Designskizze des neuen Flottendienstbootes - Blauer Bund

Bundeswehr erhält neue Flottendienstboote

Designskizze des neuen Flottendienstbootes - Blauer Bund
Eine Designskizze der Lürssen Werft zu den neuen Flottendienstbooten. Bild: PIZ AIN

Mit dem Ziel des bruchfreien Fähigkeitserhalts zur seegestützten signalerfassenden Aufklärung hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der Firma Lürssen Werft GmbH & Co. KG am 23.06.2021 einen Vertrag über den Entwurf und den Bau von drei Flottendienstbooten der Klasse 424 inklusive einer Ausbildungs- und Referenzanlage geschlossen.

Die besonderen Anforderungen an die Über- und Unterwasseraufklärungskomponenten im weltweiten Einsatz in Verbindung mit spezifisch militärischen Anforderungen wie Eigenschutz, Führungsfähigkeiten und der Notwendigkeit extrem geräuscharmer Fahrantriebe charakterisieren exemplarisch die hohe Komplexität des Projektes. Um eine möglichst wirtschaftliche Beschaffung zu gewährleisten, basieren die neuen Boote auf zivilen Schiffbaustandards.

Im Jahr 2027 soll das Erste der drei Boote in Dienst gestellt werden und damit nahtlos die seit über 30 Jahren in Nutzung befindlichen Flottendienstboote Oker, Alster und Oste der Klasse 423 ablösen.

Flottendienstboot Oker
Flottendienstboot Oker – Bild: Marinekameradschaft Oker

Text: PIZ AIN

Lieferung der bisher durch die Bundeswehr beauftragten GTK Boxer abgeschlossen

Die ARTEC GmbH, als Vertragspartner und Tochtergesellschaft von Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall, hat das letzte der bisher durch die Bundeswehr beauftragten gepanzerten Transport-Kraftfahrzeuge (GTK) Boxer offiziell an Vertreter des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) und des Verteidigungsministeriums übergeben.

Der Vertrag über das 2. Los, der im Dezember 2015 geschlossen wurde, umfasste 131 GTK Boxer und hatte ein Auftragsvolumen von 478 Mio. EUR. In diese A2-Version sind alle Erfahrungen und Modifikationen aus dem Afghanistan-Einsatz eingeflossen.

Trotz der Pandemie, die zeitweise erhebliche Auswirkungen auf Liefertermine hatte, konnte auf Grund der konstruktiven, pragmatischen und vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Industrie und Auftraggeber die vertragliche Frist für den Abschluss des 2. Loses eingehalten werden.
Insgesamt wurden durch die beiden Mutterhäuser im Auftrag der ARTEC GmbH damit 405 Boxer-Fahrzeuge an die Bundeswehr geliefert. Darunter waren 72 Boxer in der Variante Ambulanz, 65 Führungsfahrzeuge und 256 Infanteriegruppenfahrzeuge.

2017 wurde ein Vertrag zur Nachrüstung der Kampfwertsteigerung im Rahmen der Instandsetzung der Boxer-Flotte geschlossen.
Mit der abschließenden Beauftragung 2021, einer Umrüstung von weiteren Fahrzeugen, werden alle Boxer 2024 auf den neuen Konstruktionsstand gerüstet sein.

Die ARTEC GmbH wurde 1999 gegründet und ist ein Joint-Venture von Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG und Rheinmetall.
Sie koordiniert die Serienfertigung und dient als Anlaufstelle für alle Exportfragen im Hinblick auf den Boxer.

Quelle: Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG

Blauer Bund neuen Radarsystem "Bodengebundenes Aufklärungs- und Raum-Überwachungssystem" (BARÜ)

Generationswechsel bei mobilen Radargeräten der Bundeswehr

Koblenz. Am 08.06.2021 hat das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) einen Vertrag über die Herstellung und Lieferung von insgesamt 69 mobilen Radarsystemen mit der Firma ESG Elektroniksystem- und Logistik-GmbH geschlossen. Die Auslieferung der Systeme soll bereits Anfang 2022 beginnen und bis Jahresmitte 2024 abgeschlossen sein. Zudem beinhaltet der Vertrag im Wert von etwa 36 Millionen Euro weitere Leistungen wie Ausbildungs-lehrgänge, Ausbildungsmittel sowie einen Ersatzteilerstbedarf.

