Blauer Bund neuen Radarsystem "Bodengebundenes Aufklärungs- und Raum-Überwachungssystem" (BARÜ)

Generationswechsel bei mobilen Radargeräten der Bundeswehr

Koblenz. Am 08.06.2021 hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung von insgesamt 69 mobilen Radarsystemen mit der Firma ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH geschlossen. Die Auslieferung der Systeme soll bereits Anfang 2022 beginnen und bis Jahresmitte 2024 abgeschlossen sein. Zudem beinhaltet der Vertrag im Wert von etwa 36 Millionen Euro weitere Leistungen wie Ausbildungs-lehrgänge, Ausbildungsmittel sowie einen Ersatzteilerstbedarf.

Mit dem neuen Radarsystem „Bodengebundenes Aufklärungs- und Raum-Überwachungssystem“ (BARÜ) erhält die Bundeswehr ein modernes System zur umfassenden Informationsgewinnung und automatisierten Zielaufklärung. Insbesondere in den Einsätzen zur Krisenbewältigung und Konfliktverhütung können Bedrohungen frühzeitig zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten erkannt werden.

Für eine permanente Aufklärung und Überwachung großer Räume ist das BARÜ bei nahezu allen Wetterbedingungen, bei Tag und Nacht und aufgrund des hohen Automatisierungsgrads mit geringem Personalansatz einsetzbar.

„Dieser Generationswechsel ist ein Quantensprung für unsere Soldatinnen und Soldaten. Hier werden auf einen Schlag vier bisher genutzte und am Ende ihrer Nutzungsdauer angekommene Systeme durch ein einziges, dem aktuellen Stand der Technik entsprechendes System ersetzt. Dies vereinfacht nicht nur die Zusammenarbeit unterschiedlicher Truppenteile, sondern auch die Ersatzteillogistik und Systemkompatibilität untereinander.“, so der zuständige Projektleiter im BAAINBw.

Das System BARÜ ersetzt das Panzeraufklärungsradar (PARA), das Artilleriebeobachtungsradar (ABRA), das Leichte Gefechtsfeldaufklärungsradar (LEGAR 1) und das Bodenüberwachungsradargerät 550 (BOR-A 550).

Text und Bild: PIZ AIN

Übergabe „HiMoLaP“ (High Mobility Land Platform) – Systemdemonstrator für Komponententests

Am 8. Juni 2021 hat die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) am Standort der WTD 41 in Trier den „HiMoLaP“ (High Mobility Land Platform), einen Systemdemonstrator für Komponententests, an den Projektleiter des BAAINBw, Oberstleutnant Stefan Kietzmann, zur offiziellen Inbetriebnahme übergeben.

Im Jahr 2016 hat das BAAINBw die FFG beauftragt, im Rahmen einer Studie Lösungsvorschläge zu einigen der bekannten Schwächen an vorhandenen Knicklenker-Fahrzeugsystemen sowie innovative Ideen für das Fahrzeugsegment zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines modernen Antriebskonzeptes sowie generelle Zukunftsthemen wie eine zusätzliche Elektrifizierung des Antriebs. Auf Basis dieses Auftrages hat die FFG zahlreiche innovative Konzepte und Komponenten entwickelt.

Im Anschluss an diese Studie hat das BAAINBw die FFG mit der Herstellung eines Demonstratorfahrzeugs beauftragt, um die technische Realisierbarkeit der vorgeschlagenen innovativen Lösungen zu prüfen.

Der Systemdemonstrator dient somit der Erprobung einer Vielzahl innovativer Komponenten und Systeme und liefert wichtige Erkenntnisse, die für künftige Fahrzeugentwicklungen wegweisend sein können. Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise Komponenten zur Mobilitätssteigerung wie das bionische Knickgelenk mit Rolldämpfung und „Active Cornering“, sowie ein zuschaltbarer E-Boost. Die Rolldämpfung reduziert das Risiko des Aufschaukelns des Hinterwagens und erhöht damit signifikant die Fahrsicherheit. Das „Active Cornering“ zieht über das bionische Knickgelenk den Vorder- und Hinterwagen bei einer Lenkbewegung leicht zusammen, sodass die Kettenaufstandsfläche während des Lenkvorgangs reduziert wird. Im Ergebnis lenkt das Fahrzeugsystem deutlich besser und reduziert gleichzeitig den Kettenverschleiß. Der zuschaltbare E-Boost im Hinterwagen stellt zusätzliche und sofort abrufbare Antriebsenergie bereit und steigert so die Beschleunigung, um kritischen Situationen zu entgehen.  Zusätzlich kann der E-Boost für eine lautlose, komplett elektrische Fahrt genutzt werden. Damit reduziert sich die akustische Signatur des Fahrzeugs und macht z.B. Aufklärungsmissionen oder Rettungseinsätze sicherer.

