Gemeinsames Bauprogramm von Bundeswehr und Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) – nicht kleckern, klotzen!

Der infrastrukturelle Bedarf der Bundeswehr ist enorm. Um diesen zu decken, ohne die Bauverwaltungen des Bundes und der Länder zu überlasten, müssen neue Wege beschritten werden.

Ein Meilenstein stellt dabei das Pilotprojekt „Bundeswehr-Bauprogramm Unterkünfte“ (BwBauProgU) dar. Dabei handelt es sich um eine Kooperation zwischen der BImA und der Bundeswehr zum Bau von bundesweit 76 Unterkunftsgebäuden für Soldatinnen und Soldaten bis zum Jahr 2031.

Der Auftakt der Planungsphase und der damit verbundene offizielle Startschuss dieser Kooperation wurde am 25. Juni 2025 in der General-Steinhoff-Kaserne in Berlin feierlich begangen.

Mit dem Pilotprojekt sollen weitere ca. 7.150 moderne Unterkunftsstuben geschaffen werden.

Das BwBauProgU profitiert von den zuvor in Zusammenarbeit des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) mit der zuständigen Leitstelle der Landesbauverwaltung Hessen erstellten Grundlagendokumenten. Hierzu zählen vor allem die neuen verbindlichen Planungsvorgaben für Unterkünfte und deren Standardisierung. Künftig wird es vier Gebäudegrößen geben, die als bundesweite, einheitliche Grundlage für sämtliche Neubauten zur Anwendung gebracht werden. Mit der Einführung dieser vier Standard-Typengebäude wird ein wesentlicher Grundstein für das BwBauProgU unter Nutzung der Möglichkeiten von größtmöglicher industrieller Vorfertigung gelegt.

Die BImA ist dabei als Eigentümerin aller Grundstücke sowie Gebäude des Bundes ein idealer Partner, um Bauprojekte für die Bundeswehr zu realisieren.

Beim Bau dieser Unterkünfte spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Es geht darum, der Bundeswehr schnellstmöglich zukunftsfähige und moderne Unterkünfte bereitzustellen – seriell, modular, flexibel und erweiterbar.

Um eine zügige Umsetzung des Programms mit Baubeginnen schon 2026 zu erreichen, waren umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen durch das BAIUDBw notwendig. So konnte nach einer Einzelbetrachtung aller Kasernen und deren Bewertung auf Realisierbarkeit im Rahmen des Programms bereits im Dezember 2024 die Billigung des Bundesministeriums der Finanzen eingeholt werden.

Die erfolgten Genehmigungen bildeten die Grundlage für vertiefende Untersuchungen der geplanten Unterkunftsgebäude durch das BAIUDBw. Seit Mai dieses Jahrs sind in diese weiterführenden Bauplanungen vor Ort die BImA und deren Programmbeteiligte eingebunden. Noch in diesem Jahr sollen erste Arbeiten zur Baufeldherrichtung eingeleitet werden.

Gruppenbild der Projektverantwortlichen u.a. mit Dr. Alexander Götz (1. Reihe, 7. von rechts), Abteilungsleiter im BMVg, und Prof. Dr. Alexander von Erdély (1. Reihe, 8. von rechts), Sprecher des Vorstandes der BImA.

Durch die umfangreiche Unterstützung der BImA können die Landesbauverwaltungen den Fokus auf weitere, wichtige Infrastrukturvorhaben legen – von Munitionslagern über Flugplätze und Wartungs- und Ausbildungshallen bis hin zu Energie- und Versorgungseinrichtungen.

Dr. Alexander Götz, Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen im Bundesministerium der Verteidigung, unterstreicht: „Wir müssen schneller und effizienter bei Bauvorhaben werden. Dazu gehört, dass wir uns, wo immer möglich, von individuellen Baulösungen verabschieden. Einmal planen, mehrfach und bundesweit bauen. Zusätzlich sind neue Wege bei der Realisierung notwendig, weshalb ich sehr froh über die Kooperation mit der BImA bin – eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten“.

Prof. Dr. Alexander von Erdély, als Sprecher des Vorstands der BImA ergänzt: „Mit der Umsetzung serieller Bauprogramme haben wir in der BImA bereits viel Expertise. Dabei setzen wir auf ein Höchstmaß an Arbeitsteilung und auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg. Mit dem ebenfalls vereinbarten Bau von 500 Aufdach-Photovoltaikanlagen und 18.500 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge für die Bundeswehr legen wir dabei auch einen gemeinsamen Schwerpunkt in Sachen Klimaschutz.“

Quelle: PIZIUD Bildrechte: Bundeswehr/Marius Vu

Deutsche Marine und Fraunhofer EMI unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für eine strategische Zukunft

Am 22. Juni 2025 unterzeichneten der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack und das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), vertreten durch Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Stefan Hiermaier eine Kooperationsvereinbarung.

