INFORMATIONSBROSCHÜRE – Aktuelles aus dem Deutschen Heer

Der Inspekteur Herr Generalleutnant Alfons Mais hat eine neue Informationsbröschüre herausgegeben. Diese Broschüre soll Ihnen in kompakter Form Informationen über die aktuellen Handlungsfelder des Deutschen Heeres bereitstellen. Dabei sind die sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen nach 2014, die Refokussierung auf die Landesund Bündnisverteidigung und damit der verstärkte Blick auf die  potentiale möglicher Gegner handlungsleitend.

 

Zum Download der Broschüre…

 

Rheinmetall liefert digitalen Klassenraum für neuen Mehrzweckhubschrauber NH90 NTH Sea Lion der Deutschen Marine nach Nordholz

Die Deutsche Marine setzt bei der Ausbildung ihrer NH90NTH Sea Lion-Hubschrauberbesatzungen erneut auf die Simulationsexpertise Rheinmetalls. Im Dezember 2020 erhielt das Unternehmen über die europäische NH90-Beschaffungs-und Managementorganisation NAHEMA den Auftrag, eine Asterion-Klassenraumlösung an das Marinefliegergeschwader 5 in Nordholz zu liefern. Die Auslieferung wird noch 2021 erfolgen.

Der digitale Asterion-Klassenraumdient der Ausbildung des Wartungspersonals des neuen Marinetransporthubschraubers (Naval Transport Helicopter, NTH) NH90 NTH Sea Lion. Hierzu umfasst die Anlage unter anderem ein Softpanel-Cockpitmit Darstellung der Instrumente über Touchscreens sowie einen für die Marinehubschrauberausbildung erforderlichen Missionskonsole-Trainer, AsterionSoftware, Desktop Hardware sowie Tablets.

Asterionist ein modernes, integriertes ganzheitliches Trainingskonzept für alle Trainingsphasen. Es simuliert das Verhalten sämtlicher Systeme des Hubschraubers originalgetreu wie z.B. hydraulische, elektrische oder taktische Systeme.

Die in Kürze stattfindende Auslieferung des digitalen Asterion-Klassenraumes stellt einen weiteren Vertriebserfolg bei derBundeswehr dar. Die Asterion-Simulationssoftware wurde in ähnlicher Form bereits in das Funktionale Cockpit des Maintenance Training Rigs NH90 NTH integriert. Diese Anlage wird ebenfalls bei dem Marinefliegergeschwader 5 für die Ausbildung des Wartungspersonals genutzt. Auch das Heer nutzt Asterion-Simulationstechnologie bei seinen Ground-Crew-Trainingssystemen am Internationalen Hubschrauber Ausbildungszentrum in Faßberg. Hier wird das Wartungs-und Instandsetzungspersonal der Heeresflieger auf drei original getreuen Cockpitnachbauten von Rheinmetall hinsichtlich der Bedien-und Wartungsprozeduren für die Heeresvariante des NH90 geschult.

Das NH90-Programm gilt als größtes europäisches militärisches Hubschrauberprogramm, an welchemRheinmetall nun mit weiteren Ausbildungsmitteln beteiligt ist. Bei der NH90-Beschaffungs-und Managementorganisation NAHEMA ist nun auch die Asterion-Simulation gelistet und damit für alle NH90-Nutzernationen beschaffbar. Weitere NH90-Nutzernationen haben bereits großes Interesse an dem Konzept bekundet.

Die Deutsche Marine hat die ersten NH90 NTH Sea Lion-Mehrzweckhubschrauber mittlerweile übernommen und kann inder Zukunft mit den Rheinmetall Simulatoren die ganzheitliche Ausbildung des Wartungspersonals durchführen. Die Ausbildung-und Umschulung des Personals auf dem neuen, sehr komplexen Hubschrauber ist gerade in der Anfangsphase von höchster Priorität.

Quelle: Rheinmetall AG

Rüstungsbericht 2020

Rede der Bundesministerin der Verteidigung, Annegret Kramp-Karrenbauer zum Haushaltsgesetz 2021 vor dem Deutschen Bundestag am 30. September 2020 in Berlin

Sehr geehrter Frau Präsidentin!
Meine sehr geehrten Damen und Herren Abgeordnete!

