Aktuelles aus den Aufgaben des Ausbildungszentrums Technik Landsysteme

Beitrag zur Informationsveranstaltung des „blauer Bund e.V.“ von BrigGen Klaus-Dieter Cohrs

 Sehr geehrter Herr Präsident,

sehr geehrte Damen und Herren,

sehr gerne hätte ich an der zur guten Tradition gewordenen jährlichen Informationsveranstaltung des „blauer Bund e.V.“ teilgenommen, um den wieder einmal sehr treffsicher ausgewählten Vorträgen beizuwohnen, um das immer größer werdende Netzwerk von Logistikern in Bundeswehr und Industrie zu nutzen, hierbei wertvolle Erfahrungen auszutauschen und letztlich, um dem Vorstand und allen Mitgliedern zum 30-jährigen Bestehen des „blauer Bund e.V.“ zu gratulieren. Als Kommandeur des Ausbildungszentrum Technik Landsysteme und als General der Heereslogistiktruppen liegt mir diese Interessengemeinschaft besonders am Herzen und hätten nicht kluge, über die Grenzen aktueller Organisationsbereiche hinausdenkende Menschen den „blauer Bund e.V.“ im Jahr 1990 gegründet, es wäre längst überfällig. So danke ich Ihnen allen, die Sie sich in ehrenamtlicher Aufgabenwahrnehmung in die Pflicht nehmen lassen, für Ihr beispielgebendes Engagement.

Bild: BrigGen Klaus-Dieter Cohrs, Kommandeur Ausbildungszentrum Technik Landsysteme

Ich habe großen Respekt vor der verantwortungsbewussten Entscheidung des Vorstandes, der aktuellen besorgniserregenden Entwicklung der COVID-19 Neuinfektionen Rechnung zu tragen und die Informationsveranstaltung in diesem Jahr abzusagen. Gerne möchte ich die Mitglieder auf diesem Weg über den aktuellen Sachstand und die Planungen für das vor uns liegende Jahr 2021 informieren und dazu auch einen Blick in das „Innenleben“ des AusbZ TLS werfen:

Stab AusbZTLS

Die zurückliegenden sechs Monate waren stark von der COVID19-Pandemie geprägt. Auch das Ausbildungszentrum Technik Landsysteme (AusbZTLS) musste sich im Jahr 2020 dieser besonderen Herausforderung stellen.

Startete das Jahr 2020 noch wie gewohnt mit dem traditionellen, gemeinsamen Neujahrsempfang des Kommandeurs des Ausbildungszentrum Technik Landsysteme und des Standortältesten Aachen so spürte auch das AusbZTLS bereits ab Februar/März die Auswirkungen der weltweiten COVID19-Pandemie.

Der deutschlandweite „Lock-Down“ wirkte sich auf das AusbZTLS aus: Es galt der Grundsatz der Auflockerung, sodass anfangs ein Großteil der Angehörigen ins sogenannte “Homeoffice“ beordert wurde. Vorderstes Ziel war es so, das Infektionsrisiko generell zu senken und gleichzeitig die Führungs- und (Teil-)Funktionsfähigkeit aufrecht zu erhalten.

Für den Stab des Ausbildungszentrums galt es in dieser Phase, den Routinebetrieb und die Führungsfähigkeit des AusbZTLS über alle Führungsgrundgebiete hinweg aufrecht zu erhalten. Vor allem, um Planungen für die Zeit nach dem „Lock-Down“ mit einer kleinen Kernmannschaft anzupassen.

Gleichzeitig musste sich der Stab des AusbZTLS der Herausforderung stellen, die Vielzahl an eingehenden und nicht immer zueinander passenden Befehlen/Weisungen auf truppendienstlichem sowie territorialem Strang auszuwerten und umzusetzen.

Bereits nach kurzer Zeit wurde deutlich, dass der aufkommenden Informations- und Regelungsflut nur durch die ablauforganisatorische Aufstellung eines gesonderten Stabselementes adäquat zu begegnen war.

Daher wurde ein „Lagezentrum Corona“ implementiert; dieses wurde Ende Februar zunächst mit Personal des Stabes und UstgPers StOÄ aufgestellt, ab März durch einen StOffz des Bereichs Lehre/Ausbildung als temporären Ltr LZ-Corona und im Verlauf des Jahres immer wieder lagebezogen durch Personal der anderen Bereiche verstärkt, um adäquat auf die Lageentwicklung im Rahmen der SARS-CoV-2 Bedrohung reagieren zu können.

Somit lag im vergangen Jahr der besondere Schwerpunkt des Stabes – neben der Erfüllung von Routineaufgaben – im Betrieb des Lagezentrums Corona.

Die Aufgaben des Lagezentrums lagen neben der Analyse der jeweils aktuellen Corona-Lage im Standortbereich sowie deutschlandweit insbesondere darin, eine Befehlsgebung für die Aufstellung und Koordination von Unterstützungskräften des Ausbildungszentrums für den Einsatz „Hilfeleistung COVID-19“ – auch bekannt unter dem Namen „Helfende Hände“ – zu erstellen. Im Folgenden galt es weiterhin, die für die Wiederaufnahme des Routinebetriebes am AusbZTLS erforderlichen Maßnahmen zu treffen: Der Schwerpunkt lag hier im Aufstellen von erforderlichen Schutz- und Hygienemaßnahmen, welche jeweils lagebezogen angepasst werden mussten.

Zu Beginn der Corona-Pandemie wurde die Stabsabteilung 4 vor die besondere Herausforderung gestellt, ausreichend persönliche Schutzausstattung (PSA) für alle Angehörigen des AusbZTLS und die Trainingsteilnehmer zu beschaffen. Eine besondere Herausforderung vor allem vor dem Hintergrund der mangelnden Verfügbarkeit am Markt zu diesem Zeitpunkt. Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten wurde auch diese besondere Herausforderung mit Bravour gemeistert. Zeitgerecht zur Wiederaufnahme des „quasi Normalbetriebs“ konnten alle Angehörigen des AusbZTLS mit ausreichend Mund-Nasen-Schutz ausgestattet und ausreichend Nachschub an Desinfektionsmitteln sichergestellt werden.

Die Stabsabteilung Technik/Schutz war federführend mit der Erstellung von umfangreichen Hygienekonzepten beauftragt: Diese wurden nicht nur hinsichtlich der Wiederaufnahme des Routinebetriebs der einzelnen Bereiche erstellt, sondern auch für die Durchführung von Sport, dem Ablegen von IFG Leistungen und Antreten sowie dienstlichen Veranstaltungen.

