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Rede des Bundesministers der Verteidigung, Boris Pistorius, zum Haushaltsgesetz 2025 vor dem Deutschen Bundestag am 9. Juli 2025 in Berlin:

Sehr geehrte Frau Präsidentin!
Meine sehr geehrten Damen und Herren Kollegen!

Vor zwei Wochen habe ich gemeinsam mit dem Bundeskanzler und dem Außenminister am Nato-Gipfel in Den Haag teilgenommen. Dieses Treffen war weit mehr als ein Routinetreffen, weit mehr als ein normaler sicherheitspolitischer Austausch; es war ein historischer Meilenstein für unser Bündnis und für Europa.

Die Nato-Partner haben sich verpflichtet, bis 2035 5 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung zu investieren: in die Verteidigung 3,5 Prozent und in sicherheitsrelevante Bereiche 1,5 Prozent. Dieser Paradigmenwechsel unterstreicht: Europa übernimmt wieder Verantwortung in der Nato – politisch, militärisch und finanziell –, und das gemeinsam. Das ist historisch, und ich füge hinzu: Es ist überfällig.

Angesichts der Entwicklung der letzten Jahrzehnte, wie man sagen muss, in denen die Vereinigten Staaten von Amerika den Löwenanteil der konventionellen Abschreckungsfähigkeiten in Europa übernommen hatten, war klar, dass irgendwann die Europäer mehr Verantwortung würden übernehmen müssen, nicht zuletzt, aber vor allem auch wegen eines verstärkt notwendig werdenden Engagements der Amerikaner im Indopazifik aufgrund der dort herrschenden Lage. All das führt dazu, dass wir mehr machen müssen.

Dieses Burden Sharing findet jetzt Niederschlag in dieser Übereinkunft, und ich wiederhole mich: Es wird höchste Zeit. Die Zeiten, in denen über die Nato gelächelt wurde mit der Umwandlung der Abkürzung in „No Action, Talking Only“, sind vorbei. Die Nato ist handlungsfähig und hat das in Den Haag eindrucksvoll gezeigt.

Aber mit diesem europäischen Wendepunkt beginnt ja erst der eigentliche Weg, und Deutschland geht auf diesem Weg voran. Wir holen nach, was zu lange aufgeschoben wurde, wir reparieren, was verschlissen ist, und wir bauen auf, was wir in dieser neuen Zeit brauchen: eine wehrhafte Nato, die unsere Gegner abschreckt und unsere Freiheit schützt. Dieser Kurs ist die richtige Antwort auf eine Bedrohungslage, die wir alle täglich sehen können, mindestens nach den etwa dreieinhalb Jahren Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine: ein aggressives Russland mit unverkennbar imperialistischen Ambitionen. Die jüngsten Äußerungen von Wladimir Putin in Sankt Petersburg lassen keinen Zweifel daran. Er sagte dort – ich zitiere –: „Es ist kein Sprichwort, es ist kein Gleichnis, sondern eine alte Regel: Wo ein russischer Soldat seinen Fuß hinsetzt, das ist unser.“

Imperialistischer geht es nicht. Das ist eine klare Ansage.

Auch deswegen und wegen der allgemeinen Bedrohung, die sich daraus ergibt, durch die Umstellung auf Kriegswirtschaft, durch verbale Bedrohungen von Nachbarstaaten, aber auch von Nato-Mitgliedern war klar: Das transatlantische Bündnis muss seine neuen Fähigkeitsziele definieren, sich auf sie verständigen. Und ja, sie sind ambitioniert, aber sie sind auch notwendig.

Sie verlangen viel von unserer Bundeswehr: höhere Bereitschaftsgrade, umfassende Vollausstattung, moderne Führungssysteme, Luftverteidigung, Aufklärung und vieles, vieles mehr. Hinzu kommen Fähigkeiten, die wir selbst für den Schutz unserer Heimat benötigen, für die Umsetzung des Operationsplans Deutschland. Deshalb ist die Erhöhung unserer Verteidigungsausgaben in Deutschland zwingend notwendig.

Wir senden damit klare Signale. Zuerst an unsere Partner und Alliierte: Deutschland steht zu seinem Wort, auf Deutschland ist Verlass. An die Industrie: Wir schaffen Planungssicherheit und sorgen für eine schnellere und verlässliche Beschaffung. Und schließlich an mögliche Gegner: Verteidigung ist für uns keine Option, sondern Staatsaufgabe mit höchster Priorität.

Deswegen legt die Bundesregierung hier heute einen Verteidigungshaushalt vor, der Deutschlands Verantwortung in der Nato und für die Sicherheit in Europa gerecht wird. Vorbehaltlich Ihrer Zustimmung steigt der Einzelplan 14 in diesem Jahr auf rund 62,4 Milliarden Euro; das sind rund 10 Milliarden Euro mehr als im vergangenen Jahr. Hinzu kommen 24 Milliarden Euro aus dem Sondervermögen. In Summe stehen der Bundeswehr damit gut 86 Milliarden Euro zur Verfügung. Wir machen damit einen großen Schritt Richtung 5 Prozent.

Ja, das sind große Summen, die vielen wehtun. Und ja, das sind große Summen, die wir aber zielgerichtet und mit Augenmaß einsetzen werden: für Personal, Ausrüstung, Ausbildung, Infrastruktur und Technik. Unser Ziel ist die möglichst schnelle Vollausstattung der Bundeswehr und ihre Durchhaltefähigkeit. Denn daran werden wir international gemessen. Wir werden daran gemessen, wie einsatzbereit wir wann sein werden.

