TLU an Sattelzugmaschine und Auflieger, handelsüblich, große Lasten der BwFPS

Der Bereich Technik/Logistik an der TSH, hier Dezernat U, führte vom 22. September bis 12. November 2021 eine technisch-logistische Untersuchung (TLU) an der Lkw SaZgM 70t SCANIA R 650 B 8×6 sowie dem Semi-Sattelauflieger DOLL durch.

Bild 1: Lkw SaZgM 70t SCANIA R 650 B 8×6 mit dem Semi-Sattelauflieger DOLL

In Vorbereitung auf den Bedarfsfall BwFuhrPark-Service GmbH (BwFPS), im Rahmen der VJTF 2022 bis 2024, sollten aus der TLU Erkenntnisse gewonnen werden, um eine begrenzte logistische Versorgung und Instandhaltbarkeit der SaZgM sowie des Aufliegers für die militärischen Logistikkräfte im Einsatzraum sicherstellen zu können. Durch die BwFPS sind 40 Sattelzugkombinationen in der Beschaffung. Die Sattelzugkombination SCANIA und DOLL zählt zu den handelsüblichen Fahrzeugen (hü). D.h., dass an diesem Sattelzug die einzige militärische Sonderausstattung ein Flaggenhalter an der linke Fahrzeugseite ist.

In Vorbereitung auf die TLU wurde eine jeweils eintägige Firmeneinweisung von den Firmen SCANIA und DOLL durchgeführt. Die Sattelzugmaschine und der Auflieger sollten laut Beauftragung vom AHEntwg I 4 3 getrennt voneinander betrachtet und dafür jeweils eigenständige Berichte erstellt werden. Im Rahmen der TLU sollten Instandsetzungsarbeiten bis auf Höhe der Instandhaltungsstufe (IHS) 2 identifiziert werden. Zeitgleich galt es hierbei neu aufzunehmende Sonderwerkzeuge sowie Betriebshilfsstoffe zu definieren, um diese zeitgerecht in die Werkstattausstattung mobile Instanhaltung (WSA mobIH) Bedarfsfall BwFPS zu integrieren. Ursprünglich war die Sattelzugkombination nur für den Einsatz im Inland vorgesehen. Durch Probleme beim Abschluss des Bahnvorhaltevertrages ist es unumgänglich, die Sattelzugkombination auch für internationale Transporte im Rahmen der VJTF, also im Einsatzgebiet, einzuplanen. Aus diesem Grunde wurde die TLU hoch priorisiert und kurzfristig durch den Bereich Technik/Logistik durchgeführt.

Als besondere Herausforderungen waren in der kurzen Vorbereitungsphase die Infrastruktur für die  Sattelzugkombination sowie die Beschaffung der technischen Dokumentationen zu bewältigen. Aufgrund der Sattelzuglänge von 21 Metern galt es hier einen geeigneten Arbeitsplatz zu finden, dieses Herausforderung konnte durch die Unterstützung der V. Inspektion in einer Halle mit speziellen Abmaßen gelöst werden.

Aufgrund von Problemen beim Rechnerupdate war auch die Nutzung der technischen Dokumentation von SCANIA fraglich. Ursprünglich sah die Planung nicht vor, dass militärische Instandhaltungskräfte an dem Fahrzeug Arbeiten durchführen und somit existierte auf dem zugehörigen Diagnoserechner keine technische Dokumentation für diesen Fahrzeugtyp.

Bild 2: Fahrerhaus des LkwSaZgM 70t SCANIA R 650 B 8×6

Dank unermüdlichem Einsatz der X. Inspektion ist es gelungen den Diagnoserechner auf aktuellen Stand zu bringen, um die vollumfängliche Nutzbarkeit zur TLU zu gewährleisten. Für den Sattelauflieger der Firma DOLL existiert keine technische Dokumentation. Hier ist die Basis des Handelns der Instandhaltungskräfte eine gerätbegleitende Bedienungsanleitung, welche natürlich im Umfang nicht ausreichend ist. Daraus resultierend wird in die WSA mobIH Bedarfsfall BwFPS ein RDS-Koffer (Remote Diagnostic System) aufgenommen. Mit diesem System soll eine Ferndiagnose durch die Firma DOLL weltweit ermöglicht werden.

In der abschließenden Bewertung ist eine umfängliche Instandhaltung der Sattelzugkombination bis zur IHS 2 durch militärische Kräfte in einem Bedarfsfall BwFPS nach Umsetzung der im Rahmen der TLU gewonnenen Erkenntnisse durchführbar.