Mit dem neuen Radarsystem „Bodengebundenes Aufklärungs- und Raum-Überwachungssystem“ (BARÜ) erhält die Bundeswehr ein modernes System zur umfassenden Informationsgewinnung und automatisierten Zielaufklärung. Insbesondere in den Einsätzen zur Krisenbewältigung und Konfliktverhütung können Bedrohungen frühzeitig zum Schutz der Soldatinnen und Soldaten erkannt werden.

Für eine permanente Aufklärung und Überwachung großer Räume ist das BARÜ bei nahezu allen Wetterbedingungen, bei Tag und Nacht und aufgrund des hohen Automatisierungsgrads mit geringem Personalansatz einsetzbar.

„Dieser Generationswechsel ist ein Quantensprung für unsere Soldatinnen und Soldaten. Hier werden auf einen Schlag vier bisher genutzte und am Ende ihrer Nutzungsdauer angekommene Systeme durch ein einziges, dem aktuellen Stand der Technik entsprechendes System ersetzt. Dies vereinfacht nicht nur die Zusammenarbeit unterschiedlicher Truppenteile, sondern auch die Ersatzteillogistik und Systemkompatibilität untereinander.“, so der zuständige Projektleiter im BAAINBw.

Das System BARÜ ersetzt das Panzeraufklärungsradar (PARA), das Artilleriebeobachtungsradar (ABRA), das Leichte Gefechtsfeldaufklärungsradar (LEGAR 1) und das Bodenüberwachungsradargerät 550 (BOR-A 550).

Text und Bild: PIZ AIN

Übergabe „HiMoLaP“ (High Mobility Land Platform) – Systemdemonstrator für Komponententests

Am 8. Juni 2021 hat die FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH (FFG) am Standort der WTD 41 in Trier den „HiMoLaP“ (High Mobility Land Platform), einen Systemdemonstrator für Komponententests, an den Projektleiter des BAAINBw, Oberstleutnant Stefan Kietzmann, zur offiziellen Inbetriebnahme übergeben.

Im Jahr 2016 hat das BAAINBw die FFG beauftragt, im Rahmen einer Studie Lösungsvorschläge zu einigen der bekannten Schwächen an vorhandenen Knicklenker-Fahrzeugsystemen sowie innovative Ideen für das Fahrzeugsegment zu entwickeln. Dazu gehören unter anderem die Entwicklung eines modernen Antriebskonzeptes sowie generelle Zukunftsthemen wie eine zusätzliche Elektrifizierung des Antriebs. Auf Basis dieses Auftrages hat die FFG zahlreiche innovative Konzepte und Komponenten entwickelt.

Im Anschluss an diese Studie hat das BAAINBw die FFG mit der Herstellung eines Demonstratorfahrzeugs beauftragt, um die technische Realisierbarkeit der vorgeschlagenen innovativen Lösungen zu prüfen.

Der Systemdemonstrator dient somit der Erprobung einer Vielzahl innovativer Komponenten und Systeme und liefert wichtige Erkenntnisse, die für künftige Fahrzeugentwicklungen wegweisend sein können. Besonders hervorzuheben sind hier beispielsweise Komponenten zur Mobilitätssteigerung wie das bionische Knickgelenk mit Rolldämpfung und „Active Cornering“, sowie ein zuschaltbarer E-Boost. Die Rolldämpfung reduziert das Risiko des Aufschaukelns des Hinterwagens und erhöht damit signifikant die Fahrsicherheit. Das „Active Cornering“ zieht über das bionische Knickgelenk den Vorder- und Hinterwagen bei einer Lenkbewegung leicht zusammen, sodass die Kettenaufstandsfläche während des Lenkvorgangs reduziert wird. Im Ergebnis lenkt das Fahrzeugsystem deutlich besser und reduziert gleichzeitig den Kettenverschleiß. Der zuschaltbare E-Boost im Hinterwagen stellt zusätzliche und sofort abrufbare Antriebsenergie bereit und steigert so die Beschleunigung, um kritischen Situationen zu entgehen.  Zusätzlich kann der E-Boost für eine lautlose, komplett elektrische Fahrt genutzt werden. Damit reduziert sich die akustische Signatur des Fahrzeugs und macht z.B. Aufklärungsmissionen oder Rettungseinsätze sicherer.

