Leistungssteigerung: Rheinmetall stellt neue Version des Transportpanzers Fuchs mit Hochdach vor

Rheinmetall hat eine neue Version des Transportpanzers Fuchs entwickelt. Mit dem einsatzbewährten 6×6-Fahrzeug als Hochdach lassen sich eine Vielzahl von funktionalen Fähigkeiten im gesamten Einsatzspektrum umsetzen. Das hochmobile Fahrzeugsystem ist in dieser Version vom Gefechtsstandfahrzeug bis hin zum geschützten Sanitätskraftfahrzeug einsetzbar. Rheinmetall präsentiert den Demonstrator in der Konfiguration als geschütztes Sanitätskraftfahrzeug vom 14.-15. Oktober 2021 auf dem Kongress der Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz.

Der Fuchs als Hochdach-Demonstrator fällt bereits äußerlich durch das modernisierte Fahrzeugdesign und die vergrößerte Dachhöhe auf. Hierdurch erweitert sich das Innenraumvolumen auf zwölf Kubikmeter. Die Stehhöhe liegt bei 1,60 Meter statt bisher bei 1,26 Meter. In der Version als geschütztes Sanitätskraftfahrzeug kann der Fuchs Hochdach vier Verwundete transportieren: zwei liegend, zwei sitzend. Weiterhin verfügt das Fahrzeug über ein modernes 360-Grad-Sichtsystem mit Tag- und Nachtsicht sowie Fusion, welches bereits im Schützenpanzer Puma eingesetzt wird. Hierdurch verbessern sich die Aufklärungsmöglichkeiten für die Besatzung deutlich. Eine der NATO Generic Vehicle Architecture (NGVA) konforme Anbindung weiterer Sensoren oder einer Waffenstation ist ebenso möglich wie die Nutzung von Virtual Reality-Brillen, die der Besatzung den „Blick durch die Panzerung“ erlauben.

Mit dieser Ausstattung verfügt der Fuchs analog zum Puma weiterhin über die Möglichkeit, abgesessene Kräfte anzubinden, wie beispielsweise Sanitäter, die mit einer Variante des Soldatensystems Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES) ausgestattet sind. Über die einheitliche Führungsausstattung verfügen die „Sanitäter der Zukunft“ damit über dieselben Lageinformationen wie die zu unterstützende Truppe.

Der modernisierte Fuchs zeichnet sich darüber hinaus durch ein neues leistungsgesteigertes Triebwerk, ein neues Verteilergetriebe, eine neue Bremsanlage und eine digitale Bordelektronik aus. Das alles macht das Fahrzeugsystem noch beweglicher im Gelände und noch ergonomischer zu bedienen.

Entwickelt wurde der Fuchs-Hochdach-Demonstrator am Standort der Rheinmetall Landsysteme in Kassel. Die nordhessische Metropole ist die Geburtsstätte des Transportpanzers Fuchs.

Die Bundeswehr nutzt den TPz Fuchs seit 1979 in einer Vielzahl von Versionen und hatte über einhundert Fuchs-Fahrzeuge in Afghanistan im Einsatz. Aufgrund seiner vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und hohen Zuverlässigkeit erfreut sich der Fuchs hoher Beliebtheit in der Bundeswehr und wird auch nach 40 Jahren Nutzungsdauer kontinuierlich weiterentwickelt.

Bis heute wurden insgesamt rund 1.600 Fuchs-Fahrzeuge gebaut. Streitkräfte zahlreicher Nationen setzen das bewährte System in unterschiedlichsten Varianten ein, z.B. zum Mannschaftstransport, als Gefechtsstand oder Ambulanz sowie zur ABC-Aufklärung.

