die Bundeswehr-Fahrzeugflotte der militärischen HX-Familie. Die Kernausstattung der WLS ist das von der Firma Hiab entwickelte Hakenladegerät. Damit lassen sich die in die Bundeswehr eingeführten Wechselladerpritschen ohne weitere Umschlag­mittel in nahezu jedem Gelände aufnehmen und absetzen. Alternativ können die Fahr­zeuge auch eine Wechselpritsche oder einen Container über die standardisierten 20 Fuß ISO-Schnittstellen transportieren.

Ein signifikanter Teil der WLS-LKW der Bundeswehr wird als geschützte Variante über eine gepanzerte Kabine verfügen, wodurch sich die Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der logistischen Einheiten und Verbände erheblich erhöhen. Eingesetzt werden die WLS-Fahrzeuge insbesondere für die Versorgung der Kampfverbände mit Mengenverbrauchsgütern wie Munition, Treibstoff oder Wasser.

Sowohl die WLS als auch die UTF basieren auf der robusten HX-Fahrzeugfamilie Rheinmetalls. Von vornherein auf militärische Nutzung ausgelegt, zeichnen sie sich durch ausgezeichnete Mobilität auch in schwerem Gelände aus. Die hohe weltweite Verbreitung der HX-Fahrzeugfamilie bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland, Norwegen, Schweden, Österreich, Ungarn und Dänemark zum Nutzerkreis. Rheinmetall will die Erfolgsgeschichte der Logistikfahrzeugprojekte gemeinsam mit der Bundeswehr und den Partnerstreitkräften, die die bewährten HX-Fahrzeuge ebenfalls nutzen, fortführen.

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Die symbolische Schlüsselübergabe für das erste Nachweismuster erfolgte am 02. Mai 2024 bei Rheinmetall in Unterlüß. - Blauer Bund

„Schwerer Waffenträger Infanterie“ – Nachweisführung kann zeitnah beginnen

Nachdem erst im März die Beschaffung von insgesamt 123 neuen „Schweren Waffenträgern Infanterie“ (sWaTrg Inf) mit einem Regierungsvertrag zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der australischen Regierung vereinbart wurde, konnte einige Wochen später bereits das erste Fahrzeug als sogenanntes Nachweismuster durch Rheinmetall Landsysteme vorgestellt werden und die symbolische Schlüsselübergabe an die Bundeswehr erfolgen.

Voraussichtlich ab der zweiten Jahreshälfte wird das am 02. Mai 2024 präsentierte Referenzfahrzeug dem Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) für Entwicklungs- und Erprobungszwecke zur Verfügung stehen. Anschließend können erforderliche Nachweise, beispielsweise hinsichtlich Zulassung und Transportierbarkeit, schon frühzeitig erbracht werden und auch Verlade- und Verstautests sowie Ergonomie-Untersuchungen können bereits durchgeführt werden.

Das am 02. Mai 2024 in Unterlüß vorgestellte Referenzfahrzeug des "Schweren Waf-fenträgers Infanterie" in Bewegung. - Blauer Bund
Das am 02. Mai 2024 in Unterlüß vorgestellte Referenzfahrzeug des „Schweren Waf-fenträgers Infanterie“ in Bewegung. ©Bundeswehr/Anett Groß

Darüber hinaus können Entwicklungsarbeiten bezüglich der elektronischen Architektur und Anpassungen der Systemsoftware an die deutschen Forderungen erfolgen.

Für die Anpassungsentwicklung der Systemsoftware bietet das Referenzfahrzeug eine wertvolle Möglichkeit Softwarestände sehr kurzfristig zu testen, um somit einen hohen Reifegrad der Systemsoftware bei Serieneinführung sicherzustellen.

Bei etwaigen Mängeln können frühzeitig Änderungsvorschläge zur Behebung erarbeitet werden und in die Serienproduktion einfließen. Die derart frühe Bereitstellung eines Nachweismusters ist somit ein wesentlicher Baustein zur Erreichung des zeitlich sehr eng gesteckten Zieles einer Einführung des sWaTrg Inf in 2025.

Gemeinsam mit Rheinmetall schreibe man für die Truppe erneut den Hashtag „Beschaffungläuft“ in die Timeline der seit Monaten ambitionierten Beschaffungsagenda, freute sich die Parlamentarische Staatsekretärin Siemtje Möller bei der Vorstellung des Nachweismusters. Im Beisein weiterer hochrangiger Vertreter des Bundesverteidigungsministeriums und der Streitkräfte betonte sie: „Der heute erreichte Meilenstein ist sichtbares Zeichen der Zeitenwende und ein weiterer Schritt, um die Kriegstüchtigkeit der Bundeswehr so rasch wie möglich herzustellen.“.