Die WTD41 wird jetzt den HiMoLaP umfangreich und intensiv erproben, um die Alltagstauglichkeit der vorgeschlagenen und verbauten Lösungen zu untersuchen. Geplant ist ein Langzeittest über mehrere tausend Kilometer in ganz unterschiedlichen Szenarien, in dem die einzelnen Komponenten des Demonstrators ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen sollen. Die FFG dankt dem BAAINBw und der WTD 41 für die konstruktive Zusammenarbeit und das Vertrauen.

Quelle:

Text und Bilder:  FFG Flensburger Fahrzeugbau Gesellschaft mbH

Wettbewerb innovative Ideen für modernes Lernen an der LogSBw

Wettbewerb bringt innovative Ideen für modernes Lernen
Logistikschule der Bundeswehr prämiert die drei besten innovativen Ideen zur Weiterentwicklung der Ausbildung im digitalen Bereich.
Ursprünglich war es ein Wettbewerb der BWI innoX – einer Innovationseinheit des zentralen IT-Dienstleisters BWI der Bundeswehr – bei dem es darum ging, innovative Ideen im digitalen Bereich zu finden und zu prämieren. Alle Angehörigen der Logistikschule der Bundeswehr, kurz: LogSBw, waren aufgefordert, sich einzubringen. Mit 14 Ideen nahm die Schule an dem Wettbewerb teil. Brigadegeneral Boris Nannt, Schulkommandeur und Verfechter hybriden Lernens, startete parallel einen schulinternen Wettbewerb. Auch wenn es keine der 14 Ideen ins Finale des BWI innoX-Wettbewerb geschafft hat, so sollten die drei besten Ideen mit einem Bestpreis vom Schulkommandeur ausgezeichnet werden. „Modernes Lernen wird das Markenzeichen der Logistikschule der Bundeswehr. Wir wollen gemeinsam unsere Schule jeden Tag noch ein wenig besser machen, Lernen weiterentwickeln und maximieren. Sie haben sich dazu gute Gedanken gemacht“, dankt er den drei kreativen Köpfen, die nun eine Urkunde von Nannt und einen Shopping-Gutschein erhalten haben.

Digitale Lerninhalte statt Streaming-Dienste
„Man muss das Rad ja nicht neu erfinden. Vorhandene Mittel sollen effektiv und effizient genutzt werden. Da bietet sich der Fernseher auf den Stuben doch an“, erzählt Hauptfeldwebel Markus Hauck, einer der Prämierten. Anstatt Streaming-Dienste zu nutzen, könne der Fernseher doch für Waffen- und Geräteausbildung, Vorschriftenstudium oder andere digitale Lerninhalte genutzt werden. Hauck ist Personalfeldwebel und war sehr oft auf Lehrgängen. Abends auf Stube hatte er beim Zappen dann irgendwann die Idee. Für die Logistikschule eine sehr gute und leicht umzusetzende Idee, die bereits in der Pilotierung ist.

    Soldaten vom Feldwebel-/Unteroffizieranwärterbataillon 1 erlernen im Stubenunterricht den Umgang mit dem Maschinengewehr MG3 im Rahmen der Waffenkunde in Sonderhausen, am 29.01.2021.

