Bezugspunkte und Handlungsfelder

Entwicklungslinien Logistikzentrum der Bundeswehr

Dieser Beitrag ist der Zweite einer 6-teiligen Artikelserie. Teil 1 & 2 finden sie in diesem Newsletter, die Fortsetzung folgt im April. [Red.]

2.1 Bezugspunkte für die Weiterentwicklung

Das Logistikzentrum der Bundeswehr ist mit seinen ortsfesten logistischen Einrichtungen (oIE) das Rückgrat der logistischen Unterstützung deutscher Streitkräfte in den Einsätzen, bei Übungen und im Betrieb Inland. Darüber hinaus nimmt es Aufgaben im Rahmen des Host Nation Support wahr und trägt so wirksam zu einer leistungsstarken und glaubwürdigen „Logistischen Drehscheibe Deutschland“ innerhalb der Allianz bei. Für die Unterstützung von Einsätzen im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements ist das Logistikzentrum und sein nachgeordneter Bereich zweckmäßig und aufgabenorientiert aufgestellt. Bei der laufenden Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) und den deutlich gestiegenen Wirkungsforderungen an die Logistik, ergeben sich jedoch durch den signifikant gestiegenen Kapazitätsbedarf im Rahmen der werterhaltenden Lagerung insbesondere für die olE erhebliche Herausforderungen. Der vorrangig identifizierte Handlungsbedarf besteht in der Schaffung robusterer Strukturen sowie der Anpassung der Kapazitäten und Fähigkeiten.

Bezugspunkte und Handlungsfelder
Abb. 5: Bezugspunkte und Handlungsfelder

Hierzu sind die Kapazitäten und Fähigkeiten an den gestiegenen Bedarfen der Truppe aller Teilstreitkräfte und MilOrg-Bereiche auszurichten und dabei der Schutz eigener Einrichtungen, die Cybersicherheit sowie die Reaktion- und Durchhaltefähigkeit der Leistungserbringung auszubauen. Im Kern kommt es darauf an, die Robustheit in allen Planungskategorien zu verdichten und so das Rückgrat zu stärken. Neben diesen zuvorderst nach innen gerichteten Maßnahmen, sind zielgerichtete und bedarfsdeckende Kooperationen mit der Wirtschaft und eine an Mehrwert orientierte multinationale Zusammenarbeit, für die umfassende Zielerreichung unabdingbar, um den deutlich gestiegenen Anforderungen perspektivisch noch besser gerecht werden zu können.

Parallel gilt es, die Chancen der Digitalisierung und Möglichkeiten des technischen Fortschritts zu nutzen und wirksam in die logistischen Strukturen und Verfahren einzubringen. In diesem Bereich besteht schon zu lange signifikanter Nachholbedarf, der durchaus erkannt, gleichwohl zukünftig noch deutlicher mit hinreichender Ressourcenallokation zu verklammern ist. Eine nachhaltige und stringente Steigerung der Robustheit war und ist absehbar nur durch eine orchestrierte und zielorientierte Projektarbeit zu erreichen. Hierzu wurde die interdisziplinäre Projektorganisation „olE 2019+“ ins Leben gerufen. Sie vereint Expertise aus den Fähigkeits- und Planungskategorien, abgestimmte und harmonisierte Arbeits-/Zeitpläne sowie klare Verantwortlichkeiten, um bestmöglich und vor allem rasch zu greifbaren Ergebnissen und spürbaren Verbesserungen zu gelangen. Eine, an dieser Stelle nicht detailliert dargestellte, Maßnahme besteht in der zeitnahen Stabsanpassung des Logistikzentrums der Bundeswehr in Wilhelmshaven. Durch eine Binnenoptimierung, deren Umsetzung im April 2021 ihren Abschluss findet, werden truppendienstliche Führung und fachliche Steuerung wo erforderlich angepasst und im Zuge einer angepassten Stabsstruktur dienstpostenneutral umgesetzt. In zahlreichen Fachabteilungen besteht gegenüber der derzeitigen Struktur derweil kein Anpassungsbedarf, sodass diese Elemente zunächst unverändert bleiben. Die Maßnahmen werden mit Augenmaß und insbesondere unter Mitnahme und Teilhabe der Angehörigen des Logistikzentrums sowie der Beteiligungsgremien implementiert.

 

2.2 Wiederinbetriebnahme von Lagereinrichtungen und Ansätze der Kooperation

Die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen Deutschlands haben sich nachhaltig geändert, sodass die Bundeswehr bereits mit verschiedenen Trendwenden reagiert hat. Die Entwicklung hin zu mehr Personal und besonders Material bedeutet nicht nur einen erhöhten Bedarf an zusätzlicher Infrastruktur, sondern auch an Personal, gerade auch für die Logistik. Bisher orientierten sich die Kapazitäten für die Bevorratung von Material und Munition hauptsächlich an den Erfordernissen des internationalen Krisenmanagements. Dies brachte in der Vergangenheit eine entsprechende Ausrichtung auf möglichst effiziente Strukturen und Dislozierung logistischer Einrichtungen mit sich. Jetzt gilt es, den adressierten neuen Erfordernissen gerecht zu werden, das logistische System der Bundeswehr zu stärken und die ortsfesten Lagerkapazitäten in Quantität und Qualität zu erhöhen. Das Logistikzentrum der Bundeswehr wird nach der Entscheidung des BMVg aus dem Januar 2019 acht Munitions- und Materiallager ab 2021 sukzessive wieder in Betrieb nehmen. Die Liegenschaften sind identifiziert und die Dienstpostenumfänge kommuniziert, sodass diese Schritt für Schritt in die Führungsverantwortung des Logistikzentrums der Bundeswehr zurückkehren. Durch die Wiederinbetriebnahme der Lager lässt sich zukünftig die zeitgerechte Bereitstellung von Ersatzteilen und Versorgungsgütern sowie Munition bedarfsgerechter sicherstellen. Ein personeller Aufwuchs sowie Investitionen in dreistelliger Millionenhöhe sind dazu erforderlich. Die Alimentierung von rund 580 neuen zivilen und militärischen Dienstposten ist entsprechend eingeleitet. Darüber hinaus müssen aufgrund des signifikanten Kapazitätsaufwuchses auch im Bereich Munition die Lagerungs- und Instandhaltungsfähigkeiten deutlich erhöht werden, sodass bestehende Bereiche mit militärischen Führungs- und Fachpersonal zu verstärken sind.

Die bereits angelaufenen Infrastrukturmaßnahmen dienen sowohl der Renovierung bestehender als auch der Wiederinbetriebnahme der acht Liegenschaften, wobei sich in Teilen auch erhebliche Neubaumaßnahmen in der Planung bzw. zum Teil bereits in der Umsetzung befinden. Aufgrund der derzeitigen und absehbar auf Jahre anhaltenden Auslastung der Bauverwaltungen der Länder und der Bauindustrie, sind für die Infrastrukturbedarfsdeckung allerdings durchaus längere Zeitansätze zu veranschlagen, weshalb eine konzertiert ausgestaltete Planungsarbeit unerlässlich ist. Die drei Munitions- und fünf Materiallager sind im Zuge des Projekts „oIE 2019+“ auf den schrittweisen Zufluss von Versorgungsgütern vorzubereiten, wobei auch hier – soweit wie möglich – bereits moderne, konventionelle Lagertechnik nach Industriestandard eingesetzt wird. Die gewonnenen zusätzlichen Lagerkapazitäten tragen künftig zu einer angemessenen Kapazitätsdeckung und einer erhöhten Qualität der logistischen Prozesse für die Bundeswehr bei. In der Projektorganisation „olE 2019+“ wirken Vertreter aus dem LogKdoBw, dem KdoSKB, dem Bundesamt für Personalmanagement der Bundeswehr, dem Bundesamt für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr sowie dem Planungsamt der Bundeswehr sehr eng und interdisziplinär zusammen. Unterstützung erhalten die Teilprojekte, je nach Abhängigkeit der Arbeitsschwerpunkte in den jeweiligen Arbeitspaketen, durch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr.