Ein Beispiel dafür, wie das beobachtet wird, ist die Brigade Litauen, deren Aufstellungsappell noch keine sieben Wochen her ist – eine Brigade, für die wir hohen Respekt und viel Dankbarkeit bekommen, und das völlig zu Recht.

Ja, wir haben im letzten Jahr fast 100 25-Millionen-Euro-Vorlagen in den Deutschen Bundestag eingebracht. Und trotz vorläufiger Haushaltsführung ist es uns gelungen, das Tempo bei der Beschaffung für die Bundeswehr weiter hoch zu halten und so an die Erfolge vom letzten Jahr anzuschließen. Ich danke Ihnen allen, die daran in den Ausschüssen mitgewirkt haben, für Ihre Unterstützung.

Neben der Fortführung begonnener Rüstungsprojekte, wie der Beschaffung des Kampfpanzers Leopard 2 A8 und weiterer Flugabwehrsysteme der Typen Patriot und IRIS-T sowie der Digitalisierung unserer Streitkräfte, werden wir mit Ihrer Unterstützung auch in diesem Jahr eine Vielzahl wichtiger Vorhaben auf den Weg bringen, Munition – nach wie vor –, Drohnen, Radhaubitzen bis hin zum Eurofighter. Unser Anspruch ist es, die Beschaffung in dieser Legislaturperiode weiter zu beschleunigen und die Zusammenarbeit mit der Industrie weiter zu intensivieren; denn gerade hierin liegt ein Schlüssel für den Erfolg der nächsten Jahre.

Und ja, es ist klar: Geld ist das eine. Aber gleichzeitig gilt auch: Wer technologisch zurückbleibt, wird sicherheitspolitisch abgehängt. Deshalb investieren wir gezielt in Zukunftstechnologien: vom Schutz gegen Kleindrohnen bis hin zur Integration von künstlicher Intelligenz in Gefechtsführung und Lagebild. Gerade Drohnentechnik und Drohnenabwehr sind längst keine Nischen mehr. Sie sind zunehmend Kernfähigkeiten moderner Streitkräfte, und sie werden die taktischen Verfahren der Zukunft in unserer Truppe wesentlich mitprägen.

Aber ja, Material alleine reicht nicht, um uns zu verteidigen. Es sind vor allem die Menschen in der Bundeswehr, die Tag für Tag Außergewöhnliches leisten und sie verdienen unser aller Dank und unsere Anerkennung. Deswegen hat die personelle Einsatzbereitschaft für mich besonders in diesen Tagen absolute Priorität. Die neuen Nato-Fähigkeitsziele und der Operationsplan Deutschland verlangen von uns einen massiven Aufwuchs. Mindestens 60.000 zusätzliche aktive Soldatinnen und Soldaten braucht es. Hinzu kommt eine leistungsfähige Reserve von mindestens 200.000 gut ausgebildeten und ausgerüsteten Frauen und Männern.

Klar ist damit auch: Unsere Zielgröße von 203.000 Soldatinnen und Soldaten muss angehoben werden. Auch die Wehrverwaltung braucht mehr Personal. Mit dem angemeldeten Personalhaushalt – und ich weiß, er ist in seinem Umfang beachtlich – machen wir einen wichtigen Schritt in diese Richtung. Erfreulich ist – das wissen Sie –: Die Trendwende in der Nachwuchsgewinnung ist da; das Interesse an der Bundeswehr wächst spürbar. Das ist in jeder Hinsicht ein gutes Zeichen. Ich bin davon überzeugt: Der neue Wehrdienst wird diese Entwicklung weiter verstärken. Der neue Wehrdienst ist unser Angebot an junge Menschen, ihrem Land zu dienen – freiwillig und mit Perspektive. Wir wollen damit die Reserve und unsere Durchhaltefähigkeit stärken.

All das zeigt – und das ist wichtig in diesen Tagen –: Unser Land geht sicherheitspolitisch voran – als Schrittmacher. Als solcher werden wir unter den Nato-Partnern, in der Europäischen Union, unter unseren europäischen Nachbarn wahrgenommen.

Wir müssen gerade jetzt, in einer Phase, wo es darum geht, Tempo zu machen, beherzt handeln. Wir werden in allen Belangen ein verlässlicher Partner sein. Das gilt auch und besonders für die Ukraine, die seit über 40 Monaten ihre Souveränität gegen einen brutalen Aggressor verteidigt. Wir werden sicherstellen, dass wir auch weiterhin das dringend benötigte Material an die Ukraine liefern können. Wir bleiben der größte Unterstützer der Ukraine nach den USA.

Lassen Sie mich abschließend den Blick nach vorn werfen. Die von der Bundesregierung beschlossenen Eckwerte sehen für den Verteidigungshaushalt einen klaren Aufwuchs vor: von rund 83 Milliarden Euro im Jahr 2026 bis hin zu 153 Milliarden Euro im Jahr 2029. Und ja, ich weiß: Das sind gewaltige Beträge. Aber sie stehen auch für einen gewaltigen Auftrag, eine gewaltige Aufgabe und einen klaren Kurs.

Dieser klare Kurs heißt: ein verteidigungsbereites Deutschland in Europa und der Nato, in dem wir, unsere Kinder und unsere Enkel frei und in Frieden miteinander leben können, und das auch noch in zehn oder 20 Jahren. Dieser Kurs braucht politische Klarheit. Dieser Kurs braucht haushaltspolitische Verlässlichkeit.