Risiken und Bedrohungen auf See und Unterwasser stellen in Verbindung mit immer schnelleren Technologiezyklen eine rasant zunehmende Herausforderung dar. Daher treibt die Deutsche Marine den Aufbau eines Innovationsökosystems voran, das neben Dienststellen der Bundeswehr unter anderem auch akademische Einrichtungen sowie Institutionen für die Forschung und Technologieentwicklung einbezieht.

Vor diesem Hintergrund beabsichtigen das Marinekommando und das Fraunhofer EMI zukünftig einen engen wissenschaftlich-fachlichen Austausch und gegebenenfalls auch die Initiierung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu relevanten Fragestellungen der Deutschen Marine im Themenfeld „Wirkung, Schutz und Kurzzeitdynamik im Kontext unterschiedlicher Bedrohungsszenarien“.

Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Marine und dem Fraunhofer EMI dient insbesondere auch dem Informationsaustausch zur Nutzung innovativer Technologien mit Relevanz für die Marine sowie der Erprobung von Funktionsdemonstratoren und bei der Bearbeitung von Projekten in den oben genannten Themengebieten. Die Kooperation umfasst ebenfalls die Begleitung von Übungen oder praktischen Erprobungen.

Hintergrundinformation:

Das Fraunhofer EMI wurde 1959 gegründet und untersucht hoch-dynamische Prozesse einschließlich Kollisions- und Impakt-Phänomene sowie die Physik der Explosionswirkung. Im Institut werden Sicherheitskonzepte in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit & Resilienz, Automotive, Raumfahrt und Luftfahrt erforscht. Leichtbaustrukturen unter dynamischen Lasten gehören genauso zum Spektrum wie die Entwicklung neuer satelliten-gestützter Plattformen zur Erdbeobachtung, maßgeschneiderte Lösungen für Messtechnik und Sensorik sowie anwenderorientierte Software-Entwicklung.

Quelle: PIZ Marine/Bildrechte: Bundeswehr

Das Landeskommando der Bundeswehr in Hessen und die Lufthansa Group vereinbaren Partnerschaft für Heimatschutz und Gesamtverteidigung

  • Die Partnerschaft steht für das gesamtgesellschaftliche Engagement für Sicherheit und Gesamtverteidigung.
  • Die Lufthansa Group und das Landeskommando Hessen unterstreichen die Notwendigkeit eines strukturierten Sicherheitsdialoges aller privatwirtschaftlicher und öffentlicher Akteure.

Das Landeskommando Hessen hat am 4. Juni eine Partnerschaft mit der Lufthansa Group vereinbart. Die Lufthansa Group unterstützt dabei Mitarbeitende, die sich für den Reservistendienst im Heimatschutz entscheiden – unter anderem durch eine mögliche Freistellung für Aus- und Fortbildung in der Reserve.

Michael Niggemann, Vorstandsmitglied der Deutschen Lufthansa AG und verantwortlich für die Bereiche Personal & Recht, nahm die Partnerschaftsurkunde von Brigadegeneral Holger Radmann, Kommandeur des Landeskommandos Hessen, entgegen.

„Wir freuen uns, als neuer Partner für den Heimatschutz einen aktiven Beitrag zur Sicherheitsarchitektur Deutschlands zu leisten. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und im Zeichen der oft zitierten ‚Zeitenwende‘ ist es uns ein besonderes Anliegen, unsere Mitarbeitenden für die Bedeutung des Heimatschutzes zu sensibilisieren“, so Niggemann.

Brigadegeneral Radmann sagte: „Gerade als Jagdflieger der Luftwaffe freue ich mich besonders, heute diese Partnerschaft mit der Lufthansa AG einzugehen, einem der größten und bekanntesten Arbeitgeber unseres Landes.“

Die Lufthansa Group informiert künftig ihre Mitarbeitenden gezielt über das Angebot und arbeitet dabei eng mit dem Landeskommando Hessen zusammen. Der Reservistendienst steht grundsätzlich allen Mitarbeitenden der Lufthansa Group mit deutschem Pass offen. Ob eine Freistellung erfolgen kann, wird jeweils individuell geprüft. Durch die große Anzahl an Lufthansa-Group-Mitarbeitenden im Rhein-Main-Gebiet wird insbesondere der Heimatschutz in Hessen unterstützt.

