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Kommandowechsel an der Logistikschule der Bundeswehr

Ende und Neubeginn, Abschied und Begrüßung – Kommandowechsel an der Logistikschule der Bundeswehr

Kommandeur Logistikkommando der Bundeswehr mit altem und neuem Kommandeur Logistikschule der Bundeswehr vor der Gästetribühne

Am 10. Januar 2019 übergab der Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Volker Thomas, mit einem Appell und anschließendem Empfang die Verantwortung über die Logistikschule der Bundeswehr von Brigadegeneral Stefan Lüth an seinen Nachfolger, Oberst Andrè Erich Denk.

 Generalmajor Thomas dankte dem ehemaligen Kommandeur Lüth für die vielen Neuerungen, welche unter seiner Führung an der Logistikschule erfolgt sind. Mit General Lüth wurde die Logistikschule mit stringenter Führung noch ein Stück effizienter und moderner, um den zukünftigen Aufgaben der Bundeswehr gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit Brigadegeneral Lüth war ihm eine echte Freude. Er war ihm stets ein kompetenter, offener und sehr loyaler Berater, so Generalmajor Thomas.

Der scheidende Kommandeur LogSBw, BrigGen Stefan Lüth

Seit dem 1. Juli 2017 stand Brigadegeneral Lüth als Kommandeur an der Spitze der Logistikschule der Bundeswehr und verlässt diese nun nach rund 18 Monaten als wahrer Fan, wie er selber zugab. In seiner Abschiedsrede machte Lüth deutlich, dass es für ihn ein besonderes Privileg war, diese großartige Schule mit ihren tollen Angehörigen führen zu dürfen und ließ dabei keine Möglichkeit aus, seinen besonderen Dank an alle militärischen und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, aber auch den Vertretern des öffentlichen Lebens aus der Region, zum Ausdruck zu bringen. In einer, wie er sie nannte, großartigen Zeit höchster beruflicher Zufriedenheit in einem leistungsstarken Team, habe er sehr viel dazulernen dürfen und so gab Brigadegeneral Lüth das Kommando mit dem Gefühl großer Dankbarkeit ab.

Der neue Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr ist der 51-jährige Oberst André Erich Denk. Dieser wechselte vom Bundesministerium für Verteidigung in Berlin nach Garlstedt. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Generalmajor Thomas mahnte Oberst Denk vor den Aufgaben des Kommandeurs der Logistikschule: „Es ist der ganze Soldat gefordert, herausragende Leistungsfähigkeit und eine starke Führungspersönlichkeit sind gefragt…“. „Sie Herr Denk sind für diese Aufgabe bestens vorbereitet. Sie verfügen mit umfangreichen Vorverwendungen in der Truppe, auf Ämter- und Ministerieller Ebene und mit insgesamt vier Auslandseinsätzen über den notwendigen Erfahrungsschatz“, so sei Oberst Denk eine hervorragende Wahl für den Posten des Kommandeurs der Logistikschule der Bundeswehr.

Zum formellen Abschluss des feierlichen Appells meldete „der Neue“ die Übernahme und trägt ab sofort die Verantwortung für die militärischen und zivilen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Übernahme vollzogen! Oberst Denk mit GenMaj Thomas und BrigGen Lüth

Die Logistikschule der Bundeswehr wünscht dem neuen Kommandeur „bonne chance et fortune“.

Quelle:
Text: Kathleen Riediger, Logistikschule der Bundeswehr
Bilder: Malte Kastenberg

Newsletter Verteidigung 14/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 14/2019:

  • AFCEA Fachausstellung 2019 – Digitale Kompetenz und Konvergenz
  • Interview Generalleutnant Ludwig Leinhos
  • Forschung im Auftrag der Cybersicherheit
  • Zentrum für Softwarekompetenz aufgestellt
  • SDoT Diode zugelassen für EU und NATO SECRET
  • Meldungen aus der wehrtechnischen Industrie

Zum Download …

Dürfen wir vorstellen?… Unsere NEUE Website!

Informativer, moderner und natürlich „responsive“.

Der Relaunch von https://www.blauer-bund.de/ hat etwas länger gedauert – aber wie man so schön sagt: „Was lange währt, wird endlich gut.“

Als Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung und Nutzung sind wir uns natürlich der Bedeutung der eigenen Website, die unser umfangreiches Informationsangebot und Know-how widerspiegelt, bewusst.