Und natürlich galt es, das Ausbildungsjahr 2021 zu planen:

Als besondere Highlights für das Jahr 2021 stehen hierbei zum einen die Wiedereinführung des Fahnenjunkerlehrgangs auf dem Plan, die Anpassung von logistischen Forderungen für die Beschaffung von Wehrmaterial, die Umbenennung des AusbZTLS zur „Technischen Schule des Heeres“, wie auch ein Truppenübungsplatzaufenthalt des Ausbildungszentrums bzw. der „Schule“ auf dem Truppenübungsplatz Baumholder im Juni 2021. Ziel ist es hier, mit einem Großteil der Soldaten und Soldatinnen gemeinsam für eine Woche auf dem Truppenübungsplatz zu verlegen und Gruppengefechtsschießen im Rahmen der Weiterbildung von Führungs-/Ausbildungspersonal gemäß den Vorgaben des Kommandeurs des Ausbildungskommandos durchzuführen.

Besonderheit: Beratergruppen (BerGrp) der Bundeswehr

Durch das AusbZTLS werden mittlerweile vier Beratergruppen in Afrika (Äthiopien, Burkina Faso [seit 2020], Namibia sowie Tansania) truppendienstlich geführt; der Leiter Stab des AusbZTLS ist der unmittelbare Vorgesetzte der Beratergruppen und steht somit vor der Herausforderung, das ihm unterstellte Personal auch über eine Distanz von über 8.000 km zu führen.

Bild: Beratergruppen des AusbZTLS in Afrika

Neben dem Leiter Stab spielen insbesondere die Stabsabteilungen 1, 4 und 6 eine wichtige Rolle bei der Führung und Betreuung sowie Ausstattung der Beratergruppen. Weiterhin ist der Unterstützungstrupp Beratergruppe Ausland aus dem Bereich Unterstützung der Arbeitsmuskel, wenn es um die Beschaffung und Lieferung von Material aus Deutschland in die Partnerländer geht. Hier wird sowohl die Beschaffung wie auch die Sicherstellung der fachgerechten Verpackung für den See- oder Lufttransport organisiert und in die Wege geleitet.

Angesichts der Pandemielage stellte dieses Jahr nicht nur die geographische Distanz zu unseren Teileinheiten auf dem afrikanischen Kontinent eine Herausforderung dar, sondern auch die damit einhergehenden, weltweit geltenden Reisebeschränkungen. Nichtsdestotrotz wurde der Kontakt zu den Beratergruppen stets aufrechterhalten und in Zusammenarbeit mit den entsprechenden Stellen im BMVg fortlaufend geprüft, ob eine Verbleiben der Soldaten sowie deren Angehörigen in Afrika vor dem Hintergrund der COVID19-Pandemie noch vertretbar ist. Bei der Kommunikation nach Afrika kam allen Beteiligen insbesondere die Einführung des neuen Bw-Messengers „stashcat“ zu Gute, welcher eine einfache und unkomplizierte Kommunikation – zumindest im Rahmen der Einstufung „offen“ – ermöglicht.

Auch in Afrika wurden Vorkehrungen zum Schutz der Soldaten vor einer Infektion getroffen und umgesetzt. So war es möglich, dass die Angehörigen der Beratergruppen vor Ort im Land bleiben konnten und – lageangepasst – an den jeweiligen Projekten weiterarbeiten konnten. Darüber hinaus lag und liegt der Fokus dort auf der Planung und Vorbereitung des neuen Projektzeitraums.

Bereich Lehre/Ausbildung

Der Kernbereich des AusbZTLS ist der Bereich Lehre/Ausbildung. In den Lehrgruppen A und B sowie der Fachschule des Heeres für Technik stand für das Ausbildungsjahr 2020 die Durchführung von über 300 verschiedenen Trainings der technischen Individualausbildung und der Aus- und Weiterbildung des Führungsnachwuchses im Schwerpunkt. Die zeitliche Parallelität der Nutzung bewährter Landsysteme, wie Fahrzeuge der Leopard 1 Familie oder der Schützenpanzer Marder zu völlig neuen Systemen, wie der SPz PUMA stellt den Bereich Lehre/Ausbildung vor besondere Herausforderungen. In einzelnen Fachrichtungen, zu nennen ist exemplarisch der Bereich „leichte Waffe“, kann das AusbZTLS den vorhandenen Ausbildungsbedarf der Truppe nur durch sog. „b-Trainings“ decken. Dabei setzen Truppenteile eigenes Personal zeitlich begrenzt als Ausbilder in Aachen/Eschweiler ein und werden im Gegenzug bei der Zuweisung von Lehrgangsplätzen priorisiert. So können alle „Dienstleistungen“ des AusbZTLS, die Ausbildungsmittel und -hilfsmittel genutzt werden, die Trainingsteilnehmer werden bedarfsgerecht qualifiziert und die erworbenen Abschlüsse qualitätsgesichert nachgewiesen. Ein Modell, welches in Zeiten knapper personeller Ressourcen eine sehr tragfähige Möglichkeit des Handelns darstellt.

Zum Zeitpunkt des Corona-bedingten „Lock-Down“ am 20.03.20 führte Bereich Lehre/Ausbildung insgesamt 55 Trainings mit 542 Trainingsteilnehmern durch. Mit großer Kraftanstrengung, verlängerten Tagesdienstzeiten und Wochenenddiensten gelang es, 30 Trainings mit 229 Trainingsteilnehmern qualifiziert vorzeitig zu beenden. 13 Trainings wurden unterbrochen und im April fortgesetzt. Lediglich bei 12 Trainings war eine Fortsetzung unter Corona-Bedingungen nicht möglich, bereits ausgebildete Anteile wurden dokumentiert und werden bei erneuter Einplanung berücksichtigt.

Während der Phase des „Lock-Down“ wurden alle Trainings auf Durchführbarkeit unter Corona-Bedingungen überprüft, teilweise wurde die Teilnehmerstärke vermindert, und in allen Inspektionen wurde ein umfassendes Hygienekonzept etabliert. Bereits im Mai konnte der Bereich Lehre/Ausbildung in nur leicht verminderter Kapazität den Ausbildungsauftrag fortsetzen.

Eine besondere Herausforderung bei der Ausbildung unter Corona-Bedingungen bildet die Infrastruktur: Jahrzehntealte Hörsäle bieten schlichtweg nicht den Raum, mit hinreichend Abstand zwischen den Trainingsteilnehmern hörsaalgebundene Ausbildung durchzuführen. Um gerade bei der Meisterausbildung Kapazitätsreduzierungen zu vermeiden, konnten innerhalb nur 6 Wochen von Idee bis Übergabe an die Inspektion zwei Containerhörsäle errichtet werden – ein gutes Beispiel für eine schnelle Reaktionsfähigkeit bei besonderen Lagen.