185.000, 3.200, mehr als 1.200, das sind Zahlen, die sich hinter diesem Haushalt verbergen. Das sind 185.000 Männer und Frauen, die ihren Dienst in der Bundeswehr versehen, das sind rund 3.200 Soldatinnen und Soldaten, die in Ihrem Auftrag im Ausland im Einsatz sind, gerade zu dieser Stunde, und das sind rund 1.200 Soldatinnen und Soldaten, die im Kampf gegen Covid-19 helfen, im Ausland, im Inland, fast überall – vielleicht mit Ausnahme des einen oder anderen Bezirks in Berlin.

Liebe Freundinnen und Freunde, meine sehr geehrten Damen und Herren, für diese Männer und Frauen streiten wir in diesem Haushalt um Geld, für diese Männer und Frauen versuchen wir, gute Politik zu machen, diesen Männern und Frauen sind wir zu Dank verpflichtet, und auf diese Männer und Frauen dürfen und können wir auch stolz sein.

In dieser Danksagung spiegelt sich die Lage unseres Landes: auf der einen Seite eine strategische Situation, die uns in die Verantwortung zwingt, und auf der anderen Seite eine akute Pandemie, die uns die Gewissheiten raubt und unseren finanziellen Spielraum einengt.

Schauen wir deshalb gemeinsam auf die Welt, so wie sie ist und wie sie uns fordert! Die Nachbarschaft der EU, im Halbkreis vom Nordosten bis zum Südwesten, ist – wir haben das eben in der Debatte schon gehört – krisenbeladen und instabil, von Misstrauen und leider oft genug auch von Gewalt geprägt. Doch es ist unsere Nachbar- schaft, mit Menschen, die uns am Herzen liegen, mit wirtschaftlichen, politischen und humanitären Interessen. Ein Blick auf die Karte und in ebendiese Nachbarschaft genügt, um deutlich zu machen: Sicherheit in Europa ist nicht teilbar, die Sicherheit der Länder um uns herum ist auch unsere Sicherheit.

Das ist einer der Gründe, warum die Bündnis- und Landesverteidigung in unseren Planungen heute wieder eine zentrale Rolle spielt; der Generalinspekteur der Bundeswehr hat das heute in einem Beitrag entsprechend belegt. Deshalb nutzen wir die deutsche Ratspräsidentschaft auch, um erstmals in der europäischen Geschichte eine gemeinsame Bedrohungsanalyse aller 27 Mitgliedstaaten und für alle 27 Mitgliedstaaten zu erstellen. Zu dieser Bedrohungsanalyse gehört ganz sicher auch die Tatsache, dass in der digitalisierten Welt die Sicherheit unserer Daten, unserer Netzwerke, unserer lebenswichtigen Infrastruktur auf dem Spiel steht und auch der Weltraum als Domäne längst kritische Relevanz hat.

Schließlich fällt der Blick auch nach Asien, auf China und auf die Auswirkungen, die eine veränderte Machtbalance dort auf uns, auch hier in Europa und in Deutschland, hat. Die neuen Leitlinien der Bundesregierung zum Indopazifik definieren Deutschlands Rolle in dieser entscheidenden Weltregion, in der ein großer Teil unseres Wohlstandes erwirtschaftet wird. Um es noch einmal deutlich zu machen, weil es heute Morgen wohl die eine oder andere Unsicherheit über die Rolle der Bundesregierung und auch die Rolle der Bundeswehr in diesem Raum gab, darf ich zitieren aus ebendiesen Leitlinien zum Indopazifik:

Die Bundesregierung wird ihr sicherheitspolitisches Engagement im Indopazifik ausweiten die sicherheits- und verteidigungspolitische Kooperation in der Region mit ihren Partnern ausbauen. Dies kann die Teilnahme – unter anderem – an Übungen in der Region sowie verschiedene Formen maritimer Präsenz umfassen. Für die, die es nicht wissen: „Maritime Präsenz“ ist die Übersetzung von „Schiff“. Deswegen werden wir, wenn Covid es erlaubt, nächstes Jahr mit der Bundeswehr auch in diesem Raum präsent sein.