Quelle:

Rheinmetall AG (Text und Bild)

Rheinmetall ROSY-Schnellnebelsysteme für die Wechsellader-LKW der Bundeswehr

Die Wechsellader-LKW der Bundeswehr erhalten das Schnellnebelschutzsystem ROSY von Rheinmetall. Insgesamt werden in einem ersten Schritt 540 Systeme von der Rheinmetall Waffe Munition an die Rheinmetall MAN Military Vehicles, den Hersteller der Fahrzeuge, ausgeliefert. Ein ROSY-System besteht aus zwei Werfern mit zwei Magazinen, Schnellbefestigung und dem Bediengerät. Mit dieser bisher größten ROSY-Auslieferung kann sich das Schnellnebelschutzsystem weiter bei NATO-Streitkräften etablieren.

Das Fahrzeugschutzsystem ROSY (Rapid Obscuring System) bietet militärischen und zivilen Fahrzeugen Schutz bei unerwarteten Angriffen wie beispielsweise auf Erkundungs- oder Konvoifahrten, aber auch bei offensiven oder defensiven Operationen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Nebelschutzsystemen kann das System ROSY neben der spontanen, großflächigen und multispektralen Sichtlinienunterbrechung auch dynamische Nebelwände erzeugen. Dadurch können auch fahrende Objekte langanhaltend geschützt werden.

Das ROSY-System kommt sowohl auf geschützten als auch ungeschützten Kabinen zum Einsatz und erhöht so die Sicherheit der Besatzungen. Insbesondere die geschützten Wechselladersysteme steigern Überlebens- und Durchhaltefähigkeit sowie die taktische Flexibilität der Nachschubtruppe erheblich.

Im Gegensatz zu den ebenfalls von der Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) gelieferten Ungeschützten Transportfahrzeugen (UTF) bewegen sie sich auch stark in den vorderen Bereichen der Einsatzräume, etwa beim Munitionsnachschub für Kampf- und Kampfunterstützungstruppen. Doch auch in rückwärtigen Gebieten muss die Nachschubtruppe jederzeit mit Angriffen beispielsweise durch versprengte gegnerische Soldaten oder Spezialkräfte rechnen, weshalb das ROSY-Schnellnebelsystem auch hier einen wertvollen Beitrag zum Schutz der eingesetzten Soldatinnen und Soldaten leistet.

Bis Anfang November 2021 liefert Rheinmetall 150 ROSY-Gerätesätze aus. Die restlichen 390 Gerätesätze sollen bis Ende Oktober 2022 folgen. Potential für weitere Lieferungen ist vorhanden: Im Juni 2020 hatte das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der RMMV einen Rahmenvertrag zur Lieferung von bis zu 4.000 Wechsellader-LKW geschlossen, wobei ein großer Teil der Fahrzeuge über gepanzerte Kabinen verfügen wird. In einem ersten Abruf wurde die Produktion von 540 Fahrzeugen in Auftrag gegeben, davon 230 mit geschützten Kabinen. Die Auslieferung begann Anfang 2021. Ziel ist es dabei, dass die Truppe über eine ausreichende Anzahl an Fahrzeugen verfügt, wenn Deutschland 2023 die Führung der NATO-Speerspitze VJTF übernimmt.

Quelle:

Text:  Rheinmetall AG
Bild: Bundeswehr/BAAINBw

Felderprobung Unmanned Ground Vehicles (UGV) zur Unterstützung abgesessener Kräfte

Die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) und ihr Kooperationspartner IAI – Israel Aerospace Industries/ELTA Sytems Ltd. (IAI/ELTA) haben gemeinsam auf Einladung des Fraunhofer Instituts zusammen mit dem Amt für Heeresentwicklung im Rahmen der F&T-Studie „Unmanned Ground Vehicles zur Unterstützung abgesessener Kräfte“ bei Felderprobungen und Gefechtsschießen der Bundeswehr mit ihrem UGV REX auf dem Truppenübungsplatz Jägerbrück in Torgelow teilgenommen. Durchgeführt wurde die Übung von den Soldaten der 6. Kompanie des BMVg-Wachbataillons unter Leitung des Amtes für Heeresentwicklung.