In den letzten Jahren hat sich nicht nur das Internet rasant weiterentwickelt. Auch das Verhalten der Nutzer hat sich verändert. „Mobile first“ ist jetzt die Devise. Das Handy ist nicht mehr nur zum Telefonieren da. Vielmehr nutzen wir es, um unser Leben zu organisieren.

Unser neuer Online-Auftritt wurde völlig überarbeitet und insgesamt benutzerfreundlicher gemacht. Dank „Responsive Design“ können Sie jetzt auch schnell und unkompliziert unsere Internetseite mit Ihren mobilen Geräten von unterwegs besuchen.

Bei der Neukonzeption haben wir uns in die Lage der User versetzt: Was ist für sie wichtig? Was möchten sie online und vor allem mobil erfahren und erledigen können?

Neben den Veränderungen in Optik und Technik, haben wir ebenfalls aktuelle Inhalte für unsere Mitglieder aufbereitet.

Dabei bringen großzügige Weißflächen mehr Ruhe ins Layout und sorgen für einen innovativeren und moderneren Auftritt.

Gleichzeitig werden die ausdrucksstarken Bilder, welche www.blauer-bund.de besonders prägen, noch weiter in den Vordergrund gestellt. Die Onlineartikel ebenso wie die umfangreichen Newsletter wirken aufgeräumter.

Ein besonderer Schwerpunkt wurde auf die Anwenderfreundlichkeit gelegt. Die Navigation ist nun deutlich schlanker und erhöht dadurch die Benutzerfreundlichkeit für die Website-Besucher.

Frischer Content!

Wie gewohnt werden wir Sie auch weiterhin auf unserer Seite regelmäßig über Neuigkeiten auf dem Laufenden halten. Unsere neue Website erhöht die Transparenz. Sie spiegelt einfach viel besser wider, was wir tun, für wen wir das tun und wer wir sind.

Innovative Themenwelten, ein umfassender Service und direktere Kommunikationswege – so stellen wir uns online für die digitale Zukunft auf.

Blick in die Zukunft!

Mit unserem Relaunch haben wir den Grundstein gelegt, um auch in Zukunft noch schneller und flexibler auf die Informationsbedürfnisse unserer Mitglieder eingehen zu können. Der vollzogene Relaunch ist für UNS kein Grund, sich zurückzulehnen. Ganz im Gegenteil: So wie sich die Herausforderungen, die demographische Entwicklung und die Digitalisierung rasant ändern, wird auch die Webseite kontinuierlich weiterentwickelt.

Wir wünschen Ihnen nun viel Spaß beim Entdecken unserer Homepage. Selbstverständlich freuen wir uns über Ihr Feedback und sind für Anregungen und Anmerkungen genauso dankbar wie für Lob oder konstruktive Kritik.

Benutzen Sie hierfür doch einfach unser Kontakt-Formular.

 

Autor: Hauptmann Dirk Richter, stellvertretender Schatzmeister im Bundesvorstand „blauer Bund e.V.“

Was bietet eigentlich meine örtliche Kameradschaft im „blauer Bund e.V.“?

Auszüge der geplanten Vorhaben

AACHEN/ESCHWEILER

  • 16.04.2019: Besuch des ATC – „Aldenhoven Testing Center“ in ALDENHOVEN,
  • 08.05.2019: Exklusiv-Führung durch das AACHENER Rathaus,
  • 15.06.2019: Besuch der WDR-Studios in KÖLN-BOCKLEMÜND,
  • Ende Juni 2019: Vorbereitungsabend für die Erlebnisreise „BODENSEE“,
  • 07.07. – 14.07.2019: Erlebnisreise „BODENSEE“.

MITTELDEUTSCHLAND

  • 22.05.2019: Logistischer Stammtisch,
  • 17.07.2019: Logistischer Stammtisch.

NORDWEST

  • Besuch des BREMER Airport/Zoll, noch nicht terminiert,
  • Besuch der BREMER METRO, noch nicht terminiert,
  • 04./05.06.2019: 4. Logistik Challenge Offiziere & Manager,
  • 22.06.2019: Tag der offenen Tür-Logistikschule der Bundeswehr in GARLSTEDT

KMW modernisiert 101 deutsche Leopard 2 Kampfpanzer

Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hat einen Auftrag zur Modernisierung von 101 Leopard 2 A6 erhalten. Der betreffende Vertrag wurde am 28. März 2019 im Ausrüstungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) unterzeichnet. Das Auftragsvolumen liegt bei über 300 Millionen Euro. Unter anderem werden Bedienkonzept, Zielsystem und Feuerleitrechner sowie das Fahrgestell auf den Rüststand Leopard 2 A7V gebracht. Mit diesem Schritt wird die Variantenvielfalt der Kampfpanzer der Bundeswehr weiter reduziert und damit auch die logistische Versorgung der Systeme vereinfacht. Zudem müssen Panzerbesatzungen nicht mehr zusätzlich an unterschiedlichen Leopard-Varianten ausgebildet werden, um die Systeme bedienen zu können. Bis 2026 werden alle 101 Fahrzeuge ausgeliefert sein.

