Team Deutschland und die Betreuer die bei den Invictus Games 2023 in Düsseldorf antreten. Blauer Bund

Invictus Games in DÜSSELDORF – die Vorbereitung

Die Sportschule der Bundeswehr – Basis des Deutschen Teams

Die Sportschule der Bundeswehr, wie sie heute existiert, erfuhr im Jahre 1974 die Grundsteinlegung auf dem Gelände der ehemaligen Wehrkreis- Reit- und Fahrschule in Warendorf. Sie wird dafür genutzt Soldaten in unterschiedlichen Lehrgangstypen die Vermittlung von Sport für die Umsetzung in der Truppe beizubringen. Teil der Sportschule ist die Gruppe Sporttherapie. Die Sporttherapie betreut verwundete, erkrankte und verunfallte Soldaten. Ziel ist es, durch die Vermittlung von gesundheitssportlichen Aspekten in Theorie und Praxis den rehabilitativen Werdegang dieser Soldaten zu unterstützen.

Team Deutschland: Stabsfeldwebel Jens R. ist einer von 39 Athletinnen und Athleten, die für Deutschland bei den Invictus Games 2023 in Düsseldorf antreten Blauer Bund
Team Deutschland: Stabsfeldwebel Jens R. ist einer von 39 Athletinnen und Athleten, die für Deutschland bei den Invictus Games 2023 in Düsseldorf antreten
©Bundeswehr/Sebastian Wilke

Das Konzept der Sporttherapie

Die Sporttherapie besteht aus 11 Dienstposten, die für die Betreuung der Soldaten, die Planung, Organisation und Durchführung der unterschiedlichen Maßnahmen zuständig sind. Der Einstieg in das Programm geschieht dabei durch eine 2 wöchige Maßnahme, in der den Teilnehmern in verschiedene Sportarten und Unterrichten gesundheitliches Verhalten und Bewegen vermittelt wird. Die Teilnehmer bringen starke körperliche Einschränkungen von Amputation bis Querschnittslähmung, sowie verschiedenste psychische und mentale Erkrankungen wie bspw. PTBS mit. Zudem können bereits Jahre der Therapie hinter ihnen liegen.

Ergänzend zu den Lehrgängen besitzt die Sporttherapie ein Portfolio von ,,Sport Sonderveranstaltungen“, diese bezeichnen Sportveranstaltungen im internationalen Rahmen ausgerichtet für die Zielgruppe verwundeter, verunfallter oder erkrankter Soldaten. Die Teilnahme an solch einer Veranstaltung markiert einen großen persönlichen Fortschritt der Therapie eines Soldaten und sollte als ein weiterer Zwischenschritt der Rehabilitation betrachtet werden.

Die medizinische Rehabilitation am Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr in Warendorf ist ein wichtiger Teil des Konzeptes Team Respekt; Blauer Bund
Die medizinische Rehabilitation am Zentrum für Sportmedizin der Bundeswehr in Warendorf ist ein wichtiger Teil des Konzeptes Team Respekt
©Bundeswehr/Andreas Schindler

Die Invictus Games – eine Sport Sonderveranstaltung

Die Invictus Games sind eine solche Sport Sonderveranstaltung. 2014 erstmal in London durchgeführt, werden die Spiele dieses Jahr mit Düsseldorf das erste Mal in Deutschland ausgerichtet. Die Invictus Games sind eine Sportveranstaltung mit wechselnden Veranstaltungsorten auf der ganzen Welt, ausgerichtet durch das jeweilige Gastgeberland und die Invictus Games Foundation. An den Spielen nehmen Athleten aus mittlerweile 22 Nationen teil. Die Spiele werden vor einem ,,paralympischen Gedanken“ für verunfallte, erkrankte und verwundete Soldaten ausgerichtet. Dabei treten Soldaten mit körperlichen Beeinträchtigungen und oder psychische Erkrankungen gegeneinander an. Eine Woche lang werden in 20 unterschiedlichen Sportarten und Disziplinen die Wettkämpfe ausgetragen. Dabei werden Wettkämpfe in Mannschaftssportarten wie Sitzvolleyball, Rollstuhlrugby und Rollstuhlbasketball, sowie in Individualsportarten wie Leichtathletik, Schwimmen, Bogenschießen, Indoor-Rowing, Gewichtheben und Tischtennis ausgetragen.