Dieser Blick macht deutlich: Wenn unser Geschäftsmodell global ist, dann muss auch unsere Sicherheitspolitik global sein. Ich muss deshalb noch einmal deutlich sagen: Wir Deutsche werden als Sicherheitsgarant dafür mehr tun müssen – nicht für Trump, nicht für irgendwen, sondern für unsere eigene Sicherheit.

Lassen Sie mich mit Blick auf das, was die Linken heute Morgen in der Generaldebatte gesagt haben – ich meine den platten Versuch, Bildung gegen Sicherheit und gegen Verteidigung auszuspielen –, noch einmal deutlich sagen: Ich will gut-, ja bestausgebildete Kinder in der Bundesrepublik Deutschland. Aber ich will, dass sie zu selbstbestimmten Menschen heranwachsen können, die in Frieden und Freiheit leben. Und für Frieden und Freiheit stehen die Bundeswehr, die gemeinsame europäische Verteidigung und die Nato. Dafür lohnt es sich, Geld in die Hand zu nehmen.

Es ist unsere Aufgabe, diesen Anspruch mit Leben zu erfüllen in einer Zeit, in der die Mittel nicht in den Himmel wachsen. Der Finanzminister hat gestern gesagt, Haushalt und Planungen stehen unter besonderen Bedingungen. Mit dem Haushalt 2021 steigen unsere Verteidigungsausgaben noch einmal. Das ist ein wichtiger Erfolg, und dafür bin ich dankbar.

Bei einigen der langfristigen Rüstungsprojekte hat die Pandemie die Lage aber verändert; hier fordern die Hersteller, die durch Corona in Not geraten sind, größere Teile der Kosten zu einem früheren Zeitpunkt ein. Das heißt, die Gesamtkosten steigen nicht, aber die Bugwelle erreicht uns früher, und dadurch werden Planungen obsolet. Konkret heißt das: Die großen Beschaffungsvorhaben, allen voran europäische Kooperationsvorhaben, werden nur umsetzbar sein, wenn dafür in Zukunft zusätzliches Geld bereitgestellt wird. Das gilt für den Eurofighter wie für das deutsch-französische FCAS-Projekt und den Hubschrauber NH90. Wenn deutsche und europäische Unternehmen die Liquidität erhalten sollen, die sie brauchen, dann müssen dafür neue Zusagen gemacht werden. Das ist ein Anliegen der gesamten Bundesregierung.

Der Finanzminister hat gestern auch gesagt: Wir werden dafür Sorge tragen, dass die Investitionstätigkeit in diesem Jahr und in den folgenden Jahren nicht zurückgeht. Er hat recht; denn es geht bei unserem Etat nicht nur um Sicherheit, es geht auch um Wertschöpfung und Arbeitsplätze am Industriestandort Deutschland. Bei all dem ist besonders wichtig: Diese Großvorhaben werden nicht bedingungslos umgesetzt, und sie werden schon gar nicht zulasten kleiner und mittlerer Projekte umgesetzt, die wir für das Funktionieren des Gesamtsystems Bundeswehr brauchen. Das haben wir in der Vergangenheit zu lange getan, und an dem Ergebnis leidet die Bundeswehr, leiden die Soldatinnen und Soldaten noch heute.

Mein Lieblingsbeispiel dazu: Seit fast 20 Jahren beabsichtigt die Bundeswehr, einen speziellen Pionierwerkzeugsatz zu beschaffen, und seit 20 Jahren ist er immer wieder herunterpriorisiert worden, weil das Geld nicht gereicht hat. Das führt zu Verdruss, das führt zu Verärgerung, und zwar vollkommen zu Recht, und damit muss Schluss sein.

Worauf kommt es also im Jahr 2021 an? Es kommt darauf an, unsere Soldatinnen und Soldaten mit Material auszustatten – ein dickes Brett, ich weiß. Die Initiative Einsatzbereitschaft, die wir im Februar gestartet haben, bei der wir bis zum Juni über 90 Prozent der identifizierten Vorhaben angepackt haben, wird auch weiter ein dickes Brett bleiben, auch wenn wir erste Fortschritte sehen: Flugstunden für den Eurofighter und andere Luftfahrzeuge der Luftwaffe sind erhöht worden. Über 1.200 moderne Lkws sind in der Truppe angekommen, lösen die teils 40 Jahre alten Vorgänger ab, weitere müssen folgen. Kurzfristig sind die Kapazitäten bei der bundeswehreigenen Instandsetzung aufgestockt worden.

