Im Krönungssaal des Aachener Rathauses

Ende Juni wurden erstmals in der Geschichte der Technischen Schule des Heeres im Krönungssaal des Aachener Rathauses über achtzig zukünftige militärische Führungskräfte befördert. Zudem erhielten die Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter ihre Offizierbriefe.

Oberst Stephan Kurjahn überreicht die Beförderungsurkunden

„Als Sie Ihren Diensteid geleistet haben, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, hatten wir bereits Krieg in Europa“, betonte Oberst Stephan Kurjahn, Kommandeur der Technischen Schule des Heeres und General der Heereslogistiktruppen.  „Dafür verdienen Sie höchsten Respekt und Anerkennung, nicht nur von ihren Vorgesetzten und der Bundeswehr, sondern auch von Politik und Gesellschaft.“

Quelle/Foto: Bundeswehr/TSH

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Rede des Bundesministers der Verteidigung, Boris Pistorius, zum Haushaltsgesetz 2025 vor dem Deutschen Bundestag am 9. Juli 2025 in Berlin:

Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Meine sehr geehrten Damen und Herren Kollegen!

Vor zwei Wochen habe ich gemeinsam mit dem Bundeskanzler und dem Außenminister am Nato-Gipfel in Den Haag teilgenommen. Dieses Treffen war weit mehr als ein Routinetreffen, weit mehr als ein normaler sicherheitspolitischer Austausch; es war ein historischer Meilenstein für unser Bündnis und für Europa.

Die Nato-Partner haben sich verpflichtet, bis 2035 5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu investieren: in die Verteidigung 3,5 Prozent und in sicherheitsrelevante Bereiche 1,5 Prozent. Dieser Paradigmenwechsel unterstreicht: Europa übernimmt wieder Verantwortung in der Nato – politisch, militärisch und finanziell –, und das gemeinsam. Das ist historisch, und ich füge hinzu: Es ist überfällig.

Angesichts der Entwicklung der letzten Jahrzehnte, wie man sagen muss, in denen die Vereinigten Staaten von Amerika den Löwenanteil der konventionellen Abschreckungsfähigkeiten in Europa übernommen hatten, war klar, dass irgendwann die Europäer mehr Verantwortung würden übernehmen müssen, nicht zuletzt, aber vor allem auch wegen eines verstärkt notwendig werdenden Engagements der Amerikaner im Indopazifik aufgrund der dort herrschenden Lage. All das führt dazu, dass wir mehr machen müssen.

Dieses Burden Sharing findet jetzt Niederschlag in dieser Übereinkunft, und ich wiederhole mich: Es wird höchste Zeit. Die Zeiten, in denen über die Nato gelächelt wurde mit der Umwandlung der Abkürzung in „No Action, Talking Only“, sind vorbei. Die Nato ist handlungsfähig und hat das in Den Haag eindrucksvoll gezeigt.

Aber mit diesem europäischen Wendepunkt beginnt ja erst der eigentliche Weg, und Deutschland geht auf diesem Weg voran. Wir holen nach, was zu lange aufgeschoben wurde, wir reparieren, was verschlissen ist, und wir bauen auf, was wir in dieser neuen Zeit brauchen: eine wehrhafte Nato, die unsere Gegner abschreckt und unsere Freiheit schützt. Dieser Kurs ist die richtige Antwort auf eine Bedrohungslage, die wir alle täglich sehen können, mindestens nach den etwa dreieinhalb Jahren Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine: ein aggressives Russland mit unverkennbar imperialistischen Ambitionen. Die jüngsten Äußerungen von Wladimir Putin in Sankt Petersburg lassen keinen Zweifel daran. Er sagte dort – ich zitiere –: „Es ist kein Sprichwort, es ist kein Gleichnis, sondern eine alte Regel: Wo ein russischer Soldat seinen Fuß hinsetzt, das ist unser.“

Imperialistischer geht es nicht. Das ist eine klare Ansage.

Auch deswegen und wegen der allgemeinen Bedrohung, die sich daraus ergibt, durch die Umstellung auf Kriegswirtschaft, durch verbale Bedrohungen von Nachbarstaaten, aber auch von Nato-Mitgliedern war klar: Das transatlantische Bündnis muss seine neuen Fähigkeitsziele definieren, sich auf sie verständigen. Und ja, sie sind ambitioniert, aber sie sind auch notwendig.

Sie verlangen viel von unserer Bundeswehr: höhere Bereitschaftsgrade, umfassende Vollausstattung, moderne Führungssysteme, Luftverteidigung, Aufklärung und vieles, vieles mehr. Hinzu kommen Fähigkeiten, die wir selbst für den Schutz unserer Heimat benötigen, für die Umsetzung des Operationsplans Deutschland. Deshalb ist die Erhöhung unserer Verteidigungsausgaben in Deutschland zwingend notwendig.

Wir senden damit klare Signale. Zuerst an unsere Partner und Alliierte: Deutschland steht zu seinem Wort, auf Deutschland ist Verlass. An die Industrie: Wir schaffen Planungssicherheit und sorgen für eine schnellere und verlässliche Beschaffung. Und schließlich an mögliche Gegner: Verteidigung ist für uns keine Option, sondern Staatsaufgabe mit höchster Priorität.