Text:

  • HptFw Benny Endler TLU Sattelauflieger DOLL
  • HptFw David Marks TLU SaZgM SCANIA
  • ArbN Michael Schumacher Ber Ustg

Bilder: Bundeswehr, Driessen

Das geschütztem Berge-/Kranfahrzeug (geschBKF) in Aktion

Referenzverlastung am geschützten Berge- und Kranfahrzeug

Im Januar wurde vom Amt für Heeresentwicklung III 4 (4) eine Anfrage an die TSH gestellt, um vom 7. bis 11. März 2022 bei einer Referenzverlastung am geschütztem Berge-/Kranfahrzeug (geschBKF) mit Personal und Material zu unterstützen.

Die Anfrage betraf den Bereich Lehre/Ausbildung sowie den Bereich Technik/Logistik. Initiiert wurde das Vorhaben von der LogSBw. Umgesetzt wurde es von Hauptmann Placzek, ehemaliger Angehöriger des Dez U im Bereich Technik/Logistik an der TSH. Dieser ist jetzt im Kommando Streitkräftebasis und dort als BevVertr Insp SKB unter anderem für Berge- und Kranfahrzeuge in der SKB verantwortlich.

Anlass für die Untersuchung war die Feststellung des Integrierten Projektteams (IPT) Berge-/ Kranfahrzeuge, dass der Besatzung keine fahrzeugbezogenen Vorgaben vorliegen, um ein Abschleppen rechtlich stimmig (ohne Sondergenehmigung) und materialschonend durchzuführen. Ziel ist es, dem Nutzer zukünftig anhand festgestellter Achslasten eine Handreichung zum Schleppen von Radfahrzeugen zur Verfügung zu stellen und dem Bediener somit Handlungssicherheit zu geben.

Das geschBKF vereint Leistungsfähigkeit, Schutz und Mobilität in einem. Im Laufe der vergangenen Jahrzehnte stieg das Fahrzeuggewicht nicht nur im Bereich der Kettenfahrzeuge, sondern auch in dem der Radfahrzeuge stetig an. Somit wurde die Bundeswehr nicht nur im Ausland, sondern auch im Inland vor große Herausforderungen gestellt. Beim Ausfall eines geschützten Fahrzeugs (wie z.B. des GTK BOXER) im öffentlichen Straßenverkehr, konnte ein Abtransport durch zivile Unternehmen aufgrund des hohen Gewichts größtenteils nicht sichergestellt werden. Um diese Lücken zu schließen, wurde im Jahr 2017 die Beschaffung von 33 Sonderfahrzeugen bei der Firma LIEBHERR eingeleitet, die vollzählig an die Truppe ausgeliefert sind. Als Basis dient ein seriennahes vierachsiges Mobilkranfahrgestell, welches die Geländegängigkeit und Wendefähigkeit sicherstellt. Ausgestattet mit zwei Winden von ROTZLER und einer Abschleppbrille von EMPL, eignet sich das geschBKF zum Bergen und Abschleppen von einer Vielzahl unterschiedlicher Führungs- und Funktionsfahrzeuge, geschützter Transportfahrzeuge und Wechselladerfahrzeuge. Durch einen 20,9 Meter langen Teleskopausleger lässt es sich außerdem flexibel zum Heben von Lasten bis zu 22 Tonnen einsetzen.

Die Referenzverlastung

Nach der Vollzähligkeitsprüfung an den verschiedenen Fahrzeugen am 7. März, trafen sich am Folgetag die verschiedenen Vertreter von Amt für Heeresentwicklung (AHEntwg), Bundesamt für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw), KdoSKB, LogSBw, Zentrales Kraftfahrwesen der Bundeswehr (ZKfWBw) und der TSH in der Ausbildungswerkstatt Wasserfahrzeuge und Brückengerät (WaFzgBrGer) der V. Inspektion, welche das geschBKF zur Durchführung stellte. In einem ersten Gespräch wurden durch LogSBw und den gerätebegleitenden amtlich anerkannte Sachverständige (aaS) der rechtliche Rahmen erläutert und die Notwendigkeit verdeutlicht. Anschließend wurde der Prüfplatz vorbereitet und mit dem Abschleppen eines GTK BOXER GTFz A2 begonnen. Schwerpunkt war hierbei das Schleppen über die VG-Ösen, da das Gruppentransportkraftfahrzeug nicht nur mit seinem hohen Gewicht von 35 t, sondern auch mit einer Länge von 7,93 m das am schwierigsten zu bergende Fahrzeug darstellt. Mit einer Gesamtlänge von 21 m überragt das Gespann den gesetzlichen Rahmen um 2,25 m. Auch das Gesamtgewicht des Gespanns mit ca. 79 t erfordert im Abschleppfall eine Freigabe durch die Polizei, welche im zivilen Sektor in solchen Fällen meist eine Eskorte einsetzt. Letztlich wurden mit einer mobilen Waage die Achslasten vom geschBKF und dem geschleppten Fahrzeug gemessen; hier gerieten beide an ihre rechtlichen, aber vor allem auch an die technischen Grenzen ­– Stichwort: Reifen.