Aber das reicht noch nicht aus. Es muss Weiteres dazukommen. Dazu gehört als ein zentrales Vorhaben auch die Beschaffung bewaffneter Drohnen für die Bundeswehr. Für den bestmöglichen Schutz unserer Streitkräfte im Einsatz ist das unerlässlich.

Das Verteidigungsministerium hat hier im Juli, so wie es im Koalitionsvertrag vorgesehen war, die Ergebnisse einer intensiven Anhörung vorgestellt und Einsatzgrundsätze dafür entsprechend vorgelegt. Ich hoffe, dass wir in der nächsten Woche zu einer abschließenden Beschlussfassung beim Koalitionspartner kommen, dass wir grünes Licht vom Parlament erhalten, um dann sofort in die Verhandlungen einzusteigen, um schnellstmöglich die 25-Millionen-Euro-Vorlage ins Parlament einzubringen.

Dabei ist wichtig, dass wir von der Industrie auch wirklich als ein Premiumkunde behandelt werden. Wir zeigen gerade auch beim Projekt „schwerer Transporthubschrauber“, dass wir nicht alles und nicht zu jedem Preis abnehmen, was uns angeboten wird. Auch das sind wir der Bundeswehr, das sind wir aber auch den Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern dieses Landes schuldig.

Bei der Heeresinstandsetzungslogistik, die wir gemäß Beschluss des vergangenen Jahres nicht mehr privatisieren werden, sind wir in der Lage, in den nächsten Wochen die entsprechende neue Eigentümerstrategie vorzulegen, um auf dieser Grundlage dann auch in die weiteren Planungen für die Werke einzutreten.

Der vormalige Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestages, Hans-Peter Bartels, hat gestern Abend bei seiner Verabschiedung sehr treffend Folgendes gesagt: Die Bundeswehr ist eine Armee der Demokraten in der Demokratie für die Demokratie. – Die allermeisten Soldatinnen und Soldaten sind in die Bundeswehr eingetreten, um für diese Demokratie einzutreten. Diese Soldatinnen und Soldaten bekommen meine, bekommen unsere Rückendeckung. Wir lassen es nicht zu, dass der Dienst dieser Soldatinnen und Soldaten von einer verfassungsfeindlichen Minderheit entwertet und verraten wird. Dafür arbeiten wir alle gemeinsam.

Und wir arbeiten daran, dass die Bundeswehr vielfältig ist, dass nicht danach gefragt wird, welche Hautfarbe ein Soldat oder eine Soldatin hat, welches Geschlecht, wel- che sexuelle Präferenz, welchen Glauben, woher er kommt, sondern dass wir sagen: Es kommt darauf an, was dieser Soldat beziehungsweise diese Soldatin leisten. Deswegen bin ich froh, dass wir feststellen konnten: Die vorvergangene Praxis der Diskriminierung von Homosexuellen in der Bundeswehr war falsch. Dafür haben wir uns entschuldigt. Jetzt geht es um die Entschädigung. Und ich hoffe, dass wir noch in dieser Legislaturperiode mit Ihrer aller Unterstützung in diesem Haus ein entsprechendes Gesetz verabschieden können.

Vor 30 Jahren, als das vereinte Deutschland zusammenwachsen musste, durfte, zum Glück durfte, war die Bundeswehr, was viele gar nicht erwartet haben, ein Motor der Integration von Ost und West. Heute, 30 Jahre nach der Einheit, gilt, dass Deutschland sicherheitspolitisch in eine neue Rolle hineinwachsen muss. Und wieder kann die Bundeswehr ein Motor sein, der einen wichtigen politischen und gesellschaftlichen Prozess voranbringt, indem unsere Streitkräfte Deutschland, seine Menschen, seine Interessen, seine Werte verteidigen und indem wir dafür unsere Verantwortung stärken, in Europa und in der Welt.

Herzlichen Dank.

 

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Ein neues Logistikbataillon geht an den Start

Erst kürzlich wurde das Logistikregiment 1 neu aufgestellt. Jetzt verstärkt das Logistikbataillon 163 die mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis. Der Kernauftrag des Bataillons ist Reception, Staging and Onward Movement (RSOM).