Deswegen legt die Bundesregierung hier heute einen Verteidigungshaushalt vor, der Deutschlands Verantwortung in der Nato und für die Sicherheit in Europa gerecht wird. Vorbehaltlich Ihrer Zustimmung steigt der Einzelplan 14 in diesem Jahr auf rund 62,4 Milliarden Euro; das sind rund 10 Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr. Hinzu kommen 24 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen. In Summe stehen der Bundeswehr damit gut 86 Milliarden Euro zur Verfügung. Wir machen damit einen großen Schritt Richtung 5 Prozent.

Ja, das sind große Summen, die vielen wehtun. Und ja, das sind große Summen, die wir aber zielgerichtet und mit Augenmaß einsetzen werden: für Personal, Ausrüstung, Ausbildung, Infrastruktur und Technik. Unser Ziel ist die möglichst schnelle Vollausstattung der Bundeswehr und ihre Durchhaltefähigkeit. Denn daran werden wir international gemessen. Wir werden daran gemessen, wie einsatzbereit wir wann sein werden.

Ein Beispiel dafür, wie das beobachtet wird, ist die Brigade Litauen, deren Aufstellungsappell noch keine sieben Wochen her ist – eine Brigade, für die wir hohen Respekt und viel Dankbarkeit bekommen, und das völlig zu Recht.

Ja, wir haben im letzten Jahr fast 100 25-Millionen-Euro-Vorlagen in den Deutschen Bundestag eingebracht. Und trotz vorläufiger Haushaltsführung ist es uns gelungen, das Tempo bei der Beschaffung für die Bundeswehr weiter hoch zu halten und so an die Erfolge vom letzten Jahr anzuschließen. Ich danke Ihnen allen, die daran in den Ausschüssen mitgewirkt haben, für Ihre Unterstützung.

Neben der Fortführung begonnener Rüstungsprojekte, wie der Beschaffung des Kampfpanzers Leopard 2 A8 und weiterer Flugabwehrsysteme der Typen Patriot und IRIS-T sowie der Digitalisierung unserer Streitkräfte, werden wir mit Ihrer Unterstützung auch in diesem Jahr eine Vielzahl wichtiger Vorhaben auf den Weg bringen, Munition – nach wie vor –, Drohnen, Radhaubitzen bis hin zum Eurofighter. Unser Anspruch ist es, die Beschaffung in dieser Legislaturperiode weiter zu beschleunigen und die Zusammenarbeit mit der Industrie weiter zu intensivieren; denn gerade hierin liegt ein Schlüssel für den Erfolg der nächsten Jahre.

Und ja, es ist klar: Geld ist das eine. Aber gleichzeitig gilt auch: Wer technologisch zurückbleibt, wird sicherheitspolitisch abgehängt. Deshalb investieren wir gezielt in Zukunftstechnologien: vom Schutz gegen Kleindrohnen bis hin zur Integration von künstlicher Intelligenz in Gefechtsführung und Lagebild. Gerade Drohnentechnik und Drohnenabwehr sind längst keine Nischen mehr. Sie sind zunehmend Kernfähigkeiten moderner Streitkräfte, und sie werden die taktischen Verfahren der Zukunft in unserer Truppe wesentlich mitprägen.

Aber ja, Material alleine reicht nicht, um uns zu verteidigen. Es sind vor allem die Menschen in der Bundeswehr, die Tag für Tag Außergewöhnliches leisten und sie verdienen unser aller Dank und unsere Anerkennung. Deswegen hat die personelle Einsatzbereitschaft für mich besonders in diesen Tagen absolute Priorität. Die neuen Nato-Fähigkeitsziele und der Operationsplan Deutschland verlangen von uns einen massiven Aufwuchs. Mindestens 60.000 zusätzliche aktive Soldatinnen und Soldaten braucht es. Hinzu kommt eine leistungsfähige Reserve von mindestens 200.000 gut ausgebildeten und ausgerüsteten Frauen und Männern.

Klar ist damit auch: Unsere Zielgröße von 203.000 Soldatinnen und Soldaten muss angehoben werden. Auch die Wehrverwaltung braucht mehr Personal. Mit dem angemeldeten Personalhaushalt – und ich weiß, er ist in seinem Umfang beachtlich – machen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Erfreulich ist – das wissen Sie –: Die Trendwende in der Nachwuchsgewinnung ist da; das Interesse an der Bundeswehr wächst spürbar. Das ist in jeder Hinsicht ein gutes Zeichen. Ich bin davon überzeugt: Der neue Wehrdienst wird diese Entwicklung weiter verstärken. Der neue Wehrdienst ist unser Angebot an junge Menschen, ihrem Land zu dienen – freiwillig und mit Perspektive. Wir wollen damit die Reserve und unsere Durchhaltefähigkeit stärken.

All das zeigt – und das ist wichtig in diesen Tagen –: Unser Land geht sicherheitspolitisch voran – als Schrittmacher. Als solcher werden wir unter den Nato-Partnern, in der Europäischen Union, unter unseren europäischen Nachbarn wahrgenommen.