Wiederinbetriebnahme von Lagern (Material)
Abb. 6: Wiederinbetriebnahme von Lagern (Material)

Im Zuge einer vergleichenden Betrachtung von elf grundsätzlich geeigneten Liegenschaften wurde auf der Basis einer Nutzwertanalyse des LogKdoBw durch die Leitung BMVg im Januar 2019 entschieden, dass die Schließungen des Materiallagers Hardheim (Baden-Württemberg), des Munitionsdepots Altheim (Baden-Württemberg), des Munitionslagers Lorup (Niedersachsen), des Materiallagers Königswinter (Nordrhein-Westfalen) und des Materiallagers Ladelund (Schleswig-Holstein) aufgehoben werden. Ebenso wurde auf die vorgesehene Abgabe des Materiallagers Huchenfeld (Baden-Württemberg) verzichtet. Zusätzlich werden mit dem Munitionsdepot Kriegsfeld (Rheinland-Pfalz) und dem Materiallager Bargum (Schleswig-Holstein) zwei Liegenschaften wieder in Betrieb genommen, die bereits an die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zurückgegeben worden waren. Wesentliche Entscheidungskriterien der vergleichenden Betrachtung waren die logistischen Kapazitäten, die Kosten für die infrastrukturelle Ertüchtigung und den Betrieb der Liegenschaft sowie weitere liegenschafts- und standortbezogene Aspekte, wie bestehende Konversionsinteressen und Umweltbedingungen.

Wiederinbetriebnahme von Lagern (Munition)
Abb. 7: Wiederinbetriebnahme von Lagern (Munition)

Die erforderlichen Organisationsgrundlagen für die Wiederinbetriebnahme wurden geschaffen, sodass ab 2021 die ersten Lager wieder ihren Betrieb aufnehmen und in das logistische System integriert werden. Die Wiederinbetriebnahme aller acht Lager erfolgt bis 2029. Details der Planungen berücksichtigen dabei auch, wie viel Material oder Munition in den jeweiligen Einrichtungen absehbar künftig werterhaltend gelagert werden soll. Bisher wird beispielsweise Munition eher nach ökonomischen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Die Bereitstellung der Munition für die VJTF macht jedoch deutlich, dass Munition anteilig nach operativen Vorgaben (Konfiguration/Zeit) gelagert und vorgehalten werden muss. Bei den Materiallagern spielen betriebswirtschaftliche Aspekte gleichwohl bei der Lagertechnik nach Industriestandard weiterhin eine bedeutende Rolle, um sowohl die bestehende, aber insbesondere die neue bis zu 8 m hohe Infrastruktur, effizient nutzen zu können.

Aufgrund der hohen Belegung in der Bestandsinfrastruktur wird das Logistikzentrum der Bundeswehr seine „neuen“ 8 Lagereinrichtungen so schnell wie möglich logistisch nutzen, sobald die erforderlichen und im Umfang sehr unterschiedlichen Maßnahmen zur infrastrukturellen Ertüchtigung der Liegenschaften durchgeführt worden sind und das für den Betrieb benötigte Fachpersonal zur Verfügung steht. Die „neuen“ Einrichtungen werden jeweils den übergeordneten Bundeswehrdepots und Munitionsversorgungszentren bzw. dem Materialwirtschaftszentrum Bundeswehr truppen- und fachdienstlich zugeteilt, ohne dass sich die Anzahl an Depots bzw. Munitionsversorgungszentren erhöht.

Parallel zu den dargestellten Wiederinbetriebnahmen werden Ansätze und Maßnahmen einer quantitativen Steigerung durch Verdichtung und Ertüchtigung bestehender Lagereinrichtungen sowie Kooperation mit Dritten vorangetrieben, wobei nach zwei erfolgreichen Wirtschaftlichkeitsuntersuchungen aktuell die Vergabe für die Kooperation für den Anteil Übungs- und Manövermunition durch das LogKdoBw vorbereitet wird und das gleiche Vorgehen für den Anteil Material nach ministerieller Entscheidung vorgesehen ist. Nur durch diesen Mix an Lösungsmöglichkeiten können die Anforderungen erfüllt werden.

Gleichwohl steht das Logistikzentrum der Bundeswehr aufgrund jahrelanger Reduzierung und Optimierung auf Internationales Krisenmanagement (IKM) und damit einhergehender Ausgabenreduzierung in den ortsfesten logistischen Einrichtungen (olE) vor der Herausforderung, bestehenden Investitionsrückstau schnellstmöglich abzubauen und sowohl die neuen Lager als auch die Kooperationsprojekte friktionsfrei in das logistische System zu integrieren, um der stärkeren Akzentuierung auf Landesverteidigung/Bündnisverteidigung (LV/BV) zukünftig noch besser gerecht werden zu können. Diese höchst anspruchsvolle Aufgabe ist bei den Soldatinnen und Soldaten sowie Zivilbeschäftigten des Logistikzentrums der Bundeswehr und seines nachgeordneten Bereichs in guten und bewährten Händen, sodass auch dieser Strukturwandel erfolgreich gemeistert werden wird.

 

2.3 Digitalisierung und moderne Lagertechnik

In der weiteren Betrachtung der eingangs aufgeführten Bezugspunkte, und unter Beachtung der demographischen Entwicklung und der damit prognostisch immer schwieriger zu rekrutierenden personellen Ressourcen, muss die digitale Transformation weiter vorangetrieben werden. Ziel ist es, im Bereich der ortsfesten logistischen Einrichtungen, derzeit noch bestehende manuelle Prozesse digital wirksamer zu unterstützen, sodass der zukünftig zur Verfügung stehende Personalkörper seine vielfältigen Aufgaben effizienter durchführen kann.

Darüber hinaus bedarf die überalterte Lagertechnik, die in keiner Weise vergleichbar mit dem in großen Logistikunternehmen vorhandenen Stand der Technik ist, einer weitgehenden Modernisierung und letztlich auch stärkeren Digitalisierung. In zielorientierten Abstimmungen wurden zukunftsfähige Lösungen gefunden, die zum Teil in den bestehenden Materiallagereinrichtungen bereits umgesetzt sind. Diese gilt es flächendeckend in allen Materiallagereinrichtungen als Standard zu implementieren.