Hafenumschlag ist eine Fähigkeit im Spektrum des neu aufgestellten RSOM (Reception, Staging, Onward Movement) -Bataillons Logistikbataillon 163.
Quelle: Bundeswehr/Roland Alpers

Kürzlich hat die Bundeswehr ein neues Logistikbataillon (LogBtl 163) am Standort Delmenhorst in Dienst gestellt. Unter der Führung von Oberstleutnant Tobias Schmidt wird es Teil des ebenfalls neu aufgestellten Logistikregiments 1. Gemeinsam verstärken sie die mobilen Logistiktruppen der Streitkräftebasis und werden neue Aufgaben, insbesondere im multinationalen Umfeld, wahrnehmen.
Zukünftig wird das Bataillon im Rahmen der Landes- und Bündnisverteidigung zu einem Dreh- und Angelpunkt während des Aufmarsches im Einsatzgebiet für die  eingesetzten NATO-Kräfte. Personal und Material der entsprechenden Nation werden durch die Kameradinnen und Kameraden an See-, Flughäfen und Entladebahnhöfen im Einsatzgebiet, den sogenannten Ports of Debarkation (POD) aufgenommen. Dann in Sammelräumen, den sogenannten Staging Areas, zusammengeführt, versorgt
und somit für den weiteren Einsatz vorbereitet. Den Weitermarsch der NATO-Kräfte in ihre Einsatzräume unterstützt das Logistikbataillon 163 mit Servicepunkten entlang der Marschstraßen. Das Logistikbataillon 163 ist somit ein starker und zuverlässiger Dienstleister für unsere Partnernationen im Rahmen eines komplexen Prozesses. Dieser nennt sich Reception, Staging and Onward Movement (RSOM). Für diesen Auftrag stehen dem Bataillon sechs Kompanien mit jeweils unterschiedlichen
Fähigkeiten zur Verfügung, welche durch multinationale Beiträge ergänzt werden können. Gemeinsam bewältigen sie die vielfältigen Aufgaben, wie Luft-, Hafen- und Eisenbahnumschlag, den Betrieb von Sammelräumen und Servicepunkten und die Durchführung von Transporten.

Spezialisten für den gemeinsamen Auftrag

Soldatinnen und Soldaten beim Luftumschlag Quelle: Bundeswehr

Die Stabs- und Versorgungskompanie ist für den Aufbau und Betrieb des Bataillonsgefechtsstandes zuständig. Sie gewährleistet die Eigenversorgung des Bataillons. Zusätzlich unterstützt sie die Instandhaltung innerhalb des Bataillons. Mit den Verkehrsführungstrupps (Movement Control Teams) und der Aufnahmezentrale Einsatzgebiet (Theatre Reception Centre) verfügt sie zudem über Fähigkeiten, die den RSOM-Prozess direkt unterstützen. Die Umschlagkompanie Luft betreibt bis zu
vier Luftumschlagpunkte für die Abfertigung von jeweils bis zu 1.000 Soldaten und die Entladung von 500 Tonnen Luftfracht täglich. Hierbei arbeitet die Kompanie eng mit anderen militärischen und zivilen Behörden bzw. Dienststellen, wie z.B. Zoll, Flughafenamt und anderen Dienstleistern, zusammen. Die Umschlagkompanie Land/See betreibt jeweils bis zu zwei Eisenbahn- bzw. Hafenumschlagpunkte mit der Kapazität zur Entladung von 2.500 Tonnen Gütern oder 500 Fahrzeugen pro Tag. Der Einsatz der Sammelraumunterstützungskompanie erfolgt zugweise. Diese Züge sind für den Aufbau und Betrieb von Sammelräumen, den sogenannten Staging Areas zuständig. In diesen werden Personal und Material der Verbände nach Ankunft im Einsatzgebiet zusammengeführt, versorgt, vorübergehend untergebracht und für den Weitermarsch vorbereitet. Für die eintreffende Truppe wird somit der Rahmen geschaffen, um sich voll und ganz auf die Herstellung der Einsatzbereitschaft konzentrieren zu können. Der Einsatz der Servicepunktkompanie erfolgt ebenfalls zugweise. Diese sind für die Einrichtung von Rastmöglichkeiten für marschierende Einsatzkräfte zuständig. Hier versorgen sie die Truppe u.a. mit Kraftstoff, Wasser und Verpflegung. Auch Ruhemöglichkeiten für Kraftfahrerinnen und Kraftfahrer sowie sanitätsdienstliche Unterstützung stellen sie bei Bedarf bereit. Darüber hinaus unterstützen sie bei der Bergung und Instandsetzung ausgefallener Fahrzeuge. Die Transportkompanie führt Transporte von Versorgungsgütern aller Art, einschließlich Gefahrgut, Container-/ und COPY-BOOK Schwerlasttransporte sowie Personentransporte im Einsatzraum des Bataillons durch, im Schwerpunkt von den POD zu den Sammelräumen.