Ausbildung jederzeit und überall
Hauptmann Patrick Gehlich ist Ausbilder an der Logistikschule. Seine Motivation, an dem Wettbewerb teilzunehmen lag in dem Projekt „Modernes Lernen“, in dessen Mittelpunkt die zukunftsbestimmenden Aspekte Digitalisierung, Kompetenzorientierte Ausbildung und Wissensmanagement stehen. Gehlich stelle seine Ausbildung seit zwei Jahren auf Kompetenzorientierte Ausbildung um. Ein wichtiges Merkmal dabei ist das selbstständige Erarbeiten von Lerninhalten. „Um diese besser aufzubereiten, möchte ich gewisse Impulsvorträge digitalisieren und meine Lehrgangsteilnehmenden jederzeit zur Verfügung stellen.“ Aktuell fehle dafür jedoch die passende Software für die Arbeitsplätze. So hatte Gehlich die Idee, sogenannte Bild in Bild-Videos zu drehen. Die üblicherweise live ausgestrahlten Videos, bei denen jemand einen Vortrag über eine WebCam hält und im Hintergrund die Präsentation oder der Vortrag abgebildet wird, sollen nun aufgezeichnet werden. Die Logistikschule hat die Mittel, diese Idee umzusetzen und so wird in Kürze mit der Realisierung begonnen.

Zeit effektiv nutzen
„Ich habe vor nicht allzu langer Zeit angefangen, eine mir unbekannte Sprache mithilfe einer App zu lernen. Dabei habe ich festgestellt, dass insbesondere das Wiederholen von Audiodateien sehr hilfreich ist. Das Gehörte lässt sich wesentlich besser einprägen, als wenn ich die Vokabeln nur lese oder schreibe“, erzählt Hauptmann Björn Moritzen. „Wenn es also doch mit so einer komplexen Aufgabe „Eine Sprache lernen“ funktioniert, warum soll das
nicht auch mit logistischem Grundwissen gehen?“ Die Idee eines logistischen Hörbuchs entstand. Diese könne man den Lehrgangsteilnehmenden bereits im Vorfeld zur Verfügung stellen, so die Vorstellung des Ausbilders. Fahrzeiten könnten beispielsweise effektiv genutzt werden. Moritzen sieht in den logistischen Hörbüchern die Chance, Lehrgänge zu straffen oder die gewonnene Zeit für praxisnahe Ausbildung vor Ort zu nutzen. An der LogSBw, der zentralen Ausbildungseinrichtung für Logistik in der Streitkräftebasis, hat das erste Hörbuch bereits eine Testphase durchlaufen. „Lernen und Lehren findet innerhalb und außerhalb des Klassenzimmers statt“, betont Brigadegeneral Nannt. So wird auch diese Idee umgesetzt.
„Auch die anderen elf Ideen werden umgesetzt“, ergänzt Oberstleutnant Michael Seyda, Kommandeur der Lehrgruppe B und Leiter des Projektes Modernes Lernen an der Logistikschule. So wird es beispielsweise auch einen digitalen Unterrichtsraum geben, auf den man über das Internet zugreifen kann. Über ein Tablet haben die Trainingsteilnehmenden dort Zugriff auf alle Unterrichtsunterlagen und Lerninhalte. Der Wettbewerb hat einige innovative Ideen für die Ausbildung und das Lernen im digitalen Bereich hervorgebracht und so auch das Projekt Modernes Lernen ein Stück vorangetrieben.

Quelle:

  • Text: LogSBw Kathleen Riediger 
  • Fotos: LogSBw Petra Reiter
Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle

Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am Mercedes-Benz Arocs

Der Bereich Technik/Logistik Dezernat U am Ausbildungszentrum Technik Landsysteme [Red: inzwischen umbenannt in Technische Schule des Heeres] führte von März bis August 2020, unter der Federführung des Dezernat S, eine Technisch Logistische Untersuchung (TLU) am LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz (MB) Arocs durch.

In Vorbereitung auf den Bedarfsfall BwFuhrPark-Service GmbH (BwFPS), im Rahmen der VJTF 2022 – 2024, sollten aus der TLU Erkenntnisse zur Einsatzreife gewonnen werden, um die danach ausgewählten Fahrzeuge für die militärischen LogKr der OrgBer im EinsR des Heeres eine begrenzte logistische Versorgbarkeit und Instandhaltbarkeit herzustellen.