Wir leben in einer Zeit der Unsicherheit; wir leben aber auch in einer Zeit der Entscheidungen. Ein starkes, geeintes Europa, verankert in der Nato, ist kein Automatismus. Es ist das Ergebnis politischen Handelns. Und dieser Haushalt ist ein Teil davon. Er steht für Wehrhaftigkeit, er steht für Verantwortung, er steht für Zukunft. Und er zeigt: Deutschland ist da – partnerschaftlich, verlässlich, verteidigungsbereit. Deshalb bitte ich Sie um Ihre Zustimmung und Ihre Zusammenarbeit.

Vielen Dank.

 

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung

Fähigkeitslücke geschlossen Neues mittleres geschütztes Fahrzeug an den Sanitätsdienst übergeben

General Dynamics European Land Systems (GDELSGeneral Dynamics European Land Systems) hat Anfang Juli 2025 während der Informationslehrübung Sanitätsdienst in Feldkirchen das neue mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug Eagle V 6×6 an die Bundeswehr übergeben. Der Nachfolger des Duro 3 Yak übernimmt wichtige Funktionen innerhalb der Rettungskette beim Transport von Verwundeten und Verletzten.

Thomas Kauffmann, Geschäftsführer der GDELS-Deutschland GmbH, überreichte den symbolischen Schlüssel an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, vertreten durch Oberstapotheker Ullrich Kindling, und an den Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann. Weitere hochrangige Gäste wohnten der Übergabe bei, darunter Mitglieder des Deutschen Bundestags und des Bayerischen Landtags.

Auch dabei war Personal, das vom Schließen der Fähigkeitslücke ganz direkt profitiert: ein zukünftiger Kommandant des neuen Eagle V 6×6 und sein Kraftfahrer. Selbstverständlich nahmen beide nach der Zeremonie den echten Fahrzeugschlüssel in Empfang. „Die moderne Ausstattung und der Aufbau des Fahrzeugs erleichtern es mir, meine Aufgaben als Kommandant auch unter erschwerten Bedingungen vollumfänglich auszuüben“, so Oberfeldwebel Maximilian H., der als Gruppenführer im Sanitätslehrregiment im niederbayerischen Feldkirchen eingesetzt ist. Sein Kraftfahrer, Stabsunteroffizier Martin R., pflichtet ihm bei: „Die Nutzer- und Bedienerfreundlichkeit haben mich echt überzeugt.“

Das neue mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug von General Dynamics European Landsystems, EAGLE V 6×6 SanKfz während der Informations- und Lehrübung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr 2025 in Feldkirchen.

Generationswechsel schließt Fähigkeit

Der Wechsel vom Vorgänger Duro 3 Yak auf den Eagle V 6×6 stellt einen Meilenstein dar: Das mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug schließt die Fähigkeitslücke der mobilen sanitätsdienstlichen Erstversorgung und des geschützten, qualifizierten landgebundenen Primärtransports von Patientinnen und Patienten.

Innerhalb der kommenden zwölf Monate erhält die Bundeswehr insgesamt 80 Eagle V 6×6. 77 Fahrzeuge kommen im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr in den Transportkompanien der Sanitätsregimenter und in den Sanitätsstaffeln der Sanitätsunterstützungszentren zum Einsatz. Die restlichen drei Fahrzeuge erhält die Marine. Die Finanzierung des Projekts wurde auch aus dem Sondervermögen Bundeswehr möglich gemacht.

Modernstes Sanitätsfahrzeug seiner Klasse

Mit dem mittleren geschützten Sanitätskraftfahrzeug wird der Truppe zeitnah eines der modernsten militärischen Sanitätsfahrzeuge weltweit zur Verfügung stehen“, so Kapitänleutnant Carsten S. aus dem Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, der für die Realisierung des Projekts verantwortlich ist.

Dass die Truppe an der Entwicklung beteiligt war, erfreut die Kommandeurin des Sanitätslehrregiments, Oberfeldarzt Melanie Heyde, in besonderem Maße, da sie bereits 2022 in die Erprobung eines Vorserienfahrzeugs involviert war. „Die Ideen, Impulse und Erfahrungswerte aus der Truppe wurden größtenteils eins zu eins in das Serienfahrzeug umgesetzt“, berichtet sie dankbar.

Quelle: PIZ UstgKdoBw Bildrechte: Bundeswehr/Patrick Grüterich

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenpositionen – Mai 2025

Im Mai 2025 wurden folgende Personalmaßnahmen in militärischen Spitzenpositionen wirksam:

Bundesministerium der Verteidigung:

Brigadegeneral Andreas Kühne, zuletzt Director Training Development Division NATO Mission Iraq in Bagdad, wird nun als Unterabteilungsleiter EBU im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin eingesetzt.

Heer:

Brigadegeneral Björn Schulz, zuletzt Kommandeur Panzertruppenschule in Munster, wird nun als Stellvertretender Kommandeur US Army in Europe in Wiesbaden eingesetzt.

Oberst i.G. Markus Meyer, zuletzt Büroleiter von Herrn Staatssekretär Thomas Hitschler im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Kommandeur Luftlandebrigade 1 in Saarlouis eingesetzt.

NATO und EU:

Generalmajor André Denk, zuletzt Deputy Chief Executive der European Defence Agency in Brüssel, wird nun als Chief Executive der European Defence Agency in Brüssel eingesetzt.

Brigadegeneral Mike Keller, zuletzt Unterabteilungsleiter Pol im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Deputy Commander NATONorth Atlantic Treaty Organization Security Assistance and Training for Ukraine in Wiesbaden eingesetzt.