Damit wird die Lufthansa Group der 350. hessische Arbeitgeber, der sich zur Partnerschaft Heimatschutz mit dem Landeskommando bekennt.

Hintergrundinfo: 3.200 Freiwillige haben sich schon für den Heimatschutz in Hessen gemeldet. Zu ihren Aufgaben gehören der Schutz kritischer, verteidigungswichtiger Infrastruktur, die Sicherung von Transportwegen sowie die regionale Hilfeleistung bei Katastrophenlagen.

Quelle: Landeskommando Hessen/Bildrechte: Lufthansa Group/Fotograf Oliver Roesler

Vorstand NORDWEST in BURG zu Besuch, Information zum BB e.V. und der Kameradschaft NORDWEST

Die letzte Vorstandssitzung Kameradschaft NORDWEST wurde gemäß Vorschlag durch den Vorsitzenden Oberst Christoph Schladt, im Standort BURG in der Clausewitz Kaserne am 26./27. Mai 2025 durchgeführt. Mit fünf Vorstandsmitgliedern war die Sitzung wieder gut besucht und beschlussfähig.

Vorstand NORDWEST:

Oberst a.D. Guntar Bischoff, Oberstlt Michael Janczyk, Oberst Christoph Schladt, Oberstlt Norman Willared, nicht im Bild Hptm Sascha Mohmeyer

Es wurden sechs Tagesordnungspunkte besprochen, Schwerpunkt bildete die Vorbereitung des „Tages der Bundeswehr“ am 28. Juni in GARLSTEDT an der LogSBw. Hier wird der Blaue Bund e.V. durch die K NORDWEST mit einem Werbestand vor dem Gebäude 396 (Lehrsaalgebäude) vertreten. In der Zeit von 09:00 bis 17:00 Uhr werden Mitglieder der Kameradschaft den Stand betreiben und für Gespräche bereit sein.

Ein weiterer Höhepunkt des Kalenderjahres 2025 bildet die Mitglieder- und Informationsveranstaltung am 06. / 07. November ebenfalls an der LogSBw in GARLSTEDT. Die Eckpunkte der Veranstaltung, wie Unterkünfte, Veranstaltungssaal HvT – Saal und Niedersachsen Saal sind reserviert. Weitere Absprachen erfolgen im August/September. Das Programm befindet sich in der Entwurfsfassung und wird am 16. Juni auf der Bundesvorstandssitzung finalisiert.

Im Anschluss an der Vorstandssitzung, führten wir eine Informationsveranstaltung für Unteroffiziere m.P. und Offizieren des Standortes BURG über den Blauen Bund e.V. und deren Kameradschaften durch. Teilnehmer des Regimentstabes LogRgt 1 und aus dem LogBtl 171, 161 waren dazu sehr zahlreich (45 Personen) erschienen.

 

Nach Vortragsende wurde noch sehr zahlreich in einer sehr guten Atmosphäre diskutiert und Gedanken zum Blauen Bund und der Logistik ausgetauscht.

Im positiven Ergebnis konnten sechs neue Mitglieder unter den Logistikern gewonnen werden. So können wir folgende neuen Mitglieder in der K NORDWEST begrüßen: OFR Patrick, Müller aus der 1./LogBtl 171, OStFw Olaf, Schulze aus dem LogBtl 171, Ltn Andre Fritz, Porschat aus der 5./ LogBtl 161, Hptm Roman, Kashtauer aus der 1./LogBtl 171 und Major Niklas, Addezi aus der 3./LogBtl 171. Über unsere WEB Seite des BB e.V. folgte noch am Abend Korvettenkapitän Jens, Wagener, wie er es versprochen hatte.

Ein besonderer Dank geht hier in Richtung des Bataillonskommandeurs Oberstlt Thorsten Fennel und dem Kommandeur des LogRgt 1, Oberst Christoph Schladt der es seinen Soldaten so zahlreich ermöglichte an dieser Veranstaltung teilzunehmen.

Das Clausewitz – Kasino Burg e.V. war dazu ein idealer Ort und wir wurden hervorragend bewirtet und betreut. Ein großes Dankeschön nochmals an das gesamte Personal.