Parameter der Digitalisierung in der Zentrallogistik
Abb. 8: Digitalisierung vorantreiben

Die „Automatische Identifizierungstechnik“-Zielausstattung (AIT-ZA) soll durch eine organisationsübergreifende Ausstattung mit einer standardisierten IT-Lösung (Hardware und Software), im Schwerpunkt den Geschäftsprozess der Materialbewirtschaftung, in den Lagereinrichtungen aller logistischen Ebenen der Bundeswehr, effizienter und effektiver gestalten. Durch den Einsatz von Handscannern, Etikettendruckern und der Übertragungsfähigkeit in SASPF bzw. zukünftig S4/HANA, sollen „händische Eingaben“ reduziert sowie Verbesserungen in puncto Standardisierung- und Zeitersparnis erzeugt werden. Der Roll-Out der AIT-ZA mit 3500 Handscannern und 1600 Druckern, ist hierzu bereits erfolgt und wird weiter ausgefächert und mit der Etablierung einer hinreichenden WLAN-Landschaft in den Dienststellen verknüpft. Darauf aufbauend wird bei der Automatisierung der Lagertechnik oder dem „Tracking von Bauteilen während der Instandsetzung in den ortsfesten Instandhaltungseinrichtungen (oIHE)“ ein weiterer Effizienzansatz generiert. Dieses Vorgehen kann mit weiteren innovativen Technologien, unter Nutzung von z.B. „5G“ oder des unbemannten innerbetrieblichen Transports verstetigt werden. Eine vorhandene moderne Technik bildet zudem eine wesentliche Grundlage für Attraktivität der Berufsbilder innerhalb der Streitkräfte.

 

2.4 Multinationale Kooperation – Beispiel PESCO

Die Ständige Strukturierte Zusammenarbeit (SSZ/ PESCO) zwischen den Mitgliedsländern der Europäischen Union bildet den Rahmen für das zweitgrößte Projekt „Network of Logistic Hubs in Europe and Support to Operations“ (Nw LogHubs EUR). Zusammen mit Frankreich und Zypern koordiniert Deutschland das Projekt. Die 15 Projektteilnehmer und 4 Beobachterländer wollen ihre logistischen Fähigkeiten weiterentwickeln, um den logistischen Herausforderungen der Zukunft besser gerecht zu werden. Ziel ist es, ein robustes europäisches Netzwerk bestehend aus logistischen Knotenpunkten (Logistic Hubs) der Partnernationen aufzubauen und über Europa zu spannen, um so die Teilnehmer im Grundbetrieb, bei Übungen und insbesondere im Rahmen LV/BV sowie bei Einsätzen wirksam zu unterstützen.

Es wird dabei insbesondere auch der europäische Pfeiler innerhalb der NATO im Bereich der Logistik gestärkt und praktischer Nutzen gezogen werden. Ein „Logistic Hub“ (LogHub) ist eine nationale Einrichtung, die als Knotenpunkt dauerhaft oder zeitlich begrenzt logistische Leistungen für teilnehmende Nationen anbietet und erbringt. Zu den vier Grundfunktionalitäten gehören Transport, Umschlag, Materialerhaltung und Lagerung. Nicht jede Funktionalität kann oder muss dabei durch jede Nation angeboten werden.

Multinationale Zusammenarbeit am Beispiel PESCO
Abb. 9: Multinationale Zusammenarbeit am Beispiel PESCO

Der deutsche LogHub befindet sich im hessischen Pfungstadt und hat mit der Fähigkeit ‚MN Umschlag/Transport‘ Ende 2020 seine Anfangsbefähigung erreicht. Ende 2024 wird dieser seine Zielbefähigung einnehmen, indem zusätzlich Lagerungsmöglichkeiten, einschließlich werterhaltender Maßnahmen, für unsere Partner angeboten werden. In zwei Anwendungsfällen im Baltikum konnten Netzwerk und LogHubs, im Rahmen der Folgeversorgung der multinationalen Battle Group bei Enhanced Forward Presence und bei der Verlegung des deutschen Beitrags zum Verstärkten Air Policing, ihren Mehrwert und die zukünftige Ausgestaltung aufzeigen. Weitere Anwendungsfälle, auch im Mittelmeerraum, sind geplant. Deutschland übernimmt mit dem Logistikkommando der Bundeswehr eine Taktgeberrolle in der Ausgestaltung der multinationalen Logistik in der Bundeswehr. Die Erwartungshaltung unserer Freunde und Partner ist, auch durch das zentrale Wirken im Framework Nation Concept (Cluster Logistik), gestiegen. Es kommt weiter darauf an, verlässlich, geduldig, aber genauso proaktiv und nachhaltig, begonnene Projekte zu gestalten, diese weiterhin mit personellen und materiellen Ressourcen zu hinterlegen und sie gemeinsam mit den beteiligten Nationen schrittweise zum Erfolg und letztendlich konkretem Nutzen zu führen.

 

2.5 Schlussbetrachtung

Mit dem Projekt „olE 2019+“ werden alle olE – die bestehenden und die wieder in Betrieb zu nehmenden – in einem ganzheitlichen Ansatz weiterentwickelt und zum Teil auch ausgebaut, um der Refokussierung auf die Landes- und Bündnisverteidigung und der damit notwendigen Robustheit sowie dem Zuwachs an Material und Munition zukünftig gerecht werden zu können. Die ersten Inbetriebnahmen im Jahr 2021 sind, gepaart mit den aufgezeigten parallel voranzutreibenden nachhaltigen Kooperations- und Modernisierungsmaßnahmen, entscheidende Schritte für eine bedarfsgerechte Versorgung und damit wesentlicher Beitrag für die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr.

Text und Grafiken: Autorenteam LogKdoBw

Landmobilität der Bundeswehr – Trennung von Funktionalität und Mobilität

Dieser Artikel ist der Zweite von fünf einer Reihe, der in den Newslettern des Blauer Bund e.V. fortgesetzt wird. [Red]

Die in den letzten Jahren geänderten sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen führten nach Jahren der ausschließlichen Konzentration auf Einsätze im Rahmen des Internationalen Krisenmanagements zu der Erkenntnis, dass es notwendig geworden ist, zusätzlich die umfassende Befähigung der Bundeswehr zur kollektiven Landes- und Bündnisverteidigung (LV/BV) zurückzuerlangen. Entsprechende Untersuchungen zum zukünftigen Charakter der LV/BV und dessen Auswirkungen werden im Zuge der Erarbeitung und Fortschreibung des Fähigkeitsprofils der Bundeswehr (FPBw) seit 2017 durchgeführt.

Ziel der Befähigung zu kollektiver LV/BV ist neben der Sicherstellung der Integrität von nationalen Gewässern und des Luftraums in besonderem Maße die territoriale Integrität auf dem Land. In einem symmetrischen Konflikt um (Land-)Raum müssen daher immer auch ausreichend starke und durchhaltefähige Landstreitkräfte zur Verfügung stehen.

Die Durchhaltefähigkeit der Landstreitkräfte wird zu einem wesentlichen Teil durch logistische Fähigkeiten sichergestellt. Dabei ist es erforderlich, auf sich ändernde Lagen sowohl operativ als auch taktisch flexibel reagieren zu können. Hierzu bedarf es einer Weiterentwicklung der Landmobilität in den Streitkräften.

Der unterschiedliche Charakter von LV/BV zu Stabilisierungsoperationen wirkt sich auch auf szenarabgeleitete Fähigkeitsforderungen aus. Daher wurde im Zuge der Untersuchungen zum FPBw ein neues Konzept Landmobilität der Bundeswehr erstellt, das in vier Gestaltungsfeldern die Leitlinien für die zukünftigen Fähigkeiten in der Landmobilität festgelegt.