 

Quelle: 

Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

Personalveränderungen in militärischen und zivilen Spitzenpositionen – April 2025

Im April 2025 wurden folgende Personalmaßnahmen in Spitzenstellen wirksam:

Personalmaßnahmen in militärischen Spitzenstellen:

Ruhestand:

Generalleutnant Jürgen von Sandrart, zuletzt Kommandierender General Deutscher Anteil Multinational Corps North East in Stettin, wurde in den Ruhestand versetzt.

Generalmajor Richard Frevel, zuletzt Stellvertreter des Kommandierenden Generals und Chef des Stabes im Luftwaffentruppenkommando in Köln, wurde in den Ruhestand versetzt.

Generalmajor Wolfgang Gäbelein, zuletzt Amtschef Planungsamt in Berlin, wurde in den Ruhestand versetzt.

Generalmajor Andreas Hannemann, zuletzt Deputy Commander I. Deutsch-Niederländisches Corps in Münster, wurde in den Ruhestand versetzt.

Brigadegeneral Heinz-Josef Feldmann, zuletzt Stellvertretender Kommandeur Ausbildungskommando in Leipzig, trat in den Ruhestand.

Generalarzt Dr. Friedrich Klagges, zuletzt Stellvertretender Kommandeur Sanitätsakademie der Bundeswehr in München, wurde in den Ruhestand versetzt.

Brigadegeneral Michael Matz, zuletzt Kommandeur Infanterieschule in Hammelburg, trat in den Ruhestand.

Brigadegeneral Jürgen Schmidt, zuletzt Abteilungsleiter Kampf im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz, wurde in den Ruhestand versetzt.

Bundesministerium der Verteidigung:

Brigadegeneral Andreas Kühne, zuletzt Director Training Development Division NATONorth Atlantic Treaty Organization Mission Iraq in Bagdad, wird nun als Unterabteilungsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin eingesetzt.

Heer:

Brigadegeneral Uwe Becker, zuletzt Kommandeur Pionierschule in Ingolstadt, wird nun als Stellvertretender Kommandeur und Kommandeur Zentrale Ausbildungseinrichtung im Ausbildungskommando in Leipzig eingesetzt.

Brigadegeneral Christian Nawrat, zuletzt Director NATONorth Atlantic Treaty Organization Advisory and Liaison Team in Pristina/Kosovo, wird nun als Abteilungsleiter Einsatz/Militärisches Nachrichtenwesen/Ausbildung im Kommando Heer in Strausberg eingesetzt.

Brigadegeneral Jared Stefan Sembritzki, zuletzt Abteilungsleiter Einsatz/Militärisches Nachrichtenwesen/Ausbildung im Kommando Heer in Strausberg, wird nun als Chef des Stabes im Kommando Heer in Strausberg eingesetzt.

Brigadegeneral Andreas Steinhaus, zuletzt Kommandeur Luftlandebrigade 1 in Saarlouis, wird nun als Kommandeur Infanterieschule in Hammelburg eingesetzt.

Luftwaffe:

Oberst i.G. Daniel Draken, zuletzt Referatsleiter Militärstrategie, Einsatz und Operationen (MEO) III 4 im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Chef des Stabes im Luftwaffentruppenkommando in Köln eingesetzt.

Cyber- und Informationsraum:

Brigadegeneral Rainer Simon, zuletzt Kommandeur Ausbildungszentrum Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraumin Pöcking, wird nun als Stellvertretender Abteilungsleiter Operationen und J6 Bundeswehr im Kommando CIRCyber- und Informationsraum in Bonn eingesetzt.

Oberst i.G. Kai Heß, zuletzt Unterabteilungsleiter Zielbildung Cyber- und Informationsraum (CIRCyber- und Informationsraum) im Kommando CIRCyber- und Informationsraum in Bonn, wird nun als Kommandeur Ausbildungszentrum CIRCyber- und Informationsraum in Pöcking eingesetzt.

Sanitätsdienst:

Oberstarzt Prof. Dr. med. habil.habilitatus Dr. med. Kai Kehe, zuletzt als Leiter Institut für Pharmakologie und Toxikologie der Bundeswehr in München, wird nun als Direktor Wehrmedizinische Wissenschaft und Fähigkeitsentwicklung Sanitätsdienst und Stellvertretender Kommandeur der Sanitätsakademie der Bundeswehr in München eingesetzt.

NATONorth Atlantic Treaty Organization und EUEuropäische Union:

Generalmajor Peter Mirow, zuletzt Chef des Stabes Kommando Heer in Strausberg, wird nun als Commander I. Deutsch-Niederländisches Corps in Münster eingesetzt.

Brigadegeneral Jens Arlt, zuletzt Unterabteilungsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Deputy Chief of Staff Operation & Training im I. Deutsch-Niederländisches Corps in Münster eingesetzt.

Oberst Thomas Braun, zuletzt Verbindungsoffizier des Bundesministeriums der Verteidigung beim Bundespräsidenten in Berlin, wird nun als Director Training Development Division NATONorth Atlantic Treaty Organization Mission Iraq in Bagdad eingesetzt.

Oberst Dr. Sven Lange, zuletzt als Kommandeur Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBwZentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehrin Potsdam, wird nun als Director NATONorth Atlantic Treaty Organization Advisory and Liaison Team in Pristina/Kosovo eingesetzt.

Bereits zu März wurde Oberst Heiko Mühlmann, zuletzt Referatsleiter Cyber/Informationstechnik (CITCyber- und Informationstechnik) II 4 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, als Deputy Chief Information Officer Coherence im NATONorth Atlantic Treaty Organization-Hauptquartier in Brüssel/Belgien eingesetzt.