Krauss-Maffei Wegmann, ein Unternehmen der deutsch-französischen Wehrtechnikgruppe KNDS, ist Marktführer in Europa für hochgeschützte Rad- und Kettenfahrzeuge. An Standorten in Deutschland, Brasilien, Griechenland, Großbritannien, Mexiko, Singapur, und den USA entwickeln, fertigen und betreuen mehr als 4.000 Mitarbeiter ein umfassendes Produktportfolio. Dies reicht von luftverladbaren und hochgeschützten Radfahrzeugen (MUNGO, AMPV*, DINGO, GFF4 und BOXER*) über Aufklärungs-, Flugabwehr- und Artilleriesysteme (FENNEK, GEPARD, Remote Controlled Howitzer 155, Panzerhaubitze 2000, DONAR* und AGM) bis hin zu Kampfpanzern (LEOPARD 1 und 2), Schützenpanzern (PUMA*) und Brückenlegesystemen. Dazu zählen auch Führungs- und Informationssysteme sowie fernbedienbare Lafetten mit Aufklärungs- und Beobachtungseinrichtungen. Zudem besitzt KMW weitreichende Systemkompetenzen auf den Gebieten ziviler und militärischer Simulation.

Auf die Einsatzsysteme von KMW verlassen sich weltweit die Streitkräfte von über 50 Nationen.

Quelle: 

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG
Krauss-Maffei-Str. 11
D-80997 München

Rede der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Ursula von der Leyen zu 70 Jahren Nato vor dem Deutschen Bundestag am 4. April 2019 in Berlin

Herr Präsident!
Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Die Woche hat mit heftigen Diskussionen begonnen. Es ging um unsere Jugendoffiziere in den Schulen. Ich möchte mich vorweg für viele klare Worte bedanken, die aus diesem Hohen Haus geäußert worden sind.

Aber diese Debatte hat auch im übertragenen Sinne klargemacht, worum es eigentlich geht: Sicherheit und Freiheit fallen nicht einfach vom Himmel. Sie müssen geschützt werden. Wir müssen in sie investieren. Wir müssen das politische Verständnis verbreitern. Wir müssen die Debatte darüber führen. Deshalb ist es gut, dass wir heute Morgen eine ganze Stunde dem Thema „70 Jahre Nato“ widmen, denn seit 70 Jahren ist die Nato der Garant für Sicherheit und Freiheit in Europa.

Ich möchte diese Debattenzeit nutzen, um drei Gedanken mit Ihnen zu teilen.

Erstens: Europa und unser Land haben der Nato viel zu verdanken. Es war auch der Schutzschirm der Nato – nicht nur, aber auch –, der dazu beigetragen hat, dass unser Land seine Einheit, seine Freiheit wiedererlangen konnte – auch weil Amerikaner und Kanadier sich entschieden haben, hier in Europa für unsere Freiheit verlässlich einzustehen.

Und wir feiern heute nicht nur den 70. Jahrestag der Gründung der Nato, sondern auch den 20. Jahrestag der ersten Erweiterung um Staaten, die zuvor hinter dem Eisernen Vorhang gefangen waren. Am 4. April 1999 sind Polen, Ungarn und Tschechien dem Bündnis beigetreten. Wir werden bald als 30. Mitglied Nordmazedonien willkommen heißen können. Wichtig ist: Alle diese Länder sind freiwillig der Nato beigetreten. Alle diese Länder haben enorme Anstrengungen unternommen, um die Kriterien zu erfüllen, um der Nato beitreten zu können. Andersherum wird sogar ein Schuh daraus: Unsere Gegner haben zum Teil mit Gewalt versucht, Länder daran zu hindern, der Nato beitreten zu können. Die Nato hat in vielen, vielen Ländern nach der Erfahrung der kommunistischen Herrschaft überhaupt erst einen sicheren Rahmen geschaffen, dass sie sich stabilisieren konnten, dass sie wachsen konnten, um damit dann auch die Grundvoraussetzungen in diesen Ländern zu schaffen, der EU beizutreten.