Wir müssen gerade jetzt, in einer Phase, wo es darum geht, Tempo zu machen, beherzt handeln. Wir werden in allen Belangen ein verlässlicher Partner sein. Das gilt auch und besonders für die Ukraine, die seit über 40 Monaten ihre Souveränität gegen einen brutalen Aggressor verteidigt. Wir werden sicherstellen, dass wir auch weiterhin das dringend benötigte Material an die Ukraine liefern können. Wir bleiben der größte Unterstützer der Ukraine nach den USA.

Lassen Sie mich abschließend den Blick nach vorn werfen. Die von der Bundesregierung beschlossenen Eckwerte sehen für den Verteidigungshaushalt einen klaren Aufwuchs vor: von rund 83 Milliarden Euro im Jahr 2026 bis hin zu 153 Milliarden Euro im Jahr 2029. Und ja, ich weiß: Das sind gewaltige Beträge. Aber sie stehen auch für einen gewaltigen Auftrag, eine gewaltige Aufgabe und einen klaren Kurs.

Dieser klare Kurs heißt: ein verteidigungsbereites Deutschland in Europa und der Nato, in dem wir, unsere Kinder und unsere Enkel frei und in Frieden miteinander leben können, und das auch noch in zehn oder 20 Jahren. Dieser Kurs braucht politische Klarheit. Dieser Kurs braucht haushaltspolitische Verlässlichkeit.

Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit; wir leben aber auch in einer Zeit der Entscheidungen. Ein starkes, geeintes Europa, verankert in der Nato, ist kein Automatismus. Es ist das Ergebnis politischen Handelns. Und dieser Haushalt ist ein Teil davon. Er steht für Wehrhaftigkeit, er steht für Verantwortung, er steht für Zukunft. Und er zeigt: Deutschland ist da – partnerschaftlich, verlässlich, verteidigungsbereit. Deshalb bitte ich Sie um Ihre Zustimmung und Ihre Zusammenarbeit.

Vielen Dank.

 

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Fähigkeitslücke geschlossen Neues mittleres geschütztes Fahrzeug an den Sanitätsdienst übergeben

General Dynamics European Land Systems (GDELSGeneral Dynamics European Land Systems) hat Anfang Juli 2025 während der Informationslehrübung Sanitätsdienst in Feldkirchen das neue mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug Eagle V 6×6 an die Bundeswehr übergeben. Der Nachfolger des Duro 3 Yak übernimmt wichtige Funktionen innerhalb der Rettungskette beim Transport von Verwundeten und Verletzten.

Thomas Kauffmann, Geschäftsführer der GDELS-Deutschland GmbH, überreichte den symbolischen Schlüssel an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, vertreten durch Oberstapotheker Ullrich Kindling, und an den Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann. Weitere hochrangige Gäste wohnten der Übergabe bei, darunter Mitglieder des Deutschen Bundestags und des Bayerischen Landtags.

Auch dabei war Personal, das vom Schließen der Fähigkeitslücke ganz direkt profitiert: ein zukünftiger Kommandant des neuen Eagle V 6×6 und sein Kraftfahrer. Selbstverständlich nahmen beide nach der Zeremonie den echten Fahrzeugschlüssel in Empfang. „Die moderne Ausstattung und der Aufbau des Fahrzeugs erleichtern es mir, meine Aufgaben als Kommandant auch unter erschwerten Bedingungen vollumfänglich auszuüben“, so Oberfeldwebel Maximilian H., der als Gruppenführer im Sanitätslehrregiment im niederbayerischen Feldkirchen eingesetzt ist. Sein Kraftfahrer, Stabsunteroffizier Martin R., pflichtet ihm bei: „Die Nutzer- und Bedienerfreundlichkeit haben mich echt überzeugt.“

Das neue mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug von General Dynamics European Landsystems, EAGLE V 6×6 SanKfz während der Informations- und Lehrübung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr 2025 in Feldkirchen.

Generationswechsel schließt Fähigkeit

Der Wechsel vom Vorgänger Duro 3 Yak auf den Eagle V 6×6 stellt einen Meilenstein dar: Das mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug schließt die Fähigkeitslücke der mobilen sanitätsdienstlichen Erstversorgung und des geschützten, qualifizierten landgebundenen Primärtransports von Patientinnen und Patienten.

Innerhalb der kommenden zwölf Monate erhält die Bundeswehr insgesamt 80 Eagle V 6×6. 77 Fahrzeuge kommen im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr in den Transportkompanien der Sanitätsregimenter und in den Sanitätsstaffeln der Sanitätsunterstützungszentren zum Einsatz. Die restlichen drei Fahrzeuge erhält die Marine. Die Finanzierung des Projekts wurde auch aus dem Sondervermögen Bundeswehr möglich gemacht.

Modernstes Sanitätsfahrzeug seiner Klasse

Mit dem mittleren geschützten Sanitätskraftfahrzeug wird der Truppe zeitnah eines der modernsten militärischen Sanitätsfahrzeuge weltweit zur Verfügung stehen“, so Kapitänleutnant Carsten S. aus dem Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, der für die Realisierung des Projekts verantwortlich ist.