Oberstapotheker Dr. rer. biol. hum. Benno-Heinz Schade, zuletzt im Streitkräfteamt Bonn tätig, wird nun als Assistant Chief of Staff J1 im Deutschen Anteil Supreme Headquarters Allied Powers in Shape/Belgien eingesetzt.

Oberstarzt Dr. med. Thorsten Schütz, zuletzt als Referatsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) III 1 im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Direktor Multinational Medical Coordination Centre – Europe in Koblenz eingesetzt.

Nachgeordnete Dienststellen:

Generalleutnant André Bodemann, zuletzt Befehlshaber Territoriales Führungskommando der Bundeswehr in Berlin, wird nun als Stellvertretender Befehlshaber und Kommandeur Territoriale Aufgaben im Operativen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin eingesetzt.

Generalmajor Stefan Lüth, zuletzt Stellvertreter des Inspekteurs der Streitkräftebasis im Kommando Streitkräftebasis in Bonn, wird nun als Amtschef Planungsamt in Berlin eingesetzt.

Flottillenadmiral Stephan Plath, zuletzt Direktor Spezialkräfte im Einsatzführungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee, wird nun als Direktor Spezialkräfte im Operativen Führungskommando der Bundeswehr in Schwielowsee eingesetzt.

Oberstarzt Dr. med. Jens Evers, zuletzt als Referatsleiter Planung II 4 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, wird nun als Leitender Sanitätsoffizier im Operativen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin eingesetzt.

Oberst i.G. Matthias Jozwiak, zuletzt Referatsleiter Einsatzbereitschaft und Unterstützung Streitkräfte (EBU) II 6 im Bundesministerium der Verteidigung in Berlin, wird nun als Deputy Chief of Staff Support im Operativen Führungskommando der Bundeswehr in Berlin eingesetzt.

Unterstützungsbereich Bundeswehr:

Generalmajor Stefan Zeyen, zuletzt Chef des Stabes Kommando Streitkräftebasis in Bonn, wird nun als Chef des Stabes Unterstützungskommando der Bundeswehr in Bonn eingesetzt.

Generalstabsarzt Dr. med. Johannes Backus, zuletzt Kommandeur Bundeswehrkrankenhaus Ulm, wird nun als Kommandeur Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in Koblenz eingesetzt.

Flottillenadmiral Thomas Lehnen, zuletzt Abteilungsleiter Unterstützung im Kommando Streitkräftebasis in Bonn, wird nun als Abteilungsleiter Unterstützung im Unterstützungskommando der Bundeswehr in Bonn eingesetzt.

Generalarzt Dr. med. Jürgen Meyer, zuletzt Abteilungsleiter A Planung, Führung und Steuerung der Gesundheitsversorgung im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz, wird nun als Kommandeur Ambulante Gesundheitsversorgung im Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in Koblenz eingesetzt.

Generalarzt Dr. med. dent. Rolf von Uslar, zuletzt als Direktor Multinational Medical Coordination Centre – Europe in Koblenz, wird nun als Chef des Stabes im Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in Koblenz eingesetzt.

Generalarzt Dr. med. Michael Zallet, zuletzt als Abteilungsleiter B Organisation, Ressourcenbereitstellung und Unterstützung der Gesundheitsversorgung im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr in Koblenz, wird nun als Kommandeur Klinische Gesundheitsversorgung im Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr in Koblenz eingesetzt.

Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung:

Brigadegeneral Dr.-Ing.Doktor-Ingenieur Frank Utzerath, zuletzt Beauftragter Zeitenwende Abteilung Planung im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, wird nun tätig im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Beschaffung der Bundeswehr in Koblenz.

Oberst i.G. Stefan Wind, zuletzt tätig im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Beschaffung der Bundeswehr in Koblenz, wird nun als Abteilungsleiter Kampf im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Beschaffung der Bundeswehr in Koblenz eingesetzt.

 

Personalmaßnahmen in zivilen Spitzenpositionen:

Bundesministerium der Verteidigung

Ministerialrätin Ulrike Franke, bisher Referatsleiterin P III 2 im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn, wird als Unterabteilungsleiterin „Soziale Angelegenheiten“ (P III) im Bundesministerium der Verteidigung in Bonn eingesetzt.

 

Quelle: 

Bundesministerium der Verteidigung
Autor: Presse- und Informationszentrum Personal

Unsere neue Redakteurin stellt sich vor

Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

mein Name ist Dr. Melanie Rohe und ich freue mich sehr, mich Ihnen als neue Redakteurin des Blauer Bund e.V. vorstellen zu dürfen.

Als engagierte Elektroingenieurin verfüge ich über fundierte Erfahrungen in der militärischen Forschung, Rüstungsindustrie sowie in der technischen Nachweisführung der Bundeswehr mit dem Schwerpunkt Elektromagnetische Verträglichkeit von Geräten und Systemen.

Aktuell bin ich Referentin und stellvertretende Projektleiterin des Beschaffungsvorhabens Schützenpanzer Rad (SPz Rad) im BAAINBw in Koblenz, mit dem Ziel Verbände der Mittleren Kräfte mit diesem Waffensystem auszustatten.

In einer Zeit, in der sicherheitspolitische Rahmenbedingungen einen rasanten Wandel unterliegen, gewinnen Aspekte wie Marktverfügbarkeit, Einsatzfähigkeit, Versorgungssicherheit und technologische Innovationskraft zunehmend an Bedeutung. Deswegen ist es mir ein Anliegen, Entwicklungen in der Wehrtechnik, neue Logistikkonzepte, Beschaffungsprozesse sowie Trends in der zivil-militärischen Zusammenarbeit journalistisch zu begleiten.

