Einweihungsfeier der neuen Produktionsstätte für Raumelemente und Modulbauten der CHS Container Holding am 30. Oktober 2025

Unser langjähriges Mitglied und Gesellschafter Carsten Leopold hatte Vertreter der Kameradschaft NORDWEST und den Stellv. Schulkommandeur und Leiter Lehre Ausbildung der LogSBw Oberst Andreas Bock zu diesem Event eingeladen.

von links, C.Leopold, Oberstlt a.D. M.Janczyk, Oberstlt N.Willared, Oberst Bock und Oberst a.D. G.Bischoff

Neben vielen Persönlichkeiten waren für Bremen der Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen u. Transformation der Freien u. Hansestadt Bremen, Kai Stührenberg anwesend.

Für die Bundespolitik der Abgeordnete des Deutschen Bundestages Thomas Röwekamp, gleichzeitig Vorsitzender des Verteidigungs-ausschusses im Deutschen Bundestag.

Für die altehrwürdige Handelskammer Bremen -IHK für Bremen u. Bremerhaven einige Mitglieder unter Führung des Präses Andre Grobien.

Für die benachbarten Landkreise Diepholz, Osterholz und Verden, nahm der Landrat des LK Osterholz, Bernd Lütjen persönlich teil.

Carsten Leopold dankte in seiner Laudatio allen für die gelebte Partnerschaft, vor allem auch in herausforderungsvollen Situationen.

In besonderer Weise hob er die gelebte Partnerschaft mit der Bundeswehr und den verschiedenen Beschaffungsorganisationen hervor. „Ein guter Nachbar ist im Leben eine wichtige Stütze – diese Nachbarschaft pflegen wir mit der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt.“

„Die Container- u. Paletten Zentrale des Logistikzentrums der Bundeswehr in Wilhelmshaven, ist der Arbeitsmuskel zur Versorgung der Bundeswehreinheiten im In- u. Ausland. Gleichzeitig ist sie die operative Einheit, die im Zusammenspiel mit der gewerblichen Wirtschaft, die Rahmenverträge, die vom BAAINBw ausgeschrieben und vergeben werden, bereedert.“

Leopold hob im weiteren, dass persönliche Engagement des Unternehmens und der Unternehmer in verschiedenen Vereinen, Verbänden oder Organisationen ehrenamtlich hervor.

Selbst ist er langjähriges Mitglied des Präsidiums der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik e.V. und engagiert sich seit vielen Jahren im Blauen Bund e.V., in der Kameradschaft NORDWEST.

In seinen weiteren Ausführungen brach Carsten Leopold eine Lanze zu unserem Verein des Blauen Bund e.V. mit unserer Leitaussage „Was ist der Blaue Bund – der Blaue Bund e.V. hat sich seit der Gründung 1990 zu der mitgliedstärksten Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung und Nutzung in unserem Lande entwickelt. Der Blaue Bund e.V. ist eine Gemeinschaft aus aktiven und ehemaligen Soldaten, zivilen Personen aus Institutionen und Unternehmen die an der Logistik, Rüstung und Nutzung der Bundeswehr interessiert sind.“

Im Weiteren ging er auf Eckpunkte, Zahlen – Daten -Fakten zur neuen Liegenschaft der CHS Group ein.

Seit 2018 hat sich das Unternehmen eine neue, klare Struktur geschaffen. In Folge der weiteren Entwicklung kam es zum Abschluss des Kaufvertrages am 24. April 2019 des ersten Grundstücks.

Die entsprechende Baugenehmigung wurde am 31.07.2020 erteilt. Den gesamten Auftrag für Tiefbau- u. Straßenbauarbeiten erhielt die Firma Gottfried Stehnke Bauunternehmung aus Osterholz-Scharmbeck.

Einige Fakten:

12.500 to Erdbewegungen

17.700 to Schottertragschicht

1.500 m Borde und Rinnen

280 m Schwerlastrinnen

2.000 m Gräben und Rohrleitungen und

9.000 to Asphalt.

Durch CORONA wurde das Projekt natürlich etwas verzögert, so dass am 29. März 2023 die weitere Baugenehmigung für den zweiten Bauabschnitt erteilt wurde. Den Auftrag als GU-Hochbau hatte in der Ausschreibung die Firma Wurst Stahlbau aus Bersenbrück gewonnen.

Im November 2023 begannen dann die Arbeiten zur Errichtung der Produktionshalle und dem Büro-, Technik- und Sozialgebäude.

Ein emotionaler Moment war für Carsten Leopold und seinen Mitarbeitern dann an einem Freitag: „dem 17.Oktober 2025 um 07:21 Uhr erhielten wir von der Bauaufsichtsbehörde die Genehmigung zur Aufnahme der Nutzung.“ „Seit diesem Augenblick sin wir dabei hier heimisch zu werden – will sagen der Umzug von der Tillmann Straße hierher zur H-B-S läuft auf vollen Touren.“

Im Anschluss fand die offizielle Schlüsselübergabe vom Gesellschafter Carsten Leopold an den ersten Mieter und Nutzer der CHS Container Handel GmbH Frank Pöser statt.

Zum Abschluss der Veranstaltung hatte Carsten Leopold noch einen Herzenswunsch, mit einem leeren kleineren Farbeimer, lud er alle ca. 300 Gäste zu einer Spenden Aktion für unser Soldatenhilfswerk der Bundeswehr ein.

Noch einige Eindrücke von Modulen der CHS.

