Das Logistikkommando der Bundeswehr: Eine Schlüsselfähigkeit des neuen Unterstützungsbereichs

Am 29. April 2025 wird der neue Unterstützungsbereich der Bundeswehr in Bonn offiziell in Dienst gestellt, nachdem bereits zum 1. April die volle Einsatzfähigkeit erreicht worden war. Mit der Aufstellung des neuen Unterstützungsbereichs wird der besonderen Herausforderung der Verteilung knapper Schlüsselfähigkeiten in der Bundeswehr Rechnung getragen.

Eine dieser Schlüsselfähigkeiten ist die Logistik. Sie wird durch das Logistikkommando der Bundeswehr in Erfurt in den Unterstützungsbereich eingebracht. Es verfügt über rund 16.000 Dienstposten und damit über ein Drittel des gesamten Personals im Unterstützungsbereich.

Das Logistikkommando der Bundeswehr stellt mit seinen Fähigkeiten und Kräften alle Leistungen der Basislogistik in Deutschland sowie aus Deutschland heraus sicher. Die mobilen Logistiktruppen bilden hierfür ein Netzwerk im Einsatzgebiet und sind in der Lage, alle Einsatzkräfte der Bundeswehr mit Ersatzteilen, Munition, Kraftstoff, Marketenderwaren und Feldpost zu versorgen sowie Instandsetzungsarbeiten durchzuführen. Die Güter werden zu Land, Luft und See umgeschlagen, in den logistischen Einrichtungen gelagert und den Einsatzlogistiken zugeführt.

Eine Leistung des Logistikzentrums der Bundeswehr:
Verschiedene Fahrzeuge, darunter vorne vom Typ BV 206 S Hägglunds der Gebirgsjägerbrigade 23,
stehen für die Verladung im Hafen von Emden für die Übung Nordic Response im Rahmen der Übungsreihe QUADRIGA am 16.02.2024 bereit.
Bildrechte: Bundeswehr/Susanne Hähnel

Im Einsatzgebiet setzen die mobilen Logistiktruppen der Basislogistik eigenes Schadmaterial instand. Sie sind darüber hinaus mit dem Spezialpionierregiment 164 in Husum in der Lage, Feldlager sowie Feldtanklager einzurichten und zu betreiben. Das Spezialpionierregiment 164 verfügt zudem über die Fähigkeiten, Pipelinesysteme instand zu setzen, Brunnen zu bohren und Wasser aufzubereiten. Die Leistungen der mobilen Logistiktruppen der Basislogistik im Einsatz werden durch die Logistikregimenter koordiniert. Dabei werden die Leistungen Dritter, zum Beispiel gewerblicher Dienstleister und Verbündeter, aktiv im Einsatz eingebunden.

Der Kommandeur des Logistikkommandos, Generalmajor Jochen Deuer, ist zugleich der General Bundeswehrlogistik. Er trägt unterhalb des Bundesministeriums der Verteidigung die übergreifende Verantwortung für die Steuerung, Koordination und Weiterentwicklung des logistischen Systems in der gesamten Bundeswehr.

Zur Wahrnehmung dieser Aufgaben sind dem Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr das Logistikzentrum der Bundeswehr, die Logistikschule der Bundeswehr, das Zentrum für Kraftfahrwesen der Bundeswehr und die mobilen Logistiktruppen mit zwei Regimentern und acht Bataillonen unterstellt.

Quelle: PIZ UstgKdoBw

Militärgeschichte 02/2025

Die „Militärgeschichte. Zeitschrift für historische Bildung“ gibt es seit 1986. Im Jahr 2021 hat sie ein optisch und konzeptionell neues Gesicht erhalten. Die Publikumszeitschrift erreicht mit vier Ausgaben pro Jahr und einer Auflage von jeweils rund 17.000 Heften alle Bereiche in den Streitkräften.

Die Zeitschrift dient der historischen Bildung in der Truppe. Sie will den Ausbilder unterstützen, der mit der Vorbereitung und Durchführung von entsprechenden Unterrichtseinheiten betraut ist. Gleichzeitig soll sie aber jeden historisch Interessierten ansprechen und an Militärgeschichte heranführen.

Die „Militärgeschichte“ ist durchgehend bebildert. Sie enthält auf 40 Druckseiten je Ausgabe mehrere kleinere und größere Beiträge zu ausgewählten Themen sowie einen Serviceteil mit Lesetipps, Empfehlungen im Bereich Neue Medien sowie Hinweisen zu Ausstellungen.

Heftinhalt:

  • ZWEITER WELTKRIEG
    Den Frieden denken
    Episoden aus dem Zweiten Weltkrieg
  • FRÜHE NEUZEIT
    »»In den Staub mit allen Feinden Brandenburgs«
    Fehrbellin, 18. Juni 1675: Mythos einer Schlacht
  • GESCHICHTE KOMPAKT
    Waterloo | 1815
    Seelower Höhen | 1945
    Weizsäcker-Rede | 1985
  • GESCHICHTE KOMPAKT
    Befreiung von Auschwitz | 1945
    Todestag Peters des Großen | 1725
    Aufbau der Wehrmacht | 1935
  • INTERNATIONALE MILITÄRGESCHICHTE
    Entscheidung im Fernen Osten
    Die Seeschlacht von Tsushima am 27./28. Mai 1905

Zum Download …

Verdacht PTBS – Wie können Angehörige bei der Diagnose und Therapie helfen?

Am 1. April hat der Beauftragte PTBS im Verteidigungsministerium, Oberstarzt Prof. Dr. Peter Zimmermann die Infokampagne „Angehörigenfragebogen PTBS“ gestartet.

Bei einer Veranstaltung zur Thematik im Evangelischen Kirchenamt der Bundeswehr präsentierte der Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Dr. Ralf Hoffmann, die Internetseite inklusive Fragebogen für Angehörige. Ziel der Kampagne ist es, betroffene Soldatinnen und Soldaten schneller in eine Therapie zu bringen.

Der Fragebogen umfasst 12 Fragen, die auf ein verändertes Verhalten der Partnerin oder des Partners abzielen. Am Ende des Fragebogens wird ein Punktwert ermittelt und daraus resultierend eine Handlungsempfehlung abgegeben. Es werden keine Daten an Dritte übermittelt, sodass dieses Angebot anonym und niederschwellig genutzt werden kann.

Die Fortentwicklung in der Erkennung und frühzeitigen Therapie ist den Beteiligten Entwicklern des Fragebogens ein besonderes Herzensanliegen. Denn so sagte es bereits Oberstarzt Pr. Dr. Peter Zimmermann bei einem vorab durchgeführten Videodreh: „Partner, Familien und Angehörige von psychisch Erkrankten sind zum einen diejenigen, die von der Symptomatik oft schon recht früh etwas mitbekommen. Manchmal sogar früher als die Betroffenen selbst. Sie sind auch die, welche oft am meisten darunter leiden…“.

Neben der Entwicklung des Fragebogens sind die Geschichten der betroffenen Familien das Herzstück der Kampagne. Dabei sind kurze Videos entstanden, die auch Emotionen rund um die Thematik vermitteln. Neben den Geschichten werden auch Expertenvideos zur Thematik PTBS bereitgestellt. Betroffeneninterviews, die Expertenvideos und nicht zuletzt auch der Angehörigenfragebogen sind auf einer extra für die Infokampagne erstellten Website zu finden:

https://www.bundeswehr.de/de/betreuung-fuersorge/ptbs-hilfe/wie-angehoerige-eine-ptbs-erkennen

Quelle: PIZ SanDstBw/Bildrechte: Bundeswehr/Patrick Grüterich

 

Deutsche Marine übernimmt mehr Verantwortung und führt nun alle maritimen Einsätze

Die Bundeswehr hat ihre militärische Operationsführung neu aufgestellt. Maritime Einsätze werden nun allesamt taktisch und truppendienstlich durch die Deutsche Marine geführt. Hierzu zählen die NATO-Unterstützungsmission Ägäis, die Mittelmeer-Operation Irini, die Operation EUNAVFOR Aspides im Roten Meer sowie die Teilnahme an der friedenssichernden Mission der Vereinten Nationen UNIFIL im Libanon. Die Deutsche Marine setzt dabei die Vorgaben des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr um.

Der Inspekteur der Marine, Vizeadmiral Jan Christian Kaack, hat in diesem Zusammenhang vom 25. bis 26. März 2025 das deutsche Kontingent von UNIFIL besucht, um sich einen eigenen Eindruck der Lage zu verschaffen und sich mit den eingesetzten Soldatinnen und Soldaten auszutauschen.

Hierzu führt er im Nachgang zur Reise aus:

„Die Deutsche Marine leistet in der UNIFIL-Mission einen entscheidenden Beitrag zur Sicherheit und Stabilität des Libanon. Unsere Aufgabe, die Seegrenzen zu sichern und Waffenschmuggel zu unterbinden, ist ein wichtiger Beitrag für Frieden in dieser fragilen Region. Gleichzeitig unterstützen wir die libanesischen Streitkräfte dabei, diese Aufgaben langfristig eigenständig sicherzustellen. Die vor Ort eingesetzten Soldatinnen und Soldaten leisten unter teils wirklich schwierigen Bedingungen eine hervorragende und hochprofessionelle Arbeit – sowohl an Bord, als auch an Land. Davon konnte ich mich selbst überzeugen. Ich bin stolz auf unsere Frauen und Männer!“

Quelle/Bildrechte: PIZ Marine

Fregatte „Brandenburg“ löst die „Baden-Württemberg“ im Mittelmeer ab

Am Sonntag, den 16. März 2025 hat die Fregatte „Brandenburg“ ihren Heimathafen Wilhelmshaven verlassen, um am mandatierten Auslandseinsatz UNIFIL (United Nations Interim Force in Lebanon) vor der libanesischen Küste teilzunehmen.

Unter dem Kommando von Fregattenkapitän Robert Meyer-Brenkhof wird die Besatzung rund sechs Monate vor der libanesischen Küste die Seeraumüberwachung und Ausbildung der libanesischen Marine im Rahmen des Einsatzes durchführen.

„Die Fregatte ‚Brandenburg‘ blickt nach dem letzten Jahr erneut einem mehrmonatigen Einsatz im Rahmen der UN-Mission UNIFIL entgegen. Schiff und Besatzung haben bereits letztes Jahr die See- und Luftraumüberwachung vor dem Libanon übernommen. Aber nicht zuletzt aufgrund der aktuellen sicherheitspolitischen Situation im Raum erhält dieser Einsatz nun eine besondere Brisanz“, sagt der Kommandant. „Ich blicke zuversichtlich auf den Einsatz und bin mir sicher, dass das Schiff und die gut ausgebildete und motivierte Besatzung diesen erfolgreich absolvieren wird. Damit leisten wir unseren Beitrag zu einer ständigen deutschen Präsenz bei UNIFIL, was außenpolitisch von hohem Wert ist“, führt er weiter fort.

Der Rote Adler verlässt Wilhelmshaven mit rund 216 Männern und Frauen. Dabei wird die Stammbesatzung der „Brandenburg“ nicht nur durch Soldaten anderer Fregatten unterstützt, sondern auch durch ein elfköpfiges Team der Bordeinsatzkompanie aus Eckernförde, sowie einem Zahnarztteam. Des Weiteren wird der Kommandeur des 2. Fregattengeschwaders persönlich mit einem zehnköpfigen Ausbildungsteam das Schiff und die Besatzung in der ersten Phase des Einsatzes trainieren.

Die „Brandenburg“ wird die Fregatte „Baden-Württemberg“ ablösen, die anschließend nach Wilhelmshaven zurückkehrt, das erste Mal seit Oktober 2023.

Hintergrundinformationen

UNIFIL:

Die Kernaufgabe der Marinesoldaten ist die Seeraumüberwachung. Neben den deutschen Blauhelmsoldaten sind auch Schiffe und Boote aus Griechenland, Bangladesch, Indonesien und der Türkei an der UN-Mission im Mittelmeer beteiligt. Dazu gehört auch die Zusammenarbeit mit den libanesischen Behörden und weiterhin die Ausbildung der libanesischen Marine im Küstenschutz.

Quelle: PIZ Marine

Mehr Informationen unter:

https://www.bundeswehr.de/de/einsaetze-bundeswehr/mittelmeer-unifil-irini-sea-guardian/die-bundeswehr-im-libanon

Deutsches Heer übernimmt Heimatschutzkräfte

Am 14. März hat das Deutsche Heer die Heimatschutzkräfte der Bundeswehr mit einem feierlichen Appell in Berlin übernommen. Mit der Zeremonie wurde gleichzeitig die Heimatschutzdivision aufgestellt.

Der Appell zur offiziellen Aufstellung der Heimatschutzdivision ist ein zentraler Meilenstein. Das Ereignis markiert nicht nur den symbolischen Beginn der neuen Führungsstruktur, sondern unterstreicht auch die Bedeutung der Heimatschutzkräfte als essenziellen Bestandteil der Landes- und Bündnisverteidigung. Heimatschutzkräfte schützen und verteidigen das eigene Staatsgebiet. Dabei geht es nicht nur um militärische Bedrohungen, sondern auch um Unterstützung in Krisensituationen, etwa bei Naturkatastrophen, großflächigen Stromausfällen oder Pandemien aber auch um Abschreckung. Die Bundeswehr übernimmt im Heimatschutz eine unterstützende Rolle für zivile Behörden, wenn deren Ressourcen an ihre Grenzen stoßen.

„Dieser feierliche Appell ist ein wichtiges Signal für den Schutz unserer Heimat. Mit der Entscheidung, die Heimatschutzkräfte dem Heer zu unterstellen, werden diese erstmals zentral geführt. Ich bin überzeugt, sie sind im Heer gut aufgehoben“, betont der Stellvertreter des Generalinspekteurs der Bundeswehr, Generalleutnant Andreas Hoppe in seiner Rede. Auch der ehemalige Bundespräsident, Joachim Gauck, würdigt den Heimatschutz mit seinen Worten. „Es ist ein sichtbares Zeichen, dass sich unser Land seiner Verantwortung stärker als zuvor stellt. Wir brauchen die Bereitschaft, unsere Art, zu leben zu schützen und, wenn nötig, zu verteidigen. Sie sind das Bindeglied zwischen militärischem Schutz und ziviler Widerstandsfähigkeit“, hob Gauck die wichtige Rolle der vielen Menschen unseres Landes hervor, die im Heimatschutz mitwirken.

Die Maßnahmen sind wichtiger Bestandteil der aktuellen Reorganisation der Bundeswehr. Mit dem Unterstellungswechsel der Heimatschutzkräfte vom Territorialen Führungskommando der Bundeswehr hin zum Heer wird die Führungsstruktur im Bereich der Landes- und Bündnisverteidigung deutlich gestärkt. Bereits am 1. Januar 2025 begann die Aufstellung des Stabes der neuen Heimatschutzdivision (HSchDiv) mit Sitz in der Julius-Leber-Kaserne. Am 13. Dezember 2024 wurde vorbereitend ein sogenannter Aufstellungsstab eingerichtet. Die HSchDiv ist nun die vierte Division des Heeres. Sie wird bald eine Stärke von insgesamt sechs Regimentern haben, die sich in ganz Deutschland verteilen.

Quelle: PIZ Heer; Bildrechte: Bundeswehr/Marco Dorow

Weitere Informationen zum Heimatschutz finden Sie hier:

Heimatschutzdivision

Heimatschutzkräfte: Essenziell für den Betrieb der Drehscheibe Deutschland