Die symbolische Schlüsselübergabe für das erste Nachweismuster erfolgte am 02. Mai 2024 bei Rheinmetall in Unterlüß. - Blauer Bund
Die symbolische Schlüsselübergabe für das erste Nachweismuster erfolgte am 02. Mai 2024 bei Rheinmetall in Unterlüß.
v.r.n.l.: Siemtje Möller (Parlamentarische Staatssekretärin), Björn Bernhard (Rheinmetall), Jessica Ward (Vertreterin des australischen Militärattachés), Frank Aldekamp (BAAINBw), Vizeadmiral Carsten Stawitzki (Abteilungsleiter Rüstung im BMVg). © Bundeswehr/Anett Groß

Der Radpanzer wird, als Nachfolgesystem des Waffenträgers Wiesel, der direkten taktischen Feuerunterstützung und weitreichenden Panzerabwehr für die Infanterieverbände der Bundeswehr dienen. Er vereint die Fähigkeiten von bisher zwei Wiesel-Varianten sowie der zum Munitionstransport eingesetzten Zusatzfahrzeuge in einer Plattform und stellt einen idealen Mix aus Schutz, Mobilität, Wirkung und Durchhaltefähigkeit dar. Bereits ab 2025 sollen die ersten Systeme des „Schwere Waffenträger Infanterie“ den Mittleren Kräften des Heeres zur Verfügung stehen.

Text: PIZ AIN

Konzeptgrafik Betriebsstoffversorger Klasse 707 - Blauer Bund

Kiellegung des zweiten Tankschiffs für die Deutsche Marine

Am 25. April 2024 erfolgte in Rostock die Kiellegung des zweiten Betriebsstoffversorgers für die Deutsche Marine. Die zwei „schwimmenden Tankstellen“ werden künftig die Schiffe der Rhön-Klasse ersetzen.

„Nach dem erfolgreichen Produktionsstart beider Betriebsstoffversorger sowie der Kiellegung des ersten Schiffes im August 2023 können wir heute wiederum termingerecht diese traditionsreiche Zeremonie für das zweite Schiff feiern“, sagte Flottillenadmiral Andreas Czerwinski, Abteilungsleiter See des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr. Die neuen Marinebetriebsstoffversorger würden wie ihre verdienten Vorgänger die Durchhaltefähigkeit maritimer Einsatzverbände auf hoher See sicherstellen und somit einen wesentlichen Beitrag zur Landes- und Bündnisverteidigung leisten, so Czerwinksi weiter.

Flottillenadmiral Andreas Czerwinski (re.), Abteilungsleiter See im Bundes-amt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, nagelt Messingschilder mit dazwischen gelegten Münzen auf ein Holzbrett. Dieses wurde im Anschluss traditionell unter die Stahlsektion geschlagen - Blauer Bund
Flottillenadmiral Andreas Czerwinski (re.), Abteilungsleiter See im Bundes-amt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, nagelt Messingschilder mit dazwischen gelegten Münzen auf ein Holzbrett. Dieses wurde im Anschluss traditionell unter die Stahlsektion geschlagen; © NVL Group/Felix Matthies

Die Tanker der Klasse 707 sind deutlich größer als ihre Vorgänger. Mit 173 Metern Länge und 20.000 Tonnen erreichen sie, trotz ihrer Größe und Verdrängung, dank der leistungsstarken Antriebsanlage eine Spitzengeschwindigkeit von 18 Knoten und haben eine Reichweite von bis zu 8.000 Seemeilen.

Beide neuen Schiffe sind gegen den Einsatz von ABC-Kampfstoffen geschützt, besitzen ein Flugdeck für Hubschrauber und haben ein Fassungsvermögen von über 12.000 Kubikmetern Flug- und Dieselkraftstoff. So können sie abseits von Häfen Marineeinheiten in See mit Kraftstoff versorgen.

Konzeptgrafik Betriebsstoffversorger Klasse 707 - Blauer Bund
Konzeptgrafik Betriebsstoffversorger Klasse 707– © NVL Group/Felix Matthies

Mit den verbauten Ballastwasser-Aufbereitungsanlagen und der modernen Abgasnachbehandlung können die Schiffe auch entsprechend aktueller Umweltstandards betrieben werden. Beide Betriebsstoffversorger werden eine Besatzung von 42 Personen umfassen, mit der Option zusätzlich 23 Personen einzuschiffen.

Text: PIZ AIN

Die Titelseite des Buches "Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus" - Blauer Bund

Denkmäler für den Widerstand – eine Buchrezension

Blotz, Josef D: Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Topographie einer deutschen Erinnerungslandschaft am Beispiel des 20. Juli 1944.