Die Studie dient der Untersuchung unterschiedlicher Modelle in realitätsnahen Szenarien und der Gewinnung von Erkenntnissen, inwieweit UGVs bereits jetzt bedeutende Infanterieunterstützung leisten können. Absicht und Ziel der Unternehmung war es außerdem, Aufschluss über die Geländegängigkeit der UGVs zu gewinnen, Distanztests durchzuführen und herauszufinden, wie anspruchsvoll etwa der Wechsel zwischen teleoperierten und autonomen Einsatz ist.

Das Hybrid-/Elektrofahrzeug REX zeigte sich dabei als besonders vielseitiges und robustes UGV, das die eingesetzten Soldaten bei der Durchführung ihrer Missionen zielgerichtet entlasten, unterstützen und deren Leistungsfähigkeit noch steigern konnte. Die Nutzlast des REX von über einer Tonne ermöglichte es den abgesessenen Kräften, beispielsweise ihre Ausrüstung und Wirkmittel erfolgreich teleoperiert oder autonom geschützt in Stellungen zu verlegen wie auch Verwundete rasch zu bergen. Zusätzlich waren die Soldaten mit Hilfe des REX und seiner Sensorik in der Lage, das Gefechtsfeld aus der gedeckten Stellung heraus zu beobachten, um u. a. feindliche Kräfte aufzuklären. In diesem Zusammenhang stellte sich auch die Frage, inwieweit sich UGVs bereits heute in den infanteristischen Kampf etwa durch die Adaption von fernbedienbaren Waffenstationen u. ä. integrieren lassen.

FFG & IAI/ELTA bedanken sich herzlich beim Fraunhofer Institut für die Einladung, beim Amt für Heeresentwicklung für die Organisation und bei den Soldaten der 6. Kompanie des Wachbataillons für ihren vorbildlichen und äußerst engagierten Einsatz während der gesamten Übungstage im Feld.

Quelle:

FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (Text und Bilder)

 

 

Rheinmetall stattet niederländische Panzerspähwagen Fennek mit neuem Zielgerät aus

Rheinmetall wird die niederländischen Panzerspähwagen Fennek mit einem neuen Zielgerät ausstatten. Das neue Lafettenadaptierbare Zielgerät 400 wird das bisher genutzte Wärmebildgerät ersetzen und Aufklärungsfähigkeit und Wirkmöglichkeit der niederländischen Panzerspähwagen deutlich steigern. Ein entsprechender Auftrag über 246 Geräte ging jetzt bei Rheinmetall Electronics durch den Fennek-Generalunternehmer, Krauss-Maffei Wegmann, ein. Der Auftragswert liegt bei rund 36 MioEUR brutto. Die Geräte werden am Standort Ismaning gefertigt und sollen bis 2027 ausgeliefert werden.

Die Nachrüstung der Lafettenadaptierbaren Zielgeräte 400 (LaZ400) erfolgt im Zuge des Fennek Midlife-Upgrade-Programms der niederländischen Streitkräfte. Die niederländischen Streitkräfte werden die LaZ400 an der auf dem Fahrzeug genutzten Lafette 1530 verwenden und das bisher als Sensorsystem vorhandene Wärmebildgerät ablösen.

Das LaZ400 ist ein bewährtes System, welches auch in den deutschen Streitkräften an der Fernlenkbaren Waffenstation FLW200 zum Einsatz kommt. Ein Farb-Tagsichtsensor, ein Wärmebild-Nachtsichtsensor und ein Laserentfernungsmesser ermöglichen ausgezeichnete Aufklärungsfähigkeit bei Tag und Nacht sowie präzise Waffenwirkung.

Mit dem abgeschlossenen Auftrag wird sich die Zahl der in Nutzung befindlichen Geräte der LaZ-Familie auf über 2700 Stück erhöhen.

Der jetzt eingegangene Auftrag unterstreicht Rheinmetalls hohe Kompetenz im Bereich der modernen elektrooptischen Sensortechnologie.