Bild: Beispiel Containerhörsaal in der Dr.-Leo-Löwenstein-Kaserne, Aachen

 Herausgestellt hat sich, dass die Nutzung moderner Ausbildungstechnologien, wie virtuelle Klassenräume und computergestützte Lernprogramme, die Ausbildungsfähigkeit auch im „Homeoffice“ erheblich verbessern können. Hier besteht allerdings noch deutliches Entwicklungspotenzial. Neben geeigneten Endgeräten ist auch die Verfügbarkeit sicherer Netzwerkverbindungen mit hinreichender Bandbreite und die Qualifizierung der Ausbilder in der Nutzung dieser Technologien ein Schwerpunkt des Bereichs Lehre/Ausbildung der nächsten Jahre.

Mit Blick auf das Jahr 2021 steht der für den 90. Offizieranwärterjahrgang ab Januar 2021 bei AusbZTLS wieder durchgeführte Fahnenjunkerlehrgang im besonderen Fokus. Den jungen Offizieranwärter*innen wird damit schon vor dem Studium ein Truppengattungsbezug vermittelt, an den in der weiteren Ausbildung angeknüpft wird. Neu ist auch, dass der Fahnenjunkerlehrgang an unserer Schule mit der Laufbahnprüfung abschließt und damit auch die laufbahnrechtliche Voraussetzung für eine spätere Beförderung zum Leutnant schafft. Die Planung des Fahnenjunkerlehrgangs erfolgt in enger Abstimmung mit der LogSBw.

Bei der für November 2021 geplanten Informationsveranstaltung des „blauer Bund e.V.“ werde ich gerne zu Ergebnissen dieser wichtigen Ausbildung unseres Offiziernachwuchses berichten.

Bereich Technik/Logistik

Auch der Bereich Technik/Logistik war von den Auswirkungen der Corona-Pandemie betroffen; so kam es bei einigen Projekten zu zeitlichen Verzögerungen. Dienstreisen und damit verbundene Besprechungen mussten verlegt oder digital durchgeführt werden. Einsatzprüfungen mussten zum Teil verschoben werden.

Nichtsdestotrotz fanden in den zurückliegenden Monaten – auch während der Phase der Auflockerung unter strikter Einhaltung von Hygienevorschriften und Abstandsregeln mehrere wichtige technisch-logistische Einsatzprüfungen an VJTF relevantem Gerät statt. Daneben wurden auch sonstige technische Untersuchungen wie auch die Prüfung von CPM-Dokumenten durchgeführt. Insgesamt wurden und werden im Jahr 2020 über 50 verschiedene Projekte durch den Bereich Technik/Logistik bearbeitet.

Im nachfolgenden sollen einige dieser Projekte exemplarisch vorgestellt werden:

So wurde im Frühjahr 2020 im Dezernat Unterstützung, Durchhaltefähigkeit und Mobilität die technisch-logistische Einsatzprüfungen ununterbrochen fortgeführt, um an den einsatzrelevanten Systemen und Fahrzeugen für die VJTF (L) 2023 den eigenen Beitrag für das Herstellen der Versorgungsreife zu gewährleisten. Hier wurden unter anderem die SaZgM 70t der UTF-Flotte begutachtet sowie Untersuchungen für den sog. „Bedarfsfall BwFPS“ an den LKW IVECO EUROTRAKKER/EUROCARGO und MB AROCS durchgeführt.

Zudem wurde im Zeitraum von März bis Juni 2020 eine technisch-logistische Einsatzprüfung (TLEP) am GTK BOXER FüFz A2 (Missionsmodul) durchgeführt. Schwerpunkt der TLEP war hierbei das „Delta“ zwischen der Ausbaustufe A1 und A2. Geprüft wurde in verschiedenen Fachgebieten wie Fahrzeugtechnik, Waffensystem und Führungssystem, um so eine vollumfängliche funktionale Betrachtung des gesamten Systems zu erhalten. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass die Komplexität von Systemen in einer immer höher werdenden Geschwindigkeit zunimmt und somit die Betrachtung von Subsystemen, wie es in der Vergangenheit oftmals der Fall war, nicht mehr zweckmäßig ist.

Betrachtet man Systeme wie den GTK BOXER als „Führungsfahrzeug“, stellt man schnell fest, dass auch die Bundeswehr z.B. im Bereich der Kommunikation schon lange nicht mehr auf einfache Kommunikationstechnik setzt. Gerade im Bereich der Führungsfähigkeit wurden bereits große technische Fortschritte vollzogen und mit Projekten wie „Digitalisierung-Landbasierte-Operationen (D-LBO)“, „Infanterist der Zukunft (IdZ)“ oder „Battle-Management-System (BMS)“ geht die technische Entwicklung hin zur „Digitalisierung und Vollvernetzung vom abgesessenen Soldaten bis zum letzten verlegefähigen Gefechtsstand“ immer weiter voran.

Neben dem GTK Boxer stand mit dem SPz PUMA ein weiteres VJTF relevantes Großprojekt im Focus des Bereiches.

Statt einer wie zu Beginn des Jahres geplanten technisch-logistischen Einsatzprüfung SPz PUMA VJTF wurde hier jedoch letztendlich eine technisch-logistische Untersuchung mit einer Zeitvorgabe von 4 Wochen beauftragt. Aufgrund dieses kleinen Zeitfensters konnten im Rahmen der TLU nur auszugsweise die neuen Konstruktionsanteile am SPz PUMA VJTF mit Vorserienstand geprüft werden. Die Federführung in der Rüstungsbegleitung des SPz PUMA liegt dabei beim Dezernat Wirksamkeit im Einsatz. Aber wie auch beim GTK BOXER findet bei den Untersuchungen auch temporär eine Unterstützung der anderen Dezernate im Rahmen ihrer Kompetenzen u.a. Führungsunterstützung, Klima- und ABC-Abwehranlagen statt. Der abschließende Untersuchungsbericht enthielt eine Vielzahl von Optimierungsvorschlägen und Handlungsempfehlungen, die es nun umzusetzen gilt.

Doch nicht nur Großgerät wurde im vergangen Jahr am AusbZTLS untersucht; für den sog. „Bedarfsfall BwFPS“ wurde auch das Krad gl le im Rahmen einer TLU betrachtet. Da es seit der Ausphasung des alten Krad 125 Hercules keine logistische Versorgung für Kräder in der Bundeswehr mehr gibt, galt es diejenigen IH-Arbeiten zu identifizieren, die durch eigene militärische IH-Kräfte feldmäßig im Rahmen des Bedarfsfalls VJTF ausgeführt werden können. Im Ergebnis wurden zweckmäßige Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten ermittelt, die durch KfzMechtrFw SK RdFz, auch ohne Ausbildungsschwerpunkt Motorradtechnik, unter Zuhilfenahme von wenigen Sonderwerkzeugen, durchführbar sind.