Am zweiten Tag dem 27. Mai stand alles unter dem Zeichen von „Carl von Clausewitz“ einer der bedeutenden Persönlichkeiten der Stadt Burg und des Standortes (Clausewitz – Kaserne), nicht ohne Grund wurde in 2024 auch dem LogRgt 1 der Name Clausewitz zugesprochen.

In der Erinnerungsstätte gleichzeitig auch seinem Geburtshaus, erhielt der Vorstand NORDWEST einen interessanten Abriss über das Leben und Wirken des großen Militärtheoretikers. Unser Dank gilt hier ins besonderen den Referenten der Erinnerungsstätte Herr Hptm a.D. Romeo Stellmacher und Herrn Rolf Gödke. Mit viel Arrangement und Hingabe erzählten beide über den Lebenslauf Carl von Clausewitz und seinem militärischen Wirken und Einfluss auf die moderne Kriegslehre nicht nur in Deutschland.

     

„Mit seinem Buch „Vom Kriege“ schuf er neben der Bibel eines der meistgelesenen Bücher der Welt. Seiner Ehefrau Marie von Clausewitz geb. Brühl ist es zu verdanken, dass 1832 in Berlin seine Skripte geordnet und druckreif herausgegeben wurden. In zehn Büchern wird sein Hauptwerk „ Hinterlassene Werke des Generals von Clausewitz über Krieg und Kriegsführung erläutert durch die Geschichte der neueren Kriege“. Eine der Erstausgaben wird in der Erinnerungsstätte ausgestellt. Das Ehepaar Clausewitz beerdigt in Breslau, wurde 1971 in seine Geburtsstadt Burg überführt und auf dem Ostfriedhof zur letzten Ruhestätte gebettet“.

Ein Besuch der Stadt Burg mit Friedhof und Erinnerungsstätte kann weiter empfohlen werden.

Quellen: © Erinnerungsstätte Carl von Clausewitz, unter www.clausewitz-erinnerungsstätte –burg.de und

© Tourist-information Burg, www.touristinfo-burg.de

Autor: © Oberstlt a.D. Michael Janczyk Geschäftsführer NORDWEST

Fotos: © Hptm Sascha Mohmeyer Beisitzer NORDWEST

Über 20.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland militärisch ausgebildet

ST-C in Strausberg erreicht bedeutenden Meilenstein im Rahmen von EUMAM UA

Das Special Training Command (ST-C) der EU-Ausbildungsmission EU Military Assistance Mission in support of Ukraine (EUMAM UA) in Strausberg hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Seit Beginn der Mission im Herbst 2022 wurde durch Ausbildungspersonal aus insgesamt 11 Nationen über 20.000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte (AFU) auf deutschem Hoheitsgebiet in vielfältigen militärischen Fachgebieten aus- und weitergebildet.

Eine Mission für Frieden, Freiheit und Solidarität

Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt deren territoriale Integrität und hat ein ganzes Land in einen aufgezwungenen Krieg gestürzt. Die Bundeswehr beteiligt sich seit Oktober 2022 an der Ausbildungsmission EUMAM UA, um zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte beizutragen – für die Freiheit der Ukraine und den Frieden in Europa.

Ausbildung auf hohem Niveau – koordiniert aus Strausberg

Das ST-C in Strausberg koordiniert als multinationales Führungselement alle Ausbildungsaktivitäten von EUMAM UA in Deutschland. Der Fokus liegt auf einem realitätsnahen, einsatzorientierten Trainingskonzept. Angehörige der ukrainischen Streitkräfte werden sechs Tage pro Woche, je zwölf Stunden täglich, in Modulen wie beispielsweise Infanterietaktik, Räumen von Minen, Retten von Verwundeten und militärischer Führung geschult.

Unterwasserausbildung im Notfallmodul
Ukrainische Soldaten bereiten sich in Deutschland auf das Überleben
und den Notausstieg aus Luftfahrzeugen im Wasser vor.

Generalmajor Olaf Rohde, Kommandeur des ST-C, betont: „Die bestmögliche Ausbildung ukrainischer Soldaten ist ein entscheidender Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine – sie stärkt nicht nur militärische Fähigkeiten, son-dern auch das Vertrauen untereinander.“

Der Blick nach vorn: Ausbildung für Ausbilder

In den kommenden Monaten liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung ukrainischer Ausbilder und Führungskräfte, um die Fähigkeiten zur eigenständigen Schulung innerhalb der Ukraine zu stärken. „Diese Mission ist für uns mehr als ein Auftrag – sie ist ein Bekenntnis. Für die Freiheit der Ukraine, für den Frieden in Europa. Solange es erforderlich ist, werden wir die Ukraine unterstützen,“ so Generalmajor Rohde weiter.