Autor: © Oberstlt a.D. Michael Janczyk Geschäftsführer NORDWEST u. Carsten Leopold CHS

Fotos: © Oberstlt a.D. Michael Janczyk Geschäftsführer NORDWEST

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenpositionen – August 2025

Im August 2025 wurden folgende Personalmaßnahmen wirksam:

Ruhestand:
Generalleutnant Andreas Hoppe, zuletzt eingesetzt als Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wurde in den Ruhestand versetzt.

Benedikt Zimmer, zuletzt Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung, wurde in den Ruhestand verabschiedet.

Personalmaßnahmen in militärischen Spitzenpositionen:

Heer:
Generalmajor Jared Sembritzki, zuletzt als Chef des Stabes im Kommando Heer eingesetzt, wird nun als Kommandeur Division Schnelle Kräfte in Stadtallendorf eingesetzt.

Oberst Jörg Tölke, zuletzt eingesetzt als Referatsleiter MEO I 3 im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Kommandeur Panzertruppenschule in Munster eingesetzt.

Luftwaffe:

Brigadegeneral Uwe Angermeyer, zuletzt Kommandeur Unterstützungsverbände im Luftwaffentruppenkommando in Köln, wird nun als Leiter der neu aufgestellten Continuing Airworthiness Management Organisation der Bundeswehr in Köln eingesetzt.

Oberst i.G. Kai Ohlemacher, zuletzt eingesetzt als Referatsleiter EBU II 5 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, wird nun als Leiter Bereich Luft im Luftwaffentruppenkommando in Köln eingesetzt.

Personalmaßnahmen in zivilen Spitzenpositionen:

Bundesministerium der Verteidigung
Dr. Jan Stöß, bisher Abteilungsleiter Recht und Organisation im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, ist nun Staatssekretär für Recht und Zentrales im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin.

Jens Plötner, bisher im Auswärtigen Amt und im Bundeskanzleramt in Berlin tätig, ist nun Staatssekretär für Rüstung sowie Innovation und Cyber im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin.

Unterstützungsbereich der Bundeswehr
Ministerialrat Matthias Damm, bisher Referatsleiter Planung II 5 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, ist nun Stellvertretender Amtschef im Planungsamt der Bundeswehr in Berlin.

Quelle: 

Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

Indienststellung des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr

Seit dem 22. September 2025 gibt es in Koblenz eine neue Bundeswehr-Dienststelle. Mit der feierlichen Indienststellung des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, das in der Falckenstein-Kaserne beheimatet ist, erreicht der Sanitätsdienst der Bundeswehr einen Meilenstein auf dem Weg der Refokussierung zur Landes- und Bündnisverteidigung.

Der Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes, Generaloberstabsarzt Dr. Ralf Hoffmann, übergab in einem feierlichen Appell auf der über Koblenz thronenden Festung Ehrenbreitstein das Kommando an Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus und überreichte die Truppenfahne. Parallel dazu erhielt das neue Kommando das Fahnenband des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr.

„Wer kriegstüchtig sein will und muss, benötigt einen starken und leistungsfähigen Sanitätsdienst – ohne Wenn und Aber“ – machte Generaloberstabsarzt Dr. Ralf Hoffmann in seiner Rede deutlich.

Teil des Unterstützungsbereichs

Seit dem 1. April 2025 ist der Zentrale Sanitätsdienst Teil des zweitgrößten Organisationsbereiches der Bundeswehr. Der neue Unterstützungsbereich bündelt mit 55.000 Mitarbeitenden alle unterstützenden Leistungen für die sogenannte „kämpfende Truppe“. Dies beinhaltet neben den Fähigkeiten der Logistik, des Feldjägerwesens und der ABC-Abwehr vor allem auch die Gesundheitsversorgung in der Bundeswehr. Der Befehlshaber des Unterstützungskommandos der Bundeswehr, Generalleutnant Gerald Funke, betonte dazu die Bedeutung des gemeinsamen Ziels: Der gesamte Unterstützungsbereich sei gefordert, wo immer möglich, geschlossen als Enabler aufzutreten, so Funke. Es gelte die Zusammenarbeitsbeziehungen weiter auszuformen und zu vertiefen. Ziel sei eine engere Verzahnung sanitätsdienstlicher, logistischer und operativer Abläufe. „Dies alles passiert mit der festen Überzeugung, dass hier etwas entsteht, von dem die gesamten Streitkräfte profitieren“, erklärt der Befehlshaber des Unterstützungskommandos.

Clemens Hoch, Minister für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz, übermittelte dem Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr für die nun greifende neue Struktur die besten Wünsche. Er machte in seiner Rede deutlich, dass die medizinische Versorgung der Soldatinnen und Soldaten, aber auch der Zivilbevölkerung nur mit starken Partnern gelingen kann: „Wir brauchen uns, wir brauchen uns gegenseitig zum Schutz der Menschen, für eine gute medizinische Versorgung im Alltag und natürlich auch in möglichen Krisen!“