Die WTD41 wird jetzt den HiMoLaP umfangreich und intensiv erproben, um die Alltagstauglichkeit der vorgeschlagenen und verbauten Lösungen zu untersuchen. Geplant ist ein Langzeittest über mehrere tausend Kilometer in ganz unterschiedlichen Szenarien, in dem die einzelnen Komponenten des Demonstrators ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sollen. Die FFG dankt dem BAAINBw und der WTD 41 für die konstruktive Zusammenarbeit und das Vertrauen.

Quelle:

Text und Bilder:  FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH

Wettbewerb innovative Ideen für modernes Lernen an der LogSBw

Wettbewerb bringt innovative Ideen für modernes Lernen
Logistikschule der Bundeswehr prämiert die drei besten innovativen Ideen zur Weiterentwicklung der Ausbildung im digitalen Bereich.
Ursprünglich war es ein Wettbewerb der BWI innoX – einer Innovationseinheit des zentralen IT-Dienstleisters BWI der Bundeswehr – bei dem es darum ging, innovative Ideen im digitalen Bereich zu finden und zu prämieren. Alle Angehörigen der Logistikschule der Bundeswehr, kurz: LogSBw, waren aufgefordert, sich einzubringen. Mit 14 Ideen nahm die Schule an dem Wettbewerb teil. Brigadegeneral Boris Nannt, Schulkommandeur und Verfechter hybriden Lernens, startete parallel einen schulinternen Wettbewerb. Auch wenn es keine der 14 Ideen ins Finale des BWI innoX-Wettbewerb geschafft hat, so sollten die drei besten Ideen mit einem Bestpreis vom Schulkommandeur ausgezeichnet werden. „Modernes Lernen wird das Markenzeichen der Logistikschule der Bundeswehr. Wir wollen gemeinsam unsere Schule jeden Tag noch ein wenig besser machen, Lernen weiterentwickeln und maximieren. Sie haben sich dazu gute Gedanken gemacht“, dankt er den drei kreativen Köpfen, die nun eine Urkunde von Nannt und einen Shopping-Gutschein erhalten haben.

Digitale Lerninhalte statt Streaming-Dienste
„Man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Vorhandene Mittel sollen effektiv und effizient genutzt werden. Da bietet sich der Fernseher auf den Stuben doch an“, erzählt Hauptfeldwebel Markus Hauck, einer der Prämierten. Anstatt Streaming-Dienste zu nutzen, könne der Fernseher doch für Waffen- und Geräteausbildung, Vorschriftenstudium oder andere digitale Lerninhalte genutzt werden. Hauck ist Personalfeldwebel und war sehr oft auf Lehrgängen. Abends auf Stube hatte er beim Zappen dann irgendwann die Idee. Für die Logistikschule eine sehr gute und leicht umzusetzende Idee, die bereits in der Pilotierung ist.

    Soldaten vom Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 1 erlernen im Stubenunterricht den Umgang mit dem Maschinengewehr MG3 im Rahmen der Waffenkunde in Sonderhausen, am 29.01.2021.

Ausbildung jederzeit und überall
Hauptmann Patrick Gehlich ist Ausbilder an der Logistikschule. Seine Motivation, an dem Wettbewerb teilzunehmen lag in dem Projekt „Modernes Lernen“, in dessen Mittelpunkt die zukunftsbestimmenden Aspekte Digitalisierung, Kompetenzorientierte Ausbildung und Wissensmanagement stehen. Gehlich stelle seine Ausbildung seit zwei Jahren auf Kompetenzorientierte Ausbildung um. Ein wichtiges Merkmal dabei ist das selbstständige Erarbeiten von Lerninhalten. „Um diese besser aufzubereiten, möchte ich gewisse Impulsvorträge digitalisieren und meine Lehrgangsteilnehmenden jederzeit zur Verfügung stellen.“ Aktuell fehle dafür jedoch die passende Software für die Arbeitsplätze. So hatte Gehlich die Idee, sogenannte Bild in Bild-Videos zu drehen. Die üblicherweise live ausgestrahlten Videos, bei denen jemand einen Vortrag über eine WebCam hält und im Hintergrund die Präsentation oder der Vortrag abgebildet wird, sollen nun aufgezeichnet werden. Die Logistikschule hat die Mittel, diese Idee umzusetzen und so wird in Kürze mit der Realisierung begonnen.