Dass die Truppe an der Entwicklung beteiligt war, erfreut die Kommandeurin des Sanitätslehrregiments, Oberfeldarzt Melanie Heyde, in besonderem Maße, da sie bereits 2022 in die Erprobung eines Vorserienfahrzeugs involviert war. „Die Ideen, Impulse und Erfahrungswerte aus der Truppe wurden größtenteils eins zu eins in das Serienfahrzeug umgesetzt“, berichtet sie dankbar.

Quelle: PIZ UstgKdoBw Bildrechte: Bundeswehr/Patrick Grüterich

Arrow 4 – Luftwaffe setzt weiter auf israelische Raketenabwehr

Die Bundeswehr plant bereits den nächsten Sprung in der Luftverteidigung: Mit dem israelischen Abwehrsystem Arrow 4 soll Deutschland künftig auch die letzte Lücke des Luftraums verteidigen können. Arrow 4 soll nach Angaben von Generalleutnant Lutz Kohlhaus – der die Absicht der Luftwaffe heute in Berlin verkündete – in Höhen oberhalb des Patriot-Systems, aber unterhalb von Arrow 3 zum Einsatz kommen.

Generalleutnant Lutz Kohlhaus verkündete heute in Berlin die Absicht der deutschen Luftwaffe, Arrow 4 aus Israel zu beschaffen.
Bild: CPM / Navid Linnemann / Blauer Bund

Auf dem heute begonnenen Ground Based Air Defence (GBAD) Summit in Berlin gab der stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Lutz Kohlhaus, bekannt, dass die Bundeswehr bereits jetzt plane, das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 4 zu beschaffen. Das ist nur folgerichtig, da das gegenwärtig von den USA und Israel entwickelte System dieselben Radare und Abschussgeräte wie das von Deutschland beschaffte Luftverteidigungssystem Arrow 3 nutzt.

Technologische Weiterentwicklung – Arrow 4

Das Arrow-4-System wird eine Weiterentwicklung der bewährten Arrow-Serie von Israel Aerospace Industries dar. Es wird seit vergangenem Jahr von Israel und den USA entwickelt, um nicht nur den aktuellen, sondern auch zukünftigen Bedrohungen durch Hyperschallraketen effektiv begegnen zu können. Für die israelischen Entwickler stehen iranische Langstreckenraketen im Fokus, doch auch eine potenzielle Bedrohung aus Russland soll durch Arrow 4 bekämpft werden können. Mit verbesserten Sensoren, erhöhter Reichweite und einer optimierten Zielverfolgung soll Arrow 4 eine robuste Fähigkeit zur Abwehr von Angriffen in großer Höhe und über weite Distanzen bieten. Arrow 4 wird zudem mit Winglets ausgestattet sein, die es dem Abfangflugkörper ermöglichen, im Flug Manöver durchzuführen. Diese sind beispielsweise notwendig, wenn auch die Bedrohung selbst eine Manövrierfähigkeit im Flug besitzt.

Der Arrow 4 Interceptor erhöht erneut die Fähigkeiten des israelischen Raketenabwehrsystems.
Bild: IAI / Blauer Bund

Integration in die Bundeswehrstruktur

Beim GBAD Summit von CPM sprach Generalleutnant Kohlhaus von seiner kürzlich erfolgten Israel-Reise: „Wir haben dort gesehen, dass auch Israel sich einem Mengenproblem stellen muss. Auch dort sind die Lenkflugkörper gerade der leistungsfähigen Systeme Arrow 3, Arrow 2 begrenzt.“

Das von Israel genutzte Luftverteidigungssystem Arrow 2 solle nach seinen Angaben durch den Nachfolger Arrow 4 ersetzt werden. „Wir haben uns entschieden“, erklärte Generalleutnant Kohlhaus, „Arrow 4 zu beschaffen, das ist eine offizielle Luftwaffenforderung.“

Neben dem Vorteil, dass dieser Lenkflugkörper mit den gleichen Radar- und Startgeräten verschossen werden kann wie Arrow 3, betrachtet Kohlhaus es auch als „kostengünstige Erweiterung“ der eigenen Fähigkeiten. Wörtlich sagte er: „Damit ist die Bundeswehr künftig in der Lage – beginnend mit der Heeresflugabwehr bis zu Arrow 3 – das gesamte Höhenspektrum abzudecken.“

Start einer Arrow 3 in Israel
Bild: IAI / Blauer Bund

Stärkung der Luftverteidigungskapazitäten insgesamt

Die geforderte Beschaffung von Arrow 4 reiht sich ein in eine umfassende Modernisierung der deutschen Luftverteidigung. Angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch ballistische Raketen und andere Luftangriffe – wie sie in der Ukraine tagtäglich zu beobachten ist – wird die Fähigkeit der bodengebundenen Luftverteidigung immer bedeutender. Arrow 4 und Arrow 3 sollen bestehende bzw. gerade ankommende Systeme wie Patriot und IRIS-T SLM.