Durch die BwFPS wurden 240 Fahzeuge vom Typ MB Arocs 2646 A 6×6 beschafft und zwischenzeitlich an die Truppe übergeben.
Der MB Arocs zählt zu den handelsüblichen LKW mit militärischer Sonderausstattung (hümS).
Aufbau und Einrüstungen im Fahrerhaus wurden – wie bei zahlreichen anderen hümS-Fahrzeugen – von der Firma Sonntag Transport und Technologie realisiert. Neben der Aufnahme für eine Drehringlafette, Tarnlicht, Funkvorrüstung und Waffenhalterungen, um nur einige zu nennen, erstreckt sich die Liste der Sonderausstattungen über zahlreiche Befähigungspakete bis hin zur Flecktarnlackierung.
Mit dem Wechselrahmen wird eine Aufnahme von 10ft und 15ft ISO Containern, 15ft Wechselpritsche sowie Kabine 2 FM ermöglicht.

Die Durchführung der TLU, unter den Auswirkungen der COVID-19 Pandemie brachte einige Herausforderungen mit sich. So konnte die Personalunterstützung nicht in gewohnter Weise durchgängig erfolgen. Schulungen für das Prüf- und Lehrpersonal (der VI. u. IX. In) mussten in Teilen verschoben und angepasst werden. Auch die als Grundlage für die Untersuchungen erforderliche – finale Technische Dokumentation, wurde mit deutlicher Verspätung durch den Hersteller bereitgestellt. Aufgrund dieser Rahmenbedingungen lagen die Voraussetzungen für die Untersuchungen erst Anfang August vollständig vor.
Da zum MB Arocs bisher kein vergleichbares Fahrzeug in Eigenbewirtschaftung eingeführt wurde, mussten im Rahmen der Untersuchungen umfangreiche logistische Informationen erarbeitet werden. So wurden zunächst die für den Einsatz erforderlichen Tätigkeiten ermittelt, Ersatzteile zugeordnet und die zur Arbeitsdurchführung erforderlichen Sonderwerkzeuge bestimmt. Im Weiteren wurden die Wartungsumfänge und die dazu erforderlichen Betriebs- und Betriebshilfsstoffe ermittelt.
Da die im Einsatz zu nutzenden NATO-Betriebsstoffe nicht in das Wartungssystem des Fahrzeuges eingegeben werden konnten, musste die Nutzung des Wartungssystems und der darauf aufbauenden herstellerseitigen Wartungsanleitung zunächst überprüft werden. Darüber hinaus fehlten jegliche Informationen zu leistungsabhängigen Wechselintervallen, ohne die eine Erarbeitung des zu erstellenden militärischen Fristenkonzeptes und der daraus abzuleiteten Wartungspläne nicht möglich gewesen wären. Durch die Einbindung des Wehrwissenschaftliches Institut für Werk- und Betriebsstoffe (WIWeB), und dem intensiven Austausch mit dem Hersteller konnte auch diese Herausforderung gelöst und die TLU erfolgreich abgeschlossen werden.

In der abschließenden Bewertung, ist eine umfängliche Instandhaltung des MB Arocs durch militärische Kräfte in einem Bedarfsfall BwFPS, nach Umsetzung der im Rahmen der TLU gewonnenen Erkenntnisse und der bereits eingeleiteten Maßnahmen, möglich.

Blauer Bund : LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs vor einer Instandsetzungshalle
LKW NLK 3-10t WR hümS Mercedes-Benz Arocs bei der TLU in Aachen

Quelle:

Technische Schule des Heeres, StFw Heck-Karhausen (Text und Bild)

Rheinmetall und Thales von Lockheed Martin mit Ausbildungsleistungen für deutsch-französisches C-130J-Transportflugzeuggeschwader beauftragt

Thales und Rheinmetall sind mit der Zertifizierung des zukünftigen Trainingszentrums für die deutsch-französische C-130J-Transportflugzeugflotte beauftragt worden. Beide Unternehmen agieren bei dem Vorhaben als Unterauftragnehmer von Lockheed Martin, dem Hauptauftragnehmer für das deutsch-französische Ausbildungszentrum und Hersteller des Transportflugzeugs C-130J Super Hercules.