 

Quelle: Rheinmetall AG (Bild undText)

Rheinmetall mit Lieferung von Laser-Licht-Modulen für die Bundeswehr beauftragt

Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit der Lieferung von Laser-Licht-Modulen für die deutschen Streitkräfte beauftragt. Ein entsprechender Rahmenvertrag, der perspektivisch eine Gesamtmenge von bis zu 130.000 Laser-Licht-Modulen umfasst, wurde nun unterzeichnet. Zunächst sollen als Einstieg 2.460 Geräte im Wert von 3 MioEUR geliefert werden. Mit dem Rahmenvertrag verbindet sich für Rheinmetall ein Auftragspotential von bis zu 178 MioEUR. Dies ist der größte Auftrag im Bereich der Laser-Licht-Module, der bisher durch den Hersteller der Geräte, Rheinmetall Soldier Electronics aus Stockach am Bodensee, gebucht wurde. Der Rahmenvertrag läuft zunächst über sieben Jahre.

Da sich die Geräte über standardisierte Schnittstellen an allen bisher bei der Bundeswehr eingeführten Sturmgewehren, Maschinenpistolen, Maschinengewehren und Scharfschützengewehren einsetzen lassen, steigert dies die Nachtkampffähigkeit der Truppe bereits jetzt enorm. Die Auslieferung beginnt bereits dieses Jahr. Zunächst erhält die Bundeswehr 360 Geräte für die integrierte Nachweisführung. Im Anschluss folgen 2.100 weitere bereits fest bestellte Laser-Licht-Module.

Bei dem ausgewählten Gerät handelt es sich um eine Version des Rheinmetall Laser-Licht-Moduls LLM-VarioRay der neusten Generation. Die Laser-Licht-Module werden an den Handwaffen vorrangig der infanteristisch und abgesessen kämpfenden Kräfte eingesetzt und dienen dazu, Ziele zu entdecken, zu identifizieren und zu markieren.

Das mit Halterung rund 250 Gramm leichte LLM-VarioRay lässt sich über eine MIL-STD 1913-Schiene/ STANAG 4694 an jedem Sturmgewehr einsetzen und kann über ein Triggerkabel bedient werden. Es verfügt über eine starke Weißlicht-Lampe, einen Rotlicht-Lasermarkierer, einen Infrarot-Lasermarkierer und einen elektrisch fokussierbaren Infrarot-Beleuchter. Die Lichtquelle lässt sich stufenlos per Drehschalter auswählen und regeln. Das Gerät verfügt über einen voll integrierten, werkseitig ausgerichteten Laserblock. Dieser Laserblock ermöglicht eine einfache Justierung und Ausrichtung an Visier und Waffe. Gemeinsam mit Nachtsicht- und Wärmebildgeräten können die deutschen Streitkräfte so ihre Aufträge über das gesamte Einsatzspektrum hinweg zu jeder Tages- und Nachtzeit und bei jedem Wetter erfüllen.

Die Produktfamilie LLM-VarioRay ist unter anderem auch Bestandteil des deutschen Soldatensystems „Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES)“ und dient ebenso in der British Army als Laser Light Module MK3 oder in der Schweizer Armee als Laser-Licht-Modul 19.

Rheinmetall bietet ein umfangreiches Portfolio an Infanterieausrüstung an, darunter verschiedene Ziel- und Beleuchtungsmodule. Diese wurden entwickelt, um den taktischen Einsatzwert moderner Handwaffen zu erhöhen. Ein weiteres Produkt ist unter anderem das LM-VTAL („Laser Module – Variable Tactical Aiming Laser“), welches bei den Spezialkräften der Bundeswehr eingesetzt wird. Rheinmetalls Ziel- und Beleuchtungsmodule sind mit allen gängigen Nachtsichtgeräten kompatibel und lassen sich mit der separaten modularen Rheinmetall-Waffenlampe „TL-MissionLight“ koppeln. Ein weiteres Spitzenprodukt aus dem Hause Rheinmetall ist der Entfernungsmesser/Ballistik-Computer „FCS-TacRay Ballistic“ für Scharf- und MG-Schützen.