„Das heißt nicht“, dämpfte Generalleutnant Kohlhaus den eigenen Enthusiasmus, „dass wir genug von allem haben. Natürlich nicht: Wir haben zu wenig von allem, aber das gesamte Höhenspektrum ist dann abdeckbar.“

Zuerst erschienen in CPM Defence-Network am 07. Mai 2025

Autor: Navid Linnemann

Vorrat, Nachschub, Versorgung – General Breuer besichtigt Bundeswehrdepot

„Haben ist besser als brauchen“ heißt es in der Truppe – insbesondere, wenn ausreichendes Material Mangelware ist. Diese Weisheit hat sich auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, zu Herzen genommen. Er besuchte jetzt das Bundeswehrdepot West in Mechernich, einem jener Depots, welche die Truppe mit einem Vorrat an Ersatzteilen und Munition versorgen.

„Kriegstüchtigkeit wird auch in unseren Vorratslagern erreicht“, stellte General Breuer heute auf einem seiner Social-Media-Kanäle fest. Zuvor hatte der deutsche Generalinspekteur sich im Rahmen einer Dienstaufsicht im Depot West in Mechernich die materiellen Reserven der Streitkräfte angesehen.

General Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, besuchte das Materialdepot West der Bundeswehr.
Foto: Bundeswehr / Blauer Bund

„Die Ausrüstungsbestände füllen sich zunehmend“, freute sich General Breuer. „Auch hier kommt die Zeitenwende an.“ Versorgung und Logistik sind elementare Bestandteile des neu aufgestellten Unterstützungsbereichs, der für ein Funktionieren der Truppe unverzichtbar ist.

Insgesamt verfügt die Bundeswehr über vier Depots für Material und vier Depots für Munition – jeweils eins pro Himmelsrichtung. Jedes Depot verfügt über untergeordnete Materiallager, die über ganz Deutschland verteilt sind. Über 1,2 Millionen verschiedene Artikel werden von den Depots bevorratet und verwaltet. Für einen Vorrat an besonderen Materialien wie Sanitätsmaterial oder ABC-Material gibt es gesonderte Lager.

Logistikdrehscheibe im Westen – Bundeswehrdepot Mechernich

 Das vom Generalinspekteur besuchte Bundeswehrdepot Mechernich (NRW) ist einer der wichtigsten Logistikstandorte der Bundeswehr in Westdeutschland. Es gehört zum Logistikkommando der Bundeswehr und übernimmt zentrale Aufgaben in der Versorgung, Lagerung und Instandhaltung von Material für die Streitkräfte. Das Depot, zu dem fünf Materiallager in anderen Städten gehören, spielt eine Schlüsselrolle bei der logistischen Unterstützung von Einsätzen im In- und Ausland.

Blick in ein Materialdepot der Bundeswehr.
Foto: Bundeswehr / Anne Weinrich / Blauer Bund

In dem großflächigen Areal werden unter anderem Ersatzteile, Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeugkomponenten auf Vorrat gelagert und für den Weitertransport vorbereitet. Darüber hinaus ist das Depot auch für die Rücknahme und Aufarbeitung von Material nach Auslandseinsätzen zuständig.

Zuerst erschienen in Defence-Network am 02. Mai 2025

Autor: Navid Linnemann

Gemeinsames Bauprogramm von Bundeswehr und Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) – nicht kleckern, klotzen!

Der infrastrukturelle Bedarf der Bundeswehr ist enorm. Um diesen zu decken, ohne die Bauverwaltungen des Bundes und der Länder zu überlasten, müssen neue Wege beschritten werden.

Ein Meilenstein stellt dabei das Pilotprojekt „Bundeswehr-Bauprogramm Unterkünfte“ (BwBauProgU) dar. Dabei handelt es sich um eine Kooperation zwischen der BImA und der Bundeswehr zum Bau von bundesweit 76 Unterkunftsgebäuden für Soldatinnen und Soldaten bis zum Jahr 2031.

Der Auftakt der Planungsphase und der damit verbundene offizielle Startschuss dieser Kooperation wurde am 25. Juni 2025 in der General-Steinhoff-Kaserne in Berlin feierlich begangen.

Mit dem Pilotprojekt sollen weitere ca. 7.150 moderne Unterkunftsstuben geschaffen werden.

Das BwBauProgU profitiert von den zuvor in Zusammenarbeit des Bundesamtes für Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen der Bundeswehr (BAIUDBw) mit der zuständigen Leitstelle der Landesbauverwaltung Hessen erstellten Grundlagendokumenten. Hierzu zählen vor allem die neuen verbindlichen Planungsvorgaben für Unterkünfte und deren Standardisierung. Künftig wird es vier Gebäudegrößen geben, die als bundesweite, einheitliche Grundlage für sämtliche Neubauten zur Anwendung gebracht werden. Mit der Einführung dieser vier Standard-Typengebäude wird ein wesentlicher Grundstein für das BwBauProgU unter Nutzung der Möglichkeiten von größtmöglicher industrieller Vorfertigung gelegt.

Die BImA ist dabei als Eigentümerin aller Grundstücke sowie Gebäude des Bundes ein idealer Partner, um Bauprojekte für die Bundeswehr zu realisieren.