HINTERGRUND: EUMAM UA

– Name: European Union Military Assistance Mission Ukraine (EUMAM UA)

– Start: Oktober 2022

– Ziel: Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit

– Fokus: Gefechtsausbildung, Führungstraining, Sanitätsdienstliche Unterstützung,

– ST-C Standort: Strausberg, Deutschland

– EU-weit ausgebildet: über 75.000 Soldaten bis Mai 2025

– Bisher durch Bundeswehr geschult: über 20.000 (Stand: Mai 2025)

Quelle: STC/Bildrechte: MN Special Training Command

Bundeswehr stärkt Drohnenabwehr: Fähigkeitserweiterung für ASUL beauftragt

Das Beschaffungsamt der Bundeswehr hat Hensoldt mit der funktionalen Erweiterung des Drohnenabwehrsystems ASUL (Abwehr-System kleine Unbemannte Luftfahrzeuge) beauftragt. Ziel ist es, auf Basis operationeller Erfahrungen und technischer Entwicklungen die Wirksamkeit des Systems weiter zu erhöhen und den Schutz der Einsatzkräfte signifikant zu verbessern.

ASUL ist Teil eines ganzheitlichen Ansatzes zur Luftverteidigung und ermöglicht durch seinen modularen Aufbau die Abwehr sogenannter „small Unmanned Aircraft Systems“ (sUAS). Das System kombiniert Radarsysteme und weitere Sensoren mit einem sich erweiternden Spektrum sogenannter Effektoren – so können sUAS in Echtzeit detektiert, klassifiziert, identifiziert und wirksam bekämpft werden.

Das System ASUL, Abwehrsystem unbemannte Luftfahrzeuge,
ist als stationäres System vor allem für den Feldlagerschutz konzipiert.

Bereits seit seiner Einführung im Jahr 2022 befindet sich ASUL in der Nutzung durch die Bundeswehr und hat sich bereits in einer Vielzahl von Missionen als wirksames System zur Drohnenabwehr bewährt. Aufbauend auf den dabei gewonnenen Erkenntnissen und aktuellen technologischen Entwicklungen wird ASUL nun zielgerichtet weiterentwickelt und noch besser an die operationellen Anforderungen der Truppe angepasst.

Dabei wird der modulare Systemansatz bestmöglich genutzt und Flexibilität in Art, Umfang und Leistung von Sensorik und Effektorik geschaffen. Weitere Erweiterungen sind bereits geplant.

Das Vorhaben stärkt die Fähigkeiten der Bundeswehr im Bereich Counter-UAS sowie die Reaktionsfähigkeit auf dynamische Bedrohungen im Luftraum und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten.

Quelle: PIZ AIN/Bildrechte: Bundeswehr

Besucherrekord bei Museen und historischen Sammlungen der Bundeswehr

Die Museen und militärhistorischen Sammlungen der Bundeswehr zählten im Jahr 2024 circa 830.000 Besucherinnen und Besucher – nach knapp 800.000 im Jahr davor. Circa 440.000 (2023: 406.000) davon besuchten eine militärhistorische Sammlung, eine Lehrsammlung oder eine regionale Ausstellung.

Neben dem Militärhistorischen Museum (MHMBw) in Dresden und Berlin-Gatow gibt es mehr als 110 Sammlungen mit Ausstellungen in den Dienststellen der Bundeswehr. Diese Sammlungen sind zusammen mit dem MHMBw im Museums- und Sammlungsverbund der Bundeswehr zusammengeschlossen. Mehr als 260.000 historische Objekte werden hier aufbewahrt und in Ausstellungen präsentiert: Gerät und Ausstattung vom Feldessbesteck bis zum Kampfflugzeug, Dokumente, Bild- und Filmmaterial zur Geschichte des Militärs und der Gesellschaft teils seit dem 19. Jahrhundert, vor allem jedoch seit der Gründung der Bundeswehr 1955 bis in die Gegenwart.