Bild: Krad gl le

Eines der Schwerpunktprojekte des Dezernates Führungsfähigkeit, Aufklärung und Elektronische Kampfführung war das System Mobile Geschützte Fernmeldeaufklärung (MoGeFA). Derzeit verfügt die Bundeswehr über kein modernes System, dass die mobile, geschützte Fernmeldeaufklärung unter Bedrohung gegnerischer Waffenwirkung mit entsprechender Auswerte- und Analysefähigkeit einerseits und einem Sofortbeitrag zu einem gemeinsamen Lagebild andererseits ermöglicht. Diese Fähigkeitslücke schließt das System MoGeFA. Im Rahmen der Einführung dieses Systems besteht die Aufgabe des Dezernates im Prüfen des Systems auf seine Versorgbarkeit.

Mit dem Blick auf das Jahr 2021 stehen wieder zahlreiche wichtige Projekte, insbesondere an VJTF relevantem Gerät, im Lastenheft des Bereiches Technik/Logistik. Beispielsweise ist, im Nachgang an die TLU am SPz PUMA VJTF Vorserie in 2020, eine technisch-logistische Einsatzprüfung am SPz PUMA VJTF mit einem deutlich höheren Zeitansatz geplant. Daneben ist auch eine technisch-logistische Einsatzprüfung am KPz LEOPARD 2A7V vorgesehen.

Weiterhin auf der Agenda ist die Einsatzprüfung an der Werkstattausstattung mobile Instandhaltung IHS1 (WSA mobIH 1) sowie die Vorbereitung der Einsatzprüfung für die WSA mobIH 2/3 als Einstieg in die Regeneration der derzeitigen Ausstattungen in den logistischen Ebenen 1 und 2 zu finden.

Zusätzlich sind technisch-logistische Einsatzprüfungen für den TPz Fuchs A8+/A9, zahlreiche Fahrzeugprojekte wie das Wechselladersystem 15 t UTF und Rettungsfahrzeuge, Pioniergerät, Handwaffen sowie die Drohne HUSAR geplant.

Bereich Unterstützung

Unterstützung der Städteregion Aachen und Stadt Aachen während der COVID-19-Pandemie durch das AusbZTLS

Seit Beginn der COVID-19-Pandemie im März 2020 bis heute unterstützt ein vierköpfiges Team der Materialgruppe des Ausbildungszentrums Technik Landsysteme die StädteRegion Aachen und Stadt Aachen mit der Versorgung von Hilfsgütern aller Art für die COVID-19-Pandemie. Im Wesentlichen wird Hilfsmaterial eingelagert, welches von der Bezirksregierung Köln zugeteilt wird. Nach Anforderung der StädteRegion Aachen und Stadt Aachen wird das Material kommissioniert und an die Endempfänger (Ärzte, Krankenhäuser, Kliniken und Gesundheitseinrichtungen) wieder ausgegeben. Die Feinverteilung übernimmt dabei die Feuerwehr.

Bemerkenswert ist die ständige Bereitschaft der Materialgruppe, die auch über die Rahmendienstzeit durchgeführt wird und damit auch Anteil für das Ansehen der Bundeswehr am Standort Aachen und der EUREGIO hat.

Bild: MatGrp beim Beladen

Hilfeleistungen
Aber es wurde in 2020 nicht nur die StädteRegion Aachen tatkräftig unterstützt. Während der COVID-19-Pandemie unterstützten Soldaten des AusbZTLS ebenfalls das Luisenhospital in Aachen bei der dortigen Einführung von ABC-Masken sowie das Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung von Infektionsketten. Dieser Einsatz lebt jetzt in größerem Umfang gerade wieder auf. Abgesehen von Corona-bedingten Unterstützungen halfen Soldaten des Bereichs Unterstützung zudem bei der Eindämmung der Borkenkäferplage.

Dienstpostenausbildung

Die truppengattungsspezifische Ausbildung zu versetzter Stammsoldaten erstreckte sich vom 31.08. bis zum 30.10.2020. Die durch die AnTrA Nr. 2 vorgegebenen Ausbildungsinhalte sind sehr vielseitig und schließen an der Allgemeinen Grundausbildung an.

Auf dem Standortübungsplatz Münsterbusch vertiefen die Ausbildungsteilnehmer ihre Kenntnisse in der Waffen- und Geräteausbildung, hier werden die Grundlagen für die anspruchsvolle

Schießausbildung gelegt. Im Rahmen der allgemeinen militärischen Fähigkeiten sind der Einsatz als Alarmposten, Grundkenntnisse im Bereich des Objektschutzes sowie die Personenkontrolle wichtige Grundfertigkeiten. Die Schießausbildung nach dem neuen Schießausbildungskonzept ist ein weiterer

Höhepunkt der Ausbildung und Grundlage der weiterführenden Schießausbildung. Im Ausbildungsjahr 2021 wird neben der Unterstützung der Fahnenjunkerausbildung, der Durchführung von zwei truppengattungsspezifische Ausbildungsdurchgängen, auch ein einwöchiger Truppenübungsplatzaufenthalt durch den Bereich Unterstützung für das Ausbildungszentrum vorbereitet und durchgeführt werden.

Bild: Gefechtseinlage

Zusammenfassung

Das nahezu hinter uns liegende Jahr 2020 ist aufgrund der Corona-Pandemie völlig anders verlaufen, als geplant. Viele wichtige, auch zur guten Gewohnheit gewordene Veranstaltungen mussten abgesagt, viele Kontakte in den „virtuellen Raum“ verlagert werden. Dabei haben sich auch am AusbZTLS neue Arbeitsweisen und eine neue Flexibilität als tragfähig und zukunftsweisend erwiesen. Diese Ansätze werden wir vertiefen und ausbauen.

Den Kernauftrag konnte das AusbZ TLS mit vertretbaren Einschränkungen auch in 2020 ausführen. Unsere Konzepte und ein beispielgebendes Engagement aller Angehörigen des AusbZTLS haben bisher getragen – ich bin sehr stolz auf „meine Mannschaft“.

Die aktuelle Entwicklung der Pandemie in Deutschland und in der Welt stimmt mich gleichwohl skeptisch. Wir müssen alle gemeinsam jeden Tag darum ringen, dem Virus den Weg in unsere Dienststellen so schwer wie möglich zu machen.

Ich wünsche Ihnen und Ihren Familien alles erdenklich Gute, bleiben Sie gesund!

Ihr

Klaus-Dieter Cohrs

Brigadegeneral

 

Bildnachweise:

Porträt BrigGen Cohrs, Gabelstapler, Gewehrschütze: AusbZTLS, Driessen

Container: AusbZ TLS, Meltzner

Kräder: Bundeswehr, Marco Dorow

Übersicht Beratergruppen Afrika: AusbZTLS

Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr - Brigadegeneral Boris Nannt

Logistisches Herz der SKB unter neuer Führung

Der Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Volker Thomas, übergab mit einem feierlichen Appell die Verantwortung über die Logistikschule der Bundeswehr von Brigadegeneral André Denk an seinen Nachfolger Brigadegeneral Boris Nannt.