Der Menschlichkeit verpflichtet

Der 22. September 2025 ist damit die offizielle Geburtsstunde des neuen Sanitätsdienstes als Teil eines großen Unterstützungsverbundes und unter der Führung des neuen Koblenzer Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr. Es wird alle sanitätsdienstlichen Belange der Bundeswehr verantworten und dem Befehlshaber des Sanitätsdienstes beratend zur Seite stehen. Der Kommandeur, Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus, dankte allen, die den Schritt in die neue Zukunft möglich gemacht haben und hob die Wichtigkeit des Sanitätsdienstes der Bundeswehr insbesondere im Kontext einer Landes- und Bündnisverteidigung hervor. Die aktuelle weltpolitische Lage lässt die Soldatinnen und Soldaten einen verstärkten Fokus auf ihre medizinische Versorgung in Kriegs- und Krisenszenarien richten. Der Sanitätsdienst der Bundeswehr kann versichern: Er ist einsatzbereit und ein verlässlicher Partner in allen medizinischen Belangen. „Unser Ziel bleibt klar: die Einsatzbereitschaft der Truppe sichern – durch verlässliche, erstklassige medizinische Unterstützung, im Frieden, in der Krise und im Krieg. Dabei gilt für uns immer: Wir sind der Menschlichkeit verpflichtet. Dieses Leitmotiv verbindet Professionalität mit Verantwortung – und macht aus Auftrag Haltung“, erklärt Generalstabsarzt Dr. Backus.

Quelle: Pressestelle KdoGesVersBw Bildrechte: Bundeswehr/Patrick Grüterich

Deutsche Marine und Fraunhofer EMI unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für eine strategische Zukunft

Am 22. Juni 2025 unterzeichneten der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack und das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), vertreten durch Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Stefan Hiermaier eine Kooperationsvereinbarung.

Risiken und Bedrohungen auf See und Unterwasser stellen in Verbindung mit immer schnelleren Technologiezyklen eine rasant zunehmende Herausforderung dar. Daher treibt die Deutsche Marine den Aufbau eines Innovationsökosystems voran, das neben Dienststellen der Bundeswehr unter anderem auch akademische Einrichtungen sowie Institutionen für die Forschung und Technologieentwicklung einbezieht.

Vor diesem Hintergrund beabsichtigen das Marinekommando und das Fraunhofer EMI zukünftig einen engen wissenschaftlich-fachlichen Austausch und gegebenenfalls auch die Initiierung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu relevanten Fragestellungen der Deutschen Marine im Themenfeld „Wirkung, Schutz und Kurzzeitdynamik im Kontext unterschiedlicher Bedrohungsszenarien“.

Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Marine und dem Fraunhofer EMI dient insbesondere auch dem Informationsaustausch zur Nutzung innovativer Technologien mit Relevanz für die Marine sowie der Erprobung von Funktionsdemonstratoren und bei der Bearbeitung von Projekten in den oben genannten Themengebieten. Die Kooperation umfasst ebenfalls die Begleitung von Übungen oder praktischen Erprobungen.

Hintergrundinformation:

Das Fraunhofer EMI wurde 1959 gegründet und untersucht hoch-dynamische Prozesse einschließlich Kollisions- und Impakt-Phänomene sowie die Physik der Explosionswirkung. Im Institut werden Sicherheitskonzepte in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit & Resilienz, Automotive, Raumfahrt und Luftfahrt erforscht. Leichtbaustrukturen unter dynamischen Lasten gehören genauso zum Spektrum wie die Entwicklung neuer satelliten-gestützter Plattformen zur Erdbeobachtung, maßgeschneiderte Lösungen für Messtechnik und Sensorik sowie anwenderorientierte Software-Entwicklung.

Quelle: PIZ Marine/Bildrechte: Bundeswehr

25.000 Gäste erwartet – Logistikschule der Bundeswehr öffnet am Tag der Bundeswehr ihre Tore

Ein Tag ganz im Zeichen der Streitkräfte: Bereits zum zehnten Mal lädt die Truppe am 28. Juni 2025 zum Tag der Bundeswehr. Zehn Standorte öffnen bundesweit ihre Tore und präsentieren die ganze Vielfalt der Streitkräfte.

Die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt (Osterholz-Scharmbeck) ist einer dieser Kasernen. An der größten Ausbildungseinrichtung der Streitkräfte können Bürgerinnen und Bürger Logistik hautnah erleben. Das Spektrum wird um alle Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche der Bundeswehr erweitert. So werden sich auch Heer, Luftwaffe, Marine und der Cyber- und Informationsraum präsentieren. Neben jeder Menge Informationen können die Gäste bei interaktiven Aktionen mitmachen oder dynamische Live-Shows verfolgen.

Auch Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Deutsches Rotes Kreuz stellen sich an diesem Tag in der Lucius D. Clay-Kaserne vor. Auf dem Übungsgelände zeigen unterschiedlichste Fahrzeuge, was sie können. Das Mitfahren in verschieden Fahrzeugen wird, wie sonst beim Tag der offenen Tür in Garlstedt üblich, möglich sein. Aber auch in der Luft wird einiges zu beobachten sein, wenn etwa der A400M, Tornados oder Eurofighter den Himmel streifen.
Ein Bühnenprogramm und zahlreiche Informations- und Mitmachstände runden den Tag ab. Für das leibliche Wohl ist natürlich ist ebenso gesorgt.

Auch wenn die Tore an diesem Tag geöffnet sind, wird es am Eingang Kontrollen geben, damit keine gefährlichen Gegenstände mitgeführt werden. Haustiere dürfen ebenfalls nicht mit und müssen zuhause bleiben. Ausnahmen gibt es ausschließlich für Assistenzhunde.
Das Parken auf dem Kasernengelände ist an diesem Tag aufgrund der Größe des Events leider nicht möglich. Hierzu wurden im näheren Umfeld der Kaserne Parkflächen für Pkw, Motorräder etc. angemietet von welchen man mit Bundeswehrbussen kostenlos zwischen den Parkflächen und der Kaserne sowie zurück geshuttled wird.