Spiel, Satz und Sieg: Kapitänleutnant H. tritt bei den Invictus Games 2023 unter anderem im Tischtennis an. Das Foto entstand während eines Trainingslagers an der Sportschule der Bundeswehr. Blauer Bund
Spiel, Satz und Sieg: Kapitänleutnant H. tritt bei den Invictus Games 2023 unter anderem im Tischtennis an. Das Foto entstand während eines Trainingslagers an der Sportschule der Bundeswehr.
©Bundeswehr/Sebastian Wilke

Das Deutsche Team

Das deutsche Team der diesjährigen Invictus Games besteht aus ca. 40 Athleten. Das Team setzt sich aus aktiven Soldaten, Veteranen und erstmals Angehörigen von Blaulichtorganisationen zusammen. Das deutsche Team wird in allen Sportarten bis auf das Gewichtheben mit mehreren Athleten vertreten sein. Es wird ein eigenes Sitzvolleyball Team stellen sowie ein Rollstuhlbasketball Team zusammen mit niederländischen Athleten.

Team Deutschland: Das Trainingslager der Sitzvolleyball Mannschaft; Blauer Bund
Team Deutschland: Das Trainingslager der Sitzvolleyball Mannschaft
©Bundeswehr/Sebastian Wilke

Das Training

Die Altersspanne der deutschen Athleten reicht von ca. 30 bis 60 Jahren. Dabei sind Frauen wie Männer im Team vertreten, wobei der Anteil der männlichen Athleten überwiegt. Alle Athleten werden im Programm der Sporttherapie an der Sportschule der Bundeswehr in Warendorf betreut. Dort findet ebenfalls die Vorbereitung auf die Wettkämpfe in Trainingslagern statt. Hierbei trainiert das gesamte Team in mehrwöchigen Trainingslagern alle Sportarten in denen deutsche Athleten antreten werden. Ergänzend dazu gibt es auch sportartspezifische Trainingslager, in denen nochmal deutlich tiefer in die technische und taktische Weiterentwicklung der Athleten eingetaucht wird.

Die Betreuer

Betreut werden die Athleten dabei vom Team der Sporttherapie sowie externen Unterstützern. Dabei wird für die unterschiedlichen Sportarten auf ehemalige Spitzensportler als Trainer zurückgegriffen, um die bestmögliche Vorbereitung der Athleten zu ermöglichen. Insgesamt wird somit ein Betreuerteam von ca. 25 Personen, die sich zum einen um die Athleten, aber auch um die Angehörigen der Athleten kümmern werden, mit nach Düsseldorf kommen.

Team Deutschland und die Betreuer die bei den Invictus Games 2023 in Düsseldorf antreten. Blauer Bund
Team Deutschland und die Betreuer, die bei den Invictus Games 2023 in Düsseldorf antreten.
©Bundeswehr/Daniel Bogut

Sein auch Sie dabei und feuern unser Team und alle anderen Sportler an!

Düsseldorf vom 09. bis 16. September 2023.

Invictus Games – A home for respect!

Text: Oberleutnant Daniel Bogut, Sportsschule der Bundeswehr

Der Fieldmade Nomad LW ist mit seinem Stabilisierungssystem, der unterbrechungsfreien Stromversorgung, einem Unterstützungspakete für längere Einsätze perfekt auf das drucken in allen Umgebungen vorbereitet; Blauer Bund

Mark3D GmbH – ein Partnerunternehmen stellt sich vor

Wie der 3D-Druck die Art und Weise der militärischen Instandhaltung im Einsatzgebiet grundlegend verändert

Ein Soldat richtet den Fieldmade Nomad LW ein. Fertigung an fast jedem Ort; Blauer Bund
Ein Soldat richtet den Fieldmade Nomad® LW ein. Fertigung an fast jedem Ort ist möglich

Die Mark3D GmbH ist Partner für den industriellen 3D-Druck in Militäreinrichtungen in Europa.
Wir helfen die richtige Lösung für die oft schwierigen Aufgaben zu finden, um an (fast) jeden Ort dieser Welt fertigen zu können.

“Gefechte werden aufgrund der Logistik gewonnen oder verloren.” – Eisenhower

Die Worte von General Dwight D. Eisenhower haben auch heute noch große Bedeutung. In militärischen Einsätzen, insbesondere in abgelegenen Gebieten, können Lieferengpässe von benötigten Bauteilen, wie beispielsweise Ersatzteile, schwerwiegende Auswirkungen haben.
Eine Unterbrechung der Versorgungskette kann dazu führen, dass wichtige Teile wochenlang nicht verfügbar sind. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, dass Streitkräfte in der Lage sind, Reparaturen direkt vor Ort im Einsatzgebiet durchzuführen, unabhängig von der Verfügbarkeit von Ersatzteilen. 3D-Drucker machen das möglich. Die British Army hat bereits, in Kooperation mit den US- und australischen Streitkräften, große Erfolge erzielt. Durch den Einsatz von Mark3D – Markforged Composite 3D-Druckern können mechanisch belastbare
und qualitativ hochwertige Ersatzteile direkt im Einsatzgebiet hergestellt werden.