Beim Bau dieser Unterkünfte spielt der Faktor Zeit eine entscheidende Rolle. Es geht darum, der Bundeswehr schnellstmöglich zukunftsfähige und moderne Unterkünfte bereitzustellen – seriell, modular, flexibel und erweiterbar.

Um eine zügige Umsetzung des Programms mit Baubeginnen schon 2026 zu erreichen, waren umfangreiche Vorbereitungsmaßnahmen durch das BAIUDBw notwendig. So konnte nach einer Einzelbetrachtung aller Kasernen und deren Bewertung auf Realisierbarkeit im Rahmen des Programms bereits im Dezember 2024 die Billigung des Bundesministeriums der Finanzen eingeholt werden.

Die erfolgten Genehmigungen bildeten die Grundlage für vertiefende Untersuchungen der geplanten Unterkunftsgebäude durch das BAIUDBw. Seit Mai dieses Jahrs sind in diese weiterführenden Bauplanungen vor Ort die BImA und deren Programmbeteiligte eingebunden. Noch in diesem Jahr sollen erste Arbeiten zur Baufeldherrichtung eingeleitet werden.

Gruppenbild der Projektverantwortlichen u.a. mit Dr. Alexander Götz (1. Reihe, 7. von rechts), Abteilungsleiter im BMVg, und Prof. Dr. Alexander von Erdély (1. Reihe, 8. von rechts), Sprecher des Vorstandes der BImA.

Durch die umfangreiche Unterstützung der BImA können die Landesbauverwaltungen den Fokus auf weitere, wichtige Infrastrukturvorhaben legen – von Munitionslagern über Flugplätze und Wartungs- und Ausbildungshallen bis hin zu Energie- und Versorgungseinrichtungen.

Dr. Alexander Götz, Abteilungsleiter Infrastruktur, Umweltschutz und Dienstleistungen im Bundesministerium der Verteidigung, unterstreicht: „Wir müssen schneller und effizienter bei Bauvorhaben werden. Dazu gehört, dass wir uns, wo immer möglich, von individuellen Baulösungen verabschieden. Einmal planen, mehrfach und bundesweit bauen. Zusätzlich sind neue Wege bei der Realisierung notwendig, weshalb ich sehr froh über die Kooperation mit der BImA bin – eine „Win-Win-Situation“ für alle Beteiligten“.

Prof. Dr. Alexander von Erdély, als Sprecher des Vorstands der BImA ergänzt: „Mit der Umsetzung serieller Bauprogramme haben wir in der BImA bereits viel Expertise. Dabei setzen wir auf ein Höchstmaß an Arbeitsteilung und auf eine partnerschaftliche Zusammenarbeit über alle Ebenen hinweg. Mit dem ebenfalls vereinbarten Bau von 500 Aufdach-Photovoltaikanlagen und 18.500 Ladepunkten für Elektrofahrzeuge für die Bundeswehr legen wir dabei auch einen gemeinsamen Schwerpunkt in Sachen Klimaschutz.“

Quelle: PIZIUD Bildrechte: Bundeswehr/Marius Vu

Deutsche Marine und Fraunhofer EMI unterzeichnen Kooperationsvereinbarung für eine strategische Zukunft

Am 22. Juni 2025 unterzeichneten der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack und das Fraunhofer-Institut für Kurzzeitdynamik, Ernst-Mach-Institut (EMI), vertreten durch Herrn Prof. Dr.-Ing. habil. Stefan Hiermaier eine Kooperationsvereinbarung.

Risiken und Bedrohungen auf See und Unterwasser stellen in Verbindung mit immer schnelleren Technologiezyklen eine rasant zunehmende Herausforderung dar. Daher treibt die Deutsche Marine den Aufbau eines Innovationsökosystems voran, das neben Dienststellen der Bundeswehr unter anderem auch akademische Einrichtungen sowie Institutionen für die Forschung und Technologieentwicklung einbezieht.

Vor diesem Hintergrund beabsichtigen das Marinekommando und das Fraunhofer EMI zukünftig einen engen wissenschaftlich-fachlichen Austausch und gegebenenfalls auch die Initiierung gemeinsamer Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten zu relevanten Fragestellungen der Deutschen Marine im Themenfeld „Wirkung, Schutz und Kurzzeitdynamik im Kontext unterschiedlicher Bedrohungsszenarien“.

Die Zusammenarbeit zwischen der Deutschen Marine und dem Fraunhofer EMI dient insbesondere auch dem Informationsaustausch zur Nutzung innovativer Technologien mit Relevanz für die Marine sowie der Erprobung von Funktionsdemonstratoren und bei der Bearbeitung von Projekten in den oben genannten Themengebieten. Die Kooperation umfasst ebenfalls die Begleitung von Übungen oder praktischen Erprobungen.