 

Quelle: Rheinmetall AG (Bild undText)

 

 

Rheinmetall stellt erstes Gesamtkonzept für die nächste Generation des Bundeswehr-Soldatensystems Infanterist der Zukunft – Erweitertes System vor

Rheinmetall hat der Bundeswehr ein erstes Gesamtkonzept für die dritte Generation des Soldatensystems Infanterist der Zukunft – Erweitertes System (IdZ-ES) vorgestellt. Die Präsentation des Gesamtkonzeptes ist das erste Ergebnis eines umfangreichen Studienauftrags, den Rheinmetall im März 2021 erhalten hatte. Dieser soll Verbesserungspotential der bereits in der Bundeswehr genutzten Konstruktionsstände des IdZ-ES untersuchen und bewerten.

Ziel ist es, ein Gesamtkonzept für ein IdZ-ES der 3. Generation zu erstellen. Aus diesem Gesamtkonzept sollen potentielle Realisierungsrisiken, Kostentreiber und der Reifegrad einer aufgabenorientierten Ausstattung hervorgehen. Dieses Konzept dient der Bundeswehr dann als Grundlage für die Erarbeitung von Lösungsvorschlägen zum Beschaffungsprojekt der 3. Generation IdZ-ES. Die Studie soll bis zum 30. Mai 2022 abgeschlossen sein. Abhängig von den Ergebnissen der Studie könnte sich ein weiterer bedeutender Auftrag für Rheinmetall anschließen, da die Bundeswehr weiteren Bedarf an modernen digitalen Soldatensystemen hat.

Die Studie umfasst sieben Arbeitspakete, die das Gesamtsystem IdZ-ES, also Kernsystem und Peripherie umfassen. Hierzu gehören natürlich das Themenfeld Führungs-und Kommunikationssystem (C4I), bei dem unter anderem die geplante Konformität mit dem Programm Digitalisierung Landbasierte Operationen (D-LBO) untersucht wird. Weiterhin werden die Subsysteme Bekleidungs-, Schutz- und Trageausstattung, Optik und Optronik, Anbindung an Land- und Luftfahrzeuge sowie Waffen und Zieleinrichtungen betrachtet. Die Zwischenberichte zu Einzelthemen sind zum 22. November 2021 und zum 30. Mai 2022 vorgesehen. Zudem soll ebenfalls am 30. Mai 2022 ein Abschlussbericht über alle Aktivitäten der Studie vorgelegt werden.

Im Zuge des Studienauftrags werden auch Erprobungs- und Untersuchungsmuster hergestellt. Der Bremer Systemintegrator Rheinmetall Electronics agiert bei dem Vorhaben als verantwortlicher Generalunternehmer und bindet zahlreiche weitere Unternehmen als Unterauftragnehmer mit ein.

Der Studienauftrag soll auf den beiden Konstruktionsständen IdZ-ES 68 Zugsysteme und IdZ-ES VJTF 2023 aus dem System Panzergrenadier aufbauen. Das System Panzergrenadier – bestehend aus IdZ-ES VJTF 2023 und dem neuen Konstruktionsstand des Schützenpanzers Puma – wird bei der durch die Bundeswehr gestellten NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force VJTF 2023 zum Einsatz kommen. Der Inspekteur des Heeres hatte im März 2021 die Kriegstauglichkeit des Systems Panzergrenadier erklärt.

Quelle: Rheinmetall AG (Bild undText)

Verteidigungsministerium beauftragt Ausbau der Fähigkeiten von 154 Schützenpanzern PUMA

Die Projekt System & Management GmbH (PSM), ein Joint Venture von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall, hat mit dem Ausrüstungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) einen Vertrag zur Nachrüstung von 154 Schützenpanzern PUMA geschlossen, die sich bei der Bundeswehr in Nutzung befinden. Der Vertrag umfasst außerdem logistische Leistungen wie beispielsweise Sonderwerkzeuge und Ersatzteile sowie die Konzeption zusätzlicher Fähigkeitserweiterungen.

Das Auftragsvolumen liegt bei über 1 Mrd. Euro.

Zusätzlich wurden weitere Optionen in Höhe von 820 Mio. Euro vereinbart, um die verbleibenden 143 Schützenpanzer Puma bis 2029 nachzurüsten.