Abschleppen eines GTK BOXER GTFz A2 über die VG-Ösen - Blauer Bund
Abschleppen eines GTK BOXER GTFz A2 über die VG-Ösen

Das Abschleppen des TPz FUCHS KAI (Kampfmittelaufklärung und -indentifizierung) und des ATF DINGO verliefen anschließend weitestgehend problemlos, da beide Fahrzeuge mit STANAG-Ösen ausgestattet sind. Auch ein Anheben über die Achsen ist möglich, jedoch wird eine Gesamthöhe von 4,4 m erreicht, welche die gesetzliche zugelassene Höhe überschreitet.

Am letzten Tag der praktischen Durchführung wurden Versuche am Spähwagen FENNEK durchgeführt. Eine Realisierung mit der Hubbrille ist sehr zeitaufwendig aber nötig, da geeignete Aufnahmepunkte bzw. dessen Freigabe zum Abschleppen fehlen. Dies wurde aufgenommen, um eine Verbesserung einzuleiten.

Fazit: Die Durchführung einer Referenzverlastung war notwendig und zeigte allen Teilnehmern, welche Hürden momentan durch die Besatzungen der geschützten Berge-/Kranfahrzeuge genommen werden müssen. Um Material zu schonen und das Personal rechtlich zu schützen, sind klare Handlungsanweisungen unerlässlich. Das Ergebnis der Versuche wird derzeit durch die LogSBw zusammengefasst und dem Nutzer im weiteren Verlauf zur Verfügung gestellt. Weiterhin ist das frühzeitige Einbringen von logistischen Forderungen in die Planung zukünftiger schwere Fahrzeugvarianten unerlässlich.

Das geschütztem Berge-/Kranfahrzeug (geschBKF) in Aktion
Das geschütztem Berge-/Kranfahrzeug (geschBKF) in Aktion

 

Steckbrief GeschBKF
Hersteller Liebherr-Werk-Ehingen (LWE)
Motorleistung 400 kW / 544 PS
Länge 11,79 m
Breite 2,75 m
Höhe 3,73 m
Antrieb 8×8
Höchstgeschwindigkeit 80 km/h
Steigfähigkeit bis 60 %
Gesamtgewicht 44 t
Abschlepplast bis 40t
Traglast 22,8 t
Auslage 7 – 20,9 m

 

Text: Autorenteam TSH, Ber Techn/Log, Dez U

Bilder: Bundeswehr, Driessen

Logistics besucht Logistik im Mai 2022

Brigadier Caldicott ließ sich die technischen Besonderheiten der deutschen Fahrzeuge erklären und setzte sich selbst ans Steuer. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Eine Delegation britischer Logistiksoldaten besuchte ihr deutsches Pendant: Die Logistikschule der Bundeswehr, eine Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis. Deutsche und britische Soldaten beabsichtigen zukünftig enger zusammenzuarbeiten.

Ordensritter und Kommandeur des Defence College of Logistics der Britischen Armee, Brigadier Michael Caldicott, besuchte die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt, eine Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis. Wie in der britischen Monarchie üblich, werden hochrangigen Persönlichkeiten für besondere Verdienste Titel und Orden verliehen. Brigadier Caldicott erhielt den Titel Commander of the British Empire (CBE). Anlass des Besuchs in Garlstedt ist die Planung einer intensiven Zusammenarbeit des neuen Defence College und der Logistikschule der Bundeswehr.