Wenn wir heute auf die Sicherheitslage schauen – angesichts der Annexion der Krim und des hybriden Krieges in der Ukraine, angesichts des neuen Selbstbewusstseins Chinas, angesichts des islamistischen Terrors, der alles versucht, um unsere offene Gesellschaft im Mark zu treffen, angesichts der massiven Cyberattacken, die dazu dienen, die Demokratien zu destabilisieren, angesichts der hybriden Bedrohungen –, dann komme ich, wenn ich alles zusammenzähle, zu dem Schluss: Wenn die liberalen Demokratien die Nato nicht hätten, dann müssten wir sie heute erfinden.
Zweiter Gedanke: Die Nato ist unsere Versicherung gegen Katastrophen. Niemand käme auf die Idee, an der Versicherungsprämie zu sparen, nur weil es im eigenen Haus lange Zeit nicht gebrannt hat. Klar, Feuerversicherung und insbesondere die Investition in die Feuerwehr kosten Geld, aber wir alle wissen: Das ist sinnvoll investiertes Geld. Im übertragenen Sinne gilt das auch für die Nato. Das bedeutet: Wenn wir dauerhaft in Frieden und Freiheit leben wollen, dann müssen wir in das investieren, was uns heute schützt und was uns auch morgen schützen wird. Und das ist auch unsere Bundeswehr, das sind unsere Soldatinnen und Soldaten, jede und jeder Einzelne von ihnen.

Die Nato lebt ja von zwei Prinzipien: Das eine ist die Glaubwürdigkeit des Bündnisversprechens. Das andere ist die Fairness in der Lastenteilung; das heißt, dass alle im Bündnis beharrlich und verlässlich in die Finanzierung unserer Fähigkeiten investieren.

Wenn wir den Blick auf Deutschland richten: Ich finde, beim Beistandsversprechen sind wir gut. Wir sind der zweitgrößte Truppensteller in der Nato, gleich hinter den USA. Wir sind treu und zuverlässig seit 18 Jahren in Afghanistan, inzwischen auch dort der zweitgrößte Truppensteller. Wir sind der zweitgrößte Nettozahler in der Nato. Wir sind das einzige kontinentaleuropäische Land, das als Rahmennation die östliche Grenze schützt; wir sind in Litauen in der Enhanced Forward Presence.

Aber diese Anstrengung muss genauso für die Fairness in der Lastenteilung gelten. Deutschland muss mehr investieren in die Modernisierung seiner Bundeswehr. Deshalb ist für uns klar: Wir stehen ganz klar zu der Zusage, 1,5 Prozent des Bruttoinlandproduktes in 2024 in Verteidigung zu investieren und in den Jahren danach weiter das Zwei-Prozent-Ziel zu verfolgen.
Drittens: Die Nato ist nicht nur eine militärische, sie ist auch eine politische Allianz. Die militärischen Fähigkeiten der Vereinigten Staaten von Amerika stehen außer Frage. Um es klar zu sagen: Die Nato benötigt sie dringend, auch das, was die Amerikaner weiterhin investieren. Es schmerzt, dass viele unserer Partner – das sind nicht nur die Amerikaner – an der grundsätzlichen Bereitschaft Deutschlands zweifeln, in der Allianz unsere Verpflichtungen zu erfüllen. Auf der anderen Seite schmerzt es ebenso, wenn gerade auf der anderen Seite des Atlantiks Zweifel am Beistandsversprechen geschürt werden. Die Nato wird ihren bleibenden Wert für beide Seiten des Atlantiks nur behalten, wenn vollkommen klar ist, dass wir unseren kleinsten und schwächsten Verbündeten genauso schützen werden, wie wir das bei unserem mächtigsten und größten Verbündeten nach Nine Eleven getan haben.
Es gilt immer noch: Zusammen sind wir immer stärker, als der Mächtigste unter uns allein es je sein könnte. Wenn wir nach vorne schauen, wissen wir genau, worauf es ankommt: Wir brauchen ein waches Auge gegenüber China, wir brauchen aus der Position der Stärke und der Einigkeit ein besseres Verhältnis zu Russland, und wir brauchen Wehrhaftigkeit im Cyberraum – alles mit einem starken Europa als wichtiger Pfeiler in der transatlantischen Sicherheit. Wir dürfen keinen Zweifel aufkommen lassen an unserem Zusammenhalt – von Kanada bis Nordmazedonien. Denn schlussendlich geht es um nichts Geringes als um den Schutz unserer liberalen Demokratien.