Die Nachrüstung der ersten 154 Fahrzeuge erfolgt in den Kernfähigkeiten Feuerkraft und Führungsfähigkeit. Sie werden damit auf jenen modernen Stand gebracht, der bereits für 40 PUMA erprobt wurde, die ab 2023 bei der schnellen Eingreiftruppe VJTF der NATO eingesetzt werden. Die Maßnahmen umfassen insbesondere:

  • die Integration des Lenkflugkörpersystems MELLS
  • die Vorbereitung zur Integration einer turmunabhängigen Sekundärwaffenanlage (TSWA)
  • die Integration von hochauflösenden, tag- und nachtsichtfähigen Kamerasystemen für den Fahrer und den aufgesessenen Schützentrupp
  • die Integration modernster, farbsichtfähiger Optroniken für Richtschütze und Kommandant
  • die Anbindung des Soldatensystems Infanterist der Zukunft-Erweitertes System (IdZ-ES) und des Führungssystems Battle Management System (BMS)
  • die Integration neuer digitaler Funkgeräte

Mit den nachgerüsteten Schützenpanzern PUMA wird die Bundeswehr über ein voll digitales und vernetztes Waffensystem verfügen, das seinen überragenden Wert in allen durchgeführten taktischen Untersuchungen und in realistischen Gefechtsszenarien bereits eindrucksvoll demonstriert hat.

Quelle: Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG (Bild und Text)

Übergabe „HiMoLaP“ (High Mobility Land Platform) – Systemdemonstrator für Komponententests

Am 8. Juni 2021 hat die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) am Standort der WTD 41 in Trier den „HiMoLaP“ (High Mobility Land Platform), einen Systemdemonstrator für Komponententests, an den Projektleiter des BAAINBw, Oberstleutnant Stefan Kietzmann, zur offiziellen Inbetriebnahme übergeben.

Im Jahr 2016 hat das BAAINBw die FFG beauftragt, im Rahmen einer Studie Lösungsvorschläge zu einigen der bekannten Schwächen an vorhandenen Knicklenker-Fahrzeugsystemen sowie innovative Ideen für das Fahrzeugsegment zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines modernen Antriebskonzeptes sowie generelle Zukunftsthemen wie eine zusätzliche Elektrifizierung des Antriebs. Auf Basis dieses Auftrages hat die FFG zahlreiche innovative Konzepte und Komponenten entwickelt.

Im Anschluss an diese Studie hat das BAAINBw die FFG mit der Herstellung eines Demonstratorfahrzeugs beauftragt, um die technische Realisierbarkeit der vorgeschlagenen innovativen Lösungen zu prüfen.

Der Systemdemonstrator dient somit der Erprobung einer Vielzahl innovativer Komponenten und Systeme und liefert wichtige Erkenntnisse, die für künftige Fahrzeugentwicklungen wegweisend sein können. Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise Komponenten zur Mobilitätssteigerung wie das bionische Knickgelenk mit Rolldämpfung und „Active Cornering“, sowie ein zuschaltbarer E-Boost. Die Rolldämpfung reduziert das Risiko des Aufschaukelns des Hinterwagens und erhöht damit signifikant die Fahrsicherheit. Das „Active Cornering“ zieht über das bionische Knickgelenk den Vorder- und Hinterwagen bei einer Lenkbewegung leicht zusammen, sodass die Kettenaufstandsfläche während des Lenkvorgangs reduziert wird. Im Ergebnis lenkt das Fahrzeugsystem deutlich besser und reduziert gleichzeitig den Kettenverschleiß. Der zuschaltbare E-Boost im Hinterwagen stellt zusätzliche und sofort abrufbare Antriebsenergie bereit und steigert so die Beschleunigung, um kritischen Situationen zu entgehen.  Zusätzlich kann der E-Boost für eine lautlose, komplett elektrische Fahrt genutzt werden. Damit reduziert sich die akustische Signatur des Fahrzeugs und macht z.B. Aufklärungsmissionen oder Rettungseinsätze sicherer.