Gemäß des im März 2021 erteilten Auftrags werden Rheinmetall und Thales für die Zertifizierung der Ausbildungsorganisation Personal stellen und weitere Serviceleistungen erbringen. Die Qualifizierung des Ausbildungszentrums soll im ersten Quartal 2024 abgeschlossen werden, der Ausbildungsbetrieb noch 2024 aufgenommen werden. Anschließend könnte optional eine Betriebsphase folgen. Im Falle der Beauftragung der Betriebsphase würden Thales und Rheinmetall das Personal für das Management der Ausbildungseinrichtung, qualifizierte Ausbilder für das Training der Luftfahrzeugbesatzungen und der Bodencrews sowie Wartungspersonal zum Betrieb aller Ausbildungseinrichtungen stellen.

Das Trainingszentrum wird im französischen Evreux errichtet werden, dem Standort der 62. Escadre de Transport der französischen Armée de’l Air. Zu diesem Transportgeschwader gehören die französischen und deutschen C-130J Super Hercules-Flugzeuge. Das zugehörige Trainingszentrum soll als Approved Training Organisation (ATO) zertifiziert und betrieben werden, die Zertifizierung erfolgt durch die französische zivile Luftfahrtbehörde DGAC.

Das Vorhaben der deutsch-französischen Transportflugzeugflotte gehört zu den Schlüsselvorhaben im Bereich der Luftwaffe. Ab 2021 wollen Deutschland und Frankreich insgesamt zehn Flugzeuge des Typs C-130J Super Hercules im französischen Évreux gemeinsam betreiben. Vorgesehen sind gemeinsame Cockpitbesatzungen ebenso wie gemischte Teams am Boden. Frankreich hat insgesamt vier Super Hercules beschafft. Deutschland beteiligt sich mit sechs Maschinen an der gemeinsamen Staffel, die ab 2022 zulaufen. Diese sechs Flugzeuge werden die Transall C-160 ersetzen.

Rheinmetall und Thales kooperieren im Bereich der deutsch-französischen Luftfahrzeugbesatzungs-ausbildung bereits sehr erfolgreich. So betreiben sie die ARGE Tiger Aircrew Training Means, die für die Ausbildung der deutschen und französischen Crews des Kampfhubschraubers Tiger zuständig ist.

 

Quelle:

Text und Bild: Rheinmetall AG

Rheinmetall AG – Aktives Schutzsystem für Lynx-Schützenpanzer

Marktdurchbruch für neues StrikeShield von Rheinmetall – 140 MioEUR-Auftrag aus Ungarn

Die 209 neuen Schützenpanzer Lynx, welche die ungarische Regierung von Rheinmetall beschafft, werden mit Rheinmetalls StrikeShield Hard-Kill Active Protection System (APS) ausgerüstet. Ungarn ist damit der neueste Kunde dieser innovativen Technologie, welche bereits seit 2006 Teil des Rheinmetall Technologieportfolios ist. StrikeShield wird von der Rheinmetall Protection Systems GmbH entwickelt, produziert und geliefert. Das Auftragsvolumen liegt bei über 140 MioEUR. Ein wesentlicher Grund für die Beschaffung des StrikeShield-Systems ist die Bereitschaft des NATO-Mitglieds, sich an herausfordernden Einsätzen zu beteiligen, in denen die eigenen Kräfte den Bedrohungen moderner Panzerabwehrwaffen ausgesetzt sind.

StrikeShield ist die dritte und neueste Generation der Rheinmetall Active Defence System (ADS) Technologie, einer speziellen Variante eines Hard-Kill APS-Systems. Das ADS ist dabei ein verteiltes System, wobei die Sensoren und Gegenmaßnahmen in die Kontur und Architektur des gesamten Fahrzeuges integriert sind. Neben weiteren Vorteilen hebt sich StrikeShield vom Wettbewerb durch die geringsten Emissionen im elektromagnetischen Spektrum sowie die schnellste, sicherste und verlässlichste Reaktionsgeschwindigkeit bei Hinterhalts- oder Multi-Hit Szenarien ab. Das Fahrzeug ist somit gegen ungelenkte und gelenkte Hohlladungsbedrohungen geschützt, da anfliegende Projektile vor dem Auftreffen auf das Fahrzeug neutralisiert werden.