 

Vorbereitung auf künftige Verantwortung

Im kommenden Jahr kommt es für das neue RSOM-Bataillon darauf an, das neu zuversetzte Personal auszubilden und zu einer homogenen Truppe zu formen. Hierfür dienen u.a. ein RSOM-Workshop und eine Planübung am Joint Logistic Support Group Coordination and Training Centre (JCTC) der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt. Aber auch die „grüne“ Ausbildung darf nicht vernachlässigt werden. Im Herbst 2021 geht das junge Bataillon gemeinsam auf den Truppenübungsplatz Putlos zur Schießausbildung. Dies folgt der Vorgabe von Generalmajor Volker Thomas, Kommandeur Logistikkommando der Bundeswehr, „Das blaue (logistische) Handwerk beherrschen und das Grüne (allgemeinmiltärische) können“. Für das Jahr 2022 steht die Zertifizierung (offizielle Bescheinigung der Einsatzbereitschaft) des Logistikbataillons 163 durch den Kommandeur LogKdoBw an.

 

Bahnverladung ist eine wichtige Fähigkeit im RSOM (Reception, Staging, Onward Moevement-Bataillon.
Quelle: Bundeswehr/Sebastian Wilke

 

Generalmajor Volker Thomas, Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, befestigt das Fahnenband des LogBtl 163.
Quelle: Bundeswehr/Konstantin Wulfert

Quelle:

Mit freundlicher Genehmigung durch: Logistikkommando der Bundeswehr, Abteilung Führung, Sachgebiet Informationsarbeit

Text: Christian Wolf

Ausrüstung für die Bundeswehr: Fahrzeuge und Ausbildung am Simulator

In der letzten Sitzungswoche in 2019 hat der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages dem noch in 2019 geplanten Abschluss von vier Verträgen mit einem Gesamtvolumen von rund 864 Millionen Euro für Investitionen in die Bundeswehr zugestimmt. Somit können Fahrzeuge und Lenkflugkörper beschafft und Ausbildungsmöglichkeiten der Bundeswehr verbessert werden.

Für die rund 864 Millionen Euro können Lastkraftwagen und leichte bodengebundene Lenkflugkörper beschafft werden. Zudem wird der Vertrag für simulatorgestützte Ausbildung der Besatzungen des Hubschraubers NH-90 verlängert und der Schützenpanzer Puma erhält ein laserbasiertes Ausbildungssystem. Damit können Gefechtssituationen realitätsnah geübt werden.

weiterlesen

Quelle: Bundesministerium der Verteidigung

Rüstung: 10. Bericht des Verteidigungsministeriums

Das Verteidigungsministerium hat am 05.12.2019 den mittlerweile 10. Rüstungsbericht vorgestellt. Demnach wurden in diesem Jahr unter anderem eine Fregatte F-125, vier Eurofighter, sechs A400M Transportflugzeuge und 45 Schützenpanzer Puma an die Truppe ausgeliefert. Hinzu kamen ein speziell für Beobachtungsflüge ausgerüsteter Airbus A319 „Offener Himmel“ und drei Global 6000-Flugzeuge für die Flugbereitschaft der Bundeswehr. Zudem wurden vom Bundestag insgesamt 5,9 Milliarden Euro für neue Rüstungsprojekte bewilligt.

Weitere Informationen hierzu finden sie hier.