Bild: Schematische Übersicht der Gestaltungsfelder

Neben den eher technischen Gestaltungsfeldern „Schutz“, „Kraftstoffresilienz“ und „Automatisierung und Unbemanntes Fahren“ ist die „Trennung von Mobilität und Funktionalität“ ein vorrangig funktionales Gestaltungsfeld, dessen Umsetzung die Flexibilität und Durchhaltefähigkeit von Landstreitkräften einschließlich der unterstützenden Truppenteile in taktischer und logistischer Hinsicht maßgeblich erhöht.

In dieser Betrachtung ist Logistik nicht auf die Truppenteile begrenzt, die diese als Hauptauftrag haben, sondern ausdrücklich auch auf die Kräfte bezogen, die logistische Aufgaben in Verbänden mit anderem Hauptauftrag wahrnehmen. Es geht also vor allem darum, logistische Ketten und generelle Grundsätze zu betrachten, die geeignet sind, bspw. durch Standardisierung und ihre schiere Häufigkeit in der Bundeswehr, maßgeblich Einfluss auf die gesamte Logistik zu nehmen. Dort birgt sich systemisch die Chance, durch das Stellen genereller Weichen einen großen Benefit für die spätere Durchführung der Logistik zu generieren. Ziel ist es hierbei demnach, Festlegungen zum Zwecke der der Effizienzerhöhung zu treffen.

Vorgaben

Um dieser Effizienzerhöhung durch konsequente Berücksichtigung der Trennung von Funktionalität und Mobilität innerhalb der logistischen Kette zu ermöglichen, sind unter anderem standardisierte Schnittstellen vonnöten. Hierzu wurden erste Grundlagen bereits im Jahr 2017 mit den Durchführungsbestimmungen zum Leitfaden „Standardisierte Befestigung von Ladung auf LKW der Bundeswehr“ gelegt. Diese zeigen bereits detailliert auf, welche Rahmenbedingungen und Abhängigkeiten gelten. Unter anderem wird dort schon dezidiert bis auf die Ebene der benötigten bzw. nutzbaren Umschlagmittel für das Auf- und Absetzen der Funktionsträger eingegangen. Durch diese technischen Vorgaben wird zusätzlich größtmögliche Kompatibilität mit der zivilen Logistikbranche erreicht, was einer belastbaren und möglichst bruchfreien Transportkette militärischer und gewerblicher Leistungserbringer zuträglich ist. Insgesamt werden durch konsequente Berücksichtigung der Trennung von Funktionalität und Mobilität wesentliche Synergiepotentiale möglich, so dass es folgerichtig ist, dass dieses Thema im Konzept Landmobilität der Bundeswehr ein eigenes Gestaltungsfeld darstellt.

Ziel war es von Anfang an, den Projektleitern der jeweiligen integrierten Projektteams eine Richtschnur an die Hand zu geben, um systemunverträgliche Lösungen oder widerstreitende funktionale Forderungen zu vermeiden. Zusätzlich galt es, die beiden maßgeblichen Bedarfsdeckungsmöglichkeiten in der Landmobilität – eigenbewirtschaftet (Kauf) und durch einen Dienstleister (BwFPS) bereitgestellt – so zu berücksichtigen, dass beide Wege auch unter Berücksichtigung dieser Vorgaben gangbar sind.

Bild: Beispiele für Auflastung Funktionalitäten am Beispiel LKW 2t hümS

Damit wirkt sich diese neue Systematik bereits heute positiv auf die Mammutaufgabe der Regeneration der querschnittlichen logistischen Lkw, die quantitativ größte Fahrzeugflotte der Bundeswehr mit einem Alter von über teilweise 40 Jahren, aus.

Dabei hat sich sehr schnell die Kernidee verfestigt, Funktionsträger [1] fahrzeugunabhängig bereitzustellen und über standardisierte und handelsübliche Schnittstellen mit einer Vielzahl von Fahrzeugen mobil machen zu können. Die konsequente Anlehnung an die handelsübliche Norm (ISO 668 Frachtcontainer – Klassifizierung, Abmessungen und Gesamtgewicht) sowie das bereits übergreifend eingeführte Befestigungssystem „Twistlock“ bilden die Arbeitsgrundlage, um künftig Funktionalitäten mit der benötigten Mobilität zu verbinden.

Zur Abgrenzung wurde in einem nächsten Schritt klargestellt, dass sich diese Vorgaben ausdrücklich nicht auf solche Fälle beziehen, die das Mitführen von Personen während der Fahrt in Funktionsräumen bzw. auf der Ladefläche beinhalten, was einer gesonderten Betrachtung bedarf. Auch für fahrzeugseitig integrierte Rüstsätze bzw. Rüstsatzanteile, die sich im Fahrerhaus bzw. am Funktionsraum befinden, gelten diese Grundgedanken ausdrücklich nicht (bspw. Funk).

Für die Umsetzung aller anderen Projekte wurden u.a. folgende wesentliche Vorgaben verbindlich festgelegt:

  • Zukünftige Lkw sollen über einen verwindungsarmen (u.a. tmil [2]/hümS [3]-Fahrzeuge) bzw. verwindungsfreien (u.a. hoch geländegängige Fahrzeuge) Containertragrahmen verfügen.
  • Solche Containertragrahmen müssen über Twistlock-Verriegelungen zur Anbindung nach ISO 668 und zusätzlich f6 2/3 ft und 15 ft-Aufnahmen mit der Standardbreite 8ft verfügen.
  • Aufteilung nach Zuladungs-/Nutzlastklassen und der Zuweisung bestimmter verbindlicher Hauptfunktionen wie folgt:
    • Materialtransportfahrzeuge (6 2/3 ft-Tragrahmen),
    • Lkw mit Zuladungsklasse 1t bis 3t (10 ft-Tragrahmen),
    • Lkw mit Zuladungsklasse 3t bis 10t (15 ft-Tragrahmen) und
    • Lkw mit Zuladungsklasse größer 10t (20 ft-Tragrahmen).

Dabei sollen die Vorrichtungen für die jeweils kleineren Maße quasi in Nebenfunktion vorhanden sein. Bspw. soll ein solcher 20 ft-Tragrahmen eines Lkw 15t zusätzlich Twistlock-Befestigungen für zwei 10 ft bzw. einen 15 ft-Container bieten.

  • Auch für Stückguttransporte notwendige Ladepritschen werden als Wechselpritschen in den oben genannten Maßen realisiert.

Mit diesen vergleichsweise wenigen Vorgaben wird die Grundlage einer möglichst hohen Flexibilisierung bei der auftragsabgeleiteten Kombination von Funktionalität (bspw. Ladungsträger) und Mobilität (Fahrzeug) gelegt.

Bild: Beispiele für Auflastung Funktionalitäten am Beispiel LKW 5t

In einigen Projekten sind heute noch Funktionsträger auf Ladeflächen bereits deutlich überalterter Fahrzeuge verlastet. Meistens handelt es sich dabei um Kabinen. Für diese Funktionsträger gilt es, entweder eine unmittelbare Verlastung auf den neuen Containertragrahmen per Twistlock herzustellen oder eine verwindungsfreie Adapterplattform oder andere Lösungen in den oben genannten Maßen zur Verfügung zu stellen, so dass diese Funktionen mittels neuer Lkw weiterhin beweglich nutzbar bleiben.