 

Quelle:

Autorin: Dr. Ursula von der Leyen

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Dorotheenstr. 84
10117 Berlin

 

Newsletter Verteidigung 13/2019

Die aktuelle Ausgabe stellen wir unseren Mitgliedern jeden Dienstag als Download zum Herunterladen bereit.

Themen der Ausgabe 13/2019:

  • 70 Jahre NATO – Stimmen aus dem Bundestag
  • Kommentar von Thomas Wiegold
  • Neues NATO-Kommando: JSEC in Ulm setzt Aufbau fort
  • Interview mit dem Präsidenten des Reservistenverbandes, MdB Oswin Veith
  • ACD 2019 – Leistungsschau in Overberg/Südafrika
  • Interview mit Fabian Ochsner, CEO Rheinmetall Air Defence

Zum Download …

Haus Rissen – Themenabend „Die Macht der Moschee“

Der bekannte TV-Journalist Dr. Joachim Wagner kommt in seinem Buch „Die Macht der Moschee“ zu dem Ergebnis, dass die kulturelle Integration in die deutsche Staats- und Gesellschaftsordnung bei der Mehrheit der Muslime gescheitert ist. Die Politik hat die tiefe Verwurzelung vieler Muslime im Islam und der von ihm geprägten Kultur unterschätzt. Angst  vor islamistischem Terrorismus und der Fremdheit des Islam mindern die Integrationsbereitschaft der deutschen Zivilgesellschaft. Die Schule, die wichtigste Integrationsagentur, ist mit dem Mehr-Fronten-Kampf Integration, EU- Binnenwanderung und Inklusion überfordert. Ohne eine radikale Umsteuerung der Zuwanderungspolitik wird sich die Kluft zwischen Muslimen und Nichtmuslimen vertiefen und die Gefahr sozialer und kultureller Konflikte steigen.

HAUS RISSEN wird am Montag, dem 29. April 2019, um 19:30 Uhr (Einlass ab 19:00 Uhr) mit Joachim Wagner über seine Thesen und sein brisantes Buch „Die Macht der Moschee“ diskutieren.

Weitere Information sowie die Anmeldemodalitäten entnehmen Sie bitte dem Download.

Bedarfsfall BwFPS – Das 555-Tage-Projekt

Bedarfsfall BwFPS – das ist die Übernahme der Logistik an BwFuhrparkService (BwFPS)-Fahrzeugen, -Gerät und Anhängern durch die Bundeswehr, wenn die zivile Industrie diese Arbeiten nicht mehr durchführen kann. Normalerweise sind alle Geräte, die durch die BwFPS GmbH an die Bundeswehr vermietet werden, im „Full Service“ – die gesamten logistischen Aufgaben werden direkt durch die BwFPS GmbH gesteuertund durch Vertragspartner im In- und Ausland durchgeführt. Aber was ist in Krisen- und Kriegsgebieten oder im Fall der Landes- und Bündnisverteidigung, wenn der Rückgriff auf Vertragspartner nicht gegeben ist? Dann muss die Bundeswehr die Logistik wieder eigenständig durchführen können. Dieser sogenannte Bedarfsfall wurde als Rückfallposition bei der Gründung der BwFPS im Vertrag niedergeschrieben, aber nicht umgesetzt.

Das änderte sich schlagartig mit der Ausplanung der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) 2019. Bei den Planungen der Landmobilität stellte das BMVg frühzeitig fest, dass jedes vierte Fahrzeug oder mitgeführte Gerät vom Dienstleister BwFPS GmbH stammt. Daraufhin wurde die Projektleitung BwFPS im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) beauftragt, die Rückfallposition auszuplanen und umzusetzen.

Damit begannen die Herausforderungen: Es gab keinerlei logistische Erfahrung im Umgang mit den Fahrzeugen, hier im Schwerpunkt mit Lastkraftwagen. Auf eine logistische Einsatzuntersuchung wurde nach der Einführung verzichtet, da das zunächst nicht notwendig erschien. Nach den Fahrzeugplanungen der VJTF-Truppenteile wurden vorrangig die Lkw hümS (Lastkraftwagen handelsüblich mit Sonderausstattung) für den Einsatz ausgeplant. Aufgrund der kurzen Zeitvorgaben (Beginn der Planungen Oktober 2016 und Abschluss aller Maßnahmen bis Mitte 2018) konnten nur die zahlenmäßig größten Lkw hümS Berücksichtigung finden.