Bild: Brigadegeneral Denk übergibt Generalmajor Thomas die Truppenfahne der Logistikschule. © Bundeswehr/Petra Reiter

General Thomas dankte in seiner Rede dem ehemaligen Kommandeur Denk für seine erfolgreiche Arbeit und die Neuerungen, die unter seiner Führung an der Logistikschule erfolgt sind. Hierbei hob er die erfolgte Neuausrichtung der Schule hervor, um den Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung der Bundeswehr gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit Denk war ihm stets eine Freude. Generalmajor Thomas betonte seine Anerkennung für die maßgeblichen Leistungen des ehemaligen Kommandeurs.

 Schwerer Abschied

In seiner Abschiedsrede bedankte sich Denk für die hervorragende Zusammenarbeit und sehr gute Unterstützung, die er in seinen 22 Monaten als Schulkommandeur erfahren hat. Es war ihm eine besondere Freude, die Logistikschule führen zu dürfen. Seinen besonderen Dank brachte er allen zivilen und militärischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch den Vertretern des öffentlichen Lebens der Region von Osterholz-Scharmbeck und Garlstedt entgegen. Er betonte dabei die unkomplizierte und herzliche Kommunikation zwischen zivilen und militärischen Kontakten und dass ihm der Abschied deshalb besonders schwerfiele.

 Neuanfang

Bild: Brigadegeneral Nannt übernimmt die Truppenfahne der Logistikschule von Generalmajor Thomas. © Bundeswehr/Petra Reiter

 Generalmajor Thomas übernahm im Anschluss an die Abschiedsrede die Übergabe der Truppenfahne und dankte dem scheidenden Brigadegeneral Denk nochmals ausdrücklich für seinen hervorragenden Dienst. Er wünschte ihm für seine weitere Verwendung im Stabsdienst in Brüssel viel Soldatenglück und Erfolg. Trotz der bereits tollen Arbeit der Logistikschule ließ es sich Generalmajor Thomas nicht nehmen, Brigadegeneral Nannt auf die noch bevorstehenden Aufgaben „hinzuweisen“: „Sie brauchen keine Sorge zu haben Herr Nannt, es gibt noch viel zu tun.“

Der 51-jährige Brigadegeneral wechselt als ehemaliger Direktor Strategie & Fakultäten an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg nach Garlstedt. Zum formellen Abschluss des feierlichen Appells meldete Nannt die Übernahme der Logistikschule an Generalmajor Thomas.

Das Beitragsbild zeigt Brigadegeneral Boris Nannt im Dienstanzug. [Red]

Autor: Brian Melzer, Bilder: Bundeswehr/Petra Reiter

KMW erneuert niederländische FENNEK-Flotte

München/Den Haag, Dezember 2020 – Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und die niederländische Beschaffungsbehörde DMO (Defence Material Organisation) haben einen Vertrag über die Hochrüstung von 322 FENNEK-Fahrzeugen unterzeichnet. Der MLU (Mid Life Update)-Auftrag beläuft sich auf ein Volumen von über 300 Mio. EUR und umfasst unter anderem die Integration neuer Beobachtungs- und Aufklärungsanlagen (BAA II NDL) und die Einbindung des Führungssystems C4I. Durchgeführt werden die Arbeiten bei KMW in Deutschland und in den Niederlanden, bei den Partnerfirmen Van Halteren Defence und Nedinsco in Zusammenarbeit mit dem Material Stock Logistic Command (MatLogCo) der Armee.

Die Auslieferung der hochgerüsteten FENNEK-Systeme beginnt 2021 und wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen sein. Der FENNEK ist ein bi-nationales Projekt zwischen Deutschland und den Niederlanden. Neben dem FENNEK-Aufklärer gibt es noch weitere Varianten, vom Pionierfahrzeug über eine Variante zur Panzerabwehr bis zur hochmobilen Flugabwehr. Allen gemeinsam ist eine hohe Geländegängigkeit durch das besondere Antriebskonzept und die robuste Auslegung des Chassis.

Quelle:

Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen – Dezember 2020

1. Personalveränderungen in militärischen Spitzenstellen

Einsatz:

Brigadegeneral Frank SCHLÖSSER, zuletzt J7 Headquarters Resolute Support, Afghanistan, wird im Einsatzführungskommando der Bundeswehr, Schwielowsee, eingesetzt. Sein Nachfolger wird Brigadegeneral Gunnar Christof BRÜGNER, Kommandeur Panzergrenadierbrigade 37, Frankenberg. Ihm folgt Oberst Karl Alfred Alexander KRONE, Referatsleiter Führung Streitkräfte I 1 im Bundesministerium der Verteidigung, Berlin.

2. Personalveränderungen in zivilen Spitzenstellen

Im genannten Zeitraum werden keine zivilen Personalmaßnahmen wirksam.

 

Quelle:
Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

Neue „Mobile Feldküche“ zur Erprobung an der LogSBw

Logistikschule der Bundeswehr: Erprobungsstelle für die Feldküchen der Zukunft

Die Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt ist eine der ersten Dienststellen, an der das neue System „Mobile Feldküche“, einer Einsatzprüfung unterzogen wird. Lebensmittelrechtliche Gesetze und Hygienevorschriften, sowie die verschiedenen klimatischen Bedingungen in den weltweiten Einsatzgebieten, machen ein Umdenken und Umrüsten auf neue Technik nötig. Die Dienststelle der Streitkräftebasis, bildet unter anderem Feldköche in der Bundeswehr aus und hat den Auftrag, das neu konzipierte Arbeitsgerät auf Herz und Nieren zu prüfen.