Verlag De Gruyter Oldenbourg, München 2024, 322 Seiten, 39,95 €. ISBN (PDF) 978-3-11-138074-2, ISBN (EPUB) 978-3-11-138115-2, ISSN 21-3222.

Das gescheiterte Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 jährt sich 2024 zum achtzigsten Mal. Zu diesem wichtigen Ereignis der neuern deutschen Geschichte liegen heute Forschungsergebnisse und andere Veröffentlichungen in großer Fülle vor – auch zur Rezeption des Widerstandes gegen das NS-Regime nach 1945. Ergänzend zu dem kaum noch überschaubaren Schrifttum und den jährlichen Gedenkfeiern gibt es in Deutschland, in einigen Fällen auch im Ausland, zahlreiche ››Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus‹‹, so der Titel des hier vorzustellenden Buches von Josef D. Blotz. Darin wird beschrieben, wie der Widerstand sichtbar gemacht wird. An 300 Orten im Bundesgebiet wurden im öffentlichen und privaten Raum, in Schulen, Kirchen und Kasernen rund 1.130 Denkmäler, Gedenktafeln und anderen sichtbaren Formen der Erinnerung an Persönlichkeiten oder Ereignissen im Zusammenhang mit dem Widerstand errichtet, zumeist dort, wo es einen regionalen Bezug dazu gibt.

Die Titelseite des Buches "Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus" - Blauer Bund
Die Titelseite des Buches „Denkmäler für den Widerstand gegen den Nationalsozialismus“

Blotz untersucht die Vielfalt dieser Denkmäler und anderer Erinnerungsstätten, ihre Entstehungsgeschichte sowie deren sich im Laufe der Zeit ändernde Wahrnehmung. Die in seinem Buch erfassten Denkmäler sind räumlich im Bundesgebiet sehr ungleichmäßig verteilt.  Besonders viele befinden sich in Berlin, weil sich dort ein Schwerpunkt des Widerstandes war. Seit 1952 fanden die ersten Gedenkveranstaltungen im Bendlerblock statt. Ein Großteil der Denkmäler befindet sich in Bayern und Baden-Württemberg-Württemberg, im Norden und Westen der Bundesrepublik deutlich weniger. In seinem Buch untersucht Blotz auch die Gründe für dieses regionale Ungleichgewicht.

Da Kenntnis und Bedeutung des Widerstandes gegen den Nationalsozialismus heute vielfach in Vergessenheit geraten, können und sollen die in dem Buch beschriebenen Denkmäler auch Lernprozesse, insbesondere bei Jugendlichen unterstützen. Außer den von Blotz beschriebenen Denkmälern gibt es noch andere Formen der Erinnerung: Filme, Fernsehsendungen, Briefmarken, Symposien oder zwei IC-Züge der Deutschen Bahn.

Das Buch leistet einen wichtigen Betrag zur Erinnerungskultur für einem wichtigen Abschnitt der neueren deutschen Geschichte. Der Verfasser untersucht auch die mit diesen Denkmälern verbundenen städtebaulichen und kunstgeschichtlichen Aspekte, wobei viele dieser Denkmäler nicht als Kunstwerk, sondern zumeist als bescheidene Erinnerungs- und Mahnobjekte konzipiert sind, wie zum Beispiel die dem Widerstand gewidmeten Stolpersteine. Mit dem Buch erwirbt der Verfasser auch ein Stück Deutungshoheit über den bis heute noch zum Teil umstrittenen Widerstand gegen das NS-Regime

Generalmajor a. D. Josef D. Blotz hat seine Arbeit zwei Jahre nach dem Eintritt in den Ruhestand abgeschlossen, als Dissertation vorgelegt und wurde damit zum Dr. phil. promoviert. Dabei ist ein gut lesbares, reich bebildertes und materialreiches Buch entstanden. Die für die Darstellung der Erinnerungslandschaft erforderlichen Tabellen und Graphiken sind anschaulich und übersichtlich. Der als Datenbasis für Folgeuntersuchungen angelegte Katalog ist online verfügbar.

Generalmajor a.D. Josef Dieter Blotz - Blauer Bund
Der Autor: Generalmajor a.D. Josef Dieter Blotz; © Bw/Andrea Rippstein

Dem Verfasser und seinem Buch sind zu wünschen, dass damit die Erinnerung an den deutschen Widerstand auch im Bewusstsein der jüngeren Generation angemessene Anerkennung und Verbreitung findet.

Text: Dr. Michael Vollert, Oberst a. D.