Das StrikeShield APS wird direkt in hybride Schutzmodule des Lynx integriert. Das Fahrzeug erhält anstelle konventioneller, passiver Zusatzpanzerungsmodule speziell ausgelegte Passivschutzlösungen, in die die Komponenten des APS vollständig zwischen der Wanne und Außenhülle des Fahrzeugs integriert sind.

„Wir sehen in der Anwendung unseres einzigartigen Hybridschutz-Designs enorme Vorteile“, so Dr. Manfred Salk, CEO der Rheinmetall Protection Systems GmbH. „Die Bedrohungen, gegen die klassischer Passivschutz ausgelegt wird, sind standardisiert und etabliert. Hybride Designs unterscheiden sich davon. Sie erlauben es uns, mit neuen Bedrohungen und daraus resultierenden Effekten besser umgehen zu können. Hierzu gehört beispielsweise die Residualenergie zerstörter Raketen, welche auf die Fahrzeughülle treffen und deflagrieren. Die Kombination von passiven und aktiven Schutztechnologien zu hybriden Schutzlösungen ermöglicht unseren Kunden einzigartige Vorteile hinsichtlich der Schutzleistung, aber auch hinsichtlich Gewichts- und Kosteneffizienz.“

Rheinmetall Protection Systems GmbH wurde 2019 gegründet und ist Rheinmetalls Center of Excellence für Schutztechnologien. Kern der Produktstrategie ist die Hybridisierung von Schutzlösungen, welche bessere, leichtere und günstigere Schutzlösungen für gepanzerte Fahrzeuge ermöglichen.

 

Quelle:

Text und Bild: RHEINMETALL AG

Das HIL-Werk in Doberlug-Kirchhain wird Kompetenzzentrum „Rad“

Bereits heute ist das Heeresinstandsetzungslogistik (HIL)-Werk in Doberlug-Kirchhain auf Radfahrzeuge spezialisiert. Nun soll hier das neue Kompetenzzentrum „Rad“ aufgebaut werden, kündigte Verteidigungsministerin  Annegret Kramp-Karrenbauer an. Bis zu 140 neue Arbeitsplätze können so in Doberlug-Kirchhain geschaffen werden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer hat zusammen mit dem brandenburgischen Ministerpräsidenten Dietmar Woidke, Landrat Christian Heinrich-Jaschinski und Bürgermeister Bodo Broszinski eine Absichtserklärung über den Aufbau eines Kompetenzzentrums „Rad“ am Standort Doberlug-Kirchhain unterzeichnet. Darin werden die bis 2031 geplanten Investitionsmaßnahmen umrissen und das Bekenntnis der Bundeswehr zum Standort und zur Region bekräftigt.

Die Erklärung schafft die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden des Landes und der Kommune. „Heute ist ein guter Tag für uns als Bundeswehr, für die hier tätigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des HIL-Werks in Doberlug-Kirchhain und für die gesamte Region der Lausitz. Wir als Bundeswehr werden kräftig mit über 40 Millionen Euro in das Werk investieren, für eine zukunftsfähige und moderne Infrastruktur. Wir werden die bestehenden Arbeitsplätze sichern und in die Fortbildung unserer Belegschaft investieren. Und wir werden bis zu 140 neue qualifizierte Arbeitsplätze schaffen.“ Nur gemeinsam könnten die am Standort notwendigen Infrastrukturmaßnahmen schnell und reibungslos umgesetzt werden.

Mehr Arbeitsplätze für die Region

Aktuell arbeiten rund 270 Menschen im HIL-Werk Doberlug-Kirchhain. Bis zu 140 neue Arbeitsplätze sollen hinzukommen. Damit hilft die Bundeswehr zugleich, die Folgen des Strukturwandels in der Lausitzer Region abzufedern. Auch der Aufbau von Kooperationen mit der Industrie ist geplant.