Zeit effektiv nutzen
„Ich habe vor nicht allzu langer Zeit angefangen, eine mir unbekannte Sprache mithilfe einer App zu lernen. Dabei habe ich festgestellt, dass insbesondere das Wiederholen von Audiodateien sehr hilfreich ist. Das Gehörte lässt sich wesentlich besser einprägen, als wenn ich die Vokabeln nur lese oder schreibe“, erzählt Hauptmann Björn Moritzen. „Wenn es also doch mit so einer komplexen Aufgabe „Eine Sprache lernen“ funktioniert, warum soll das
nicht auch mit logistischem Grundwissen gehen?“ Die Idee eines logistischen Hörbuchs entstand. Diese könne man den Lehrgangsteilnehmenden bereits im Vorfeld zur Verfügung stellen, so die Vorstellung des Ausbilders. Fahrzeiten könnten beispielsweise effektiv genutzt werden. Moritzen sieht in den logistischen Hörbüchern die Chance, Lehrgänge zu straffen oder die gewonnene Zeit für praxisnahe Ausbildung vor Ort zu nutzen. An der LogSBw, der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis, hat das erste Hörbuch bereits eine Testphase durchlaufen. „Lernen und Lehren findet innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers statt“, betont Brigadegeneral Nannt. So wird auch diese Idee umgesetzt.
„Auch die anderen elf Ideen werden umgesetzt“, ergänzt Oberstleutnant Michael Seyda, Kommandeur der Lehrgruppe B und Leiter des Projektes Modernes Lernen an der Logistikschule. So wird es beispielsweise auch einen digitalen Unterrichtsraum geben, auf den man über das Internet zugreifen kann. Über ein Tablet haben die Trainingsteilnehmenden dort Zugriff auf alle Unterrichtsunterlagen und Lerninhalte. Der Wettbewerb hat einige innovative Ideen für die Ausbildung und das Lernen im digitalen Bereich hervorgebracht und so auch das Projekt Modernes Lernen ein Stück vorangetrieben.

Quelle:

  • Text: LogSBw Kathleen Riediger 
  • Fotos: LogSBw Petra Reiter
Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle

Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am Mercedes-Benz Arocs

Der Bereich Technik/Logistik Dezernat U am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme [Red: inzwischen umbenannt in Technische Schule des Heeres] führte von März bis August 2020, unter der Federführung des Dezernat S, eine Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz (MB) Arocs durch.

In Vorbereitung auf den Bedarfsfall BwFuhrPark-Service GmbH (BwFPS), im Rahmen der VJTF 2022 – 2024, sollten aus der TLU Erkenntnisse zur Einsatzreife gewonnen werden, um die danach ausgewählten Fahrzeuge für die militärischen LogKr der OrgBer im EinsR des Heeres eine begrenzte logistische Versorgbarkeit und Instandhaltbarkeit herzustellen.

Durch die BwFPS wurden 240 Fahzeuge vom Typ MB Arocs 2646 A 6×6 beschafft und zwischenzeitlich an die Truppe übergeben.
Der MB Arocs zählt zu den handelsüblichen LKW mit militärischer Sonderausstattung (hümS).
Aufbau und Einrüstungen im Fahrerhaus wurden – wie bei zahlreichen anderen hümS-Fahrzeugen – von der Firma Sonntag Transport und Technologie realisiert. Neben der Aufnahme für eine Drehringlafette, Tarnlicht, Funkvorrüstung und Waffenhalterungen, um nur einige zu nennen, erstreckt sich die Liste der Sonderausstattungen über zahlreiche Befähigungspakete bis hin zur Flecktarnlackierung.
Mit dem Wechselrahmen wird eine Aufnahme von 10ft und 15ft ISO Containern, 15ft Wechselpritsche sowie Kabine 2 FM ermöglicht.

Die Durchführung der TLU, unter den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie brachte einige Herausforderungen mit sich. So konnte die Personalunterstützung nicht in gewohnter Weise durchgängig erfolgen. Schulungen für das Prüf- und Lehrpersonal (der VI. u. IX. In) mussten in Teilen verschoben und angepasst werden. Auch die als Grundlage für die Untersuchungen erforderliche – finale Technische Dokumentation, wurde mit deutlicher Verspätung durch den Hersteller bereitgestellt. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen lagen die Voraussetzungen für die Untersuchungen erst Anfang August vollständig vor.
Da zum MB Arocs bisher kein vergleichbares Fahrzeug in Eigenbewirtschaftung eingeführt wurde, mussten im Rahmen der Untersuchungen umfangreiche logistische Informationen erarbeitet werden. So wurden zunächst die für den Einsatz erforderlichen Tätigkeiten ermittelt, Ersatzteile zugeordnet und die zur Arbeitsdurchführung erforderlichen Sonderwerkzeuge bestimmt. Im Weiteren wurden die Wartungsumfänge und die dazu erforderlichen Betriebs- und Betriebshilfsstoffe ermittelt.
Da die im Einsatz zu nutzenden NATO-Betriebsstoffe nicht in das Wartungssystem des Fahrzeuges eingegeben werden konnten, musste die Nutzung des Wartungssystems und der darauf aufbauenden herstellerseitigen Wartungsanleitung zunächst überprüft werden. Darüber hinaus fehlten jegliche Informationen zu leistungsabhängigen Wechselintervallen, ohne die eine Erarbeitung des zu erstellenden militärischen Fristenkonzeptes und der daraus abzuleiteten Wartungspläne nicht möglich gewesen wären. Durch die Einbindung des Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB), und dem intensiven Austausch mit dem Hersteller konnte auch diese Herausforderung gelöst und die TLU erfolgreich abgeschlossen werden.