Schulkommandeur, Brigadegeneral Boris Nannt, begrüßt die britische Delegation vor dem Stabsgebäude der Logistikschule der Bundeswehr. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Britische Logistikschule

Das Defence College of Logistics, Policing and Administration, kurz: DCLPA, ist das Pendant der Logistikschule der Bundeswehr bei der britischen Armee. Das College befindet sich in Worthy Down, einer Luftwaffenbasis nördlich von Southhampton im Süden Englands. Das DCLPA umfasst vier Schulen: Defence School of Logistics, Defence School of Policing and Administration, Defence Maritime Logistics School sowie die dislozierte Defence School of Transport in Leconfield. Dieser Standort wurde erst Anfang 2021 eröffnet und bildet Logistiker aller drei britischen Teilstreitkräfte aus. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Ausbildung für die Marine, traditionell eine Priorität bei den britischen Streitkräften.

Schnittmengen

Die britischen und deutschen Logistiker erkunden das Kasernengelände auf einem Rundgang. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Brigadier Caldicott wurde vom Schulkommandeur der Logistikschule der Bundeswehr, Brigadegeneral Boris Nannt, begrüßt und während seines Besuchs begleitet. Auf dem Programm standen eine Einführung in Aktivitäten und Leistungsfähigkeit der Schule sowie eine Rundfahrt über das Kasernengelände. Das Thema „Modernes Lernen“ wurde ihm ausführlich in einer Präsentation vorgestellt.  „Der Fokus auf die Lern-Kultur ist auch bei uns ein wichtiges Thema“, stellte Caldicott dabei begeistert fest.

Im Anschluss folgte eine Präsentation der britischen Logistiker mit einem Einblick in gemeinsame Schnittmengen und die Herausforderungen in der Ausbildung. Ein Alleinstellungsmerkmal des britischen Ausbildungsstandorts ist ein 1:1-Modell einer Kombüse sowie des Laderaums eines Schiffes der Royal Navy. Hiermit lernen zukünftige Smuts und Logistiker der Royal Navy erste Herausforderungen ihrer neuen Arbeitsumgebung kennen. „Unsere Lehrgangsteilnehmenden sind nach ihrer Ausbildung bei uns schon mit ihrer Arbeitsumgebung vertraut, bevor sie jemals in ihrem Leben ein Schiff der Royal Navy in echt gesehen haben“, erklärt Colonel Leah Griffin im Vortrag.

Perspektiven

Ein Höhepunkt des Besuchs war für die britische Delegation die Präsentation von Material und Fähigkeiten der Lehrgruppe C im technischen Bereich der Logistikschule der Bundeswehr. Die Lehrgruppe C ist mit vier Inspektionen am Standort Garlstedt vertreten. Wie in einer Fahrschule der Bundeswehr reicht die Bandbreite der Aus- und Weiterbildung des kraftfahrtechnischen Führungs- und Funktionspersonals im Kraftfahrwesen über die Ausbildung von Soldatinnen und Soldaten im Bereich Bergung, Schwerlasttransport und Flurförderzeuge, bis hin zu Nachschub, Gefahrgut und Ladungssicherung im Prozess Verkehr sowie Transport.

Im Gespräch erfahren die britischen Soldaten technische Besonderheiten und Unterschiede zum eigenen Material. Foto Bundeswehr Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Brigadier Caldicott stieg auch selbst auf den Bergepanzer 3 A1 und das Geschützte Berge- und Kranfahrzeug G-BKF, steuerte beide durch den technischen Bereich der Logistikschule. „Der Besuch an der Logistikschule der Bundeswehr war für uns wirklich sehr aufschlussreich. Ich bedanke mich dafür. Ein Perspektivwechsel, auch wenn wir sehr ähnliche Herausforderungen und Ziele haben. Wir müssen Zuhause einiges auf den Prüfstand stellen oder zumindest überdenken“, resümierte er beim abschließenden und unausweichlichem Tee.

Text: Web Redaktion LogSBw Brian Melzer

Laserwaffe gegen Drohnen – Rheinmetall führt erfolgreiche Versuche für die Bundeswehr durch

Rheinmetall hat erfolgreich das Funktionsmuster einer Laserwaffe, welches für die Bundeswehr aufgebaut wurde, getestet. Diese ersten Versuche mit dem sogenannten „Laser-Testbed“ fanden im Rahmen einer Counter Unmanned Aircraft System (C-UAS)-Kampagne am Rheinmetall-Standort Unterlüß (Landkreis Celle) statt.