Darüber hinaus wird ein ziviler kostenloser Busshuttle ab 08:00 Uhr zwischen dem Bahnhof Osterholz-Scharmbeck und der Kaserne Gäste zum Veranstaltungsgelände und zurück befördern.

Alle wichtigen Informationen, Antworten auf häufige Fragen und die am Tag geltenden Sicherheitshinweise sind auf der Internetseite Tag der Bundeswehr in Osterholz-Scharmbeck zu finden.

Tagesaktuelle Information gibt’s es über den eigens hierfür eingerichteten WhatsApp-Kanal Tag der Bundeswehr Osterholz-Scharmbeck

der über den QR-Code (siehe Abbildung) abonniert werden kann.

 

Text: Kathleen Maderthoner/Bundeswehr
Bilder: LogSBw/Bundeswehr

Über 20.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland militärisch ausgebildet

ST-C in Strausberg erreicht bedeutenden Meilenstein im Rahmen von EUMAM UA

Das Special Training Command (ST-C) der EU-Ausbildungsmission EU Military Assistance Mission in support of Ukraine (EUMAM UA) in Strausberg hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Seit Beginn der Mission im Herbst 2022 wurde durch Ausbildungspersonal aus insgesamt 11 Nationen über 20.000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte (AFU) auf deutschem Hoheitsgebiet in vielfältigen militärischen Fachgebieten aus- und weitergebildet.

Eine Mission für Frieden, Freiheit und Solidarität

Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt deren territoriale Integrität und hat ein ganzes Land in einen aufgezwungenen Krieg gestürzt. Die Bundeswehr beteiligt sich seit Oktober 2022 an der Ausbildungsmission EUMAM UA, um zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte beizutragen – für die Freiheit der Ukraine und den Frieden in Europa.

Ausbildung auf hohem Niveau – koordiniert aus Strausberg

Das ST-C in Strausberg koordiniert als multinationales Führungselement alle Ausbildungsaktivitäten von EUMAM UA in Deutschland. Der Fokus liegt auf einem realitätsnahen, einsatzorientierten Trainingskonzept. Angehörige der ukrainischen Streitkräfte werden sechs Tage pro Woche, je zwölf Stunden täglich, in Modulen wie beispielsweise Infanterietaktik, Räumen von Minen, Retten von Verwundeten und militärischer Führung geschult.

Unterwasserausbildung im Notfallmodul
Ukrainische Soldaten bereiten sich in Deutschland auf das Überleben
und den Notausstieg aus Luftfahrzeugen im Wasser vor.

Generalmajor Olaf Rohde, Kommandeur des ST-C, betont: „Die bestmögliche Ausbildung ukrainischer Soldaten ist ein entscheidender Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine – sie stärkt nicht nur militärische Fähigkeiten, son-dern auch das Vertrauen untereinander.“

Der Blick nach vorn: Ausbildung für Ausbilder

In den kommenden Monaten liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung ukrainischer Ausbilder und Führungskräfte, um die Fähigkeiten zur eigenständigen Schulung innerhalb der Ukraine zu stärken. „Diese Mission ist für uns mehr als ein Auftrag – sie ist ein Bekenntnis. Für die Freiheit der Ukraine, für den Frieden in Europa. Solange es erforderlich ist, werden wir die Ukraine unterstützen,“ so Generalmajor Rohde weiter.

HINTERGRUND: EUMAM UA

– Name: European Union Military Assistance Mission Ukraine (EUMAM UA)

– Start: Oktober 2022

– Ziel: Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit

– Fokus: Gefechtsausbildung, Führungstraining, Sanitätsdienstliche Unterstützung,

– ST-C Standort: Strausberg, Deutschland

– EU-weit ausgebildet: über 75.000 Soldaten bis Mai 2025

– Bisher durch Bundeswehr geschult: über 20.000 (Stand: Mai 2025)

Quelle: STC/Bildrechte: MN Special Training Command

Das Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr: Fachkommando des neuen Unterstützungsbereichs

Das Unterstützungskommando ist künftig die zentrale Steuerungsinstanz für die Gesundheitsversorgung sowie den Zentralen Sanitätsdienst in der Bundeswehr. Der Sanitätsdienst wurde mit Auf- und Unterstellung des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr zum 1. April 2025 Fachkommando des Unterstützungsbereichs. Es verfügt mit 24.000 Dienstposten über rund die Hälfte des Personals im Unterstützungsbereich.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr gewährleistet die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in einem eigenständigen Gesundheitssystem. Dieses System umfasst neben der Patientenversorgung rund um die Uhr auch den Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung, die Weiterentwicklung und Forschung sowie die Führung und Steuerung. Es spiegelt alle wesentlichen Elemente des zivilen Gesundheitssystems wider.

Kernelement der Patientenversorgung in militärischen Operationen bildet die Rettungskette. Sie beginnt mit der Selbst- und Kameradenhilfe am Ort der Verwundung, wird durch qualifizierte Behandlung fortgesetzt und endet in der abschließenden Behandlung sowie Rehabilitation in Deutschland.

Soldaten versorgen in einer Luftlanderettungsstation einen verwundeten Soldaten
in einer gestellten Szene während der Übung Kalter Sturm
auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz.

Das bundeswehrgemeinsame, flächendeckende Gesundheitssystem aus 255 regionalen Sanitätseinrichtungen, fünf Bundeswehrkrankenhäusern und sechs Instituten ist der wesentliche Träger der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung und der Gesundheitsprävention in der Bundeswehr.

Die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten und aller anvertrauten Patientinnen und Patienten im In- und Ausland zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen, ist zentraler Auftrag. Auf diesem Auftrag basiert die Einsatzbereitschaft der gesamten Bundeswehr.

Das Motto des Sanitätsdienstes „Der Menschlichkeit verpflichtet“ bildet die Richtschnur für das Selbstverständnis der Angehörigen und bedingt das Handeln nach ethisch-moralischen Werten des demokratischen Rechtsstaates sowie des humanitären Völkerrechts.

Quelle: PIZ UstgKdoBw/Bildrechte: Bundeswehr/Mario Bähr

Das Interesse an Zuverlässigkeit und Materialerhaltbarkeit von Landsystemen ist groß. Über 120 Teilnehmende kamen nach Mannheim zum Symposium. Blauer Bund

Symposium „Zuverlässigkeit und Materialerhaltbarkeit von Landsystemen“

Vom 5. bis 6. November 2024 fand zum vierten Mal das Symposium „Zuverlässigkeit und Materialerhaltbarkeit von Landsystemen“ am Bildungszentrum der Bundeswehr statt. Unter dem Motto „Die Bundeswehr auf dem Weg zur Verbesserung der Kriegstüchtigkeit“ versammelten sich über 130 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen der Bundeswehr, Ämtern, Dienststellen und relevanten Unternehmen, um aktuelle Herausforderungen und Lösungsansätze zu diskutieren. Die Veranstaltung wurde, wie bereits im Vorjahr, von Brigadegeneral Schmidt, dem Abteilungsleiter Kampf im BAAINBw, und Direktor WTD 41, Simon, eröffnet.

Ein Blick auf die Herausforderungen

In seiner Eröffnungsrede wies Brigadegeneral Schmidt auf die wachsenden Herausforderungen im Beschaffungswesen hin. Der Personalkörper des Beschaffungsamtes wächst nicht im gleichen Maße wie die Anzahl der Beschaffungsprojekte, insbesondere der 25-Millionen-Euro-Vorlagen. Dies führt zu einem Mangel an Experten an neuralgischen Positionen, was die Effizienz der Beschaffungsprozesse beeinträchtigt. Der Ukraine-Konflikt hat zudem zusätzliche Begehrlichkeiten geschaffen, wie etwa eine rasche Ersatzteilversorgung auf Zuruf. Eine weitere Herausforderung stellt die D-LBO dar, die durch die Vielzahl unterschiedlicher Funkgeräteausstattungen in den verschiedenen Fahrzeugen entsteht.

Waffensysteme und ihre Eignung

Die Wehrtechnische Dienststelle für landgebundene Fahrzeugsysteme, Pionier- und Truppentechnik, stellte klar, dass Waffensysteme nach der DIN-Vorschrift Reifegradanalyse betrachtet werden müssen. Diese Analyse ist jedoch keine allumfassende Lösung. Auch marktverfügbare Fahrzeugsysteme müssen ihre Eignung unter militärischen Bedingungen nachweisen. Ein Mindestuntersuchungsintervall von 4000km auf Teststrecken sollte nicht weiter unterschritten werden, wenn verlässliche Aussagen über die Einsatzbereitschaft erwartet werden.

Prognosetool PRADA und Kaltstartfähigkeit

Das Planungsamt der Bundeswehr präsentierte das Prognosetool PRADA, das zeigt, dass mit ausreichend großen Datenmengen Ausfallwahrscheinlichkeiten von Systemen gut vorausgesagt werden können. Am Beispiel der Panzerbrigade 45 wurden Ideen vorgestellt, wie die Herstellung der Einsatzbereitschaft („Kaltstartfähigkeit“) auch auf deutsche Verbände angewandt werden könnte. Notwendige Voraussetzungen müssen jedoch erfüllt sein, um diese Konzepte erfolgreich umzusetzen.

AG Zuverlässigkeit und Leitfaden

Aus der Erkenntnis, dass Zuverlässigkeit und Materialerhaltbarkeit im CPM (Customer Product Management) zu wenig Berücksichtigung fanden, entstand die AG Zuverlässigkeit. Diese hat sich zur Aufgabe gemacht, einen anwendbaren Leitfaden zu erstellen, der bald veröffentlicht werden soll. Dieser Leitfaden wird – inzwischen bei der Beschaffungsvariante nach den Regeln der „Projektbezogene Bedarfsdeckung und Nutzung“ (PBN) – dazu beitragen, die Standards für die Zuverlässigkeit von Waffensystemen zu erhöhen und die Materialerhaltbarkeit zu verbessern.

3D-Druck als Lösung

Eine vielversprechende Möglichkeit zur raschen Ersatzteilbeschaffung ist der 3D-Druck. Dieser ist bereits in die Bundeswehr eingeführt und funktioniert sowohl für Kunststoffe als auch Metalle. Über 4000 Teile wurden bereits erfolgreich gedruckt. Im Rahmen des Symposiums konnte ein entsprechender Drucker live beim Druck in Augenschein genommen werden, was die Möglichkeiten dieser Technologie eindrucksvoll demonstrierte.