Folgende Fahrzeuge wurden ausgeplant:

  • Mercedes-Benz „Axor“
  • „Atego“ U5000/U5023
  • „Greenliner“ G280/G300
  • Iveco „Trakker“
  • Scania Sattelzugmaschine
  • die Anhänger von Schmitz-Cargobull und Fliegl.

Zuerst wurde durch das Logistikkommando der Bundeswehr die Instandhaltungsstufe 3 und 24 Stunden Verweildauer innerhalb des logistischen Prozesses festgelegt. Mit dieser Vorgabe wurden die Lkw hümS und Anhänger an das Ausbildungszentrum Technik Landsysteme (AusbZ TLS) in Aachen gesteuert und eine Einsatzuntersuchung durchgeführt. Das Ergebnis mündete ineinen Bericht, der im Schwerpunkt festlegte, dass die Tätigkeiten innerhalb der 24 Stunden in der Instandhaltungsstufe 3 durchzuführen sind und die dazu benötigten Werkzeuge und Sonderwerkzeuge, Mess- und Prüfmittel, Ersatzteile und einen Vorschlag für die Ausbildung der Instandhaltung beinhaltete. Die Untersuchung dauerte fünf Monate und wurde nur durch die schnelle und zügige Zuarbeit der BwFPS ermöglicht. Hier sind vor allem die schnelle Bereitstellung der Werkstatthandbücher und die speziellen Mess- und Prüfgeräte hervorzuheben.

Eine sofortige, unkomplizierte Investition von rund 100 000 Euro wurde getätigt. Ein Projektleiter im BAAINBw hätte hier Wochen oder gar Monate benötigt, diese Investition aufgrund der Rahmenbedingungen des jährlichen Haushalts zu stemmen. Im Sommer 2017 sollten die ersten Lehrgänge an den BwFPS-Fahrzeugen (LKW hümS) starten. Eine Durchführung ist aber nur mit der Bereitstellung der notwendigen Werkzeuge, Sonderwerkzeuge und so weiter möglich. Das gesamte Ausbildungsequipment hatte einen Wert von rund einer Million Euro. Die BwFPS zögerte nicht und löste die Bestellung aus, damit das Ziel „Ausbildungsbeginn nach der Lehrgangspause 2017“ am AusbZ TLS gehalten werden konnte.

Ein Projektleiter im BAAINBw hätte diese Summe mindestens zwei Jahre zuvor im Haushalt anmelden müssen. Damals war das Projekt im BAAINBw jedoch noch gänzlich unbekannt.
Wir befinden uns mittlerweile im Juni 2017:
Das Ausbildungsmaterial ist bereitgestellt worden und die Ausbilder bereiten sich auf die Ausbildung vor. Zwischenzeitlich wurden sie bei den Firmen Mercedes-Benz, Scania und Iveco geschult. Auch diese Kosten wurden durch die BwFPS vorfinanziert. Gleichzeitig wurden die Planungen für die Leistungsbeschreibung der Werkstattausstattung mobile Instandhaltung Bedarfsfall BwFPS (WSA mobIH Bed BwFPS) begonnen.

Lagercontainer mit Ladekran

Hierzu dienten zwei ausgesonderte Container, in denen das notwendige Equipment zur Instandhaltung der Fahrzeuge und Geräte montiert wurde.
Die Planungen auf der Basis von nur zwei Containern ging glücklicherweise auf, trotz integrierter eigener Stromversorgung, Druckluft und Kran. Die Leistungsbeschreibung für die WSA mobIH Bed BwFPS wurde innerhalb von einer Woche im August 2017 durch zwei Stabsoffiziere schriftlich fixiert und der BwFPS zur Ausschreibung an die Vertragspartner zur Verfügung gestellt. Natürlich wurden notwendige Vorarbeiten durch die logistische Einsatzprüfung geleistet.

Zudem wurde auf dem seit fünf Jahre laufenden Projekt der Erneuerung der Werkstattwagen 1 und 2 seitens der Bundeswehr aufgebaut. Große Mitzeichnungsgänge der Leistungsbeschreibung WSA mobIH Bed BwFPS konnten ausbleiben, weil die Bevollmächtigten der TSK/OrgBereiche regelmäßig über den Fortschritt informiert oder direkt in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden wurden.