Das MHMBw ist das Leitmuseum: es berät die Sammlungen und bietet Weiterbildungen an. Zusammen mit dem ZMSBw (Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr) stellt es museums- und ausstellungsfachliche Expertise zur Verfügung. Dem ZMSBw obliegt die Aufgabe, die strategischen Vorgaben des Bundesministeriums der Verteidigung im Museums- und Sammlungswesen umzusetzen, zu kontrollieren und den Museums- und Sammlungsverbund zu steuern. Dies geschieht in engem Austausch mit den Sammlungsbeauftragten der Bereiche. Die Rekordzahl des letzten Jahres wurde in der jährlich stattfindenden Evaluierung des Museums- und Sammlungswesens der Bundeswehr durch das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr ermittelt. Dazu erhielten alle Einrichtungen einen umfangreichen Fragebogen.

Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr besuchen
das Militärhistorische Museum der Bundeswehr in Dresden.

Wissen, Tradition und Identifikation

Jede der 114 Sammlungen der Bundeswehr hat den Auftrag, die historisch-politische Bildung der zuständigen Dienststelle und der Bundeswehr zu unterstützen. Hinzu kommen Aufgaben bei der Ausbildung der Truppe, der Öffentlichkeitsarbeit sowie der Traditionsstiftung. Damit übernehmen die Museen und Sammlungen eine wichtige Funktion in der Persönlichkeitsbildung der Bundeswehr und für die Innere Führung. Darüber hinaus bieten sie den Verbänden und Dienststellen, von denen sie betrieben werden, Orte der Traditionspflege und unterstützen die Identifikation mit dem Auftrag und der Leistung der Truppe. Viele fungieren auch als Lern- und Erinnerungsorte und sind durch ihren repräsentativen Charakter eine Möglichkeit für die regionale Öffentlichkeit, einmal hinter den Kasernenzaun zu schauen.

Vor Ort und im Netz erreichbar

Seit Frühjahr 2024 sind sämtliche Sammlungen des Museums- und Sammlungswesens der Bundeswehr im Internet vertreten: Auf der interaktiven Sammlungslandkarte auf der Website des ZMSBw gibt es einen kurzen Überblick und Informationen über die Ausstellungen und Sammlungen. Die Museen und Sammlungen bieten dort Fotos, Kontaktdaten und Hinweise für Besuchsmöglichkeiten an.

Weitere Informationen finden Sie auf der Website des ZMSBw.

Quelle: Pressestelle ZMSBw/Bildrechte: Bundeswehr/Sebastian Wilke

Material kommt an: Sanitätskräfte erhalten neue Container zur Diagnostik und Behandlung

Nur 17 Monate nach Vertragsschluss hat das Beschaffungsamt der Bundeswehr gestern zwei neue, hochmoderne Sanitätscontainer vom Auftragnehmer übernommen, die über die Logistik des Sanitätsdienstes, nach den nun anstehenden Schulungen, schnellstmöglich an die Truppe ausgeliefert werden.

Insgesamt erhalten die Sanitätskräfte jeweils drei neue Container für Computertomographie (CT) und Röntgen, teilweise finanziert aus dem Sondervermögen. Die sechs neuen Container mit hochmodernem medizinischem Equipment ersetzen zukünftig veraltete Ausstattung und sollen alle noch bis Ende September 2025 zulaufen.

Material kommt an: Sanitätskräfte erhalten neue Container zur Diagnostik und Behandlung

Eine Grafik des Röntgen-Containers.
Aufgebaut wie eine Röntgenstation im Krankenhaus – mobil und von jedem Ort.
Weiter oben im Bild: Der CT-Container

Die Container sind Teil der sogenannten Modularen Sanitätseinrichtung, kurz MSE: eine mobile medizinische Behandlungseinrichtung der Bundeswehr, die im Wesentlichen auf einer Kombination von Sanitätszelten und ISO-Containern basiert. Die MSE ist das Haupteinsatzsystem der Sanität, gerade im Falle der Landes- und Bündnisverteidigung, und unterteilt sich in verschiedene Ebenen. Während in den ersten beiden Ebenen die allgemeine und notfallmedizinische Erstversorgung und Stabilisierung sowie die erste notfallchirurgische, internistische Erstversorgung von Verwundeten stattfindet, befindet sich in der dritten Ebene die klinische Akutversorgung im Einsatz – das Einsatzlazarett.

In dieser dritten Ebene kommen die Bildgebung und Radiologie zum Tragen – die Komponenten, die die neuen Container beinhalten. Sie spielen eine essentielle Rolle zur Diagnostik und Behandlung von verletzten Soldatinnen und Soldaten. Sollten sie nicht im Einsatz benötigt werden, können sie auch, beispielsweise bei Ausfall oder Wartung von Geräten, in den Krankenhäusern der Bundeswehr genutzt werden.