Ich freue mich auf den Austausch mit Ihnen und lade Sie herzlich ein, Anregungen, Themenvorschläge oder Rückmeldungen zu unseren Veröffentlichungen in Newsletter und Magazin mit uns zu teilen.

Mit besten Grüßen

Dr. Melanie Rohe

Umschlagsystem Crayler für PzBrig 45

Die Panzerbrigade 45 in Litauen setzt das Umschlagsystem Feldladegerät FLG 140 Crayler für leichte,
mittlere und mechanisierte Kräfte ein. Das FLG Crayler ist bereits seit Jahren bei der Bundeswehr in Nutzung und aus der Logistikkette des Sanitätsdienstes und der Division Schnelle Kräfte nicht mehr wegzudenken.
Mit den deutschen Panzergrenadieren der PzBrig 45 kommt dieser Stapler nun auch im Baltikum bei der neu aufgestellten „Litauenbrigade“ zum Einsatz.

In einer umfangreichen Vergleichserprobung mit anderen Umschlagsystemen wurde der Crayler ausgewählt, um am Schützenpanzer Puma den An- und Abbau der Schutzmodule schnell und präzise durchführen zu können. Als Alleinstellungsmerkmal unter den logistischen Umschlagsystemen ist im Falle des Crayler das System Mensch/Maschine entkoppelt. Dies ermöglicht dem Bediener genau dort zu stehen wo er den besten Blick hat. Ein unschätzbarer Vorteil bei der Montage und Demontage der Schutzmodule, der zum Teil auf engstem Raum stattfinden muss.

Das Feldladegerät Crayler hier beim Entladen von Munition
Foto: Bundeswehr / Blauer Bund

Crayler kann natürlich auch Materialumschlag

Dem Pragmatismus der Truppe geschuldet ist die zusätzliche Nutzung des Staplers in seiner ureigenen Funktion, dem Umschlag von Versorgungsgütern. Der kompakte Crayler kann durch nahezu alle Transportfahrzeuge mitgeführt werden – auf der Pritsche, in einem Container oder per Fahrzeuganhänger – so dass der Materialumschlag im gesamten Verantwortungsbereich des Bataillons beziehungsweise der Brigade durchgeführt werden kann. Die außergewöhnlich hohe Geländegängigkeit kombiniert mit den kompakten Abmessungen ermöglicht es, das Material bis in die Kompanie- und Zugebene anzuliefern.

Die Geländegängigkeit des Crayler kann durch Einsatz eines Gurtbandlaufwerks (GBL) noch einmal gesteigert werden. Die Kettenlaufwerke mit endlosen Gummiketten ersetzen jeweils ein Rad und werden als Bausatz zur Montage durch die Truppe geliefert. Aber nicht nur die Mobilität und Geländegängigkeit, auch die Nutzlast steigt durch die Anwendung der GBL. Die Nutzung von GBL erhöht generell die Mobilität im schweren Gelände und reduziert gleichzeitig den Bodendruck, was wiederum den Einsatz auf weichen Böden, Schlamm und Schnee ermöglicht.

Zuerst erschienen in Soldat&Technik am 05. Mai 2025

Autor: André Forkert

Bildquelle Beitragsbild: Bundeswehr / Kai Karsten Kupferschmitt

Arrow 4 – Luftwaffe setzt weiter auf israelische Raketenabwehr

Die Bundeswehr plant bereits den nächsten Sprung in der Luftverteidigung: Mit dem israelischen Abwehrsystem Arrow 4 soll Deutschland künftig auch die letzte Lücke des Luftraums verteidigen können. Arrow 4 soll nach Angaben von Generalleutnant Lutz Kohlhaus – der die Absicht der Luftwaffe heute in Berlin verkündete – in Höhen oberhalb des Patriot-Systems, aber unterhalb von Arrow 3 zum Einsatz kommen.

Generalleutnant Lutz Kohlhaus verkündete heute in Berlin die Absicht der deutschen Luftwaffe, Arrow 4 aus Israel zu beschaffen.
Bild: CPM / Navid Linnemann / Blauer Bund

Auf dem heute begonnenen Ground Based Air Defence (GBAD) Summit in Berlin gab der stellvertretende Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Lutz Kohlhaus, bekannt, dass die Bundeswehr bereits jetzt plane, das israelische Raketenabwehrsystem Arrow 4 zu beschaffen. Das ist nur folgerichtig, da das gegenwärtig von den USA und Israel entwickelte System dieselben Radare und Abschussgeräte wie das von Deutschland beschaffte Luftverteidigungssystem Arrow 3 nutzt.

Technologische Weiterentwicklung – Arrow 4

Das Arrow-4-System wird eine Weiterentwicklung der bewährten Arrow-Serie von Israel Aerospace Industries dar. Es wird seit vergangenem Jahr von Israel und den USA entwickelt, um nicht nur den aktuellen, sondern auch zukünftigen Bedrohungen durch Hyperschallraketen effektiv begegnen zu können. Für die israelischen Entwickler stehen iranische Langstreckenraketen im Fokus, doch auch eine potenzielle Bedrohung aus Russland soll durch Arrow 4 bekämpft werden können. Mit verbesserten Sensoren, erhöhter Reichweite und einer optimierten Zielverfolgung soll Arrow 4 eine robuste Fähigkeit zur Abwehr von Angriffen in großer Höhe und über weite Distanzen bieten. Arrow 4 wird zudem mit Winglets ausgestattet sein, die es dem Abfangflugkörper ermöglichen, im Flug Manöver durchzuführen. Diese sind beispielsweise notwendig, wenn auch die Bedrohung selbst eine Manövrierfähigkeit im Flug besitzt.