Die Ausschreibung ist sehr zügig durch die BwFPS erfolgt und bereits im Dezember 2017 konnte der Vertrag mit der Firma zur Herstellung von zehn Systemen der WSA mobIH Bed BwFPS, bestehend aus jeweils zwei Containern, gezeichnet werden. Noch im selben Monat wurde die Startbesprechung zum Projekt mit der Herstellerfirma durchgeführt und im Februar 2018 die finale Containerlösung abgezeichnet. Ende April 2018 konnte bei der Leistungsschau der BwFPS am Stammsitz in Troisdorf der Prototyp zum ersten Mal einem breiteren Publikum vorgestellt werden. Alle Beteiligten waren anwesend und konnten neben den Fahrzeugen und Geräten der BwFPS auch den Prototyp der WSA mobIH Bed BwFPS kennenlernen. Die hier geäußerte, zum Teil auch berechtigte Kritik wurde aufgenommen, zusammengefasst und mit der Herstellerfirma besprochen.
Mitte Juli wurde die erste und Ende August 2018 die letzte WSA mobIH Bed BwFPS mit einer feierlichen Zeremonie an das Logistikbataillon 172 übergeben. Nur zwei Tage nach dieser Übergabe wurden die Systeme für den Transport nach Norwegen zu „Trident Juncture“ 2018 für den Schiffstransport vorbereitet und versandt.
Derzeit läuft noch das Projekt der „24 Stunden“- Bereitstellung der Ersatzteile. Ein erster Erfolg ist die Bereitstellung der Container „Baugruppe Rad“. In zwei Containern, die bei der unterstützenden Einheit implementiert wurden, sind alle gängigen Räder eingelagert. Der Abruf wird über SASPF mit dem entsprechenden IH-Auftrag möglich. Weiterhin ist die Ausschreibung für die Container „Ersatzteile“ noch in vollem Gange. Wegen der hohen Vielfalt der Fahrzeuge und Anhänger werden für die unterstützenden Einheiten jeweils vier Container mit 650 verschiedenen Ersatzteilen (insgesamt 2550) bereitgestellt. Damit ist eine schnelle Verfügbarkeit gewährleistet.

Die BwFPS war zeitlich und personell sehr stark in die Prozesse eingebunden. Erst nach Auslieferung des gesamten Equipments, hierzu gehörten auch noch die Bereitstellung der allgemeinen Mess- und Prüfmittel für die Schirrmeister, Hauptuntersuchungs-Adapter für die Prüforganisation der Bundeswehr sowie die Anpassung der Ausbildungsausstattung des AusbZ TLS, konnten die monatlichen Mietpreise festgelegt werden. Ebenfalls erst Ende des Jahres 2018 wurde die Gesamtrechnung seitens der Bundeswehr beglichen. Der Schwerpunkt bei allen Beteiligten lag bei einer zeitgerechten Bereitstellung. Dieses Projekt war ein Novum in der Bundeswehr.

Wie der Titel schon andeutet, wurde dieses aufwändige Projekt innerhalb von nur 555 Tagen (von der Beauftragung der Projektleiter BwFPS im BAAINBw bis zur Auslieferung der ersten WSA mobIH Bed BwFPS) vollumfänglich umgesetzt.

Dies wurde nur möglich, weil allen Beteiligten das Ziel bekannt war und die Investitionssumme durch die BwFPS vorerst getragen wurde. Mit mehr Freiheiten für die Projektleitung im BAAINBw könnte die materielle Ausstattung der Bundeswehr wesentlich schneller, effektiver und effizienter durchgeführt werden. Es muss nicht immer ein Projekt aus dem Bereich „komplexe Dienstleistungen“ der Taktgeber sein.

Einer kleinen schlagkräftigen Mannschaft aus Soldaten und Mitarbeitern der BwFPS haben wir den schnellen Erfolg zu verdanken. Kurze Wege, kompetente Ansprechpartner und regelmäßige Besprechungen – ohne Mangelverwaltung – haben diesem Projekt den Erfolg gesichert.

Autor:

Oberstleutnant Sirko Bednarski
BAAINBw E3.2
Projektleitung BwFPS


Einen weiteren Artikel zu diesem Thema aus der Sicht des Ausbildungszentrums Technik Landsysteme (AusbZ TSL) finden sie hier.

Neuer Bericht zur Einsatzbereitschaft – umfangreicher und detaillierter

Generalinspekteur Eberhard Zorn hat dem Verteidigungsausschuss des Bundestags am Montag seinen Jahresbericht zur Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr vorgelegt. Er ergänzt die Berichte der vergangenen vier Jahre um neu eingeführte Hauptwaffensysteme, um die fünf Hauptsysteme des Cyber- und Informationsraums sowie um acht Systeme, die im Rahmen der Very High Readiness Joint Force (VJTFVery High Readiness Joint Task Force ) der NATONorth Atlantic Treaty Organization von besonderer Bedeutung sind.