„Die Fortbildung unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am HIL-Werk in Doberlug-Kirchhain und eine qualifizierte Ausbildung – das sind die Schwerpunkte der Zukunft an diesem Standort“, stellte die Ministerin fest. Diese Themen würden einen zentralen Anteil der aktuellen strategischen Überlegungen bilden. „Jeder und jede Einzelne von Ihnen ist mit seiner Erfahrung, dem Know-How und der Tatkraft auf dem eingeschlagenen Weg unverzichtbar“, so Kramp-Karrenbauer weiter.

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würden weiter beschäftigt und seien aufgefordert, sich aktiv einzubringen. Die Ministerin betonte, bei  der Erarbeitung der neuen Unternehmensstrategie und dem weiteren Vorgehen auf größtmögliche Transparenz zu setzen.

Beschäftigte blicken optimistisch in die ZukunftKramp-Karrenbauer suchte bei einem Werksrundgang das Gespräch mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Viel Aufmerksamkeit widmete sie auch den Auszubildenden. „Ich wünsche mir, dass die Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr und die HIL GmbH künftig noch stärker zusammenarbeiten und Synergieeffekte allen zu Gute kommen“, so die Ministerin. Qualifiziertes Personal sei der Schlüssel zum Erfolg. Die Auszubildenden der Bundeswehr freuten sich über das Interesse und den Zuspruch der Ministerin. Das Potential in der Region ist vorhanden. Derzeit kommen auf 14 Ausbildungsplätze etwa 190 Bewerberinnen und Bewerber.

„Wir finden es sehr gut, dass hier zusätzliche Ausbildungsplätze geschaffen werden und wir hier in der Region einen Ausbildungsplatz erhalten“, sagte Felina Heuchert, Auszubildende im zweiten Lehrjahr. Ihr Ausbildungsleiter Olaf Kleinpaul fügte hinzu: „Wir als Ausbildungswerkstatt der Bundeswehr in Kooperation mit der HIL GmbH könnten unsere Nachwuchsgewinnung noch deutlich ausbauen.“ Die Ausbildungswerkstatt arbeitet ausgesprochen erfolgreich. Seit ihrer Entstehung 1991 haben alle zur Prüfung vorgestellten Azubis bestanden. 70 Prozent der Absolventinnen und Absolventen wurden in die Bundeswehr übernommen.

Auf der Probefahrtstrecke überzeugte sich die Ministerin im Anschluss schließlich von der Qualität der geleisteten Arbeit. Am Beispiel eines Dingos und eines TPZ Fuchs zeigten die Mitarbeitenden, wie sie die Einsatzfähigkeit der Radfahrzeuge prüfen.

Neue Gebäude für Doberlug-Kirchhain

In den kommenden zehn Jahren soll viel gebaut werden im HIL-Werk Doberlug-Kirchhain. Dabei soll das Werk in westlicher Richtung erweitert werden. Im Mittelpunkt steht der Bau einer neuen Instandsetzungshalle. Geplant sind außerdem eine neue Wasch- und eine neue Strahlhalle. Daneben sollen ein neuer Motorenprüfstand, eine Erweiterung der Probefahrtstrecke, die Errichtung eines Sozialgebäudes für mehr Personal und Abstellflächen für die Fahrzeuge entstehen. Die Mechanikwerkstatt und das Materialwirtschaftsgebäude sollen umfassend saniert werden. Bereits genehmigt ist der Neubau des Wachgebäudes.

Mit der Landesregierung des Landes Brandenburg, dem Kreis Elbe-Elster und der Stadt Doberlug-Kirchhain haben wir bei den Bauvorhaben starke Partner an unserer Seite, die ihre Expertise für den gemeinsamen Erfolg einbringen werden.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer

Das HIL-Werk Doberlug-Kirchhain wird so in den kommenden Jahren zukunftsfähig aufgestellt. Der Ausbau unterstreicht die konsequente Ausrichtung der Bundeswehr auf die Landes- und Bündnisverteidigung. Durch mehr eigenes Know-How erhöht die Bundeswehr ihre Resilienz und steigert die Einsatzbereitschaft.

Text und Bild:
https://www.bmvg.de