In der abschließenden Bewertung, ist eine umfängliche Instandhaltung des MB Arocs durch militärische Kräfte in einem Bedarfsfall BwFPS, nach Umsetzung der im Rahmen der TLU gewonnenen Erkenntnisse und der bereits eingeleiteten Maßnahmen, möglich.

Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle
LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs bei der TLU in Aachen

Quelle:

Technische Schule des Heeres, StFw Heck-Karhausen (Text und Bild)

Rheinmetall und Thales von Lockheed Martin mit Ausbildungsleistungen für deutsch-französisches C-130J-Transportflugzeuggeschwader beauftragt

Thales und Rheinmetall sind mit der Zertifizierung des zukünftigen Trainingszentrums für die deutsch-französische C-130J-Transportflugzeugflotte beauftragt worden. Beide Unternehmen agieren bei dem Vorhaben als Unterauftragnehmer von Lockheed Martin, dem Hauptauftragnehmer für das deutsch-französische Ausbildungszentrum und Hersteller des Transportflugzeugs C-130J Super Hercules.

Gemäß des im März 2021 erteilten Auftrags werden Rheinmetall und Thales für die Zertifizierung der Ausbildungsorganisation Personal stellen und weitere Serviceleistungen erbringen. Die Qualifizierung des Ausbildungszentrums soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden, der Ausbildungsbetrieb noch 2024 aufgenommen werden. Anschließend könnte optional eine Betriebsphase folgen. Im Falle der Beauftragung der Betriebsphase würden Thales und Rheinmetall das Personal für das Management der Ausbildungseinrichtung, qualifizierte Ausbilder für das Training der Luftfahrzeugbesatzungen und der Bodencrews sowie Wartungspersonal zum Betrieb aller Ausbildungseinrichtungen stellen.

Das Trainingszentrum wird im französischen Evreux errichtet werden, dem Standort der 62. Escadre de Transport der französischen Armée de’l Air. Zu diesem Transportgeschwader gehören die französischen und deutschen C-130J Super Hercules-Flugzeuge. Das zugehörige Trainingszentrum soll als Approved Training Organisation (ATO) zertifiziert und betrieben werden, die Zertifizierung erfolgt durch die französische zivile Luftfahrtbehörde DGAC.

Das Vorhaben der deutsch-französischen Transportflugzeugflotte gehört zu den Schlüsselvorhaben im Bereich der Luftwaffe. Ab 2021 wollen Deutschland und Frankreich insgesamt zehn Flugzeuge des Typs C-130J Super Hercules im französischen Évreux gemeinsam betreiben. Vorgesehen sind gemeinsame Cockpitbesatzungen ebenso wie gemischte Teams am Boden. Frankreich hat insgesamt vier Super Hercules beschafft. Deutschland beteiligt sich mit sechs Maschinen an der gemeinsamen Staffel, die ab 2022 zulaufen. Diese sechs Flugzeuge werden die Transall C-160 ersetzen.

Rheinmetall und Thales kooperieren im Bereich der deutsch-französischen Luftfahrzeugbesatzungs-ausbildung bereits sehr erfolgreich. So betreiben sie die ARGE Tiger Aircrew Training Means, die für die Ausbildung der deutschen und französischen Crews des Kampfhubschraubers Tiger zuständig ist.

 

Quelle:

Text und Bild: Rheinmetall AG

Rheinmetall AG – Aktives Schutzsystem für Lynx-Schützenpanzer

Marktdurchbruch für neues StrikeShield von Rheinmetall – 140 MioEUR-Auftrag aus Ungarn

Die 209 neuen Schützenpanzer Lynx, welche die ungarische Regierung von Rheinmetall beschafft, werden mit Rheinmetalls StrikeShield Hard-Kill Active Protection System (APS) ausgerüstet. Ungarn ist damit der neueste Kunde dieser innovativen Technologie, welche bereits seit 2006 Teil des Rheinmetall Technologieportfolios ist. StrikeShield wird von der Rheinmetall Protection Systems GmbH entwickelt, produziert und geliefert. Das Auftragsvolumen liegt bei über 140 MioEUR. Ein wesentlicher Grund für die Beschaffung des StrikeShield-Systems ist die Bereitschaft des NATO-Mitglieds, sich an herausfordernden Einsätzen zu beteiligen, in denen die eigenen Kräfte den Bedrohungen moderner Panzerabwehrwaffen ausgesetzt sind.

StrikeShield ist die dritte und neueste Generation der Rheinmetall Active Defence System (ADS) Technologie, einer speziellen Variante eines Hard-Kill APS-Systems. Das ADS ist dabei ein verteiltes System, wobei die Sensoren und Gegenmaßnahmen in die Kontur und Architektur des gesamten Fahrzeuges integriert sind. Neben weiteren Vorteilen hebt sich StrikeShield vom Wettbewerb durch die geringsten Emissionen im elektromagnetischen Spektrum sowie die schnellste, sicherste und verlässlichste Reaktionsgeschwindigkeit bei Hinterhalts- oder Multi-Hit Szenarien ab. Das Fahrzeug ist somit gegen ungelenkte und gelenkte Hohlladungsbedrohungen geschützt, da anfliegende Projektile vor dem Auftreffen auf das Fahrzeug neutralisiert werden.

Das StrikeShield APS wird direkt in hybride Schutzmodule des Lynx integriert. Das Fahrzeug erhält anstelle konventioneller, passiver Zusatzpanzerungsmodule speziell ausgelegte Passivschutzlösungen, in die die Komponenten des APS vollständig zwischen der Wanne und Außenhülle des Fahrzeugs integriert sind.

„Wir sehen in der Anwendung unseres einzigartigen Hybridschutz-Designs enorme Vorteile“, so Dr. Manfred Salk, CEO der Rheinmetall Protection Systems GmbH. „Die Bedrohungen, gegen die klassischer Passivschutz ausgelegt wird, sind standardisiert und etabliert. Hybride Designs unterscheiden sich davon. Sie erlauben es uns, mit neuen Bedrohungen und daraus resultierenden Effekten besser umgehen zu können. Hierzu gehört beispielsweise die Residualenergie zerstörter Raketen, welche auf die Fahrzeughülle treffen und deflagrieren. Die Kombination von passiven und aktiven Schutztechnologien zu hybriden Schutzlösungen ermöglicht unseren Kunden einzigartige Vorteile hinsichtlich der Schutzleistung, aber auch hinsichtlich Gewichts- und Kosteneffizienz.“

Rheinmetall Protection Systems GmbH wurde 2019 gegründet und ist Rheinmetalls Center of Excellence für Schutztechnologien. Kern der Produktstrategie ist die Hybridisierung von Schutzlösungen, welche bessere, leichtere und günstigere Schutzlösungen für gepanzerte Fahrzeuge ermöglichen.

 

Quelle:

Text und Bild: RHEINMETALL AG

Das HIL-Werk in Doberlug-Kirchhain wird Kompetenzzentrum „Rad“

Bereits heute ist das Heeresinstandsetzungslogistik (HIL)-Werk in Doberlug-Kirchhain auf Radfahrzeuge spezialisiert. Nun soll hier das neue Kompetenzzentrum „Rad“ aufgebaut werden, kündigte Verteidigungsministerin  Annegret Kramp-Karrenbauer an. Bis zu 140 neue Arbeitsplätze können so in Doberlug-Kirchhain geschaffen werden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat zusammen mit dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Bürgermeister Bodo Broszinski eine Absichtserklärung über den Aufbau eines Kompetenzzentrums „Rad“ am Standort Doberlug-Kirchhain unterzeichnet. Darin werden die bis 2031 geplanten Investitionsmaßnahmen umrissen und das Bekenntnis der Bundeswehr zum Standort und zur Region bekräftigt.

Die Erklärung schafft die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden des Landes und der Kommune. „Heute ist ein guter Tag für uns als Bundeswehr, für die hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HIL-Werks in Doberlug-Kirchhain und für die gesamte Region der Lausitz. Wir als Bundeswehr werden kräftig mit über 40 Millionen Euro in das Werk investieren, für eine zukunftsfähige und moderne Infrastruktur. Wir werden die bestehenden Arbeitsplätze sichern und in die Fortbildung unserer Belegschaft investieren. Und wir werden bis zu 140 neue qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.“ Nur gemeinsam könnten die am Standort notwendigen Infrastrukturmaßnahmen schnell und reibungslos umgesetzt werden.

Mehr Arbeitsplätze für die Region

Aktuell arbeiten rund 270 Menschen im HIL-Werk Doberlug-Kirchhain. Bis zu 140 neue Arbeitsplätze sollen hinzukommen. Damit hilft die Bundeswehr zugleich, die Folgen des Strukturwandels in der Lausitzer Region abzufedern. Auch der Aufbau von Kooperationen mit der Industrie ist geplant.

„Die Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am HIL-Werk in Doberlug-Kirchhain und eine qualifizierte Ausbildung – das sind die Schwerpunkte der Zukunft an diesem Standort“, stellte die Ministerin fest. Diese Themen würden einen zentralen Anteil der aktuellen strategischen Überlegungen bilden. „Jeder und jede Einzelne von Ihnen ist mit seiner Erfahrung, dem Know-How und der Tatkraft auf dem eingeschlagenen Weg unverzichtbar“, so Kramp-Karrenbauer weiter.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden weiter beschäftigt und seien aufgefordert, sich aktiv einzubringen. Die Ministerin betonte, bei  der Erarbeitung der neuen Unternehmensstrategie und dem weiteren Vorgehen auf größtmögliche Transparenz zu setzen.

Beschäftigte blicken optimistisch in die ZukunftKramp-Karrenbauer suchte bei einem Werksrundgang das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Viel Aufmerksamkeit widmete sie auch den Auszubildenden. „Ich wünsche mir, dass die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr und die HIL GmbH künftig noch stärker zusammenarbeiten und Synergieeffekte allen zu Gute kommen“, so die Ministerin. Qualifiziertes Personal sei der Schlüssel zum Erfolg. Die Auszubildenden der Bundeswehr freuten sich über das Interesse und den Zuspruch der Ministerin. Das Potential in der Region ist vorhanden. Derzeit kommen auf 14 Ausbildungsplätze etwa 190 Bewerberinnen und Bewerber.

„Wir finden es sehr gut, dass hier zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden und wir hier in der Region einen Ausbildungsplatz erhalten“, sagte Felina Heuchert, Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Ihr Ausbildungsleiter Olaf Kleinpaul fügte hinzu: „Wir als Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in Kooperation mit der HIL GmbH könnten unsere Nachwuchsgewinnung noch deutlich ausbauen.“ Die Ausbildungswerkstatt arbeitet ausgesprochen erfolgreich. Seit ihrer Entstehung 1991 haben alle zur Prüfung vorgestellten Azubis bestanden. 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen wurden in die Bundeswehr übernommen.

Auf der Probefahrtstrecke überzeugte sich die Ministerin im Anschluss schließlich von der Qualität der geleisteten Arbeit. Am Beispiel eines Dingos und eines TPZ Fuchs zeigten die Mitarbeitenden, wie sie die Einsatzfähigkeit der Radfahrzeuge prüfen.

Neue Gebäude für Doberlug-Kirchhain

In den kommenden zehn Jahren soll viel gebaut werden im HIL-Werk Doberlug-Kirchhain. Dabei soll das Werk in westlicher Richtung erweitert werden. Im Mittelpunkt steht der Bau einer neuen Instandsetzungshalle. Geplant sind außerdem eine neue Wasch- und eine neue Strahlhalle. Daneben sollen ein neuer Motorenprüfstand, eine Erweiterung der Probefahrtstrecke, die Errichtung eines Sozialgebäudes für mehr Personal und Abstellflächen für die Fahrzeuge entstehen. Die Mechanikwerkstatt und das Materialwirtschaftsgebäude sollen umfassend saniert werden. Bereits genehmigt ist der Neubau des Wachgebäudes.

Mit der Landesregierung des Landes Brandenburg, dem Kreis Elbe-Elster und der Stadt Doberlug-Kirchhain haben wir bei den Bauvorhaben starke Partner an unserer Seite, die ihre Expertise für den gemeinsamen Erfolg einbringen werden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer

Das HIL-Werk Doberlug-Kirchhain wird so in den kommenden Jahren zukunftsfähig aufgestellt. Der Ausbau unterstreicht die konsequente Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Durch mehr eigenes Know-How erhöht die Bundeswehr ihre Resilienz und steigert die Einsatzbereitschaft.

Text und Bild:
https://www.bmvg.de

Ausbildung an der Logistikschule der Bundeswehr, mit dem „Bison“ SGeBAF

Der „Bison“ ist ein schweres geschütztes Berge- und Abschleppfahrzeug (SGeBAF).

Sein Bedienerlehrgang findet seit Einführung in der Bundeswehr an der LogSBw statt.

Die Drehzahl des über 500 PS starken V8 Turbodiesels erhöht sich merklich, als es darangeht, die Reserven des on-board Luftkompressors zu nutzen. Oberstabsgefreiter Peter Dreßel legt die Handbedienung zur Steuerung der hydraulischen Abschleppbrille zur Seite und positioniert die sogenannten Abschleppadapter gemeinsam mit Hauptfeldwebel Stefan Geiger unter einem Schadfahrzeug. Es gilt, einen über 10 Tonnen schweren LKW, ein vierachsiger Lastwagen der Bundeswehr, am Fahrgestell anzuheben, um ihn zu bergen und abzuschleppen.

Kein gewöhnliches Abschleppfahrzeug

Der 35 Tonnen schwere „Bison“ ist kein behaartes Tier in der Prärie, sondern ein geschütztes Fahrzeug der Bundeswehr. Dieses, besonders geländegängige Fahrzeug, auf Basis des zivilen Mercedes Actros 4151 8×8, gibt es insgesamt 12 mal in der Bundeswehr. Ursprünglich zur Bergung des 2011 in Dienst gestellten gepanzerten Transport-Kraftfahrzeug, kurz GTK Boxer, kann der vielseitige Bison zur Bergung fast aller im Einsatz befindlichen Fahrzeuge genutzt werden. Diese Fähigkeit steigert die Resilienz der Soldatinnen und Soldaten im Einsatzgebiet. Mit dem „Bison“ kann die Bundeswehr selbstständig und schnell ausgefallene Fahrzeuge bergen und instand setzen, ohne Ressourcen und Fahrzeuge von Bündnispartnern beanspruchen zu müssen. Von diesem Mehrwert profitieren auch andere Koalitionspartner im Einsatz.

Die Besatzung von zwei Soldaten muss vor allem im Umgang mit der sogenannten Abschleppbrille, einem ausfahrbaren Haken, der sich auf fast alle Fahrzeuge der Bundeswehr adaptieren lässt, in Kombination mit der Nutzung des Krans geschult werden.

Der Betrieb des Fahrzeugs unterscheidet sich kaum von dem eines zivilen Mercedes Actros. Die 500 PS werden über eine 16 Gang Schaltung an die 8 angetriebenen Räder, bzw. die 4 Antriebsachsen übertragen. Allerdings deuten schon die hydraulisch betriebenen Türen auf den besonderen Schutz der Fahrerkabine vor Beschuss und Sprengfallen hin.

Multinationaler Einsatz

Muss man bei einigen zivilen Fahrzeugen manchmal nach dem Reserverad suchen. Beim Bison ist es gut sichtbar auf dem „Abschlepphaken“ platziert. Ein Wechsel des mehreren hundert Kilogramm schweren Rades ist auch Teil der Ausbildung an der Logistikschule der Bundeswehr, einer Ausbildungsstätte der Streitkräftebasis.

Falls sich das SGeBAF doch einmal festfahren sollte, ermöglichen zusätzliche Bergeösen an der Front die Unterstützung durch einen Bergepanzer. Auch dieses Manöver muss geübt werden. Neben den Ösen gibt es an der Front und am Heck jeweils eine Seilwinde am Fahrzeug. In der Regel werden die zu bergenden Fahrzeuge aber über die Abschleppbrille, mit entsprechenden Adaptern, abgeschleppt. Der Einsatz dieser Abschleppbrille ist ein Ausbildungsschwerpunkt. An unterschiedlichen Fahrzeugen von kleinen Geländewagen, wie einem WOLF, bis zu schweren Lastwagen, beispielsweise einem MULTI, wird geübt. Mit verschiedenen Adaptern, die nach der NATO-Norm ausgelegt sind, können auch Fahrzeuge anderer NATO-Partner „an den Haken“ genommen werden.

Kürzere Ausbildungsdauer während Corona

„Im Einsatzgebiet sind die Kameraden vor Ort die Spezialisten, auf die sich alle verlassen müssen. Dort ist kein Ausbilder mehr im Hintergrund, der mit nützlichen Hinweisen unterstützen kann“ – so Stabsfeldwebel Christian Biernoth, BISON-Ausbilder an der LogSBw. Die anspruchsvolle Bedienerausbildung des Bisons wird während der Corona-Pandemie von üblichen sechs auf fünf Wochen gekürzt. „Die verkürzte Ausbildungszeit macht diesen Lehrgang noch anspruchsvoller, aber die Teilnehmenden bringen viel eigenes Interesse mit und fordern uns Ausbilder. Das macht Spaß“, sagt Stabsfeldwebel Christian Biernoth.

Text: LogSBw Brian Melzer        Foto(s): LogSBw Brian Melzer

Rheinmetalls Kodiak wird neuer Pionierpanzer der Bundeswehr

Auftragswert rund 295 MioEUR

Rheinmetall hat mit seinem Pionierpanzer Kodiak einen weiteren bedeutenden Erfolg erzielt. Das Unternehmen ist von der Bundeswehr mit der Lieferung der neuen Gepanzerten Pioniermaschine beauftragt worden. Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hatte am 14. April 2021 eine entsprechende Vorlage gebilligt. Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat jetzt mit Rheinmetall einen entsprechenden Vertrag über die Herstellung und Lieferung von insgesamt 44 Pionierpanzern im Wert von rund 295 MioEUR brutto geschlossen. Das erste System soll 2023 zulaufen, bis 2029 soll der Auftrag abgeschlossen werden. Der Vertrag umfasst zudem einige zur Inbetriebnahme und Nutzung erforderliche Zusatzleistungen für Ausbildung und Logistik, wie z.B. Ausbildungslehrgänge und -mittel, Dokumentation, Mess-und Prüfmittel, Ersatzteilerstbedarf und Sonderwerkzeuge.

Rheinmetall Kodiak – ein echter Pionier

Der Pionierpanzer 3 Kodiak ist ein speziell für die Bedürfnisse moderner Pionierkräfte entwickelter Pionierpanzer auf Leopard-2-Basis.Weltweit befinden sich gegenwärtig über 40 Pionierpanzer Kodiak in der Schweiz, Schweden, den Niederlanden und Singapur in Nutzung. Neben der Bundeswehr haben auch weitere europäische und NATO-Partner Interesse bekundet. Die Schweiz, Schweden, die Niederlande sowie Singapur verstärken ihre Kampfpanzer Leopard 2-Flotten zudem mit dem Bergepanzer 3 Büffel – seinem ebenfalls von Rheinmetall entwickelten Waffenbruder aus der Leopard 2-basierten Fahrzeugfamilie.

Das gut ausbalancierte Fahrgestell mit dem 1.100 kW starken Antriebspaket auf Stand des Leopard 2A7V bietet eine hervorragende Mobilität. Mit seiner guten Geländegängigkeit kann der Kodiak den heutigen hochmobilen Gefechtsverbänden uneingeschränkt folgen. Das neu entwickelte Schutzpaket macht ihn zu einem der sichersten Systeme seiner Art.

Herausragendes Merkmal des Kodiak ist der in der Mitte der Fahrzeugfront positionierte dreiteilige Baggerarm. Dieses Mittelarmkonzept bietet den Vorteil, dass die Besatzung bei Baggerarbeiten den besseren Überblick behalten kann und das Fahrzeug auch in Engstellen einsetzbar ist. Weiterhin ermöglicht es einen maximalen Arbeitsbereich bei minimaler Abhängigkeit der Fahrzeugausrichtung. Dies vereinfacht und verkürzt den Einsatz und trägt so zum Schutz und zur Sicherheit der Soldaten bei. Der leistungsstarke Knickarmbagger lässt sich darüber hinaus auch zum Anheben und Versetzen von Lasten einsetzen. Zudem steht eine Vielzahl weiterer unter Schutz wechselbarer Werkzeuge zur Verfügung.

Der Kodiak verfügt weiterhin über ein Räumschild mit Schnitt- und Neigungswinkelverstellung. Sämtliche Wechselwerkzeuge lassen sich bei Bedarf auf Multi-Hakenlift-Wechselpaletten verlasten, die auch bei der Bundeswehr standardmäßig im Einsatz sind.

Die vielseitig einsetzbare Windenanlage im Frontbereich des Fahrzeugs ist mit zwei unabhängig voneinander nutzbaren -Spillwinden ausgestattet. Sie ermöglichen im Einsatz höchste Flexibilität bei absoluter Zuverlässigkeit. Die vergleichsweise leichten Windenseile können schnell und ohne zusätzliche Hilfsmittel oder Werkzeuge von einem Soldaten an ein Objekt herangeführt werden, wodurch der Aufenthalt außerhalb des hoch geschützten Fahrzeugs minimiert wird.

Sechs Kameras an Baggeranlage, Räumschild und an Front- und Heckseite unterstützen die aus drei Soldaten bestehende Besatzung bei der Fahrt und bei der Erfüllung pioniertechnischer Aufgaben bei Tag und bei eingeschränkter Sicht. Jedes Besatzungsmitglied kann sich jederzeit das für ihn wichtige Kamerabild auf seinem Monitor anzeigen lassen. Die Kameras erlauben es, den Werkzeugwechsel und alle pionierspezifischen Aufgaben unter Panzerschutz durchzuführen. Ein Hilfsaggregat zur Energieerzeugung (Auxiliary Power Unit) liefert bei Bedarf die elektrische Energie, ohne dass der Hauptmotor in Betrieb ist, und versorgt zugleich die Kampfraumkühl- und Heizanlage.

Für den Selbstschutz verfügt der Kodiak über eine Nebelmittelwurfanlage im Kaliber 76mm auf dem neuesten Stand der Technik sowie über die von Rheinmetall entwickelte fernbedienbare Waffenstation „Natter“. Die Waffenstation kann wahlweise mit einem Maschinengewehr im Kaliber 7,62 mm x 51 oder 12,7 mm x 99 (.50 BMG) ausgerüstet werden oder eine 40mm-Granatmaschinenwaffe aufnehmen.

Der Kodiak eignet sich neben seiner originären Funktion als Haupteinsatzsystem der Panzerpioniere natürlich auch für Einsätze im Rahmen der Katastrophenhilfe. Im Frühsommer 2020 setzten die niederländischen Streitkräfte den Pionierpanzer Kodiak, gemeinsam mit Bergepanzer 3 Büffel zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden im deutsch-niederländischen Grenzgebiet ein.

 

Quelle:

Rheinmetall AG (Text und Bild)