Hintergrundinformation:

Das Fraunhofer EMI wurde 1959 gegründet und untersucht hoch-dynamische Prozesse einschließlich Kollisions- und Impakt-Phänomene sowie die Physik der Explosionswirkung. Im Institut werden Sicherheitskonzepte in den Bereichen Verteidigung, Sicherheit & Resilienz, Automotive, Raumfahrt und Luftfahrt erforscht. Leichtbaustrukturen unter dynamischen Lasten gehören genauso zum Spektrum wie die Entwicklung neuer satelliten-gestützter Plattformen zur Erdbeobachtung, maßgeschneiderte Lösungen für Messtechnik und Sensorik sowie anwenderorientierte Software-Entwicklung.

Quelle: PIZ Marine/Bildrechte: Bundeswehr

Das Landeskommando der Bundeswehr in Hessen und die Lufthansa Group vereinbaren Partnerschaft für Heimatschutz und Gesamtverteidigung

  • Die Partnerschaft steht für das gesamtgesellschaftliche Engagement für Sicherheit und Gesamtverteidigung.
  • Die Lufthansa Group und das Landeskommando Hessen unterstreichen die Notwendigkeit eines strukturierten Sicherheitsdialoges aller privatwirtschaftlicher und öffentlicher Akteure.

Das Landeskommando Hessen hat am 4. Juni eine Partnerschaft mit der Lufthansa Group vereinbart. Die Lufthansa Group unterstützt dabei Mitarbeitende, die sich für den Reservistendienst im Heimatschutz entscheiden – unter anderem durch eine mögliche Freistellung für Aus- und Fortbildung in der Reserve.

Michael Niggemann, Vorstandsmitglied der Deutschen Lufthansa AG und verantwortlich für die Bereiche Personal & Recht, nahm die Partnerschaftsurkunde von Brigadegeneral Holger Radmann, Kommandeur des Landeskommandos Hessen, entgegen.

„Wir freuen uns, als neuer Partner für den Heimatschutz einen aktiven Beitrag zur Sicherheitsarchitektur Deutschlands zu leisten. Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen Lage und im Zeichen der oft zitierten ‚Zeitenwende‘ ist es uns ein besonderes Anliegen, unsere Mitarbeitenden für die Bedeutung des Heimatschutzes zu sensibilisieren“, so Niggemann.

Brigadegeneral Radmann sagte: „Gerade als Jagdflieger der Luftwaffe freue ich mich besonders, heute diese Partnerschaft mit der Lufthansa AG einzugehen, einem der größten und bekanntesten Arbeitgeber unseres Landes.“

Die Lufthansa Group informiert künftig ihre Mitarbeitenden gezielt über das Angebot und arbeitet dabei eng mit dem Landeskommando Hessen zusammen. Der Reservistendienst steht grundsätzlich allen Mitarbeitenden der Lufthansa Group mit deutschem Pass offen. Ob eine Freistellung erfolgen kann, wird jeweils individuell geprüft. Durch die große Anzahl an Lufthansa-Group-Mitarbeitenden im Rhein-Main-Gebiet wird insbesondere der Heimatschutz in Hessen unterstützt.

Damit wird die Lufthansa Group der 350. hessische Arbeitgeber, der sich zur Partnerschaft Heimatschutz mit dem Landeskommando bekennt.

Hintergrundinfo: 3.200 Freiwillige haben sich schon für den Heimatschutz in Hessen gemeldet. Zu ihren Aufgaben gehören der Schutz kritischer, verteidigungswichtiger Infrastruktur, die Sicherung von Transportwegen sowie die regionale Hilfeleistung bei Katastrophenlagen.

Quelle: Landeskommando Hessen/Bildrechte: Lufthansa Group/Fotograf Oliver Roesler

25.000 Gäste erwartet – Logistikschule der Bundeswehr öffnet am Tag der Bundeswehr ihre Tore

Ein Tag ganz im Zeichen der Streitkräfte: Bereits zum zehnten Mal lädt die Truppe am 28. Juni 2025 zum Tag der Bundeswehr. Zehn Standorte öffnen bundesweit ihre Tore und präsentieren die ganze Vielfalt der Streitkräfte.

Die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt (Osterholz-Scharmbeck) ist einer dieser Kasernen. An der größten Ausbildungseinrichtung der Streitkräfte können Bürgerinnen und Bürger Logistik hautnah erleben. Das Spektrum wird um alle Teilstreitkräfte und Organisationsbereiche der Bundeswehr erweitert. So werden sich auch Heer, Luftwaffe, Marine und der Cyber- und Informationsraum präsentieren. Neben jeder Menge Informationen können die Gäste bei interaktiven Aktionen mitmachen oder dynamische Live-Shows verfolgen.

Auch Polizei, Feuerwehr, Technisches Hilfswerk und Deutsches Rotes Kreuz stellen sich an diesem Tag in der Lucius D. Clay-Kaserne vor. Auf dem Übungsgelände zeigen unterschiedlichste Fahrzeuge, was sie können. Das Mitfahren in verschieden Fahrzeugen wird, wie sonst beim Tag der offenen Tür in Garlstedt üblich, möglich sein. Aber auch in der Luft wird einiges zu beobachten sein, wenn etwa der A400M, Tornados oder Eurofighter den Himmel streifen.
Ein Bühnenprogramm und zahlreiche Informations- und Mitmachstände runden den Tag ab. Für das leibliche Wohl ist natürlich ist ebenso gesorgt.

