Kommandeur der Logistikschule der Bundeswehr - Brigadegeneral Boris Nannt

Logistisches Herz der SKB unter neuer Führung

Der Kommandeur des Logistikkommandos der Bundeswehr, Generalmajor Volker Thomas, übergab mit einem feierlichen Appell die Verantwortung über die Logistikschule der Bundeswehr von Brigadegeneral André Denk an seinen Nachfolger Brigadegeneral Boris Nannt.

Bild: Brigadegeneral Denk übergibt Generalmajor Thomas die Truppenfahne der Logistikschule. © Bundeswehr/Petra Reiter

General Thomas dankte in seiner Rede dem ehemaligen Kommandeur Denk für seine erfolgreiche Arbeit und die Neuerungen, die unter seiner Führung an der Logistikschule erfolgt sind. Hierbei hob er die erfolgte Neuausrichtung der Schule hervor, um den Anforderungen der Landes- und Bündnisverteidigung der Bundeswehr gerecht zu werden. Die Zusammenarbeit mit Denk war ihm stets eine Freude. Generalmajor Thomas betonte seine Anerkennung für die maßgeblichen Leistungen des ehemaligen Kommandeurs.

 Schwerer Abschied

In seiner Abschiedsrede bedankte sich Denk für die hervorragende Zusammenarbeit und sehr gute Unterstützung, die er in seinen 22 Monaten als Schulkommandeur erfahren hat. Es war ihm eine besondere Freude, die Logistikschule führen zu dürfen. Seinen besonderen Dank brachte er allen zivilen und militärischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, aber auch den Vertretern des öffentlichen Lebens der Region von Osterholz-Scharmbeck und Garlstedt entgegen. Er betonte dabei die unkomplizierte und herzliche Kommunikation zwischen zivilen und militärischen Kontakten und dass ihm der Abschied deshalb besonders schwerfiele.

 Neuanfang

Bild: Brigadegeneral Nannt übernimmt die Truppenfahne der Logistikschule von Generalmajor Thomas. © Bundeswehr/Petra Reiter

 Generalmajor Thomas übernahm im Anschluss an die Abschiedsrede die Übergabe der Truppenfahne und dankte dem scheidenden Brigadegeneral Denk nochmals ausdrücklich für seinen hervorragenden Dienst. Er wünschte ihm für seine weitere Verwendung im Stabsdienst in Brüssel viel Soldatenglück und Erfolg. Trotz der bereits tollen Arbeit der Logistikschule ließ es sich Generalmajor Thomas nicht nehmen, Brigadegeneral Nannt auf die noch bevorstehenden Aufgaben „hinzuweisen“: „Sie brauchen keine Sorge zu haben Herr Nannt, es gibt noch viel zu tun.“

Der 51-jährige Brigadegeneral wechselt als ehemaliger Direktor Strategie & Fakultäten an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg nach Garlstedt. Zum formellen Abschluss des feierlichen Appells meldete Nannt die Übernahme der Logistikschule an Generalmajor Thomas.

Das Beitragsbild zeigt Brigadegeneral Boris Nannt im Dienstanzug. [Red]

Autor: Brian Melzer, Bilder: Bundeswehr/Petra Reiter

Bericht zum 5. Joint Logistic Base Course an der Logistikschule der Bundeswehr

Durchführung des fünften Internationalen Joint Logistic Base Course an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt

Vom Leutnant bis zum Oberst. Sechs bis über 32 Dienstjahre. Von Pakistan über Moldau bis Sierra Leone. Streitkräfte mit Kopfstärken von unter 5.000 bis über 1.000.000. Muslime und Christen. Dies waren nur einige der Parameter, welche die verantwortlichen Projektoffiziere des Joint Logistic Support Group Coordination and Training Centre (JCTC) in Garlstedt, bei ihrer Lerngruppenanalyse berücksichtigen mussten.

 

Zum nunmehr fünften Mal galt es, den Internationalen Joint Logistic Base Course durchzuführen. Der im Rahmen der Militärischen Ausbildungshilfe (MAH) angelegte, zweiwöchige Lehrgang, vermittelt grundlegende Kenntnisse der Erkundung und Einrichtung einer logistischen Basis im multinationalen Einsatzspektrum. Im Hinblick auf aktuelle und mögliche gemeinsame Einsätze, profitiert die Bundesrepublik Deutschland von dem umfassenden und qualitativ hochwertigen Ausbildungsangebot an seine Partner.

 

Speziell im Bereich der Logistik ist multinationale Zusammenarbeit ein unverzichtbarer Baustein zur Sicherstellung der geforderten Leistungserbringung, weshalb das Gewinnen positiver Multiplikatoren in den Entsendestaaten unverzichtbar ist.

 

Die zwei Wochen im Juni waren inhaltlich straff getaktet und boten ein Höchstmaß an Vielfältigkeit.

 

Bei der Besichtigung logistischer Ausbildungseinrichtungen konnten besonders die Ausbildungstiefe und –komplexität überzeugen. So wurde im Logistischen Übungszentrum eindrucksvoll das Zusammenspiel dreier Verbände demonstriert, die VIII. Inspektion der Logistikschule gab einen umfangreichen Einblick in die modernste Militärfahrzeugtechnik und beim Besuch der Führungsakademie der Bundeswehr wurde dezidiert zur logistischen Operationsplanung bei Einsätzen der Vereinten Nationen vorgetragen.

 

Durch die Vorstellung leistungsfähiger Verbände und Einrichtungen wie dem Logistikbataillon 161, dem Materialwirtschaftszentrum Einsatz und dem Kommando Schnelle Einsatzkräfte Sanitätsdienst, wurden die zuvor in der Theorie behandelten Themen vertiefend in der Praxis demonstriert.

 

Höchst beeindruckend war der Facettenreichtum, der eingebrachten militärischen Erfahrungen. Durch Ausbildungen in den jeweiligen Herkunftsländern, diverser nationaler und multinationaler Einsatzerfahrung und bereits vorausgegangener Lehrgange bei NATO-Staaten oder beispielweise Russland und China, ließen sich völlig neue Sichtweisen auf logistische Herausforderungen diskutieren. Speziell während einer Erkundungsübung zur Einrichtung eines Convoy Support Centres im Industriegebiet BREMEN – STUHR, machten sich die individuellen Schwerpunkte besonders bemerkbar.

     

Dieser zweitägige praktische Anteil stellte den Ausbildungshöhepunkt des Lehrgangs dar und wurde von sämtlichen Teilnehmenden als äußerst positiv bewertet. Besonders das ehrliche Interesse, die Hilfsbereitschaft und die Freundlichkeit der Zivilbevölkerung gegenüber unserer Ausbildungsgruppe wird sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben.

Einziger Wermutstropfen – und da waren sich alle einig – war die im Vergleich zu den jeweiligen Heimatländern miserable Netzabdeckung in Deutschland.

Zusammenfassend haben der fachliche Austausch, der Aufbau von Vertrauen und der sogenannte Blick über den Tellerrand diesen Lehrgang höchst wertvoll gemacht.

 

Autor Text und Fotos

Hauptmann Hubert Winkler, JCTC LogSBw Mitglied blauer Bund e.V.

Kameradschaft NORDWEST

Ausgabe 33/2019

Themen dieser Ausgabe:

  • Neuordnung Ausbildung im Heer
  • Krankenhäuser vertiefen Kooperation
  • Digitalisierung schreitet voran
  • Angriff aus der Luft
  • Freie Fahrt in der Bahn
  • Bundeswehr wirbt auf gamescom