Download:

10. Bericht des Bundesministeriums der Verteidigung zu Rüstungsangelegenheiten

Quelle: Bundesministerium der Verteidigung

 

Bericht zur Materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr 2019

Der Generalinspekteur der Bundeswehr hat dem Verteidigungsausschuss und dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages am Donnerstag den aktuellen Bericht zur Materiellen Einsatzbereitschaft der Hauptwaffensysteme vorgelegt. Zeitgleich wird der 10. Bericht zu Rüstungsangelegenheiten veröffentlicht, der einen Überblick hinsichtlich der Entwicklung und Beschaffung von ausgewählten Rüstungsprojekten bietet.

Transparenz gegenüber Parlament und Öffentlichkeit

Bereits seit fünf Jahren werden das Parlament und die Öffentlichkeit über die Verfügbarkeit und die materielle Einsatzbereitschaft der Bundeswehr unterrichtet, zuletzt im März 2019. Wie im vergangenen Jahr zieht der Bericht eine detaillierte und umfangreiche Bilanz über die Nutzung der 66 Hauptwaffensysteme im Berichtszeitraum Januar bis Oktober 2019.

Weitere Informationen finden sie hier.

Download:

Bericht zur Materiellen Einsatzbereitschaft der Bundeswehr 2019

Anschreiben des Generalinspekteurs der Bundeswehr zum Bericht

 

 

Quelle: Bundesministerium der Verteidigung

Anmerkung: Die im Teil II des Berichtes enthaltenen Informationen sind in ihrer Gesamtheit als GEHEIM eingestuft und daher öffentlich nicht verfügbar.

Erster Bericht zur Digitalen Transformation des Geschäftsbereichs des Bundesministeriums der Verteidigung

Der erste Bericht zur Digitalen Transformation des Geschäftsbereich BMVg wurde veröffentlicht und dem Deutschen Bundestag präsentiert. Er informiert über Inhalte, Fortschritte und Risiken der Digitalen Transformation des Geschäftsbereichs BMVg wie auch über die Kerninhalte des Leitungsboards Digitalisierung.

Digitalisierung zur Auftragserfüllung

Die Digitalisierung verändert zunehmend unseren Alltag. Sie verändert die Art und Weise wie wir uns informieren, miteinander kommunizieren und zusammenarbeiten. Auch die Bundeswehr stellt sich diesen Herausforderungen, um die Chancen, welche die Digitalisierung bietet, effektiv nutzen zu können.

Für die Streitkräfte ist die Digitalisierung der Schlüssel zur Informations-, Führungs- und Wirkungsüberlegenheit wie auch zur Verbesserung der Durchsetzungs- und Reaktionsfähigkeit. Zu bedenken ist dabei, dass auch potenzielle Gegner digitale Innovationen für neue Ansätze und Fähigkeiten bereits nutzen oder zukünftig nutzen werden. Im Rahmen des Verwaltungshandelns verspricht die Nutzung digitaler Technologien eine Steigerung der Effizienz. Darüber hinaus schafft die Digitale Transformation die Voraussetzung für eine umfassende Modernisierung der Arbeitswelt im Geschäftsbereich BMVg und trägt somit auch zur Attraktivität des Arbeitgebers Bundeswehr bei.

Für die Bundeswehr nicht neu, aber noch viel zu tun

Digitalisierung geht über die Einführung technischer Innovationen weit hinaus. Sie beeinflusst die gesamte Handlungs- und Denkweise im Geschäftsbereich BMVg. Hier ist in der Vergangenheit bereits viel erreicht worden. Gleichwohl bleibt viel zu tun, um mit der „digitalen Revolution“ Schritt halten zu können.

Die mit der Digitalen Transformation verbundenen Maßnahmen reichen von Anpassungen in Bereichen der Organisation über die Digitalisierung von Arbeitsprozessen bis hin zur Etablierung von Innovationselementen und einer Anbindung an die Startup-Szene. Strategische Grundlagen, Organisationsstrukturen, Verfahren, Personalentwicklung, Beschaffung aber auch das „digitale Selbstverständnis“ der Bundeswehr werden hierbei ganzheitlich schrittweise angegangen.

Dementsprechend werden in dem Bericht neben Chancen und Herausforderungen auch der strategische Ansatz der Digitalen Transformation, strategische Grundlagendokumente, der organisatorische Aufbau im Digitalisierungsbereich sowie Vorgehensmodelle und Innovationsthemen beleuchtet.

 

Quelle: