Nutzungsdauerverlängerung durch die Bundeswehr beauftragt
Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit weiteren Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung des Schützenpanzers Marder beauftragt worden. Um die Kettenfahrzeuge für die kommenden Jahre bei der Bundeswehr einsatzbereit zu halten, wird der Antriebsstrang der 71 Fahrzeuge des Typs Marder 1A5 ersetzt. Zwischen 2020 und 2023 soll Rheinmetall insgesamt 78 Umrüstsätze, Bord- und Sonderwerkzeuge, logistische Anteile, einen Ersatzteil-Erstbedarf sowie Ausbildungsleistungen an die Truppe liefern. Der Auftrag hat einen Wert von rund 110 MioEUR brutto und wurde im Dezember 2019 eingebucht. Mit der Nutzungsdauerverlängerung soll die Leistungsfähigkeit der Marder, die erstmals 1971 bei der Bundeswehr eingeführt wurden, erhalten und ausgebaut werden.
Bei dem Austausch des Antriebsstrangs wird an allen Marder-Fahrzeugen erstmals ein neues Triebwerkmodell verbaut, mit dem die Motorleistung des Marders von 600 auf über 750 PS gesteigert wird. Das neue Triebwerk steigert die Agilität des einsatzbewährten Schützenpanzers deutlich. Die Bundeswehr setzt hier auf eine neue und zugleich moderne und zukunftsweisende Lösung namhafter deutscher Hersteller.
Im Rahmen eines umfangreichen Entwicklungsvertrages gab es zuletzt bereits signifikante Modernisierungen für die Marder-Flotte. So wurde die neue Panzerabwehrwaffe Mehrrollenfähiges Leichtes Lenkflugkörpersystem (MELLS) in die verschiedenen Varianten des Schützenpanzers Marder integriert sowie auch ein neues Fahrersichtsystem, ein Wärmebildzielgerät sowie eine Feuerwarn- und Löschanlage beauftragt. Teile dieser Nutzungsdauerverlängerung sind bereits mit Serienverträgen beauftragt und befinden sich im Zulauf an die Truppe.
Im Mittelpunkt all dieser Maßnahmen zur Nutzungsdauerverlängerung geht es vor allem um die Beseitigung bekannter Obsoleszenzen des Marders. Dabei können einzelne Maßnahmen als modulare Umrüstsätze geliefert werden und – beispielsweise im Rahmen von planbaren Wartungsarbeiten – integriert werden, um die Verfügbarkeit der Fahrzeuge zu gewährleisten.
Der im Dezember 2019 durch die Bundeswehr erteilte Auftrag an Rheinmetall birgt Potential für weitere nutzungsdauerverlängernde Maßnahmen im In- und Ausland. Neben Deutschland nutzen auch Chile, Indonesien und Jordanien den Schützenpanzer Marder.
Als Entwickler und Systemhaus verfügt Rheinmetall über ausgewiesene Kompetenz und Erfahrung für den Schützenpanzer Marder. Das Waffensystem lief bei den Vorgänger-organisationen der heutigen Rheinmetall Landsysteme GmbH in Kassel von den Bändern. Der äußerst zuverlässige und einsatzerprobte Marder wird noch einige Jahre ein wichtiges Arbeitspferd der deutschen Panzergrenadiertruppe bleiben, auch wenn der Nachfolger Puma bald in einer Stückzahl von 350 Exemplaren bei der Truppe eingeführt sein wird.
Quelle:
RHEINMETALL AG
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Rheinmetall ist Ende Dezember 2019 mit der Lieferung von 1.000 Logistikfahrzeugen im Wert von 382 MioEUR brutto für die Bundeswehr beauftragt worden.
Dabei handelt es sich um den dritten Abruf aus einem im Juli 2017 geschlossenen Rahmenvertrag über mehr als 2.200 hochmoderne militärische LKWs, die die Bundeswehr unter dem Projektnamen „Ungeschützte Transportfahrzeuge“ beschafft. Dabei gehören 675 Fahrzeuge der Zuladungskategorie 5 Tonnen an, weitere 325 Fahrzeuge bieten 15 Tonnen Zuladung. Die LKWs werden ab Januar 2020 von der Rheinmetall MAN Military Vehicles GmbH (RMMV) am Standort Wien gebaut und bis Ende 2020 ausgeliefert.
Die robusten und geländegängigen Fahrzeuge besitzen eine militärische Grundkonfiguration und sollen der Bundeswehr auch für Aufgaben im Rahmen der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) 2023 zur Verfügung stehen.
Der am 5. Juli 2017 durch das Bundesamt für Ausrüstung Informationstechnik und Nutzung (BAAINBw) erteilte und auf sieben Jahre angelegte Rahmenvertrag umfasst die Gesamtzahl von 2271 Fahrzeugen der HX-Familie. In einem ersten Schritt war ein Los von 558 LKWs unter Vertrag genommen worden. Im Mai 2019 folgte der erste Abruf von 252 Fahrzeugen, im November 2019 dann ein zweiter Abruf von 60 weiteren LKWs.
Mit dem bedeutenden Vorhaben Erneuerung der Logistikfahrzeuge übernimmt der Düsseldorfer Technologiekonzern für Mobilität und Sicherheit eine Führungsrolle bei der Modernisierung der viele tausend Fahrzeuge umfassenden LKW-Flotte der Bundeswehr.
Der überwiegende Teil der wesentlichen Komponenten – Motoren, Achsen, Getriebe und Aufbauten – entstammt deutscher Fertigung, die Montage der Fahrzeuge wird im Wiener RMMV-Werk erfolgen.
Die hohe weltweite Verbreitung von RMMV-Fahrzeugen bringt gerade im Hinblick auf multinationale Einsätze große Vorteile bei Interoperabilität und Logistik. Aktuell gehören unter anderem Großbritannien, Australien, Neuseeland und Dänemark zum Nutzerkreis. Norwegen und Schweden haben ebenfalls LKW-Aufträge in nennenswerten Größen bei Rheinmetall platziert.
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Rheinmetall erhält Auftragspaket im Wert von 54 MioEUR:
Rheinmetall hat Aufträge über Ausstattung für den Schützenpanzer Puma der Bundeswehr erhalten. Der Düsseldorfer Technologiekonzern soll Ersatzteile und Sonderwerkzeuge im Gesamtwert von rund 54 MioEUR brutto liefern. Rheinmetall positioniert sich damit als dauerhafter Servicepartner der Bundeswehr auch in der Versorgung des Pumas über seine langjährige Nutzungszeit. Von der Auftragssumme wurden 10 MioEUR noch 2019 eingebucht, 44 MioEUR werden in den Geschäftsjahren 2020 bis 2022 einzubuchen sein.
Das Koblenzer Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat die industrielle Seite, vertreten durch eine Projektmanagementgesellschaft, nun mit der Lieferung eines umfangreichen Ausstattungspakets beauftragt.
Innerhalb des Konsortiums, das für die Entwicklung und die Produktion des Puma verantwortlich ist, entfallen vom jetzigen Auftragswert auf Rheinmetall rund 54 MioEUR.
Die Ersatzteile im Auftragswert 44 MioEUR werden als Abrufe aus einem jetzt unterzeichneten Rahmenvertrag ab Mitte 2020 ausgeliefert, wobei sich der Lieferzeitraum voraussichtlich auf gut zwei Jahre erstreckt. Die separat beauftragten Sonderwerkzeuge, auf die ein Auftragswert von rund 10 MioEUR entfällt , sollen ebenfalls im Zeitraum von 2020 bis 2022 an die Heeresinstandsetzungslogistik GmbH (HIL) sowie die Wehrtechnischen Dienststellen der Bundeswehr ausgeliefert werden. Über diese Bestellungen hinaus ist auch künftig mit weiterem Materialbedarf zu rechnen.
Vom neuen Schützenpanzer Puma werden im Laufe des Jahres 2020 alle bestellten 350 Exemplare an die Truppe ausgeliefert sein. Die aktuelle Bestellung von Ersatzteilen soll im nun anlaufenden Betrieb die bestmögliche Versorgung und eine höchstmögliche Verfügbarkeit der Fahrzeuge bei der Truppe sicherstellen. Als Kernbestandteil des „Systems Panzergrenadier“ bei der Bundeswehr spielt der Schützenpanzer Puma eine wesentliche Rolle bei der modernen Ausstattung der von der Bundeswehr gestellten NATO-Speerspitze Very High Readiness Joint Task Force 2023 (VJTF 2023). Im Sommer 2019 waren an eine Arbeitsgemeinschaft für das Vorhaben „System Panzergrenadier VJTF 2023“ Aufträge erteilt worden, die für Rheinmetall insgesamt einen Wert von über 470 MioEUR brutto haben.
Der Schützenpanzer Puma ist das weltweit leistungsfähigste und modernste System seiner Art. In punkto Wirksamkeit im Einsatz, Mobilität, Führungsfähigkeit und Aufklärung setzt er neue Maßstäbe. Neben einem modularen, hochwirksamen Schutz besitzt der Puma ein einzigartiges Durchsetzungsniveau und die Fähigkeit, im Rahmen vernetzter Operationen eingesetzt zu werden.
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RHEINMETALL AG
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Der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages hat am Mittwoch, den 06.November 2019, mehrere 25-Millionen-Euro-Vorlagen des Verteidigungsministeriums mit einem Finanzvolumen von insgesamt rund 560 Millionen Euro und eine Eigenkapitalerhöhung bei der BwFuhrparkService GmbH von bis zu 110 Millionen Euro gebilligt.
Ein Konsortium aus Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) soll Radpanzer des Typs Boxer im Wert von rund 2,6 MrdEUR (2,3 MrdGBP) für die britischen Streitkräfte produzieren. Ein entsprechender Vertrag des britischen Verteidigungsministeriums ist nun über die europäische Rüstungsagentur OCCAR mit der Konsortialgesellschaft Artec geschlossen worden.
Der Vertrag, der im Rahmen des britischen Rüstungsprojekts „Mechanised Infantry Vehicle (MIV)“ unterzeichnet wurde, umfasst über 500 Fahrzeuge, wobei jeweils 50% des Auftragsvolumens auf Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann entfallen. Damit steigt die Gesamtzahl der Boxer, die Artec bislang ausgeliefert bzw. unter Vertrag hat, auf über 1.400 Fahrzeuge.
Die Britische Armee soll Boxer-Fahrzeuge in den Varianten Truppentransporter, Führungsfahrzeug, Sanitätsfahrzeug und Specialist Carrier erhalten. Die Auslieferung der gepanzerten 8×8-Fahrzeuge wird voraussichtlich Ende 2022 beginnen und 2031 abgeschlossen sein.
Dabei wird ein Großteil der Produktionsleistungen in Großbritannien zu erbringen sein. Nach einem Serienanlauf in Deutschland werden rund 90 Prozent der Boxer-Fahrzeuge für die British Army auf der britischen Insel hergestellt. Hauptproduktionsstätten werden dabei das britische Werk der Rheinmetall BAE Systems Land und das KMW-Tochterunternehmen WFEL sein.
Großbritannien kehrt mit dieser Beschaffungsentscheidung nach langer Unterbrechung wieder in ein europäisches Rüstungsprogramm zurück, dem das Land bereits in der Entstehungsphase des Boxers angehörte. Der Boxer ist heute auf bestem Wege, zu einem Standardfahrzeug innerhalb der NATO zu werden.
Modulares Fahrzeug – vielseitig und im Einsatz bewährt
Der Boxer ist ein hochgeschütztes 8×8-Radfahrzeug. Seine modulare Architektur erlaubt eine Variantenvielfalt wie bei keinem anderen Fahrzeugsystem. Bisher sind rund 700 Fahrzeuge in zwölf unterschiedlichen Versionen in drei NATO-Staaten unter Vertrag: Deutschland, Niederlande und Litauen. Auch beim NATO-Verbündeten
Australien wurde vor kurzem das erste Boxer-Fahrzeug von insgesamt 211 Exemplaren an die Armee übergeben.
Die Artec GmbH wurde 1999 gegründet. Sie ist ein Joint-Venture von Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG, Rheinmetall Military Vehicles GmbH und Rheinmetall Defence Nederland B.V.. Sie koordiniert die Serienfertigung und dient als Anlaufstelle für alle Exportfragen im Hinblick auf den Boxer.
Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hat die modernsten Leopard 2 Versionen an Dänemark und Deutschland übergeben. Frank Haun, Vorsitzender der Geschäftsführung von KMW, überreichte dem Botschafter des Königreichs Dänemark, Friis Arne Petersen, und dem Parlamentarischen Staatssekretär bei der Bundesministerin der Verteidigung, Dr. Peter Tauber, die symbolischen Schlüssel der beiden ersten Fahrzeugsysteme.
Beide Nationen erhalten vergleichbare Varianten des Leopard 2 A7 Kampfpanzers. Schutz, Mobilität, Feuerkraft und Führbarkeit wurden signifikant erhöht. Zu den wesentlichen Merkmalen gehören ein noch höheres Schutzniveau, eine leistungsstarke Stromversorgung, neue ABC- und Klimaanlagen sowie die Integration von C4 I Systemen, um den Anforderungen einer modernen vernetzten Operation gerecht zu werden. Die Modernisierung des Antriebstranges und eine weitere Optimierung der Waffenstabilisierung bei Fahrt verstärken Agilität und Kampfkraft der Fahrzeuge.
Die Dänische Armee wird bis 2022 insgesamt 44 Leopard 2 A7 erhalten. Der deutschen Bundeswehr werden 104 Leopard 2 A7V bis 2023 zulaufen.
Krauss-Maffei Wegmann (KMW) hat einen Auftrag zur Modernisierung von 101 Leopard 2 A6 erhalten. Der betreffende Vertrag wurde am 28. März 2019 im Ausrüstungsamt der Bundeswehr (BAAINBw) unterzeichnet. Das Auftragsvolumen liegt bei über 300 Millionen Euro. Unter anderem werden Bedienkonzept, Zielsystem und Feuerleitrechner sowie das Fahrgestell auf den Rüststand Leopard 2 A7V gebracht. Mit diesem Schritt wird die Variantenvielfalt der Kampfpanzer der Bundeswehr weiter reduziert und damit auch die logistische Versorgung der Systeme vereinfacht. Zudem müssen Panzerbesatzungen nicht mehr zusätzlich an unterschiedlichen Leopard-Varianten ausgebildet werden, um die Systeme bedienen zu können. Bis 2026 werden alle 101 Fahrzeuge ausgeliefert sein.
Krauss-Maffei Wegmann, ein Unternehmen der deutsch-französischen Wehrtechnikgruppe KNDS, ist Marktführer in Europa für hochgeschützte Rad- und Kettenfahrzeuge. An Standorten in Deutschland, Brasilien, Griechenland, Großbritannien, Mexiko, Singapur, und den USA entwickeln, fertigen und betreuen mehr als 4.000 Mitarbeiter ein umfassendes Produktportfolio. Dies reicht von luftverladbaren und hochgeschützten Radfahrzeugen (MUNGO, AMPV*, DINGO, GFF4 und BOXER*) über Aufklärungs-, Flugabwehr- und Artilleriesysteme (FENNEK, GEPARD, Remote Controlled Howitzer 155, Panzerhaubitze 2000, DONAR* und AGM) bis hin zu Kampfpanzern (LEOPARD 1 und 2), Schützenpanzern (PUMA*) und Brückenlegesystemen. Dazu zählen auch Führungs- und Informationssysteme sowie fernbedienbare Lafetten mit Aufklärungs- und Beobachtungseinrichtungen. Zudem besitzt KMW weitreichende Systemkompetenzen auf den Gebieten ziviler und militärischer Simulation.
Auf die Einsatzsysteme von KMW verlassen sich weltweit die Streitkräfte von über 50 Nationen.
Quelle:
Krauss-Maffei Wegmann GmbH & Co. KG
Krauss-Maffei-Str. 11
D-80997 München
Bedarfsfall BwFPS – das ist die Übernahme der Logistik an BwFuhrparkService (BwFPS)-Fahrzeugen, -Gerät und Anhängern durch die Bundeswehr, wenn die zivile Industrie diese Arbeiten nicht mehr durchführen kann. Normalerweise sind alle Geräte, die durch die BwFPS GmbH an die Bundeswehr vermietet werden, im „Full Service“ – die gesamten logistischen Aufgaben werden direkt durch die BwFPS GmbH gesteuertund durch Vertragspartner im In- und Ausland durchgeführt. Aber was ist in Krisen- und Kriegsgebieten oder im Fall der Landes- und Bündnisverteidigung, wenn der Rückgriff auf Vertragspartner nicht gegeben ist? Dann muss die Bundeswehr die Logistik wieder eigenständig durchführen können. Dieser sogenannte Bedarfsfall wurde als Rückfallposition bei der Gründung der BwFPS im Vertrag niedergeschrieben, aber nicht umgesetzt.
Das änderte sich schlagartig mit der Ausplanung der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF) 2019. Bei den Planungen der Landmobilität stellte das BMVg frühzeitig fest, dass jedes vierte Fahrzeug oder mitgeführte Gerät vom Dienstleister BwFPS GmbH stammt. Daraufhin wurde die Projektleitung BwFPS im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) beauftragt, die Rückfallposition auszuplanen und umzusetzen.
Damit begannen die Herausforderungen: Es gab keinerlei logistische Erfahrung im Umgang mit den Fahrzeugen, hier im Schwerpunkt mit Lastkraftwagen. Auf eine logistische Einsatzuntersuchung wurde nach der Einführung verzichtet, da das zunächst nicht notwendig erschien. Nach den Fahrzeugplanungen der VJTF-Truppenteile wurden vorrangig die Lkw hümS (Lastkraftwagen handelsüblich mit Sonderausstattung) für den Einsatz ausgeplant. Aufgrund der kurzen Zeitvorgaben (Beginn der Planungen Oktober 2016 und Abschluss aller Maßnahmen bis Mitte 2018) konnten nur die zahlenmäßig größten Lkw hümS Berücksichtigung finden.
Folgende Fahrzeuge wurden ausgeplant:
Mercedes-Benz „Axor“
„Atego“ U5000/U5023
„Greenliner“ G280/G300
Iveco „Trakker“
Scania Sattelzugmaschine
die Anhänger von Schmitz-Cargobull und Fliegl.
Zuerst wurde durch das Logistikkommando der Bundeswehr die Instandhaltungsstufe 3 und 24 Stunden Verweildauer innerhalb des logistischen Prozesses festgelegt. Mit dieser Vorgabe wurden die Lkw hümS und Anhänger an das Ausbildungszentrum Technik Landsysteme (AusbZ TLS) in Aachen gesteuert und eine Einsatzuntersuchung durchgeführt. Das Ergebnis mündete ineinen Bericht, der im Schwerpunkt festlegte, dass die Tätigkeiten innerhalb der 24 Stunden in der Instandhaltungsstufe 3 durchzuführen sind und die dazu benötigten Werkzeuge und Sonderwerkzeuge, Mess- und Prüfmittel, Ersatzteile und einen Vorschlag für die Ausbildung der Instandhaltung beinhaltete. Die Untersuchung dauerte fünf Monate und wurde nur durch die schnelle und zügige Zuarbeit der BwFPS ermöglicht. Hier sind vor allem die schnelle Bereitstellung der Werkstatthandbücher und die speziellen Mess- und Prüfgeräte hervorzuheben.
Eine sofortige, unkomplizierte Investition von rund 100 000 Euro wurde getätigt. Ein Projektleiter im BAAINBw hätte hier Wochen oder gar Monate benötigt, diese Investition aufgrund der Rahmenbedingungen des jährlichen Haushalts zu stemmen. Im Sommer 2017 sollten die ersten Lehrgänge an den BwFPS-Fahrzeugen (LKW hümS) starten. Eine Durchführung ist aber nur mit der Bereitstellung der notwendigen Werkzeuge, Sonderwerkzeuge und so weiter möglich. Das gesamte Ausbildungsequipment hatte einen Wert von rund einer Million Euro. Die BwFPS zögerte nicht und löste die Bestellung aus, damit das Ziel „Ausbildungsbeginn nach der Lehrgangspause 2017“ am AusbZ TLS gehalten werden konnte.
Ein Projektleiter im BAAINBw hätte diese Summe mindestens zwei Jahre zuvor im Haushalt anmelden müssen. Damals war das Projekt im BAAINBw jedoch noch gänzlich unbekannt.
Wir befinden uns mittlerweile im Juni 2017:
Das Ausbildungsmaterial ist bereitgestellt worden und die Ausbilder bereiten sich auf die Ausbildung vor. Zwischenzeitlich wurden sie bei den Firmen Mercedes-Benz, Scania und Iveco geschult. Auch diese Kosten wurden durch die BwFPS vorfinanziert. Gleichzeitig wurden die Planungen für die Leistungsbeschreibung der Werkstattausstattung mobile Instandhaltung Bedarfsfall BwFPS (WSA mobIH Bed BwFPS) begonnen.
Lagercontainer mit Ladekran
Hierzu dienten zwei ausgesonderte Container, in denen das notwendige Equipment zur Instandhaltung der Fahrzeuge und Geräte montiert wurde.
Die Planungen auf der Basis von nur zwei Containern ging glücklicherweise auf, trotz integrierter eigener Stromversorgung, Druckluft und Kran. Die Leistungsbeschreibung für die WSA mobIH Bed BwFPS wurde innerhalb von einer Woche im August 2017 durch zwei Stabsoffiziere schriftlich fixiert und der BwFPS zur Ausschreibung an die Vertragspartner zur Verfügung gestellt. Natürlich wurden notwendige Vorarbeiten durch die logistische Einsatzprüfung geleistet.
Zudem wurde auf dem seit fünf Jahre laufenden Projekt der Erneuerung der Werkstattwagen 1 und 2 seitens der Bundeswehr aufgebaut. Große Mitzeichnungsgänge der Leistungsbeschreibung WSA mobIH Bed BwFPS konnten ausbleiben, weil die Bevollmächtigten der TSK/OrgBereiche regelmäßig über den Fortschritt informiert oder direkt in die Entscheidungsprozesse mit eingebunden wurden.
Die Ausschreibung ist sehr zügig durch die BwFPS erfolgt und bereits im Dezember 2017 konnte der Vertrag mit der Firma zur Herstellung von zehn Systemen der WSA mobIH Bed BwFPS, bestehend aus jeweils zwei Containern, gezeichnet werden. Noch im selben Monat wurde die Startbesprechung zum Projekt mit der Herstellerfirma durchgeführt und im Februar 2018 die finale Containerlösung abgezeichnet. Ende April 2018 konnte bei der Leistungsschau der BwFPS am Stammsitz in Troisdorf der Prototyp zum ersten Mal einem breiteren Publikum vorgestellt werden. Alle Beteiligten waren anwesend und konnten neben den Fahrzeugen und Geräten der BwFPS auch den Prototyp der WSA mobIH Bed BwFPS kennenlernen. Die hier geäußerte, zum Teil auch berechtigte Kritik wurde aufgenommen, zusammengefasst und mit der Herstellerfirma besprochen.
Mitte Juli wurde die erste und Ende August 2018 die letzte WSA mobIH Bed BwFPS mit einer feierlichen Zeremonie an das Logistikbataillon 172 übergeben. Nur zwei Tage nach dieser Übergabe wurden die Systeme für den Transport nach Norwegen zu „Trident Juncture“ 2018 für den Schiffstransport vorbereitet und versandt.
Derzeit läuft noch das Projekt der „24 Stunden“- Bereitstellung der Ersatzteile. Ein erster Erfolg ist die Bereitstellung der Container „Baugruppe Rad“. In zwei Containern, die bei der unterstützenden Einheit implementiert wurden, sind alle gängigen Räder eingelagert. Der Abruf wird über SASPF mit dem entsprechenden IH-Auftrag möglich. Weiterhin ist die Ausschreibung für die Container „Ersatzteile“ noch in vollem Gange. Wegen der hohen Vielfalt der Fahrzeuge und Anhänger werden für die unterstützenden Einheiten jeweils vier Container mit 650 verschiedenen Ersatzteilen (insgesamt 2550) bereitgestellt. Damit ist eine schnelle Verfügbarkeit gewährleistet.
Die BwFPS war zeitlich und personell sehr stark in die Prozesse eingebunden. Erst nach Auslieferung des gesamten Equipments, hierzu gehörten auch noch die Bereitstellung der allgemeinen Mess- und Prüfmittel für die Schirrmeister, Hauptuntersuchungs-Adapter für die Prüforganisation der Bundeswehr sowie die Anpassung der Ausbildungsausstattung des AusbZ TLS, konnten die monatlichen Mietpreise festgelegt werden. Ebenfalls erst Ende des Jahres 2018 wurde die Gesamtrechnung seitens der Bundeswehr beglichen. Der Schwerpunkt bei allen Beteiligten lag bei einer zeitgerechten Bereitstellung. Dieses Projekt war ein Novum in der Bundeswehr.
Wie der Titel schon andeutet, wurde dieses aufwändige Projekt innerhalb von nur 555 Tagen (von der Beauftragung der Projektleiter BwFPS im BAAINBw bis zur Auslieferung der ersten WSA mobIH Bed BwFPS) vollumfänglich umgesetzt.
Dies wurde nur möglich, weil allen Beteiligten das Ziel bekannt war und die Investitionssumme durch die BwFPS vorerst getragen wurde. Mit mehr Freiheiten für die Projektleitung im BAAINBw könnte die materielle Ausstattung der Bundeswehr wesentlich schneller, effektiver und effizienter durchgeführt werden. Es muss nicht immer ein Projekt aus dem Bereich „komplexe Dienstleistungen“ der Taktgeber sein.
Einer kleinen schlagkräftigen Mannschaft aus Soldaten und Mitarbeitern der BwFPS haben wir den schnellen Erfolg zu verdanken. Kurze Wege, kompetente Ansprechpartner und regelmäßige Besprechungen – ohne Mangelverwaltung – haben diesem Projekt den Erfolg gesichert.
Die CHS Container Group mit Hauptsitz in Bremen steht für mobile Ideen rund um den Container. Mit unseren mobilen und innovativen Lösungen bedienen wir ein weites Einsatzspektrum in den Bereichen Logistik, Unterbringung, Verpflegung, Führung und Überwachung, Instandsetzung und Schutz.
Im handelsüblichen Segment bieten wir neue und gebrauchte Seefracht- und Kühlcontainer sowie Raumelemente und modulare Gebäude an. Sonder- und Spezialcontainer werden nach Kundenwunsch individuell entwickelt, konstruiert und gefertigt. Hierfür steht ein erfahrendes interdisziplinäres Team aus Ingenieuren, Projektleitern und ehemaligen Offizieren der Bundeswehr zur Verfügung.
Zu unseren Kunden zählen namhafte Unternehmen der zivilen und wehrtechnischen Industrie sowie aus den Bereichen öffentlichen Auftraggeber, Forschungsinstitute und Universitäten.
Die CHS Container Group ist langjähriger und geschätzter Lieferant der Bundeswehr, für andere Armeen sowie für deutsche und internationale Systemhäuser. Gern unterstützen wir unsere Kunden weltweit – auch mit Servicedienstleistungen oder mit Schulungen an unseren Produkten.
Kompetenzbereiche (Auszug):
Verkauf und Vermietung von Seefracht- und Kühlcontainern (Reefer)
Verkauf und Vermietung von Raumelementen, Sanitärcontainern und Containergebäuden
Individuelle Transport- und Lagerbehälter z.B. für Lenkflugkörper, Sonderwerkzeuge, Hochwertersatzteile, AUV’s und sonstiger Komponenten (Systemlogistik)
Mess- und Laborcontainer für Wehrtechnische Dienststellen
Seit nunmehr über 35 Jahren hat sich DREHTAINER die Entwicklung und Fertigung von Spezialcontainern sowie geschützten modularen Gebäuden für Streitkräfte weltweit zur Aufgabe gemacht. Im Mittelpunkt all unserer Arbeiten steht dabei seit jeher der Aspekt des Schutzes. Er steht zum einen für Schutz von militärischen Einrichtungen gegen verschiedene Bedrohungslagen, aber auch sinnbildlich für die verantwortungsvolle Umsetzung geltender Normen.
Neben modularen Lösungen zur geschützten Unterbringung der in Feldlagern weltweit eingesetzten Kräfte gehören mobile Container (z.B. der geschützte Verwundetentransportcontainer GVTC oder das mobile, geschützte Fernmeldeaufklärungssystem MoGeFa) ebenso zum Portfolio, wie anspruchsvolle, geschützt und geschirmt ausgeführte Gefechtsstandssysteme.
Vor allem bei der Entwicklung von Gefechtsstandslösungen stellt die Kombination von Mobilität und Modularität mit den speziellen Anforderungen an Schutz und HF-Schirmdämpfung eine besondere Herausforderung dar. Beispiele für entsprechende Systeme sind unter anderem das GSCS (Ground Support Container System Eurofighter) oder die Container für den Gefechtsstand der Mission Counter Daesh sowie die F-35-Gefechtsstandssysteme für die Niederlande (MSAPF) und Großbritannien (DSAPF).