Das Laser-Testbed – ein Prüfstand – dient nicht nur als Funktionsmuster einer Laserwaffe, sondern stellt auch die Basis für zukünftige Arbeiten bei der Rheinmetall am niedersächsischen Standort in Unterlüß dar. Es ist so konzipiert, dass alle Baugruppen eines zukünftigen Laserwaffensystems modular untersucht werden können. Sämtliche Schnittstellen zu den Sensoren – etwa dem Radar – oder zum Energieversorgungssystem sowie zu der Laserquelle sind „offen“ ausgelegt. Dies ermöglicht es, unterschiedlichste Kombinationen iterativ zu testen und die Ergebnisse miteinander zu vergleichen.

Das Ziel der aktuellen Untersuchungen im Laser-Testbed ist es, bis Ende 2022 eine passende Konfiguration für ein mobiles Funktionsmuster mit einer Laserleistung von mehr als 10 kW für die Integration in ein Gefechtsfahrzeug des Typs Boxer zu erarbeiten.

Das Laser-Testbed ist aktuell vollständig mit Hauptbaugruppen aus dem Hause Rheinmetall ausgerüstet. Die offene Schnittstellenarchitektur ermöglicht es aber auch, Baugruppen anderer Hersteller zu integrieren und zu testen.

Das Laser-Testbed besteht aus einem 20-Fuß-Container, der in drei Betriebsräume aufgeteilt ist: Laser, Operator und Infrastruktur. Im Laser-Betriebsraum ist die Laserquelle eingerüstet. Diese besteht aus fünf Faserlasermodulen mit je 2 kW Laserleistung. Diese werden mittels spektraler Kopplung zu einer Gesamtleistung von 10 kW mit exzellenter Strahlqualität gekoppelt. Der so erzeugte Laserstrahl wird direkt in die Strahlführung und von dort über die Laserwaffenstation auf das Ziel ausgerichtet. Das grobe Ausrichten der Laserwaffenstation erfolgt auf Datenbasis der in der Waffenstation integrierten elektro-optischen Sensorsuite. Diese ist sowohl im Tag- als auch im Nachtbetrieb einsatzfähig. Für das Feintracking wird die Reflexion des vom Beleuchtungslaser bestrahlten Ziels im Strahlführungssystem ausgewertet und in entsprechende Steuersignale zur Zielverfolgung umgewandelt. Ferner wurden unter Bedingungen der funktionalen Sicherheit alle für einen Effektoreinsatz notwendigen Baugruppen wie Strahllageüberwachung, Zielpunktkontrolle etc. erstmalig innerhalb des optischen Strahlengangs realisiert.

In der durchgeführten C-UAS-Kampagne wurden unterschiedliche Drohnentypen optisch verfolgt und neutralisiert. Die Kampfentfernungen lagen im Bereich von bis zu einem Kilometer. Die erzielten Ergebnisse waren mehr als zufriedenstellend. Unter Beachtung und Einhaltung der Corona-Regeln konnte am Standort Unterlüß abschließend eine Vorführung vor Vertretern des Bundesamtes für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr sowie des Bundesministeriums der Verteidigung durchgeführt werden. Diese erfüllte die Erwartungen aller Teilnehmer.

Quelle: RHEINMETALL AG (Text und Bild)

Rheinmetall liefert der Bundeswehr Training Rigs und modernste Augmented Reality Systeme für die A400M-Wartung

Umfassende integrierte Ausbildung

Die deutsche Luftwaffe setzt bei der Ausbildung ihres militärischen Personals für das Transportflugzeug A400M erneut auf Rheinmetalls führende Simulations- und Trainingsexpertise. Im Dezember 2021 hatte Rheinmetall die Ausschreibung des Bundesamtes für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) für moderne Training Rigs und Augmented Reality (AR)-Systeme zur Ausbildung von Wartungs- und Instandsetzungspersonal des A400M gewonnen. Der Auftragswert liegt im niedrigen zweistelligen Mio EUR-Bereich.

Nach derzeitiger Planung erhält das Technische Ausbildungszentrum der Luftwaffe Abteilung Nord am Standort Wunstorf mehrere detailgetreue Trainingsgeräte inklusive AR. Speziell für den Nutzer entwickelt, ermöglichen diese eine effektive und realitätsnahe Ausbildung des Wartungs- und Instandsetzungspersonals unabhängig vom Original-Luftfahrzeug. Die Verfügbarkeit der A400M-Flotte bleibt somit von der Ausbildung unbeeinträchtigt.

Durch die Kombination von Training Rigs mit ergänzender AR ermöglicht das von Rheinmetall Electronics entwickelte Trainingskonzept eine umfassende, integrierte Ausbildung der wesentlichen Wartungsprozeduren mit allen Arbeitsschritten. Gleichzeitig ist ebenso ein Training an den Rigs ohne das AR System möglich.

Bei den Training Rigs handelt es sich um detailgetreue Nachbildungen verschiedener Bereiche des Luftfahrzeuges A400M. Mithilfe des integrierten Konzeptes aus Training Rigs und einem ergänzendem AR System können die durchzuführenden Wartungsprozeduren wie am realen Luftfahrzeug trainiert werden. Das umfasst sowohl vor- und nachbereitende Tätigkeiten am und um das Luftfahrzeug herum, als auch die eigentlichen mechanischen Prozeduren. Das AR-System kann dabei Tätigkeiten zeigen, die nicht am Training Rig geübt werden können, schafft ein besseres Gesamtverständnis der Ausbildungssituation und setzt die Arbeiten an den einzelnen Rigs in den richtigen Kontext.

Die Ausbildung mit den Training Rigs ist gemäß der DEMAR, den deutschen militärischen Luftfahrttauglichkeitsregelungen, zertifizierbar.

Dieses Ausbildungskonzept für die Plattform A400M ist ein Leuchtturm in der modernen Ausbildung von Wartungspersonal und außerordentlich zukunftsweisend sowohl innerhalb der Bundeswehr, als auch für weitere A400M Nutzerstaaten. Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, dieses Konzept für andere Plattformen zu adaptieren.

Die zielgerichtete Erweiterung der umfassenden A400M Rear Crew Training- Produktlinie Rheinmetalls durch die Training Rigs und AR komplettiert das Spektrum der Rheinmetall Trainingsmittel nachhaltig.

Neben den Trainings Rigs mit AR hat Rheinmetall weitere Cargo-Ausbildungsgeräte an verschiedene Nutzer-Nationen des A400M ausgeliefert. Dazu gehören A400M-Frachtladeraumsimulatoren Cargo Hold Part Task Trainer (CPTT), diverse moderne Cargo Hold Trainer Enhanced (CHT-E) sowie den Ladungsmeister-Trainer (Load Master Working Station Trainer/LMWST).

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Veranstaltungshinweis: Die Zukunft der Reserve

Inwieweit bedingen sich Resilienz und Vielfalt in der Gesellschaft und ihren Streitkräften?

Die Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. widmet sich in einer Kooperationsveranstaltung mit dem Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V. in einer Diskussionsrunde dem Thema Zukunft der Reserve, welche Rolle die Reservistinnen und Reservisten bei der Stärkung der Resilienz und als Ausdruck des wertorientierten Handelns der Streitkräfte spielen können und wie eine Erhöhung des Frauenanteils in allen militärischen Laufbahnen erreicht werden können.

 

Angesichts des russischen Angriffs auf die Ukraine und die damit verbundene verkündete „Zeitenwende“ ist die Bundeswehr gefordert. Dabei ist auch zwingend erforderlich, Personal im notwendigen Umfang einzustellen, es auszubilden, vollständig materiell auszustatten und technisches Gerät im erforderlichen Umfang bereitzustellen.

 

Ohne Reservistinnen und Reservisten kann die Bundeswehr nicht ihre volle Einsatzbereitschaft, gerade im Hinblick auf die Landes- und Bündnisverteidigung, erreichen. In wieweit beeinflusst der russische Angriffskrieg den Ansatz gesamtstaatlicher Resilienz und welche Lehren müssen gezogen werden? Wie wirkt sich die verkündete „Zeitenwende“ auf das Personal in der Reserve und die Strategie 2032+ für die Bundeswehr aus? Was bedeutet das für die Reserve? Wie soll sie künftig aufgestellt werden? Was bedeutet das für die Verankerung in der Gesellschaft und bzgl. der Diversität?

Darüber wollen sich Oberst a.D. Roderich Kiesewetter MdB, Sprecher für Krisenprävention der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Generalleutnant Markus Laubenthal, Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, und Dr. Pia Fuhrhop, Wissenschaftlerin bei der Stiftung Wissenschaft und Politik im Rahmen einer Diskussionsrunde austauschen.

Die Zukunft der Reserve

Was bedeutet der russische Angriffskrieg für die künftige Aufstellung der Reserve und die Verankerung in der Gesellschaft?

Termin: Dienstag, 10. Mai 2022,18.00 – 19.30 Uhr mit anschließendem Empfang im Foyer

Ort: Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, Tiergartenstr. 35, 10785 Berlin oder via Zoom (Die Zugangsdaten erhalten Sie nach Anmeldung rechtzeitig vor der Veranstaltung.)

Anmeldung: https://aoweb.kas.de/KAS_VaAnmeldung/Teilnehmerdaten.aspx?id_v=73349&a_A=1

Die Veranstaltung findet in Kooperation mit der der Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. statt und wir freuen uns auf Ihr zahlreiches Erscheinen. Nähere Information zur Veranstaltung finden Sie hier:

https://www.kas.de/de/veranstaltungen/detail/-/content/die-zukunft-der-reserve

 

Quelle: Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e.V.

 

Veranstaltungshinweis: 7. GSP-Sicherheitsdialog „Von Kabul nach Kyiv – Zeitenwende deutscher Sicherheitspolitik“

Eine offene Bilanz — mit Blick zurück und nach vorn!

Die deutsche, europäische und transatlantische Sicherheitsvorsorge steht vor einer grundlegenden Neubewertung der Herausforderungen und Kernaufgaben. Maßgeblich für diese Erkenntnis sind vor allem zwei Ursachen: Zum einen das abrupte Ende des Afghanistaneinsatzes nach 20 Jahren Engagement am Hindukusch, und zum anderen der aktuelle Überfall Russlands auf seinen Nachbarn Ukraine. Aus beiden einschneidenden Ereignissen müssen dringend strategische Folgerungen für die Zukunft gezogen werden. Dies wollen wir in drei aufeinander aufbauenden Panels diskutieren.

Am 5. Mai 2022 findet ab 16 Uhr der 7. GSP-SicherheitsdialogVon Kabul nach Kyiv – Zeitenwende deutscher Sicherheitspolitik“ in Berlin statt.

Hiermit laden wir Sie herzlich zu unserer Veranstaltung mit hochkarätigen Experten ein. Wir freuen uns auf lebhafte Diskussionen mit Egon Ramms (Gen a.D., ehem. Oberbefehlshaber AJFC Brunssum), Winfried Nachtwei (MdB a.D.), Dr. Karl-Heinz Kamp (BMVg, ehem. Präs. BAKS), Dr. Rudolf G. Adam (ehem. Präs. BAKS), Dr. Margarete Klein (SWP, Forschungsgruppenleiterin), Dr. Hans-Peter Bartels (ehem. Wehrbeauftragter), Andreas L. Hoppe (GenMaj, BMVg Abt. Strategie und Einsatz) und Roderich Kiesewetter (MdB).

Seitens der GSP sind vertreten: Jürgen Höche (GenLt a.D., Präsident GSP), Kersten Lahl (GenLt a.D.), Reiner Schwalb (BrigGen a.D., ehem. Verteidigungsattaché Moskau), Jessica Nies (Sprecherin JGSP) und Stephan Klaus (Sprecher JGSP).

Anmeldung für die Präsenzveranstaltung: https://www.gsp-sipo.de/aktivitaeten/gsp-sicherheitsdialog/5-gsp-sicherheitsdialog-1-1-1

Sie können nicht in Berlin sein? Kein Problem! Unter folgendem Link können Sie die Veranstaltung auf unserem YouTube-Kanal verfolgen: https://www.youtube.com/watch?v=sJfe2hBcINk

Ort: Berlin, Palais in der KulturBrauerei, Schönhauser Allee 36

Zeit: 16:00 – ca. 20:00 Uhr (anschl. Stehempfang)

Geschützte Wechselladersysteme an die Truppe übergeben

Die Bundeswehr erneuert ihre Transport-LKW (Lastkraftwagen). Bis zu 4.000 Wechselladersysteme – kurz WLS – kann die Bundeswehr in den nächsten Jahren erhalten. Im Sommer 2020 wurden 540 dieser speziellen LKW bei der Industrie beauftragt. 230 Fahrzeuge sind davon in einer geschützten Version geplant. Die ersten fünf geschützten und hochmobilen WLS wurden kürzlich an die Truppe übergeben. Nach der Übernahme begann umgehend die Ausbildung der Fahrlehrerinnen und Fahrlehrer auf den geschützten Fahrzeugen.

weitere Informationen

Quelle: https://www.bundeswehr.de

Rheinmetall-Tochter ZMS erhält wichtigen Auftrag zur Ausstattung der Bundeswehr-Sanitätseinrichtung in Gao, Mali

Die Bundeswehr hat das noch junge Rheinmetall-Tochterunternehmen Zeppelin Mobile Systeme GmbH (ZMS) mit der Bereitstellung und Integration modernster Medizintechnik in die sanitätsdienstliche Versorgungeinrichtung des Bundeswehr-Feldlagers „Camp Castor“ in Gao, Mali beauftragt. Der Auftrag hat ein Gesamtvolumen im niedrigen zweistelligen MioEUR-Bereich. Die Bereitstellung des Materials wird in der zweiten Jahreshälfte erfolgen, die Integration vor Ort in Mali ist für das Jahresende geplant.