Die WTD41 wird jetzt den HiMoLaP umfangreich und intensiv erproben, um die Alltagstauglichkeit der vorgeschlagenen und verbauten Lösungen zu untersuchen. Geplant ist ein Langzeittest über mehrere tausend Kilometer in ganz unterschiedlichen Szenarien, in dem die einzelnen Komponenten des Demonstrators ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sollen. Die FFG dankt dem BAAINBw und der WTD 41 für die konstruktive Zusammenarbeit und das Vertrauen.

Quelle:

Text und Bilder:  FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH

Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle

Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am Mercedes-Benz Arocs

Der Bereich Technik/Logistik Dezernat U am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme [Red: inzwischen umbenannt in Technische Schule des Heeres] führte von März bis August 2020, unter der Federführung des Dezernat S, eine Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz (MB) Arocs durch.

In Vorbereitung auf den Bedarfsfall BwFuhrPark-Service GmbH (BwFPS), im Rahmen der VJTF 2022 – 2024, sollten aus der TLU Erkenntnisse zur Einsatzreife gewonnen werden, um die danach ausgewählten Fahrzeuge für die militärischen LogKr der OrgBer im EinsR des Heeres eine begrenzte logistische Versorgbarkeit und Instandhaltbarkeit herzustellen.

Durch die BwFPS wurden 240 Fahzeuge vom Typ MB Arocs 2646 A 6×6 beschafft und zwischenzeitlich an die Truppe übergeben.
Der MB Arocs zählt zu den handelsüblichen LKW mit militärischer Sonderausstattung (hümS).
Aufbau und Einrüstungen im Fahrerhaus wurden – wie bei zahlreichen anderen hümS-Fahrzeugen – von der Firma Sonntag Transport und Technologie realisiert. Neben der Aufnahme für eine Drehringlafette, Tarnlicht, Funkvorrüstung und Waffenhalterungen, um nur einige zu nennen, erstreckt sich die Liste der Sonderausstattungen über zahlreiche Befähigungspakete bis hin zur Flecktarnlackierung.
Mit dem Wechselrahmen wird eine Aufnahme von 10ft und 15ft ISO Containern, 15ft Wechselpritsche sowie Kabine 2 FM ermöglicht.

Die Durchführung der TLU, unter den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie brachte einige Herausforderungen mit sich. So konnte die Personalunterstützung nicht in gewohnter Weise durchgängig erfolgen. Schulungen für das Prüf- und Lehrpersonal (der VI. u. IX. In) mussten in Teilen verschoben und angepasst werden. Auch die als Grundlage für die Untersuchungen erforderliche – finale Technische Dokumentation, wurde mit deutlicher Verspätung durch den Hersteller bereitgestellt. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen lagen die Voraussetzungen für die Untersuchungen erst Anfang August vollständig vor.
Da zum MB Arocs bisher kein vergleichbares Fahrzeug in Eigenbewirtschaftung eingeführt wurde, mussten im Rahmen der Untersuchungen umfangreiche logistische Informationen erarbeitet werden. So wurden zunächst die für den Einsatz erforderlichen Tätigkeiten ermittelt, Ersatzteile zugeordnet und die zur Arbeitsdurchführung erforderlichen Sonderwerkzeuge bestimmt. Im Weiteren wurden die Wartungsumfänge und die dazu erforderlichen Betriebs- und Betriebshilfsstoffe ermittelt.
Da die im Einsatz zu nutzenden NATO-Betriebsstoffe nicht in das Wartungssystem des Fahrzeuges eingegeben werden konnten, musste die Nutzung des Wartungssystems und der darauf aufbauenden herstellerseitigen Wartungsanleitung zunächst überprüft werden. Darüber hinaus fehlten jegliche Informationen zu leistungsabhängigen Wechselintervallen, ohne die eine Erarbeitung des zu erstellenden militärischen Fristenkonzeptes und der daraus abzuleiteten Wartungspläne nicht möglich gewesen wären. Durch die Einbindung des Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB), und dem intensiven Austausch mit dem Hersteller konnte auch diese Herausforderung gelöst und die TLU erfolgreich abgeschlossen werden.