„Die enge Zusammenarbeit zwischen dem Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, der Herstellerfirma und den beteiligten Stellen im Beschaffungsamt hat das Projekt zum Erfolg geführt“, betonte der Projektleiter anlässlich der Übergabe. „Mit dem Zulauf der neuen, regenerierten Systeme erwarten wir eine spürbare Verbesserung der Einsatzbereitschaft des Sanitätsdienstes.“

Quelle: PIZ AIN/Bildrechte: Rheinmetall

Das Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr: Fachkommando des neuen Unterstützungsbereichs

Das Unterstützungskommando ist künftig die zentrale Steuerungsinstanz für die Gesundheitsversorgung sowie den Zentralen Sanitätsdienst in der Bundeswehr. Der Sanitätsdienst wurde mit Auf- und Unterstellung des Kommandos Gesundheitsversorgung der Bundeswehr zum 1. April 2025 Fachkommando des Unterstützungsbereichs. Es verfügt mit 24.000 Dienstposten über rund die Hälfte des Personals im Unterstützungsbereich.

Der Sanitätsdienst der Bundeswehr gewährleistet die Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in einem eigenständigen Gesundheitssystem. Dieses System umfasst neben der Patientenversorgung rund um die Uhr auch den Gesundheitsschutz und die Gesundheitsförderung, die Weiterentwicklung und Forschung sowie die Führung und Steuerung. Es spiegelt alle wesentlichen Elemente des zivilen Gesundheitssystems wider.

Kernelement der Patientenversorgung in militärischen Operationen bildet die Rettungskette. Sie beginnt mit der Selbst- und Kameradenhilfe am Ort der Verwundung, wird durch qualifizierte Behandlung fortgesetzt und endet in der abschließenden Behandlung sowie Rehabilitation in Deutschland.

Soldaten versorgen in einer Luftlanderettungsstation einen verwundeten Soldaten
in einer gestellten Szene während der Übung Kalter Sturm
auf dem Truppenübungsplatz Oberlausitz.

Das bundeswehrgemeinsame, flächendeckende Gesundheitssystem aus 255 regionalen Sanitätseinrichtungen, fünf Bundeswehrkrankenhäusern und sechs Instituten ist der wesentliche Träger der unentgeltlichen truppenärztlichen Versorgung und der Gesundheitsprävention in der Bundeswehr.

Die Gesundheit der Soldatinnen und Soldaten und aller anvertrauten Patientinnen und Patienten im In- und Ausland zu schützen, zu erhalten und wiederherzustellen, ist zentraler Auftrag. Auf diesem Auftrag basiert die Einsatzbereitschaft der gesamten Bundeswehr.

Das Motto des Sanitätsdienstes „Der Menschlichkeit verpflichtet“ bildet die Richtschnur für das Selbstverständnis der Angehörigen und bedingt das Handeln nach ethisch-moralischen Werten des demokratischen Rechtsstaates sowie des humanitären Völkerrechts.

Quelle: PIZ UstgKdoBw/Bildrechte: Bundeswehr/Mario Bähr

Armee in der Demokratie: Studie zu politischen Einstellungen in der Bundeswehr

Das Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) untersuchte erstmals in einer umfassenden Studie die politischen Einstellungen von Soldatinnen und Soldaten sowie zivilen Bundeswehrangehörigen. Die Studienergebnisse des Projekts „Armee in der Demokratie. Ausmaß, Ursachen und Wirkungen von politischem Extremismus in der Bundeswehr“ liegen nun vor.

Die Bundeswehr ist eine Armee in der Demokratie. Das Soldatengesetz verlangt von den Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr ein aktives Eintreten für die freiheitliche demokratische Grundordnung. Politischer Extremismus ist mit den gesetzlichen Vorgaben und normativen Ansprüchen der Bundeswehr unvereinbar. Im Juli 2020 wurde durch die damalige Bundesministerin der Verteidigung eine Studie zur „Armee in der Demokratie“ (AID) beauftragt. Die wissenschaftliche Studie war Teil eines durch die Arbeitsgruppe zum Kommando Spezialkräfte erarbeiteten Maßnahmenkatalogs und wurde in Verantwortung des Zentrums für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr durchgeführt.

Folgende Fragen standen im Mittelpunkt der Untersuchung: Wie hoch ist das Ausmaß und was sind die Ursachen extremistischer Einstellungen unter den Angehörigen der Bundeswehr? Wie wird mit politischem Extremismus in der Bundeswehr umgegangen? Wie ist das Verhältnis der Angehörigen der Bundeswehr zu Politik und Gesellschaft und welche Bedeutung hat Politik für das soldatische Selbstverständnis?