Herausforderungen bei der Instandsetzung

Für die Baugruppe Rad gibt es zur Zeit nur zwei Bundeswehr-Standorte, die Radbaugruppen instandsetzen können. Einerseits sollen Radbaugruppen sofort verfügbar sein, andererseits dürfen sie nicht überlagert sein. Die Instandsetzung einer Radbaugruppe ist nicht nur abhängig vom Schaden, sondern auch vom Herstellungsdatum des Reifens und ggf. des Notlaufelementes. In einem scharfen Einsatz ist zu erwarten, dass neue Radbaugruppen angefordert werden, ohne dass ein Schadteil zurückgesandt wird. So ähnlich sieht es bei neu eingeführten Projekten aus: Ein hoher Bedarf wird sehr plötzlich gefordert. Zudem ist eine solche Baugruppe relativ komplex aufgebaut und die Bewirtschaftung geschieht dezentral. Es könnte zu nicht abgestimmter Ersatzteilbeschaffung über verschiedenste Kanäle kommen. Da die Rohmaterialien aus verschiedenen Orten der Welt kommen, kann es unter Umständen viele Monate dauern, bis eine Radbaugruppe geliefert werden kann. Bereits die Covid-Krise hat zu Preiserhöhungen und Lieferketten-Abrissen geführt.

Single-Fuel-Policy

Zur Kriegstüchtigkeit unserer Fahrzeugflotte gehört auch die Umsetzung der Single-Fuel-Policy. Teilweise sind Fahrzeuge oder Bauteile jedoch dafür nur bedingt tauglich. Hier besteht Verbesserungspotential bei der Härtung entsprechender Baugruppen, insbesondere der Einspritzausrüstung. Das Konzept „Landmobilität der Bundeswehr“ liefert noch keine klare Handlungsgrundlage zur Nutzung von F-63 für zukünftige Systeme.

Das Interesse an Zuverlässigkeit und Materialerhaltbarkeit von Landsystemen ist groß. Über 120 Teilnehmende kamen nach Mannheim zum Symposium. Blauer Bund
Das Interesse an Zuverlässigkeit und Materialerhaltbarkeit von Landsystemen ist groß. Über 130 Teilnehmende kamen nach Mannheim zum Symposium. © Bundeswehr, BiZBw

Zulassungswesen

Alle gesetzlichen Vorgaben müssen dennoch weiterhin erfüllt werden; insbesondere bei der Zulassung. Einem Fahrzeug, das den wesentlichen Anforderungen der StVZO nicht entspricht, kann grundsätzlich keine Ausnahmegenehmigung nach § 70 erteilt werden. Dennoch sei zu bemerken, dass das ZKfWBw bisher noch jedes Fahrzeug bis zur Zulassung begleitet hat.

Beispiel Kampfpanzer Leopard

Am Beispiel Kampfpanzer Leopard 2 wurde eindrucksvoll dargestellt, dass es ohne Versorgungsreife keine Einsatzbereitschaft gibt. Wehrmaterial unterliegt ständigen Änderungen, welche die Versorgung nicht vereinfachen. Es stellt sich die Frage, wann der K-Stand festgelegt werden sollte. Es gibt Argumente, die eine möglichst frühe K-Standsfestlegung sinnvoll erscheinen lassen und es gibt Argumente dagegen.

Cybersicherheit

Die Idee eines auch gegen Cyberangriffe resilienten digitalen Versorgungssystems wurde vorgestellt. Der Grundgedanke ist Dezentralisierung: Sämtliche Daten des Versorgungssystems könnten in der Form einer Blockchain in mehreren Knotenpunkten vorhanden sein, die sich im permanenten Informationsaustausch befinden, so dass bei Ausfall eines Knotenpunktes, das Gesamtsystem und die Informationen erhalten bleiben.

Main Ground Combat System (MGCS)

Beim MGCS sollen bereits in der Planung logistischen Vereinfachungen Rechnung getragen werden. Es soll keine hochkomplexe multifunktionale Plattform, sondern ein Systemverbund dreier Plattformen jeweils mit eigenen Funktionen geben. Fahrwerke und Wannen sollen für alle drei Plattformen gleich sein.

Zusammenfassung

Direktor Simon resümierte, dass sich das Thema „hohe Variantenvielfalt“ wie ein roter Faden durch das gesamte Symposium gezogen hat. Selbst vermeintlich gleiche Fahrzeuge, wie z. B. GTK Boxer, unterscheiden sich schon deshalb, nur weil sie in unterschiedlichen Ländern gefertigt werden.

Völlig im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen verschiedene Fahrzeuge baugleiche Baugruppen hatten. Das war bei der Beschaffung bereits so eingeplant. Obwohl es ein Projektelement Logistik gibt, scheint dieses zu wenig beachtet. Probleme entstehen, wenn neue Systeme zwar beschafft, aber die Vorgaben an die Logistik zu ungenau sind. Der Griff zu marktverfügbaren Produkten ist selten die Lösung und führt meist zu anderen Problemen. Die Herausforderungen zum Betrieb bestehender Systeme ist noch nicht gemeistert und schon werden weitere neue Systeme beschafft. Moderne Systeme können mit herkömmlichen Mitteln gar nicht mehr getestet werden, insbesondere dann nicht, wenn Sollwerte unbekannt sind.

Wieder einmal bot das Symposium die Plattform für einen gelungenen Austausch zwischen Bundeswehr und Industrie.

Save the date

Das nächste Symposium findet vom 11.-13. November 2025 statt. Wenn Sie über das Programm der kommenden Veranstaltungen informiert werden möchten, schicken Sie eine E-Mail an

BiZBwSymposiumLand@bundeswehr.org

Text: Jörg Biemann, Wissenschaftlicher Direktor am BiZBw

 

Neugestaltung der Einsatzunterstützung

Neugestaltung der Einsatzunterstützung zur Erzielung von Überlegenheit in einem umkämpften logistischen Einsatzumfeld

Zusammenfassung des 21st Theater Sustainment Command White Paper

Das US-Heer befindet sich in einem Prozess weitreichender Umgestaltungen, um großangelegte Kampfoperationen in einem umkämpften logistischen Einsatzumfeld gegen strategische Gegner führen zu können. In diesem Zusammenhang steht die Einsatzunterstützung vor noch nie dagewesenen Herausforderungen:

Soldiers with the 24th Composite Truck Company and Task Force Spartan work together to change tires on an M1000 Heavy Equipment Transporter semitrailer 24 December 2021 during Operation Provider Caravan in Saudi Arabia. Blauer Bund
Soldiers with the 24th Composite Truck Company and Task Force Spartan work together to change tires on an M1000 Heavy Equipment Transporter semitrailer 24 December 2021 during Operation Provider Caravan in Saudi Arabia. © Sgt. 1st Class Mary S. Katzenberger, U.S. Army
  1. Die Strategie Russlands und Chinas, den Zugang zu und die Nutzung von kritischen Gebieten / Räumen zu verwehren, macht die umkämpfte Projektion von Macht in allen Dimensionen erforderlich, und zwar vom Entstehungsort bis zur taktischen Ebene. Die Siegtheorie unserer Gegner beruht darauf, örtlich begrenzte Erfolge zu erzielen, politische Unterstützung zu schwächen bzw. zu untergraben sowie militärische Reaktion zu hemmen, um so die eigenen strategischen Ziele zu erreichen.

 

  1. Das umkämpfte logistische Einsatzumfeld erfordert ein anpassungsfähiges logistisches System, das künstliche Intelligenz nutzt, um schneller, als der Feind angreift, auf Lageänderungen zu reagieren, wie auch eine vernetzte logistische Architektur, die verschiedene Optionen zur Sicherstellung der Einsatzunterstützung schafft und dazu eine Vielzahl kombinierter und unbemannter Transportmöglichkeiten nutzt.

 

  1. In großangelegten Kampfoperationen trägt die Seite den finalen Sieg davon, die über eine sichere beständige Durchhaltefähigkeit verfügt. Letzten Endes wird jeder Krieg zu einem Abnutzungskrieg. Die Seite, die den Gegner in mehrere Zwangslagen bringen, an kritischen Punkten die Zusammenfassung operativer Wirkungen über längere Zeit aufrechterhalten und die eigene Kampfkraft schneller als der Gegner wiederherstellen kann, wird siegen.

 

  1. Bündnisverteidigung erfordert Bündnislogistik. Verbündete sind unsere größte Stärke. In Zeiten, in denen wir aktiven Bedrohungen von Gegnern ausgesetzt sind, welche die regelbasierte Weltordnung ablehnen, sind wir gemeinsam stärker. Kriegsführung im Bündnis erfordert den Aufbau von Partnering-Fähigkeiten, abgestimmte Planungen, Interoperabilität und Übereinstimmung.
Spc. Alex Parrack assists loading Multiple Integrated Laser Engagement System equipment onto a M1075A1 Palletized Load System truck at the National Training Center on Fort Irwin, Calif. Blauer Bund
Spc. Alex Parrack assists loading Multiple Integrated Laser Engagement System equipment onto a M1075A1 Palletized Load System truck at the National Training Center on Fort Irwin, Calif. © Sgt. Taylor Cleveland/Mississippi Army National Guard

Wir haben die Gelegenheit, aktuelle Eventualfalloperationen mittels einer Einsatzmentalität dazu zu nutzen, die Einsatzlogistik des Heeres grundlegend zu verändern. Die Welt wird immer unbeständiger und unsicherer, und wir müssen uns neu aufstellen, um diese Herausforderung zu meistern.

Text: MAJ Chris Ingram, Strategist, 21st Theater Sustainment Command
Approved by MG Ronald Ragin, Commanding General, 21st Theater Sustainment Command

Prof. Dr. Börger, Präsident des BAIUDBw, spricht zur Rolle des BAIUDBw in einem kriegstüchtigen logistischen System der Bundeswehr. Blauer Bund

Rolle des BAIUDBw in einem kriegstüchtigen logistischen System der Bundeswehr

Anm. Red: Der Bericht wurde als Zusammenfassung des Vortrags des Herrn Präsidenten BAIUDBw, Prof. Dr. Roland Börger, bei der Informationveranstaltung des bB am 07.11.2024 erstellt.

Der Organisationsbereich IUD (OrgBer IUD), mit über 25.000 Mitarbeitenden personenstärkster ziviler Organisationsbereich der Bundeswehr, umfasst neben dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw), zu dem auch die sieben Kompetenzzentren Baumanagement gehören, 42 Bundeswehr-Dienstleistungszentren, abgekürzt BwDLZ, das Zentrum Brandschutz der Bundeswehr, welchem fünf Regionale Koordinierungsstellen und 58 Feuerwehr-Wachen angehören, das Verpflegungsamt der Bundeswehr sowie acht Bundeswehrverwaltungsstellen im Ausland.