Die Datenbasis hat sich enorm geändert. Der Jahresbericht 2018 ist nicht nur umfangreicher, sondern auch aufschlussreicher. Auf dieser Grundlage wurde der Bericht neu bewertet, so dass er nur in der Geheimschutzstelle des Bundestags eingesehen werden kann. „In der Gesamtschau lässt er so konkrete Rückschlüsse auf die Fähigkeiten der Bundeswehr zu, dass eine Kenntnisnahme durch Unbefugte die Sicherheitsinteressen der Bundesrepublik Deutschland schädigen würde“, stellt Zorn in seinem Schreiben an den Vorsitzenden des Ausschusses klar.

Trotz enormer Mehrbelastung Einsatzbereitschaft verstetigt

Die materielle Einsatzbereitschaft der insgesamt rund 10.000 Waffensysteme der Bundeswehr lag im vergangenen Jahr bei durchschnittlich 70 Prozent – ausgenommen jene Waffensysteme, die derzeit gewartet oder modernisiert werden. „Damit war die Bundeswehr trotz erheblicher Mehrbelastung aktuell in der Lage, ihren Auftrag im Einsatz, in einsatzgleichen Verpflichtungen und im Grundbetrieb zu erfüllen“, resümiert Zorn. Und das, obwohl das zurückliegende Jahr unter anderem mit der NATONorth Atlantic Treaty Organization-Übung Trident Juncture zur Vorbereitung der VJTFVery High Readiness Joint Task Force  2019 und elf mandatierten Auslandseinsätzen äußert fordernd gewesen sei. Der Abwärtstrend bei der materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme sei gestoppt, in Teilen sogar umgekehrt worden.

Als Paradebeispiel für diese Entwicklung führt der Generalinspekteur den Radpanzer GTK (Gepanzertes Transport-Kraftfahrzeug) Boxer an. Zudem ist „auch beim A400M ein positiver Trend zu verzeichnen, bei gleichzeitigem Zulauf von zehn weiteren Luftfahrzeugen und der Zertifizierung als Tankflugzeug.“ Der A400M könne mittlerweile Transporte in die Einsatzgebiete übernehmen; dies sei unter anderem auf die Vereinfachung von Verfahrensabläufen und die Erhöhung der Wartungskapazitäten zurückzuführen.

Herausforderungen bleiben

Die Bundeswehr sei auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel. So sei die Einsatzbereitschaft der U-Bootklasse U212A nicht zufriedenstellend. Immerhin hätten im Jahr 2018 gegen Jahresende zumindest wieder drei Uboote für Einsätze zur Verfügung gestanden. Auch beim Tornado-Kampfjet und dem CH-53-Transporthubschrauber habe die Bundeswehr in punkto Einsatzbereitschaft „lediglich das niedrige Niveau des Vorjahres“ gehalten. Grund seien lange Instandsetzungszeiten. Viele Ersatzteile müssten aufwändig produziert werden, zudem würden die alten Maschinen häufiger als neue ausfallen. „Vor diesem Hintergrund gewinnen die Vorhaben Nachfolge CH-53 und Nachfolge Tornado an Bedeutung“, so Zorn in seinem Schreiben an den Verteidigungsausschuss.

Trendwenden greifen – weitere Reformen geplant

In Summe würden die Trendwenden Material und Finanzen langsam, aber immer deutlicher greifen. Zudem seien für dieses Jahr neue Reformen geplant. Die Ressourcen der Bundeswehr seien in Auslandseinsätzen und den einsatzgleichen Verpflichtungen gebündelt, die dort genutzten Waffensysteme würden über eine weit überdurchschnittliche Einsatzbereitschaft verfügen. Nun gelte es, „diesen hohen Grad der Einsatzbereitschaft stufenweise auf die ganze Bundeswehr zu übertragen“, so der Generalinspekteur in seiner Bilanz des zurückliegenden Jahres.

Künftig wird der Generalinspekteur den Bundestag alle sechs Monate mit einem aktuellen Bericht über den Zustand der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr versorgen. Der Report wird künftig gemeinsam mit dem Rüstungsbericht vorgelegt.

Anschreiben des Generalinspekteurs an den Verteidigungsausschuss

Quelle:

https://www.bmvg.de/de/aktuelles/neuer-bericht-zur-einsatzbereitschaft-umfangreicher-und-detaillierter-34116