Der Arrow 4 Interceptor erhöht erneut die Fähigkeiten des israelischen Raketenabwehrsystems.
Bild: IAI / Blauer Bund

Integration in die Bundeswehrstruktur

Beim GBAD Summit von CPM sprach Generalleutnant Kohlhaus von seiner kürzlich erfolgten Israel-Reise: „Wir haben dort gesehen, dass auch Israel sich einem Mengenproblem stellen muss. Auch dort sind die Lenkflugkörper gerade der leistungsfähigen Systeme Arrow 3, Arrow 2 begrenzt.“

Das von Israel genutzte Luftverteidigungssystem Arrow 2 solle nach seinen Angaben durch den Nachfolger Arrow 4 ersetzt werden. „Wir haben uns entschieden“, erklärte Generalleutnant Kohlhaus, „Arrow 4 zu beschaffen, das ist eine offizielle Luftwaffenforderung.“

Neben dem Vorteil, dass dieser Lenkflugkörper mit den gleichen Radar- und Startgeräten verschossen werden kann wie Arrow 3, betrachtet Kohlhaus es auch als „kostengünstige Erweiterung“ der eigenen Fähigkeiten. Wörtlich sagte er: „Damit ist die Bundeswehr künftig in der Lage – beginnend mit der Heeresflugabwehr bis zu Arrow 3 – das gesamte Höhenspektrum abzudecken.“

Start einer Arrow 3 in Israel
Bild: IAI / Blauer Bund

Stärkung der Luftverteidigungskapazitäten insgesamt

Die geforderte Beschaffung von Arrow 4 reiht sich ein in eine umfassende Modernisierung der deutschen Luftverteidigung. Angesichts der zunehmenden Bedrohungen durch ballistische Raketen und andere Luftangriffe – wie sie in der Ukraine tagtäglich zu beobachten ist – wird die Fähigkeit der bodengebundenen Luftverteidigung immer bedeutender. Arrow 4 und Arrow 3 sollen bestehende bzw. gerade ankommende Systeme wie Patriot und IRIS-T SLM.

„Das heißt nicht“, dämpfte Generalleutnant Kohlhaus den eigenen Enthusiasmus, „dass wir genug von allem haben. Natürlich nicht: Wir haben zu wenig von allem, aber das gesamte Höhenspektrum ist dann abdeckbar.“

Zuerst erschienen in CPM Defence-Network am 07. Mai 2025

Autor: Navid Linnemann

Vorrat, Nachschub, Versorgung – General Breuer besichtigt Bundeswehrdepot

„Haben ist besser als brauchen“ heißt es in der Truppe – insbesondere, wenn ausreichendes Material Mangelware ist. Diese Weisheit hat sich auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, General Carsten Breuer, zu Herzen genommen. Er besuchte jetzt das Bundeswehrdepot West in Mechernich, einem jener Depots, welche die Truppe mit einem Vorrat an Ersatzteilen und Munition versorgen.

„Kriegstüchtigkeit wird auch in unseren Vorratslagern erreicht“, stellte General Breuer heute auf einem seiner Social-Media-Kanäle fest. Zuvor hatte der deutsche Generalinspekteur sich im Rahmen einer Dienstaufsicht im Depot West in Mechernich die materiellen Reserven der Streitkräfte angesehen.

General Carsten Breuer, Generalinspekteur der Bundeswehr, besuchte das Materialdepot West der Bundeswehr.
Foto: Bundeswehr / Blauer Bund

„Die Ausrüstungsbestände füllen sich zunehmend“, freute sich General Breuer. „Auch hier kommt die Zeitenwende an.“ Versorgung und Logistik sind elementare Bestandteile des neu aufgestellten Unterstützungsbereichs, der für ein Funktionieren der Truppe unverzichtbar ist.

Insgesamt verfügt die Bundeswehr über vier Depots für Material und vier Depots für Munition – jeweils eins pro Himmelsrichtung. Jedes Depot verfügt über untergeordnete Materiallager, die über ganz Deutschland verteilt sind. Über 1,2 Millionen verschiedene Artikel werden von den Depots bevorratet und verwaltet. Für einen Vorrat an besonderen Materialien wie Sanitätsmaterial oder ABC-Material gibt es gesonderte Lager.

Logistikdrehscheibe im Westen – Bundeswehrdepot Mechernich

 Das vom Generalinspekteur besuchte Bundeswehrdepot Mechernich (NRW) ist einer der wichtigsten Logistikstandorte der Bundeswehr in Westdeutschland. Es gehört zum Logistikkommando der Bundeswehr und übernimmt zentrale Aufgaben in der Versorgung, Lagerung und Instandhaltung von Material für die Streitkräfte. Das Depot, zu dem fünf Materiallager in anderen Städten gehören, spielt eine Schlüsselrolle bei der logistischen Unterstützung von Einsätzen im In- und Ausland.

Blick in ein Materialdepot der Bundeswehr.
Foto: Bundeswehr / Anne Weinrich / Blauer Bund

In dem großflächigen Areal werden unter anderem Ersatzteile, Ausrüstungsgegenstände und Fahrzeugkomponenten auf Vorrat gelagert und für den Weitertransport vorbereitet. Darüber hinaus ist das Depot auch für die Rücknahme und Aufarbeitung von Material nach Auslandseinsätzen zuständig.