Gulaschkanone war gestern

Mag sich manch einer noch an die gute, alte „Gulaschkanone“ erinnern: Die „Mobile Feldküche“ ist ein ganz anderes Kaliber.
In zwei 20 Fuß-Containern mit modularem Aufbau, findet der Nutzer ein in sich geschlossenes System. Autark, mit Notstromversorgung, eigenem Frisch- und Abwassersystem sowie Heiz- und Kühleinrichtungen. Von der Lebensmittellagerung, über Vor- und Zubereitung und Speisenausgabe für bis zu 250 Verpflegungsteilnehmende, alle Aspekte müssen bedacht werden, um die Genehmigung zur Nutzung vergeben zu können. Am 9. November 2020 wurde das erste Seriengerät an die Logistikschule der Bundeswehr, kurz LogSBw, geliefert. Kapitänleutnant Robert Eyhorn, der maßgeblich an dieser Erprobung beteiligt ist, erzählt: „Wir haben am Tag der Anlieferung bis 21 Uhr aufgebaut. Erst jetzt, wo alles angeschlossen ist, sieht man wo es hakt. Nun gilt es, die Kinderkrankheiten zu erkennen und zu beheben.“

Startschuss für die Erprobung

Die Ausbildung zur Erprobung an den standardisierten Containern, wird durch zwei Experten der Herstellerfirma sichergestellt. In einem Zeitraum von etwa sechs Wochen ab Aufbau werden die unterschiedlichsten Prüfschleifen für Bedienung, Technik, Beprobung von Trinkwasser und Sanität durchlaufen. Dann schließt sich der erste Teil der taktisch-, technisch-, logistischen Einsatzprüfung und der Fachaufsichtsbesuch der obersten Behörde des Sanitätsdienstes, dem Kommando Sanitätsdienst, an.
Der vorläufige Höhepunkt des Projekts „Mobile Feldküche“ findet in der Zeit vom 15. Januar 2021 bis 4. Februar 2021 in Ravatn/Skytebane, in Norwegen statt. Hier wird die Neuheit auf Ihre Kältetauglichkeit geprüft. „Eigentlich,“ bedauert Eyhorn, „sollten die Kälte- und auch Hitzeerprobung in den USA stattfinden. Leider hat uns bei dieser Planung Corona einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht.“ Insgesamt 15 Soldatinnen und Soldaten, sowie zivile Mitarbeitende, verschiedener Dienststellen der Bundeswehr werden nach der in Garlstedt abgeschlossenen Ausbildung unter einsatzähnlichen Bedingungen einen bedeutenden Schritt gehen. Hier zeigt sich, ob noch Änderungen oder eventuelle Verbesserungen vorgenommen werden müssen. Die Hitzeerprobung soll im Sommer 2021 stattfinden. Der Ort hierfür steht allerdings noch nicht fest.

Geplanter Einsatz: VJTF

Die Streitkräfte von heute bedienen sich modernster Technik, um auch im Einsatz und Gelände die Versorgung für die Truppe zu sichern. Mit der „Mobilen Feldküche“ etabliert die Bundeswehr ein System, das in vergleichbarer Form nicht am Markt verfügbar ist. Die Fähigkeitslücke zwischen der Verpflegungszubereitung mittels der persönlichen Ausstattung und der Versorgung in einem Feldlager oder Einsatzgebiet, kann hierdurch geschlossen werden. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Durchhaltefähigkeit der Streitkräfte.
Eine in Deutschland ansässige Firma hat im letzten Jahr die öffentliche Ausschreibung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, gewonnen. Die Firma entspricht den militärischen Anforderungen zur Trennung von Funktionalität und Mobilität an das Gerät. Nach und nach sollen die seit 1989 genutzten Taktischen Feldküchen ausgetauscht werden. Der Beschaffungsrahmen umfasst bis zu 400 Feldküchen. Die ersten Gesamtsysteme sollen während einer Großübung der Very High Readiness Joint Task Force, kurz VJTF, im Jahr 2023 zum Einsatz kommen.

Quelle:

  • Text:  WebRedaktion LogSBw Carmen Meis
  • Bilder: LogSBw, Petra Reiter

Rheinmetall stellt neue Spähaufklärungsvariante des Robotikfahrzeugs Mission Master vor

Rheinmetall stellt die neueste Version seines fortschrittlichen autonomen unbemannten Landfahrzeugs (autonomous unmanned ground vehicles, A-UGV) vor: Der Mission Master – Armed Reconnaissance verfügt sowohl über eine hochmoderne Aufklärungssensorik als auch über Rheinmetalls fernbedienbare Waffenstation Fieldranger. Damit eignet sich das Spähaufklärungs A-UGV sowohl als Spähfahrzeug, kann aber auch Feuerunterstützung leisten, falls erforderlich.

Besatzungslose Aufklärungseinsätze maximieren Sicherheit der Truppe

Autonome Robotikfahrzeuge bieten zahllose Vorteile, gerade im Zusammenhang mit Nachrichtengewinnung und Aufklärung. Der Mission Master – Armed Reconnaissance ist für hochgefährliche Spähaufklärungseinsätze entwickelt worden und kann ein Lagebild in Echtzeit liefern, ohne eingesetzte Soldaten gefährden zu müssen. Da ein enormes Datenvolumen bei solchen Einsätzen gesammelt wird, ist Rheinmetalls neues A-UGV mit äußerst zuverlässigem und resilientem Gerät ausgestattet. Zur Nutzlast gehören Elektrooptische/Infrarot-Sensoren mit hoher Reichweite, ein Überwachungsradar, eine 360°-Rundumkamera, ein Laserentfernungsmesser und ein Laser-Zielmarkierer, um potentielle Bedrohungen zu identifizieren. Um die Sichtlinie für die Sensoren aus einer verdeckten Stellung heraus verbessern zu können, ist die Aufklärungsausstattung auf einem ausfahrbaren, 3,5 Meter hohen Mast mit einem Kippmechanismus befestigt. Durch diese zweckmäßige Eigenschaft lässt sich das Fahrzeug einfach und sicher transportieren, auch in Hubschraubern wie CH-53 oder CH-47.

Das Armed Reconnaissance-Modul des Mission Master ist nicht auf eine Funkgerätefamilie festgelegt und kann daher nach Kundenwünschen konfiguriert werden. Das bidirektionale Kommunikationssystem ermöglicht den klaren Austausch mit Gefechtsstand und anderen A-UGVs und bietet den Kommandeuren einen besseren Lageüberblick. In einer Gefechtssituation bietet die fernbedienbare Waffenstation Rheinmetall Fieldranger Light mit einer 7,62mm-Waffe mehr Feuerkraft als das in der Gruppe als Schwerpunktaffe mitgeführte MG. Der Waffeneinsatz erfolgt nicht autonom, sondern ferngesteuert.

Jederzeit sichere Bedienung

Wie die anderen Varianten der Rheinmetall Mission Master-Familie verdankt die Armed Reconnaissance-Version ihre autonomen Funktionen dem Rheinmetall PATH Autonomie-Kit (A-kit). Bewährt, flexibel, zuverlässig und hoch autonom, ist PATH dafür entwickelt worden, Militärfahrzeuge unbemannt einsetzen zu können und damit Soldaten aus Gefahrenbereichen heraushalten zu können. Das A-Kit bietet eine große Bandbreite an Fernsteuerungsmöglichkeiten für den Mission Master, darunter Tablet-Computer, Smart Watch, Soldatensystem oder Einhand-Bediengerät. Diese Vorrichtungen ermöglichen vollen Zugang zu den fortschrittlichen PATH-Eigenschaften wie Follow-Me-, Konvoi- oder autonomen Navigationsmodus. Jeder Steuerungsmodus umfasst mehrere Schutzschichten, um jederzeit eine sichere Fahrzeugbedienung zu ermöglichen. Weiterhin hält Rheinmetall bei jeglicher Waffenbedienung am Man-in-the-loop-Prinzip fest: Hier obliegt die Entscheidung zum Waffeneinsatz immer einem Menschen.