Die mit diesen Gedanken eingeleitete grundsätzliche Trennung des Funktionsträgers (bspw.  Kabine auf Containerbasis) vom Mobilitätsträger (Fahrzeug) erweitert das denkbare Einsatzspektrum enorm, was neben Flexibilität in der Bundeswehrplanung vor allem auch taktische Flexibilität beim jeweiligen Verbandsführer schafft.

Beispiel Gefechtsstandcontainer

Ein Beispiel soll den vielschichtigen Mehrwert in der konsequenten Anwendung verdeutlichen. Durch die Refokussierung auf LV/BV wird auch die Befähigung zum mobilen Führen wieder wichtiger als noch in Stabilisierungsoperationen. Insbesondere mobile Gefechtsstände auf Großverbandsebene (bspw. Brigade oder Division) haben eine essentielle Bedeutung.

Ohne die Trennung von Funktionalität und Mobilität, also Kabine/Container und Fahrzeug im festen Verbund, wäre aufgrund einer Bedrohungsableitung für einen solchen Gefechtsstand ein vergleichsweise hoher Schutz für die gesamte Einheit aus Kabine/Container und Fahrzeug zu fordern. Dies würde eine deutliche Kostensteigerung und Gewichtszunahme bedeuten, so dass in vielen Fällen abschlägig bezüglich der Forderung nach hohem Schutz zu entschieden wäre.
Bei konsequenter Anwendung der Trennung von Mobilität und Funktionalität ergibt sich jedoch ein grundsätzlich anderes Bild. Die Bedrohung für solche Gefechtsstandelemente ergibt sich meist erst im Wirkbetrieb, wenn die Funktionsträger abgeladen vom Fahrzeug zum Gefechtsstand zusammengefügt wurden und aus ihnen geführt wird. Auf dem Marsch ist dies durchgehend nicht der Fall, so dass während der Verlegung kein solcher Bedarf an erhöhtem Schutz besteht. Damit wird klar, dass der in Rede stehende Schutzbedarf lediglich für den Funktionscontainer besteht, jedoch nicht automatisch auch für das Fahrzeug. Dieses kann nach dem auch abgesetzt möglichen Aufbau des Gefechtsstandes disloziert von diesem sein. So kann zukünftig auch ein ungeschütztes Transportfahrzeug folgerichtig als Mobilitätsträger einem geschützten Gefechtsstandcontainer zugeordnet werden.

Durch die konsequente Berücksichtigung der größtenteils handelsüblichen Normen ist darüber hinaus erweiternd eine Nutzung ziviler Lkw als Mobilitätsträger möglich, wenn die sicherheitspolitischen Entwicklungen dies notwendig machen sollten. Damit lassen sich Szenare beantworten, die wieder in die Nähe eines Spannungs- oder Verteidigungsfalls rücken und in denen bspw. ein unterstützender Rückgriff auf Kapazitäten ziviler Logistikunternehmen wieder in größeren Maßstäben mitgedacht werden muss.

Gesamtplanerisch kommt es nun also besonders darauf an, die Möglichkeiten dieses Gestaltungsfeldes bei allen Projekten der Landmobilität und der zugeordneten Funktionsträger bestmöglich und konsequent zu nutzen, um entlang der im Fähigkeitsprofil der Bundeswehr abgebildeten Zwischenschritte 2023, 2027 und 2031 sukzessive etwa komplett zur LV/BV befähigte Brigaden, auch unter dem Gesichtspunkt der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel, durchhaltefähig zur Verfügung zu stellen.

 Autor und Folien: BMVg, Plg II 5, Oberstleutnant i.G. Daniel Ulrich Gerlach, Grundsatzreferent

[1] Funktionsträger sind bspw. Funktioncontainer, Funkkabinen usw.

[2] tmil Fahrzeug – teilmilitarisiertes Fahrzeug

[3] hümS Fahrzeug – handelsübliches Fahrzeug mit militärischer Sonderausstattung

Verabschiedung Offizierslehrgang an der LogSBw 2020

Am 15. und 16. Dezember 2020 wurde der Offizierslehrgang 2020 an der LogSBw durch den Kommandeur General Boris Nannt verabschiedet. Drei wichtige Punkte gab der Schulkommandeur den jungen Offizieren mit auf dem Weg: „entscheiden, beraten und gestalten“ dies sollten Sie in Ihren Verwendungen umsetzen und beherzigen. Dabei steht’s auch nicht vergessen sich als junger Offizier „zu reflektieren“ und zu hinterfragen. Der erste Lernprozess mit Studium und Ausbildung zum Offizier ist jetzt beendet. Es gilt jetzt in der Truppe Praxis zu erlangen und im Prozess der persönlichen Weiterentwicklung, die nächsten Jahre zu gestalten.

Im Beisein des Stellvertreters und Geschäftsführers  der Kameradschaft NORDWEST Oberstlt Christoph Schladt und Oberstlt a.D. Michael Janczyk wurden wiederum die Besten der Hörsäle im Nachschub, Verkehr & Transport und Instandhaltung & Fertigung mit einer Urkunde und einem Gutschein des blauen Bundes e.V., durch den Schulkommandeur gewürdigt.

Am 15. 12. aus der II. Inspektion unser Mitglied Leutnant Alexander Barth, des weiteren Oberleutnant zur See Laure Mild, Oberleutnant Mario Breuer und Oberleutnant Andreas Christian Beyer.

BG Nannt und Lt Barth                                             BG Nannt und OL z. See Mild

BG Nannt und OL Breuer                              BG Nannt und OL Beyer

Aus der III. Inspektion folgten am 16.12. Oberleutnant Rika Ramson, Oberleutnant Jonas Maximilian Seyfert, Oberleutnant Tim Bartels und Oberleutnant Stefan Meiler.

BG Nannt und OL Ramson                                 BG Nannt und OL Seyfert

BG Nannt und OL Bartels                                     BG Nannt und OL Meiler

Herzlichen Glückwunsch an die Ausgezeichneten und viel Erfolg in den Verwendungen in der Truppe.

Vielleicht finden einige junge Offiziere den Weg in unser Netzwerk des blauen Bund e.V., dazu ein herzliches Willkommen.

Quelle:

  • Autor: Oberstleutnant a.D.  Michael Janczyk
  • Bilder: LogSBw Petra Reiter
Ratschlastspanner in Anwendung

Ein Partnerunternehmen stellt sich vor – Dolezych GmbH & Co. KG

Dolezych ist international einer der führenden Hersteller und Entwickler von Produkten der Seil-, Hebe-, Anschlag- und Ladungssicherungstechnik. Mit moderner Technologie und immer neuen Innovationen hat sich das Unternehmen zu einem der größten Anbieter Europas entwickelt. Neben einem qualitativ hervorragenden Produkt bietet der Dortmunder Mittelständler das Wissen um dessen sichere Anwendung und Handhabung. Komplettiert wird das Portfolio des Familienunternehmens durch einen Prüf- und Wartungsservice sowie ein umfangreiches Seminarangebot. Und weil die optimale Lösung für den Kunden im Mittelpunkt steht, erfolgt die freundliche und kompetente Beratung produktbereichsübergreifend.

In Folge lesen Sie einen Erfahrungsbericht und eine Produktdarstellungen aus dem Portfolio von Dolezych, das Produkt findet bereits im Einsatz in MALI Verwendung. [Red]

Ladungssicherung extrem: DoNova® PowerLash schützt Leben und Ladung
Ein Anwenderbericht zur textilen Kette aus Mali
Die textile Zurrkette DoNova® PowerLash aus der Hochleistungsfaser Dyneema® überzeugt Anwender auf Anhieb. Ihr geringes Gewicht (bis zu 85% leichter als leistungsäquivalente Zurrketten aus Stahl), die Schonung von Ladegütern und Schutz vor Verletzungen (durch ihr weiches textiles Material) sowie ihre gleichzeitige Robustheit (besonders abriebfest) machen das System so beliebt. Mit ganz neuen und vor allem extremen Herausforderungen wurde das DEKRA-zertifizierte System aus textiler Kette DoNova® PowerLash 25/8 (LC 10.000 daN) mit Gabelkopfhaken und speziell entwickeltem Ratschlastspanner in Mali konfrontiert. Die Firma ITO Mali SARL, Tochterunternehmen der ITO FRANKFURT, testete dort die in Anlehnung an DIN EN 12195-2/3 entwickelte Kette im Rahmen ihrer logistischen Aufgaben auf insgesamt 13.340 Kilometern.
Extremste Einsatzbedingungen
Für die Transporte wurden Sattelzugmaschinen mit Auflieger und Lkw mit Tiefbettanhänger genutzt. Vor der Erprobung wurden Fahrer und Konvoibegleiter theoretisch und praktisch in Aufbau und Einsatz der textilen Kette eingewiesen, dann ging es los. Die größte Herausforderung: Der desolate Zustand der Straßen im Einsatzgebiet. Ausgedehnte Schlaglöcher, vollständig aufgelöster Streckenbelag und unterspülte oder komplett weggerissene Straßenabschnitte prägen das Bild der seit Jahrzehnten nicht instandgesetzten Straßen. Die latente Bedrohung durch Terrorismus erfordert jedoch ungeachtet des Straßenzustands oft hohe Geschwindigkeiten. Dadurch entstehen hochfrequente und -dynamische Belastungen, die auf Ladegut und Ladungssicherungsmittel einwirken. Hinzu kommen extreme klimatische Bedingungen, bei denen sich Monate mit Starkregen mit Trocken- und Hitzeperioden abwechseln. Temperaturspitzen von bis zu 50°C sind in Mali keine Seltenheit.

Fahrer und Konvoibegleiter bei der praktischen Einweisung
Fahrer und Konvoibegleiter bei der praktischen Einweisung

 

 

 

 

Desolater Zustand der Straßen im Einsatzgebiet MALI
Desolater Zustand der Straßen im Einsatzgebiet MALI

100% Zufriedenheit
Trotz dieser extremsten Beanspruchungen wurden zu keinem Zeitpunkt des Tests Ausfälle, Defekte oder relevante Abnutzungen an den getesteten Systemkomponenten festgestellt. Mehr noch: Die Anwender zeigten sich sehr zufrieden mit dem geringen Gewicht und der dadurch wesentlich erleichterten Anbringung der textilen Zurrketten an Fahrzeug und Ladegut. Ein Nachspannen der Zurrketten war nur in wenigen Fällen und dann auch nur über wenige Zentimeter erforderlich, sodass aufgrund der Bedrohungslage gefährliche Stopps vermieden werden konnten. Zudem lobten sie die Flexibilität des Systems insgesamt, das auch problemlos über Fahrzeug- bzw. Ladegutteile gelegt werden konnte ohne Beschädigungen zu verursachen. Besonders hervorgehoben wurde die hohe Zuverlässigkeit des Dyneema®-Materials – erreicht durch die einzigartige Kombination von Festigkeit und Flexibilität.

Anhänger auf Tieflader, verzurrt mit Dolezych Produkten
Anhänger auf Tieflader, verzurrt mit Dolezych Produkten

ITO Mali SARL: „Die textile Kette empfiehlt sich uneingeschränkt für die Ladungssicherung im robusten Einsatz und/oder zur Ladungssicherung empfindlichen und einsatzwichtigen Materials.“

Federleichte Ladungssicherung
Die textile Zurrkette DoNova® PowerLash überzeugt in allen Belangen
Eine Zurrkette aus Textilfasern und dennoch genauso leistungsfähig wie hochfester Stahl? Das klingt zunächst unglaublich. Wer die DoNova® PowerLash aus der Hochleistungsfaser Dyneema® (UHMWPE-Faser) selbst testet, ist jedoch schnell von den Vorzügen des Systems überzeugt. Aber welche unternehmerischen und anwendungsrelevanten Vorteile bietet diese textile Kette des Ladungssicherungsmittel-Herstellers Dolezych eigentlich genau?

Federleicht im Vergleich zu Stahlketten
Federleicht im Vergleich zu Stahlketten

Bei der Schwerlastladungssicherung plagt sich der Anwender typischerweise mit schweren Stahlketten herum, deren Anbringung zeit- und kraftraubend ist. Zudem muss er darauf achten, dass durch die Kette keine Beschädigungen an der Ladung verursacht werden.
Bei diesen Herausforderungen des täglichen Arbeitens zeigt die textile Zurrkette DoNova® PowerLash (LC 10.000 daN und LC 16.000 daN) ihre Stärke. Durch ihr geringes Gewicht vereinfacht und beschleunigt sie die Handhabung enorm. Ein Meter der textilen Kette wiegt gerade einmal 0.6 kg, sodass auch längere Zurrketten von nur einer Person montiert werden können. Je nach System lassen sich bis zu beeindruckende 85% Gewicht gegenüber einer schweren Standard-Zurrkette aus Stahl einsparen. Dieses Plus an Arbeitsergonomie sorgt dafür, dass Ausfallzeiten von Mitarbeitern wegen z. B. Rückenproblemen reduziert werden.
Der beachtliche Gewichtsvorteil macht die DoNova® PowerLash gerade interessant für die Nutzung in der Luft- und Schifffahrt. In der Luftfracht führt die Leichtigkeit der textilen Kette zu einer Senkung des Kraftstoffverbrauchs und ermöglicht eine höhere Zuladung. Das schnellere Handling spart Liegeplatzgebühren bei maritimen Anwendungen. Die Eigenschaften der Dyneema®-Faser wie Verschleißfestigkeit oder UV- und Salzwasserbeständigkeit sind hier zusätzlich von Vorteil.
Zeit und Geld lassen sich auch einsparen, weil wegen des weichen textilen Kettenmaterials auf oberflächenschonende Hilfsmittel wie Beschichtungen und Schläuche verzichtet werden kann. Überzeugen kann die DoNova® PowerLash außerdem durch ihre besondere Abriebfestigkeit. Sie ist, gemessen am Gewicht, 15 Mal fester als Qualitätsstahl und damit besonders langlebig. Die Mehrlagigkeit und Redundanz des Systems sorgt darüber hinaus für erhöhte Sicherheit.

Ratschlastspanner in Anwendung
Ratschlastspanner in Anwendung

Eine potenzielle Ablegereife lässt sich im Gegensatz zu Stahlketten übrigens durch eine einfache Sichtprüfung erkennen, da das Kriterium hier die Beschädigung des Gurtbandes ist und z. B. keine elektromagnetische Rissprüfung durchgeführt werden muss. Auch die Reparatur der textilen Zurrkette ist unkompliziert. Sie erfolgt durch einfachen Austausch des beschädigten Kettenglieds durch den Hersteller – ein Fall, der jedoch seit Markteinführung im Herbst 2016 noch nicht vorgekommen ist.

NDL BOXER ordnungsgemäß verzurrt mit DoNova®
NDL BOXER ordnungsgemäß verzurrt mit DoNova®

„Hard Facts“ zur textilen Kette DoNova®:
– 0,6 kg Gewicht pro Meter
– Bis zu 85% leichter als Stahl
– Gemessen am Gewicht 40% fester als Aramidfasern und 15x fester als Qualitätsstahl
– Chemikalienbeständig
– Schnittunempfindlich und besonders abriebfest

Text: ITO Mali SARL und Dolezych

Bildquelle: ITO Mali SARL

KMW erneuert niederländische FENNEK-Flotte

München/Den Haag, Dezember 2020 – Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und die niederländische Beschaffungsbehörde DMO (Defence Material Organisation) haben einen Vertrag über die Hochrüstung von 322 FENNEK-Fahrzeugen unterzeichnet. Der MLU (Mid Life Update)-Auftrag beläuft sich auf ein Volumen von über 300 Mio. EUR und umfasst unter anderem die Integration neuer Beobachtungs- und Aufklärungsanlagen (BAA II NDL) und die Einbindung des Führungssystems C4I. Durchgeführt werden die Arbeiten bei KMW in Deutschland und in den Niederlanden, bei den Partnerfirmen Van Halteren Defence und Nedinsco in Zusammenarbeit mit dem Material Stock Logistic Command (MatLogCo) der Armee.

Die Auslieferung der hochgerüsteten FENNEK-Systeme beginnt 2021 und wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein. Der FENNEK ist ein bi-nationales Projekt zwischen Deutschland und den Niederlanden. Neben dem FENNEK-Aufklärer gibt es noch weitere Varianten, vom Pionierfahrzeug über eine Variante zur Panzerabwehr bis zur hochmobilen Flugabwehr. Allen gemeinsam ist eine hohe Geländegängigkeit durch das besondere Antriebskonzept und die robuste Auslegung des Chassis.

Quelle:

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen – Dezember 2020

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen

Einsatz:

Brigadegeneral Frank SCHLÖSSER, zuletzt J7 Headquarters Resolute Support, Afghanistan, wird im Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Schwielowsee, eingesetzt. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Gunnar Christof BRÜGNER, Kommandeur Panzergrenadierbrigade 37, Frankenberg. Ihm folgt Oberst Karl Alfred Alexander KRONE, Referatsleiter Führung Streitkräfte I 1 im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

2. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Im genannten Zeitraum werden keine zivilen Personalmaßnahmen wirksam.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

Neue „Mobile Feldküche“ zur Erprobung an der LogSBw

Logistikschule der Bundeswehr: Erprobungsstelle für die Feldküchen der Zukunft

Die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt ist eine der ersten Dienststellen, an der das neue System „Mobile Feldküche“, einer Einsatzprüfung unterzogen wird. Lebensmittelrechtliche Gesetze und Hygienevorschriften, sowie die verschiedenen klimatischen Bedingungen in den weltweiten Einsatzgebieten, machen ein Umdenken und Umrüsten auf neue Technik nötig. Die Dienststelle der Streitkräftebasis, bildet unter anderem Feldköche in der Bundeswehr aus und hat den Auftrag, das neu konzipierte Arbeitsgerät auf Herz und Nieren zu prüfen.

Gulaschkanone war gestern

Mag sich manch einer noch an die gute, alte „Gulaschkanone“ erinnern: Die „Mobile Feldküche“ ist ein ganz anderes Kaliber.
In zwei 20 Fuß-Containern mit modularem Aufbau, findet der Nutzer ein in sich geschlossenes System. Autark, mit Notstromversorgung, eigenem Frisch- und Abwassersystem sowie Heiz- und Kühleinrichtungen. Von der Lebensmittellagerung, über Vor- und Zubereitung und Speisenausgabe für bis zu 250 Verpflegungsteilnehmende, alle Aspekte müssen bedacht werden, um die Genehmigung zur Nutzung vergeben zu können. Am 9. November 2020 wurde das erste Seriengerät an die Logistikschule der Bundeswehr, kurz LogSBw, geliefert. Kapitänleutnant Robert Eyhorn, der maßgeblich an dieser Erprobung beteiligt ist, erzählt: „Wir haben am Tag der Anlieferung bis 21 Uhr aufgebaut. Erst jetzt, wo alles angeschlossen ist, sieht man wo es hakt. Nun gilt es, die Kinderkrankheiten zu erkennen und zu beheben.“

Startschuss für die Erprobung

Die Ausbildung zur Erprobung an den standardisierten Containern, wird durch zwei Experten der Herstellerfirma sichergestellt. In einem Zeitraum von etwa sechs Wochen ab Aufbau werden die unterschiedlichsten Prüfschleifen für Bedienung, Technik, Beprobung von Trinkwasser und Sanität durchlaufen. Dann schließt sich der erste Teil der taktisch-, technisch-, logistischen Einsatzprüfung und der Fachaufsichtsbesuch der obersten Behörde des Sanitätsdienstes, dem Kommando Sanitätsdienst, an.
Der vorläufige Höhepunkt des Projekts „Mobile Feldküche“ findet in der Zeit vom 15. Januar 2021 bis 4. Februar 2021 in Ravatn/Skytebane, in Norwegen statt. Hier wird die Neuheit auf Ihre Kältetauglichkeit geprüft. „Eigentlich,“ bedauert Eyhorn, „sollten die Kälte- und auch Hitzeerprobung in den USA stattfinden. Leider hat uns bei dieser Planung Corona einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.“ Insgesamt 15 Soldatinnen und Soldaten, sowie zivile Mitarbeitende, verschiedener Dienststellen der Bundeswehr werden nach der in Garlstedt abgeschlossenen Ausbildung unter einsatzähnlichen Bedingungen einen bedeutenden Schritt gehen. Hier zeigt sich, ob noch Änderungen oder eventuelle Verbesserungen vorgenommen werden müssen. Die Hitzeerprobung soll im Sommer 2021 stattfinden. Der Ort hierfür steht allerdings noch nicht fest.

Geplanter Einsatz: VJTF

Die Streitkräfte von heute bedienen sich modernster Technik, um auch im Einsatz und Gelände die Versorgung für die Truppe zu sichern. Mit der „Mobilen Feldküche“ etabliert die Bundeswehr ein System, das in vergleichbarer Form nicht am Markt verfügbar ist. Die Fähigkeitslücke zwischen der Verpflegungszubereitung mittels der persönlichen Ausstattung und der Versorgung in einem Feldlager oder Einsatzgebiet, kann hierdurch geschlossen werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte.
Eine in Deutschland ansässige Firma hat im letzten Jahr die öffentliche Ausschreibung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, gewonnen. Die Firma entspricht den militärischen Anforderungen zur Trennung von Funktionalität und Mobilität an das Gerät. Nach und nach sollen die seit 1989 genutzten Taktischen Feldküchen ausgetauscht werden. Der Beschaffungsrahmen umfasst bis zu 400 Feldküchen. Die ersten Gesamtsysteme sollen während einer Großübung der Very High Readiness Joint Task Force, kurz VJTF, im Jahr 2023 zum Einsatz kommen.

Quelle:

  • Text:  WebRedaktion LogSBw Carmen Meis
  • Bilder: LogSBw, Petra Reiter

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen – Oktober/November 2020

Im Oktober 2020 wurden folgende Personalmaßnahmen wirksam:

Luftwaffe

Brigadegeneral Rudolf MAUS, Director of Life Cycle Management, NATO, Capellen/Luxemburg, trat in den Ruhestand.

Cyber- und Informationsraum

Flottillenadmiral Roland Beda Johannes OBERSTEG, Abteilungsleiter Führung Kommando Cyber- und Informationsraum, Bonn, wurde Chef des Stabes Kommando Cyber- und Informationsraum, Bonn. Ihm folgte Oberst Josef Antonius JÜNEMANN, Referatsleiter Personal Zentrale Aufgaben und Controlling im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Heer

Brigadegeneral Heinz Stefan ZEYEN, Abteilungsleiter Planung Kommando Heer, Strausberg, wurde Unterabteilungsleiter Haushalt und Controlling II im Bundesministerium der Verteidigung, Bonn. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Dirk KIPPER, Abteilungsleiter Unterstützung Kommando Heer, Strausberg. Ihm folgte Oberst Michael MEINL, Referatsleiter Strategie und Einsatz III 2 Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

Im November 2020 wurde folgende Personalmaßnahme wirksam:

Streitkräftebasis

Brigadegeneral André Erich DENK, Kommandeur Logistikschule der Bundeswehr, Osterholz-Scharmbeck, wurde Director Logistics (DirLog) im European Union Military Staff, Brüssel/Belgien. Sein Nachfolger wurde Brigadegeneral Boris Alexander NANNT, Direktor Lehre Führungsakademie der Bundeswehr, Hamburg. Ihm folgte Oberst André Michael ABED, Chef des Stabes 10. Panzerdivision, Veitshöchheim.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

 

Robotik: Rheinmetall Mission Master nimmt an Erprobungen für Kampfverbände der Zukunft der niederländischen Armee teil

Das vielseitige Rheinmetall-Robotikfahrzeug Mission Master wird an einem Concept Development&Experimentation-Programm der niederländischen Streitkräfte teilnehmen. Die Robotik & Autonome Systeme (RAS)-Einheit der niederländischen 13. Leichten Brigade führt diese mehrjährige Konzeptentwicklungs- und Versuchsphase durch, um den Weg zu einer einsatzbereiten Einheit zu ebnen. Dabei werden verschiedene innovative Konzepte getestet, um Kampfverbände der Zukunft zu formen. Diese sollen es dem niederländischen Heer ermöglichen, seine Aufgaben effektiver zu erfüllen. Die Einsatzkonzepte umfassen auch die Nutzung von autonomen unbemannten Landfahrzeugen (autonomous unmanned ground vehicles, A-UGV). Der Mission Master von Rheinmetall, ein autonom fahrendes leichtes 8×8-Fahrzeug, wurde im November 2020 übergeben.

Rheinmetall ist ein weltbekannter Hersteller moderner unbemannter Fahrzeuge mit starkem Fokus auf autonomen und modularen Systemen. Nach ersten erfolgreichen Erprobungen in den Niederlanden und Schottland nimmt der Rheinmetall Mission Master nun an dem auf zwei Jahre angelegten CD&E-Programm teil, um solche Konzepte weiterzuentwickeln, bei denen Anpassbarkeit und Autonomie Schlüsselkriterien sind. Im Zuge der Entwicklung dieser Konzepte kooperieren Rheinmetall und die RAS-Einheit mit weiteren niederländischen Unternehmen, Wissenschaftszentren und Universitäten.

Robotik verändert bereits jetzt das Gefechtsfeld der Zukunft. Mit dem Mission Master bietet Rheinmetall ein modulares unbemanntes Fahrzeug mit autonomem Fähigkeiten (A-UGV) an, welches die Kampfkraft der Truppe bei vielfältigen Aufgaben steigern kann. Mit dem Mission Master können die Soldaten künstliche Intelligenz und „Robotik-Muskeln“ für die ungeliebten 3D-Aufträge (dull, dirty, dangerous – langweilig, dreckig, gefährlich) anwenden und – noch wichtiger – ihre Aufträge im Einsatz sicher ausführen.

Der Mission Master ist einsatzbereit und kann als autonomes oder auch als teilautonomes Element der Kampfgruppe dienen. Die Mission Master-Plattform zeichnet sich durch äußerste Flexibilität aus und lässt sich durch modulare, schnell zuzurüstende Aufbauten an eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten anpassen. Hierzu gehören neben dem Nachschub weitere Anwendungen wie Verwundeten-Evakuierung, CBRN-Aufklärung, Überwachung und Feuerunterstützung (hierbei erfolgt die Zielbekämpfung im ferngesteuerten Modus durch einen menschlichen Bediener und nicht autonom). Auch der Einsatz als Fernmelde-Relais ist möglich.

Der Mission Master ist eine robuste Plattform und zeichnet sich durch eine lange Einsatzdauer sowie geräuscharmes Fahren aus. Schnelligkeit, skalierbare Autonomie und die nachgewiesene hohe Beweglichkeit in jeglichem Gelände machen den Mission Master zu einem starken und zuverlässigen Kameraden der kleinen Kampfgemeinschaft.

Die jetzt erfolgte Übergabe an die niederländischen Streitkräfte markiert den zweiten Erfolg bei einem NATO-Kunden. Im April 2020 hatten die britischen Streitkräfte vier Robotik-Fahrzeuge Rheinmetall Mission Master bestellt. Die vier Unmanned Ground Vehicles in der Version Cargo sind Teil des britischen Robotic Platoon Vehicle Programme. Mit diesem Vorhaben wollen die britischen Streitkräfte erproben, wie durch unbemannte Fahrzeuge Kampfkraft und Fähigkeiten abgesessen kämpfender Kräfte auf Zug-Ebene verbessert werden können. Die vier Mission Master – Cargo wurden im Frühjahr 2020 ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehörten zudem zwei Krankentrage-systeme, die sich innerhalb von 60 Sekunden auf dem Cargo-Fahrzeug integrieren lassen. Weiterhin umfasst der Auftrag Ausbildungs- und Serviceleistungen sowie Ersatzteile. Die Fahrzeuge werden durch Rheinmetall Canada ausgeliefert, Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) übernimmt als Kooperationspartner Unterstützungsleistungen vor Ort. In den Niederlanden fungiert Rheinmetall Defence Nederland in Ede als Kooperationspartner von Rheinmetall Canada.

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Broschüre Landes- und Bündnisverteidigung

Die Verteidigung von Deutschlands Souveränität und territorialer Integrität sowie der Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger ist Auftrag der Bundeswehr. Die sicherheitspolitische Situation zeigt, wie wichtig Bündnisse sind. Nur gemeinsam lassen sich die gegenwärtigen Herausforderungen bewältigen. Landes- und Bündnisverteidigung gehören untrennbar zusammen. Deshalb hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, die Broschüre „Auftrag Landes- und Bündnisverteidigung“ herausgegeben.

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