Zuerst erschienen in Defence-Network am 02. Mai 2025

Autor: Navid Linnemann

Der Nahe Osten am Scheideweg

Es klingt wie ein Märchen aus Tausend-und-eine-Nacht: Nach einem der gefährlichsten Kriege der jüngeren Geschichte des Nahen Osten nun buchstäblich über Nacht die Ankündigung einer Waffenruhe! Was als „Drecksarbeit“ (so Bundeskanzler Merz) für die westliche Welt durch Israel und die USA begann, soll nun ganz plötzlich die Chance für einen Frieden bringen. Und das nur Stunden, nachdem Iran noch eine Raketensalve auf die US-Luftwaffenbasis in Katar abgefeuert hatte – allerdings mit Ankündigung, so dass die Geschosse abgefangen werden konnten. Das reichte offensichtlich den Machthabern in Teheran als Gesichtswahrung, und US-Präsident Donald Trump konnte den bisher größten Erfolg seiner Amtszeit verkünden.

„Der 12-Tage-Krieg hätte Jahre dauern können und den ganzen Nahen Osten zerstören können, aber es passierte nicht, und das wird es niemals.“ Und er lobte beide Seiten für das „Durchhalten, den Mut und die Intelligenz“ und wünschte Wohlergehen für Israel, Iran, den Nahen Osten, die USA und die Welt.

Und auch die Netanjahu-Regierung äußerte sich positiv. Man habe alle Kriegsziele erreicht. Die Machthaber in Teheran ließen ebenfalls ihre Zustimmung verkünden. Dass dann über die vereinbarte Frist hinaus noch einmal iranische Raketen in Israel einschlugen und man in Jerusalem ebenfalls weitere Angriffe ankündigte, führte zu der Mahnung Trumps, „Der Waffenstillstand ist nun in Kraft – Bitte verletzt ihn nicht!“

Nun gilt es, Taten folgen zu lassen und den Waffenstillstand konsequent umzusetzen. Noch ist es zwar zu früh, eine vollständige Bilanz zu ziehen. Aber man kann dennoch feststellen, dass die Welt an einem hoch gefährlichen Flächenbrand vorbeigeschrammt ist, der sowohl militärisch wie auch wirtschaftlich verheerende Folgen hätte haben können.

Ist damit alles gut?

Eine nüchterne Betrachtung zeigt, dass auch Israel keineswegs alle Kriegsziele erreicht hat. In Hintergrundgesprächen wurde dort noch am Montag darauf verwiesen, man habe bislang 50 Prozent der Raketen-Startrampen vernichtet. Die ganze Nacht feuerte der Iran denn auch noch weiter. Auch die Frage, wo das hoch angereicherte Uran tatsächlich abgeblieben ist, ist noch nicht beantwortet. Konnte es noch rechtzeitig vor dem US-Angriff abtransportiert werden?

Einig sind sich die Experten, dass aber die Produktionsanlagen für die Herstellung von Sprengköpfen zerstört worden sind. Damit dürfte Irans Fähigkeit, Atommacht zu werden, tatsächlich um Jahre zurückgeworfen worden sein.

Grundsätzlich jedoch, und das ist der eigentliche Erfolg, könnte dieser Waffenstillstand die Tür öffnen für das, was sowohl die USA wie auch die Europäer unbedingt wollen: der Diplomatie eine Chance zu geben.

Die Angriffe Israels und dann der USA trafen den Iran zu einer Zeit seiner wohl größten Schwäche. Wirtschaftlich stark angeschlagen und als Machtfaktor in der Region fast aller seiner Verbündeten beraubt, blieben nur noch das Atomprogramm und das Raketenarsenal. Nachdem dies nun weitgehend zerstört und dazu die operativen Führungseliten zu Hunderten ausgeschaltet wurden, sahen die Ayatollahs offenbar keinen Ausweg mehr, den Krieg fortzuführen. Auch aus Russland kam außer warmen Worten offenbar wenig handfeste Unterstützung.

Nun allerdings kommt die tatsächliche Herausforderung: aus einem fragilen Waffenstillstand einen Weg zum Frieden zu finden. Und hier steht das entscheidende Fragezeichen im Raum: Ist Teheran wirklich bereit, auf sein militärisches Atomprogramm endgültig zu verzichten?

Es war bisher das Symbol für den Anspruch, sowohl in der Region wie in der eigenen Bevölkerung ernst genommen zu werden. Das ist die ganz praktische Frage. Darüber hinaus gehört es aber auch zur Staatsdoktrin der religiösen Fanatiker in Teheran, dem großen Satan USA und dem kleinen Satan Israel die Stirn zu bieten und den Zionistenstaat von der Landkarte zu tilgen. Ohne die Bombe ist dieser Traum ausgeträumt. Es ist kaum vorstellbar, dass eine Abkehr davon mit dem gegenwärtigen Regime möglich ist.

Weder Israel noch die USA wollten offiziell einen „Regime Change“ zum Kriegsziel machen. Sie hoffen darauf, dass dies aus der iranischen Bevölkerung heraus geschehen würde. Experten auch in Israel verweisen allerdings auf den großen Repressionsapparat, über den die Mullahs verfügen.

Dennoch: Nicht nur der Iran, der ganze Nahe Osten steht jetzt an einem Scheideweg. Gelingt eine Annäherung, könnte es tatsächlich zu einer ganz grundsätzlichen Änderung der Situation in der Region kommen. Dafür müssen erst einmal die Waffen schweigen – jetzt!

Erstveröffentlichung in Europäische Sicherheit & Technik, 24. Juni 2025, www.esut.de

Titel: Der Nahe Osten am Scheideweg

Autor: Werner Sonne

Bild: Werner Sonne