Eine umfassende Mission Master-Familie

Das jetzt vorgestellte neue Modul Armed Reconnaissance verstärkt die modulare und vielseitige Mission Master-Familie, welche bekannt ist für ihre hohe Geländegängigkeit und ihre Fähigkeit, höhere Sicherheit für Soldaten in gefährlichen Situationen zu bieten. Die Cargo-Variante trägt über eine halbe Tonne Versorgungsgüter, um die Truppe beweglicher zu halten und die Traglast der einzelnen Soldaten zu reduzieren. Die verschiedenen Feuerunterstützungsversionen steigern die Kampfkraft infanteristisch kämpfender Kräfte, während die Rettungsvariante Verwundete autonom evakuieren und spezielle medizinische Ausrüstung für medizinische Eingriffe im Feld transportieren kann. Zusätzlich ist jede einzelne Version mit einem Blue Force Tracking-System ausgestattet, welches voll kompatibel mit allen NATO-Standards ist.

So wie die übrigen Mission-Master-Fahrzeuge ist auch die Armed Reconnaissance-Ausführung mit dem Rheinmetall-Soldatensystem Argus und der Rheinmetall Command and Control-Software vernetzt. Letztere lässt sich in allen beim Kunden vorhandenen Führungssystemen installieren.

Kraft für das „Wolfsrudel“

Die Verstärkung des Mission Master-Portfolios um die Armed Reconnaissance-Variante lässt Rheinmetalls völlig neues Wolfsrudel-Konzept Wirklichkeit werden. Das Wolfsrudel besteht aus mehreren Mission Master-Fahrzeugen, welche effizient als ein Team arbeiten, um jegliche Einsatzaufgaben zu erfüllen, darunter Überwachung von Räumen, Aufklärung, Zieldatenübermittlung und Schwenken bei Erkennung. Alle Fahrzeuge kommunizieren miteinander und nutzen Künstliche Intelligenz, um das für die Auftragserfüllung erforderliche Lagebewusstsein zu erhalten.

Als Kampfkraftmultiplikator lässt sich das gesamte Wolfsrudel von einem einzelnen Bediener standortunabhängig über ein LTE-Netzwerk, SATCOM oder Military Cloud steuern. Dank des intuitiven Bedienkonzeptes kann sich der Operator – anders als bei mehreren unkoordinierten Bedienern – auf den übergeordneten Auftrag konzentrieren und muss nicht jedes einzelne A-UGV missionsspezifisch steuern. Da Rheinmetall stetig neue Varianten der Mission Master-Familie entwickelt, wird das Fähigkeitsspektrum des Wolfsrudels zunehmen und so zur Überlegenheit der Streitkräfte auch gegenüber stärker werdenden Gegnern beitragen.

 

Weitere Informationen

Erfahren Sie mehr auf der Rheinmetall Mission Master Produktseite .

 

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Rheinmetall liefert 342 Abrollkipper-Fahrzeuge an die Bundeswehraus –wichtiger Beitrag zur Einsatzbereitschaft

Rheinmetall hat mit der Serienlieferung von 342 Abrollkipper-Fahrzeugen an die BwFuhrpark SERVICE GmbH (BwFPS) begonnen.Kürzlich wurden die ersten 69 Logistikfahrzeuge übergeben, nun sollen bis zu acht weitere Lkw pro Woche folgen. Rheinmetallleistetdurch die Lieferung der TGS 8x4Trucks mit Hakenladegeräteneinen weiteren wichtigen Beitrag zur Einsatzbereitschaft der Bundeswehr. Der Auftrag, der bereits Ende 2019 erteilt wurde, ist mit einem Volumen im mittleren zweistelligen Millionenbereich die größte Order, die Rheinmetall im Bereich ziviler Trucks („White Fleet“) bislang erhalten hat. Die Auslieferung sollbis Mitte nächsten Jahresabgeschlossen sein.Mit dem Auftraghatsich Rheinmetall mit seinem Lkw-Spezialisten Rheinmetall MAN Military Vehicles (RMMV) über das bestehende Geschäft mit hochmodernen Militärfahrzeugen hinaus auch nachhaltig im Segment der Zivilfahrzeuge für die Bundeswehr platziert.

Mit Zulauf der Serienfahrzeuge wird die Bundeswehr in die Lage versetzt, umfangreiche schnelle Verlegungen von Material im Rahmen der durch sie zu stellenden NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) 2023 mit eigenen Logistikfahrzeugen durchzuführen. Die Lieferung der TGS Trucks bedeutet somit eine deutliche Erweiterung der logistischen Fähigkeitenin Bezug auf schnellen Materialumschlag. Stationiert werden die Fahrzeuge in ganz Deutschland, im Schwerpunktbei den Logistikverbänden.

Dass mit dem Auftrag eine gewachsene Partnerschaft vertieft wird, unterstreicht eine Auszeichnung: RMMV gewann in diesem Jahr zum ersten Mal den Liefertreue-Award der BwFPS. Das Rheinmetall-geführte Joint Venture belegte Platz 1in der Kategorie Nutz-und Sonderfahrzeuge für die gemeinsamen Projekte im Vorjahr. Entscheidend für den Erhalt des ersten Platzes war neben der fristgerechten Lieferung die transparente Kommunikation mit dem Kunden in den laufenden Projekten. Die BwFPS ist Mobilitätsdienstleister der Bundeswehr und gehört zu 75,1% dem Bundesministerium der Verteidigung, die restlichen 24,9% hält die Deutsche Bahn.

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Robotik: Rheinmetall Mission Master nimmt an Erprobungen für Kampfverbände der Zukunft der niederländischen Armee teil

Das vielseitige Rheinmetall-Robotikfahrzeug Mission Master wird an einem Concept Development&Experimentation-Programm der niederländischen Streitkräfte teilnehmen. Die Robotik & Autonome Systeme (RAS)-Einheit der niederländischen 13. Leichten Brigade führt diese mehrjährige Konzeptentwicklungs- und Versuchsphase durch, um den Weg zu einer einsatzbereiten Einheit zu ebnen. Dabei werden verschiedene innovative Konzepte getestet, um Kampfverbände der Zukunft zu formen. Diese sollen es dem niederländischen Heer ermöglichen, seine Aufgaben effektiver zu erfüllen. Die Einsatzkonzepte umfassen auch die Nutzung von autonomen unbemannten Landfahrzeugen (autonomous unmanned ground vehicles, A-UGV). Der Mission Master von Rheinmetall, ein autonom fahrendes leichtes 8×8-Fahrzeug, wurde im November 2020 übergeben.