Der 3D-Drucker als Ersatzteillager

Der Fieldmade Nomad LW ist mit seinem Stabilisierungssystem, der unterbrechungsfreien Stromversorgung, einem Unterstützungspakete für längere Einsätze perfekt auf das drucken in allen Umgebungen vorbereitet; Blauer Bund
Der Fieldmade Nomad® LW ist mit seinem Stabilisierungssystem, der unterbrechungsfreien Stromversorgung und einem Unterstützungspakete für längere Einsätze perfekt auf das Drucken in allen Umgebungen vorbereitet.

Die Vorteile des 3D-Drucks, auch additive Fertigung genannt, werden immer deutlicher. Den Vorteil wollen die Soldaten im Einsatzgebiet nutzen. Früher war die Festigkeit der Bauteile nicht ausreichend oder die Prozesse zu kompliziert, doch der industrielle 3D-Druck hat sich inzwischen rasant weiterentwickelt. Intuitive Bedienung, integrierte Notstrom-Aggregate, Stabilisierungstechnologien und hochleistungsfähige Kunststoffe und Metalle sind die notwendigen Voraussetzungen für die grundlegenden Anforderungen an 3D-Drucker in militärischen Umgebungen.

Der Bedarf an vor-Ort-Lösungen ist groß. Aus einem militärisches Forschungsprojekt ist eine Fertigungslösung für die Einsatzgebiete entstanden. Vom Entwurf über das Design bis hin zur Herstellung einsatzbereiter Ersatzteile im Einsatzgebiet vergehen nur wenige Stunden. Die ersten mobilen 3D-Drucker wurden ausgiebig von Spezialeinheiten getestet. Unter extremen Bedingungen, von eisiger Kälte in den nordischen Ländern, bis hin zu glühend heißer Wüste, wurde die Einsatzfähigkeit erfolgreich nachgewiesen.

Der Fieldmade Nomad® LW, das Ergebnis des Forschungsprojektes, wird mit speziell konfigurierten Paketen geliefert, die ausreichend Verbrauchsmaterial und alle notwendigen Ersatzteile für einen dreimonatigen Druckbetrieb enthalten. Sobald die Einheiten zur Basis zurückkehren, werden die Pakete aufgefüllt und für die nächste Mission vorbereitet.

Erheblicher Mehrwert für die Instandhaltung der British Army

Die Instandhalter der British Army profitieren enorm von diesem System. Sie sind in der Lage, Teile direkt im Einsatzgebiet herzustellen und den Soldaten innerhalb von Stunden, statt Tagen oder Wochen die benötigten Bauteile bereitzustellen.
Heute werden 3D-Drucker für die Herstellung von Teilen in verschiedenen Anwendungen genutzt. Beispiele sind: Teile der persönlichen Schutzausrüstung und an Nachtsichtgeräten, Scheibenwischerhalterungen, Lukendeckel für
Militärfahrzeuge, Werkzeuge und Kleinserienteile. Der 3D-Druck bietet die Möglichkeit, schnell und flexibel auf notwendige Veränderungen zu reagieren.

Datenaustausch massiv vereinfacht und beschleunigt

Ein weiterer Vorteil besteht in der vereinfachten und beschleunigten Datenkommunikation zwischen verbündeten Streitkräften. Ein bedeutender Erfolg war die Fähigkeit, Entwürfe und Dateien von US-Unterstützungskräften zu erhalten, sie in ein geeignetes britisches Dateiformat zu konvertieren und die benötigten Teile zu drucken. So konnte die US Army der British Army Dateien für Ersatzteile schicken, die sie nicht über ihre eigenen Lieferketten
erhalten konnten. Diese konnten dann vor Ort gedruckt und den Vereinigten Staaten für den Einsatz im Feld zur Verfügung gestellt werden.
Die hergestellten Bauteile bestehen aus dem Basismaterial ONYX, einem Polyamid 6 mit Carbon-Kurzfasern, dass zusätzlich mit einer Carbon-Endlosfaser verstärkt wird, um zusätzliche Festigkeit zu gewährleisten. So werden Festigkeiten erreicht, die über Aluminium hinaus gehen.