Die Gliederung des OrgBer IUD. Blauer Bund
Die Gliederung des OrgBer IUD

In diesen Strukturen deckt der OrgBer IUD ein breites Aufgabenspektrum als Dienstleister der Streitkräfte ab und leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Funktionsfähigkeit des Logistischen Systems der Bundeswehr. Dies betrifft zum Beispiel die logistischen Sonderaufgaben. Hier ist das Aufgabenportfolio des OrgBer IUD unmittelbar adressiert, z.B. durch die Bereitstellung von Verpflegung und Wasser oder die Unterbringung im Einsatz. Auch anderweitig, z.B. im Einkauf der Bundeswehr (EinkaufBw), ist der OrgBer IUD eng mit dem Logistischen System verzahnt, um eine bedarfsgerechte, wirtschaftliche und nachhaltige Bedarfsdeckung in den Einkaufssegmenten zu gewährleisten. Aber auch die anderen Aufgaben wirken sich unmittelbar oder mittelbar auf das Logistische System der Bundeswehr aus. Beim Betrieb von Depots ist der Brandschutz zu gewährleisten und bei jeder Beförderung von gefährlichen Gütern wie Munition oder Kraftstoffe sind die Bestimmungen des Gefahrgutwesens zu beachten.
Im Organisationsbereich IUD steht auch das Herstellen der Kriegstüchtigkeit wieder im Fokus. Ziel ist dabei vor allem eine stärkere Verzahnung mit den Streitkräften und damit auch dem Logistischen System der Bundeswehr.

Der OrgBer IUD versteht sich als verlässlicher Unterstützer des Logistischen Systems der Bundeswehr. Blauer Bund
Der OrgBer IUD versteht sich als verlässlicher Unterstützer des Logistischen Systems der Bundeswehr.

Insbesondere im Rahmen der Reorganisation der Bundeswehr werden die Strukturen und Prozesse wieder stärker auf die Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet und durch nachfolgend skizzierte Maßnahmen weiter verbessert.

Insgesamt geht es um eine Stärkung der Leistungserbringung vor Ort durch eine vermehrte Dislozierung der Aufgabenwahrnehmung. Hiermit einher wird auch eine Stärkung der Entscheidungskompetenz vor Ort gehen.

Durch die Schaffung einer in den Verteidigungsstrukturen der BwDLZ ausgeplanten „Embedded Support Organization“ sollen im Bedarfsfall unverzüglich und truppennah die benötigten verwaltungsseitigen Unterstützungsleistungen erbracht werden. Diese Elemente sollen mit den zu unterstützenden Truppenteilen in das jeweilige Einsatzgebiet verlegen.

 

Die Bundeswehrdienstleistungszentren bilden Verwaltungsteams zur unmittelbaren Unterstützung mobiler Truppenteile (ESO). Blauer Bund
Die Bundeswehrdienstleistungszentren bilden Verwaltungsteams zur unmittelbaren Unterstützung mobiler Truppenteile (ESO)

Im abwehrenden Brandschutz werden die bereits eingerichteten regionalen Koordinierungsstellen zu regionalen Führungsstellen der Bundeswehr-Feuerwehren ausgebaut.
Im Bereich der Verpflegung wird es Anpassungen hinsichtlich der Sicherstellung der truppennahen Versorgung mit Artikeln des Einsatzvorrats Verpflegung durch eine ausreichende Bevorratung und Lagerung an dislozierten Standorten geben.

Daneben wird aktuell ein Konzept erarbeitet, um mit unserer Expertise die Streitkräfte noch besser bei der Einrichtung und dem Betrieb der so genannten Drehscheibe Deutschland unterstützen zu können. Hierbei wird geprüft, welchen personellen und materiellen Beitrag die Dienststellen des OrgBer IUD erbringen können. Konkret wird vorrangig die Machbarkeit von Planung, Aufbau, Betrieb und Rückbau von zeitlich befristeten Rast- und Sammelplätzen in den Liegenschaften der Bundeswehr durch IUD-eigenes Personal im koordinierten Zusammenwirken vor allem mit zivil-gewerblichen Dienstleistern in den gesetzten Zeitlinien betrachtet. Dabei bewerten wir auch, wie in einem solchen Fall der technische Betrieb in diesen Einrichtungen durchhaltefähig sichergestellt werden kann.
Hierzu wird der OrgBer IUD künftig auch aktiv am Übungsgeschehen der Bundeswehr teilhaben und sich in geeigneter Form in militärischen Übungen einbringen oder eigene Übungsvorhaben durchführen.

Fullfillment IUD. Der OrgBer hat konkrete Vorstellungen wie die Unterstützungsleistungen erbracht werden. Blauer Bund
Fullfillment IUD. Der OrgBer hat konkrete Vorstellungen wie die Unterstützungsleistungen erbracht werden.

Das Konzept für die logistische Sonderaufgabe „Unterbringung im Einsatz“ wird derzeit überarbeitet und an die veränderte Auftragslage angepasst. Hier steht vor allem die Aktualisierung des auf das Internationale Krisenmanagement ausgerichteten Leistungsportfolios im Vordergrund.

Für die Inlandsinfrastruktur werden Möglichkeiten identifiziert, um das Infrastrukturverfahren zu beschleunigen. Hiervon wird auch das Logistische System der Bundeswehr profitieren, bspw. bei der notwendigen Wiederinbetriebnahme ortsfester logistischer Einrichtungen, um den wachsenden Munitions- und Materialbedarf decken und die Truppe zuverlässig versorgen zu können.

Der OrgBer IUD leistet einen wichtigen Anteil bei der Ertüchtigung von Liegenschaften. Blauer Bund
Der OrgBer IUD leistet einen wichtigen Anteil bei der Ertüchtigung von Liegenschaften

 

Text und Bilder: BAIUDBw