In der abschließenden Bewertung, ist eine umfängliche Instandhaltung des MB Arocs durch militärische Kräfte in einem Bedarfsfall BwFPS, nach Umsetzung der im Rahmen der TLU gewonnenen Erkenntnisse und der bereits eingeleiteten Maßnahmen, möglich.

Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle
LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs bei der TLU in Aachen

Quelle:

Technische Schule des Heeres, StFw Heck-Karhausen (Text und Bild)

Rheinmetall AG – Aktives Schutzsystem für Lynx-Schützenpanzer

Marktdurchbruch für neues StrikeShield von Rheinmetall – 140 MioEUR-Auftrag aus Ungarn

Die 209 neuen Schützenpanzer Lynx, welche die ungarische Regierung von Rheinmetall beschafft, werden mit Rheinmetalls StrikeShield Hard-Kill Active Protection System (APS) ausgerüstet. Ungarn ist damit der neueste Kunde dieser innovativen Technologie, welche bereits seit 2006 Teil des Rheinmetall Technologieportfolios ist. StrikeShield wird von der Rheinmetall Protection Systems GmbH entwickelt, produziert und geliefert. Das Auftragsvolumen liegt bei über 140 MioEUR. Ein wesentlicher Grund für die Beschaffung des StrikeShield-Systems ist die Bereitschaft des NATO-Mitglieds, sich an herausfordernden Einsätzen zu beteiligen, in denen die eigenen Kräfte den Bedrohungen moderner Panzerabwehrwaffen ausgesetzt sind.

StrikeShield ist die dritte und neueste Generation der Rheinmetall Active Defence System (ADS) Technologie, einer speziellen Variante eines Hard-Kill APS-Systems. Das ADS ist dabei ein verteiltes System, wobei die Sensoren und Gegenmaßnahmen in die Kontur und Architektur des gesamten Fahrzeuges integriert sind. Neben weiteren Vorteilen hebt sich StrikeShield vom Wettbewerb durch die geringsten Emissionen im elektromagnetischen Spektrum sowie die schnellste, sicherste und verlässlichste Reaktionsgeschwindigkeit bei Hinterhalts- oder Multi-Hit Szenarien ab. Das Fahrzeug ist somit gegen ungelenkte und gelenkte Hohlladungsbedrohungen geschützt, da anfliegende Projektile vor dem Auftreffen auf das Fahrzeug neutralisiert werden.

Das StrikeShield APS wird direkt in hybride Schutzmodule des Lynx integriert. Das Fahrzeug erhält anstelle konventioneller, passiver Zusatzpanzerungsmodule speziell ausgelegte Passivschutzlösungen, in die die Komponenten des APS vollständig zwischen der Wanne und Außenhülle des Fahrzeugs integriert sind.

„Wir sehen in der Anwendung unseres einzigartigen Hybridschutz-Designs enorme Vorteile“, so Dr. Manfred Salk, CEO der Rheinmetall Protection Systems GmbH. „Die Bedrohungen, gegen die klassischer Passivschutz ausgelegt wird, sind standardisiert und etabliert. Hybride Designs unterscheiden sich davon. Sie erlauben es uns, mit neuen Bedrohungen und daraus resultierenden Effekten besser umgehen zu können. Hierzu gehört beispielsweise die Residualenergie zerstörter Raketen, welche auf die Fahrzeughülle treffen und deflagrieren. Die Kombination von passiven und aktiven Schutztechnologien zu hybriden Schutzlösungen ermöglicht unseren Kunden einzigartige Vorteile hinsichtlich der Schutzleistung, aber auch hinsichtlich Gewichts- und Kosteneffizienz.“

Rheinmetall Protection Systems GmbH wurde 2019 gegründet und ist Rheinmetalls Center of Excellence für Schutztechnologien. Kern der Produktstrategie ist die Hybridisierung von Schutzlösungen, welche bessere, leichtere und günstigere Schutzlösungen für gepanzerte Fahrzeuge ermöglichen.

 

Quelle:

Text und Bild: RHEINMETALL AG