Das Leistungspaket der ZMS GmbH umfasst in diesem Auftrag neben der Bereitstellung und Integration der hochwertigen Medizintechnik in die feste Infrastruktur des Feldlagers in Gao auch Schulungen von Personal, umfassende Dokumentationsleistungen sowie ein Service- und Instandhaltungspaket.

„Wir als ZMS und Tochter der Rheinmetall AG wollen auch in diesen herausfordernden Zeiten unserem Anspruch gerecht werden, der erste Ansprechpartner der Bundeswehr zu sein, wenn es um qualitativ hochwertige Bedarfe im Bereich der mobilen sanitätsdienstlichen Versorgung geht“, so Hauke H. Bindzus, der Geschäftsführer der ZMS GmbH. „Hier bieten wir von der weitreichenden Integrations-leistung hochentwickelter Medizintechnik bis hin zur Bereitstellung vollständiger und schlüsselfertiger Feldlazarette eine breite Produktpalette an. Der jetzt erteilte Auftrag, die sanitätsdienstliche Behandlungseinrichtung im Feldlager in GAO mit Medizintechnik modernsten Stands ausstatten zu dürfen, unterstreicht unseren Anspruch, ist uns vor allem aber eine Verpflichtung, verlässlich unseren Teil dazu beizutragen, die bestmögliche sanitätsdienstliche Versorgung unserer Soldatinnen und Soldaten im Einsatz sicherzustellen.“

Rheinmetall hat im November 2021 die Anteile an der Firma Zeppelin Mobile Systeme GmbH aus Meckenbeuren in der Bodenseeregion übernommen. Diese Übernahme folgt der strategischen Entscheidung, mit der Business Unit International Projects and Services den Bereich der Dienstleistungen rund um die internationalen Einsatzverpflichtungen der Kunden deutlich zu erweitern. Die ZMS bringt dabei das langjährige Know-How im Feld der Medizintechnik und mobilen sanitätsdienstlichen Versorgung ein.

Über den Bereich der Medizin hinaus ist die ZMS der führende Hersteller von individuellen kundenspezifischen Shelter-Lösungen für verschiedenste Anwendungsbereiche in der Sicherheits- und Verteidigungsindustrie. Besonders häufige Anwendung finden die hochwertigen Shelter-Konzepte im Bereich der militärischen Versorgung, wie beispielsweise in Feldküchen, Dekontaminationssystemen oder mobilen Instandsetzungseinrichtungen sowie in der militärischen Kommunikationstechnik.

Die ZMS ist bereits in mehreren Projekten und Programmen direkter oder indirekter Zulieferer der Bundeswehr.

Mit der neuen Business Unit International Projects and Services, zu der die Rheinmetall Project Solutions GmbH und auch die ZMS GmbH gehört, hat sich Rheinmetall in einem internationalen Schlüsselmarkt neu aufgestellt. Die Rheinmetall Business Unit soll künftig Ressourcen und Fähigkeiten für Dienstleistungen bündeln wie z. B. Einsatzunterstützung, Depotorganisation oder Munitionsaltlastenentsorgung. Ziel ist es, die Kunden auch durch spezifische Dienstleistungen bei ihren Missionen langfristig zu unterstützen. Anspruch Rheinmetalls ist es dabei, als „One-Stop-Shop“ zu fungieren. So kann Rheinmetall beispielsweise für die Unterbringung im Einsatz Feldlager planen und errichten, gehärtete Bereiche schaffen, die Überwachung einschließlich modernster Sensorik und Robotik übernehmen, das Feldlager einschließlich der erforderlichen Logistikleistungen und Personalgestellung betreiben und nach Einsatzende wieder zurückbauen. Kooperationen mit anderen Unternehmen sowie weitere Akquisitionen sind geplant, um das Portfolio noch weiter auszubauen.

 

Quelle: Rheinmetall AG