Wesentliche Ergebnisse

Eine große absolute Mehrheit der Soldatinnen und Soldaten und der zivilen Beschäftigten der Bundeswehr wird den Anforderungen an eine Armee (in) der Demokratie vollkommen gerecht. Weniger als ein Prozent der Angehörigen der Bundeswehr weisen konsistent rechtsextremistische Haltungen auf. Der Anteil von Personen mit konsistent rechtsextremen Einstellungen ist in der Bevölkerung mit über 5 Prozent deutlich höher.

Darüber hinaus zeigt die Studie, dass Personen mit rechtsextremistischen Einstellungen ein erhöhtes Interesse an einer Tätigkeit in der Bundeswehr zeigen. Dagegen sind nahezu alle Soldatinnen und Soldaten der Ansicht, dass politische Extremisten in der Bundeswehr nichts zu suchen haben. Zur Abwehr extremistischer Tendenzen ist es daher wesentlich, dass Personen mit einer Affinität zu rechtsextremistischen Einstellungen von vorneherein nicht in die Bundeswehr gelangen. Präventionsmaßnahmen, wie die Sicherheitsprüfung der Soldatinnen und Soldaten bei der Einstellung sowie die historische und politische Bildung, gegen Rechtsextremismus sind daher weiterzuführen und fortzuentwickeln.

Eid auf die Demokratie:
Feierliches Gelöbnis auf dem Paradeplatz des Bundesministeriums der Verteidigung in Berlin.
Bildrechte: Bundeswehr

Praktische Relevanz

Die AID-Studie liefert wichtige Erkenntnisse zu Ursachen und Wirkmechanismen von Extremismus. Die Bekämpfung von Extremismus im Sinne gelebter Null-Toleranz sollte unverändert höchste Priorität haben. Die Bekämpfung von Extremismus wird in der Bundeswehr durch verschiedene Instrumente gewährleistet, angefangen bei personalwirtschaftlichen Maßnahmen und Disziplinarmaßnahmen bis hin zu Sicherheitsüberprüfungen und organisatorischen Verbesserungen, wie der weiteren Ertüchtigung des Militärischen Abschirmdienstes (MAD) und der Truppendienstgerichte. Wichtige Instrumente der Extremismusprävention sind die Konzeption der Inneren Führung, die Traditionspflege und die Persönlichkeitsbildung in der Bundeswehr. Diese Maßnahmen und Instrumente sind sinnvoll und sollten mit unveränderter Intensität fortgeführt werden.

Wissenschaftliche Methode

Politische Einstellungen in der Bundeswehr wurden bislang nur ansatzweise empirisch erforscht. Zur Beantwortung der zentralen Forschungsfragen hat das ZMSBw drei Studienmodule eingesetzt:

  1. Schriftliche Befragung von zivilen und militärischen Angehörigen der Bundeswehr (Papier und Online) im November und Dezember 2022. Daran haben über 4.300 zivile und militärische Angehörige der Bundeswehr teilgenommen. Die Daten sind für alle Soldatinnen und Soldaten und Zivilbeschäftigten der Bundeswehr repräsentativ, aussagekräftig und belastbar.
  2. Eine repräsentative computergestützte persönliche Bevölkerungsbefragung zwischen September und November 2022 zu Vergleichszwecken. Das Markt- und Meinungsforschungsinstitut IPSOS befragte über 4.600 Personen. Die Erhebungsinstrumente in den Fragebögen der bundeswehrinternen Befragung und der Bevölkerungsbefragung waren soweit wie möglich identisch.
  3. Gruppendiskussionen mit Soldatinnen und Soldaten von 2021 bis 2022. Das ZMSBw führte insgesamt 18 Gruppendiskussionen mit jeweils drei bis acht Soldatinnen und Soldaten an acht Standorten der Bundeswehr durch. Die Diskussionsrunden wurden nach dem Ansatz der dokumentarischen Methode ausgewertet.

Autorinnen und Autoren

Verantwortlich für die Studie sind Dr. Markus Steinbrecher, Dr. Heiko Biehl und PD Dr. Nina Leonhard vom ZMSBw.

Umfassende Informationen mit Studien-Download auf der Website des ZMSBw.

Quelle: Pressestelle ZMSBw/Bildrechte: Bundeswehr