Auch wenn die Tore an diesem Tag geöffnet sind, wird es am Eingang Kontrollen geben, damit keine gefährlichen Gegenstände mitgeführt werden. Haustiere dürfen ebenfalls nicht mit und müssen zuhause bleiben. Ausnahmen gibt es ausschließlich für Assistenzhunde.
Das Parken auf dem Kasernengelände ist an diesem Tag aufgrund der Größe des Events leider nicht möglich. Hierzu wurden im näheren Umfeld der Kaserne Parkflächen für Pkw, Motorräder etc. angemietet von welchen man mit Bundeswehrbussen kostenlos zwischen den Parkflächen und der Kaserne sowie zurück geshuttled wird.

Darüber hinaus wird ein ziviler kostenloser Busshuttle ab 08:00 Uhr zwischen dem Bahnhof Osterholz-Scharmbeck und der Kaserne Gäste zum Veranstaltungsgelände und zurück befördern.

Alle wichtigen Informationen, Antworten auf häufige Fragen und die am Tag geltenden Sicherheitshinweise sind auf der Internetseite Tag der Bundeswehr in Osterholz-Scharmbeck zu finden.

Tagesaktuelle Information gibt’s es über den eigens hierfür eingerichteten WhatsApp-Kanal Tag der Bundeswehr Osterholz-Scharmbeck

der über den QR-Code (siehe Abbildung) abonniert werden kann.

 

Text: Kathleen Maderthoner/Bundeswehr
Bilder: LogSBw/Bundeswehr

Über 20.000 ukrainische Soldatinnen und Soldaten in Deutschland militärisch ausgebildet

ST-C in Strausberg erreicht bedeutenden Meilenstein im Rahmen von EUMAM UA

Das Special Training Command (ST-C) der EU-Ausbildungsmission EU Military Assistance Mission in support of Ukraine (EUMAM UA) in Strausberg hat einen bedeutenden Meilenstein erreicht: Seit Beginn der Mission im Herbst 2022 wurde durch Ausbildungspersonal aus insgesamt 11 Nationen über 20.000 Angehörige der ukrainischen Streitkräfte (AFU) auf deutschem Hoheitsgebiet in vielfältigen militärischen Fachgebieten aus- und weitergebildet.

Eine Mission für Frieden, Freiheit und Solidarität

Russlands völkerrechtswidriger Angriffskrieg gegen die Ukraine verletzt deren territoriale Integrität und hat ein ganzes Land in einen aufgezwungenen Krieg gestürzt. Die Bundeswehr beteiligt sich seit Oktober 2022 an der Ausbildungsmission EUMAM UA, um zur Stärkung der ukrainischen Streitkräfte beizutragen – für die Freiheit der Ukraine und den Frieden in Europa.

Ausbildung auf hohem Niveau – koordiniert aus Strausberg

Das ST-C in Strausberg koordiniert als multinationales Führungselement alle Ausbildungsaktivitäten von EUMAM UA in Deutschland. Der Fokus liegt auf einem realitätsnahen, einsatzorientierten Trainingskonzept. Angehörige der ukrainischen Streitkräfte werden sechs Tage pro Woche, je zwölf Stunden täglich, in Modulen wie beispielsweise Infanterietaktik, Räumen von Minen, Retten von Verwundeten und militärischer Führung geschult.

Unterwasserausbildung im Notfallmodul
Ukrainische Soldaten bereiten sich in Deutschland auf das Überleben
und den Notausstieg aus Luftfahrzeugen im Wasser vor.

Generalmajor Olaf Rohde, Kommandeur des ST-C, betont: „Die bestmögliche Ausbildung ukrainischer Soldaten ist ein entscheidender Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine – sie stärkt nicht nur militärische Fähigkeiten, son-dern auch das Vertrauen untereinander.“

Der Blick nach vorn: Ausbildung für Ausbilder

In den kommenden Monaten liegt der Schwerpunkt auf der Ausbildung ukrainischer Ausbilder und Führungskräfte, um die Fähigkeiten zur eigenständigen Schulung innerhalb der Ukraine zu stärken. „Diese Mission ist für uns mehr als ein Auftrag – sie ist ein Bekenntnis. Für die Freiheit der Ukraine, für den Frieden in Europa. Solange es erforderlich ist, werden wir die Ukraine unterstützen,“ so Generalmajor Rohde weiter.

HINTERGRUND: EUMAM UA

– Name: European Union Military Assistance Mission Ukraine (EUMAM UA)

– Start: Oktober 2022

– Ziel: Stärkung der ukrainischen Verteidigungsfähigkeit

– Fokus: Gefechtsausbildung, Führungstraining, Sanitätsdienstliche Unterstützung,

– ST-C Standort: Strausberg, Deutschland

– EU-weit ausgebildet: über 75.000 Soldaten bis Mai 2025

– Bisher durch Bundeswehr geschult: über 20.000 (Stand: Mai 2025)

Quelle: STC/Bildrechte: MN Special Training Command