Rheinmetall ist ein weltbekannter Hersteller moderner unbemannter Fahrzeuge mit starkem Fokus auf autonomen und modularen Systemen. Nach ersten erfolgreichen Erprobungen in den Niederlanden und Schottland nimmt der Rheinmetall Mission Master nun an dem auf zwei Jahre angelegten CD&E-Programm teil, um solche Konzepte weiterzuentwickeln, bei denen Anpassbarkeit und Autonomie Schlüsselkriterien sind. Im Zuge der Entwicklung dieser Konzepte kooperieren Rheinmetall und die RAS-Einheit mit weiteren niederländischen Unternehmen, Wissenschaftszentren und Universitäten.

Robotik verändert bereits jetzt das Gefechtsfeld der Zukunft. Mit dem Mission Master bietet Rheinmetall ein modulares unbemanntes Fahrzeug mit autonomem Fähigkeiten (A-UGV) an, welches die Kampfkraft der Truppe bei vielfältigen Aufgaben steigern kann. Mit dem Mission Master können die Soldaten künstliche Intelligenz und „Robotik-Muskeln“ für die ungeliebten 3D-Aufträge (dull, dirty, dangerous – langweilig, dreckig, gefährlich) anwenden und – noch wichtiger – ihre Aufträge im Einsatz sicher ausführen.

Der Mission Master ist einsatzbereit und kann als autonomes oder auch als teilautonomes Element der Kampfgruppe dienen. Die Mission Master-Plattform zeichnet sich durch äußerste Flexibilität aus und lässt sich durch modulare, schnell zuzurüstende Aufbauten an eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten anpassen. Hierzu gehören neben dem Nachschub weitere Anwendungen wie Verwundeten-Evakuierung, CBRN-Aufklärung, Überwachung und Feuerunterstützung (hierbei erfolgt die Zielbekämpfung im ferngesteuerten Modus durch einen menschlichen Bediener und nicht autonom). Auch der Einsatz als Fernmelde-Relais ist möglich.

Der Mission Master ist eine robuste Plattform und zeichnet sich durch eine lange Einsatzdauer sowie geräuscharmes Fahren aus. Schnelligkeit, skalierbare Autonomie und die nachgewiesene hohe Beweglichkeit in jeglichem Gelände machen den Mission Master zu einem starken und zuverlässigen Kameraden der kleinen Kampfgemeinschaft.

Die jetzt erfolgte Übergabe an die niederländischen Streitkräfte markiert den zweiten Erfolg bei einem NATO-Kunden. Im April 2020 hatten die britischen Streitkräfte vier Robotik-Fahrzeuge Rheinmetall Mission Master bestellt. Die vier Unmanned Ground Vehicles in der Version Cargo sind Teil des britischen Robotic Platoon Vehicle Programme. Mit diesem Vorhaben wollen die britischen Streitkräfte erproben, wie durch unbemannte Fahrzeuge Kampfkraft und Fähigkeiten abgesessen kämpfender Kräfte auf Zug-Ebene verbessert werden können. Die vier Mission Master – Cargo wurden im Frühjahr 2020 ausgeliefert. Zum Lieferumfang gehörten zudem zwei Krankentrage-systeme, die sich innerhalb von 60 Sekunden auf dem Cargo-Fahrzeug integrieren lassen. Weiterhin umfasst der Auftrag Ausbildungs- und Serviceleistungen sowie Ersatzteile. Die Fahrzeuge werden durch Rheinmetall Canada ausgeliefert, Rheinmetall BAE Systems Land (RBSL) übernimmt als Kooperationspartner Unterstützungsleistungen vor Ort. In den Niederlanden fungiert Rheinmetall Defence Nederland in Ede als Kooperationspartner von Rheinmetall Canada.

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG

Broschüre Landes- und Bündnisverteidigung

Die Verteidigung von Deutschlands Souveränität und territorialer Integrität sowie der Schutz seiner Bürgerinnen und Bürger ist Auftrag der Bundeswehr. Die sicherheitspolitische Situation zeigt, wie wichtig Bündnisse sind. Nur gemeinsam lassen sich die gegenwärtigen Herausforderungen bewältigen. Landes- und Bündnisverteidigung gehören untrennbar zusammen. Deshalb hat der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Eberhard Zorn, die Broschüre „Auftrag Landes- und Bündnisverteidigung“ herausgegeben.

Zum Download…

Rheinmetall modernisiert Schützenpanzer Marder der Bundeswehr mit neuen Fahrer-Nachtsichtgeräten

Die Bundeswehr hat Rheinmetall mit einer weiteren Modernisierung des bewährten Schützenpanzers Marder beauftragt. Rheinmetall Landsysteme liefert nun über 170 Fahrer-Nachtsichtgeräte für die Marder-Flotte. Der Auftragswert von rund 24 MioEUR brutto umfasst zudem logistische Anteile, Ausbildung und weitere Serviceleistungen. Die Auslieferung beginnt Ende 2021 und soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

Bei dem neuen Fahrernachtsichtgerät handelt es sich um das Modell Spectus II.

Es fusioniert das Bild einer Restlichtverstärker-Kamera mit dem eines Wärmebildgeräts und verbessert somit die Sicht des Fahrers auch bei ungünstigen Lichtverhältnissen. Zudem wird das System durch eine Rückblickkamera ergänzt. Kooperationspartner bei dem Vorhaben sind die Rheinmetall Technical Publications und die Rheinmetall-Tochtergesellschaft benntec Systemtechnik GmbH. Das Vorgängersystem Spectus I wurde von Rheinmetall bereits als einsatzbedingter Sofortbedarf für die ISAF-Mission in Afghanistan in die Schützenpanzer Marder 1 A5A1-Flotte integriert.

Der jetzt erteilte Auftrag an Rheinmetall setzt die Erfolgsgeschichte der Nutzungsdauerverlängerung des Marders fort. Erst im Dezember 2019 war Rheinmetall durch die deutschen Streitkräfte mit einer umfangreichen Modernisierung eines Teils der Marder-Flotte beauftragt worden. Außerdem birgt die Beauftragung Potential für weitere Aufträge im In- und Ausland, so zum Beispiel durch die Freigabe der Beschaffung neuer Wärmebildzielgeräte Richtschützen und Kommandanten in den Bundeswehr-Mardern durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am 7. Oktober 2020. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.

Als Entwickler und Systemhaus verfügt Rheinmetall über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung für den Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgängerorganisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme GmbH in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben, auch wenn der Nachfolger Puma bald in einer Stückzahl von 350 Exemplaren bei der Truppe eingeführt sein wird.

 

Quelle:

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Rheinmetall AG