Ein 3D gedrucktes Werkzeug. In gelb gut zu erkennen, die Kevlar Endlosfaser für maximale Festigkeit. Die Verschleißteile wurden zusätzlich mit dem Markforged Metal X in Metall gedruckt. Blauer Bund
Ein 3D gedrucktes Werkzeug. In gelb gut zu erkennen, die Kevlar Endlosfaser für maximale
Festigkeit. Die Verschleißteile wurden zusätzlich mit dem Markforged Metal X in Metall
gedruckt.

Der 3D-Druck hat zweifellos die Möglichkeiten der militärischen Instandhaltung im Einsatzgebiet erweitert. Mit der Fähigkeit, Ersatzteile vor Ort herzustellen, werden Lieferengpässe überwunden und die Einsatzbereitschaft der Streitkräfte gesteigert. Dies führt zu einer effektiveren und effizienteren Durchführung von militärischen Operationen und trägt dazu bei, Gefechte zu gewinnen.

Mark3D GmbH
Rodenbacher Strasse 15
35708 Haiger
Tel: 07361 63396 00
E-Mail: markforged@mark3d.de

Text und Bilder: Mark3D GmbH

Das Panzerbataillon 393 übt mit dem Kampfpanzer Leopard 2 A7V im Gefechtsübungszentrum Heer in Gardelegen für den Einsatz als Schnelle Eingreiftruppe der NATO, der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF 2023), am 10.11.2021. Blauer Bund

Bundeswehr erhält 18 neue Leopard 2-Panzer: Wiederbeschaffung in Rekordzeit

Das Deutsche Heer erhält neue Leopard-Kampfpanzer in der modernsten Version 2 A8. Insgesamt 18 Leopard 2 A6 hatte Deutschland im März an die Ukraine abgegeben – ebenso viele werden jetzt neu beschafft.

Vertragsunterzeichnung der Fa. KMW und des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr zur Nachbeschaffung von Kampfpanzer Leopard 2A8 in Koblenz., am 25. Mai 2023; Blauer Bund
Vertragsunterzeichnung zwischen Ralf Ketzel von KMW (li.) und Annette Lehnigk-Emden (re.), der Präsidentin des BAAINBw, zur Nachbeschaffung von 18 Kampfpanzern Leopard 2 A8 am 25. Mai 2023 – Bundeswehr/Dirk Bannert

Ein entsprechender Vertrag wurde am 25. Mai 2023 im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit Krauss-Maffei Wegmann (KMW) geschlossen. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages das Vorhaben mit einem Gesamtvolumen von rund 525 Millionen Euro am 24. Mai 2023 gebilligt, keine drei Monate nach Beginn des Vergabeverfahrens und damit in Rekordzeit.

„Es wird nicht nur das an die Ukraine abgegebene Material in kürzester Zeit ersetzt, die Panzer werden außerdem vom Typ 2 A8 sein – der neuesten Version des bewährten Kampfpanzers“, betont der zuständige Projektleiter im BAAINBw. Die Version stelle eine auf dem Leopard 2 A7V fußende Weiterentwicklung dar, welche unter anderem das abstandsaktive Schutzsystem TROPHY vorsehe. Die Truppe erhält damit ein hochmodernes und leistungsfähiges System, das Schutz, Wirksamkeit und Beweglichkeit in ausgezeichneter Weise kombiniert.

Das Panzerbataillon 393 übt mit dem Kampfpanzer Leopard 2 A7V im Gefechtsübungszentrum Heer in Gardelegen für den Einsatz als Schnelle Eingreiftruppe der NATO, der Very High Readiness Joint Task Force (VJTF 2023), am 10.11.2021. Blauer Bund
Die 18 Kampfpanzer in der weiterentwickelten Version A8 fußen auf dem Leopard 2 A7V – Bundeswehr/Bill Drechsler

Der Vertrag umfasst zudem ein Paket zur logistischen Betreuung sowie die Option zur Lieferung von bis zu 104 weiteren Kampfpanzern inklusive Ersatzteile und Wartung für fünf Jahre.

Die ersten Kampfpanzer werden bereits 2025 geliefert. Bis Ende 2026 sollen der Truppe dann alle 18 Leopard 2 A8 zur Verfügung stehen.

Text: BIZ AIN

Panzerhaubitzen 2000 verlegen per Straßenmarsch auf einen Truppenübungsplatz während der Übung Rising Bull bei der Enhanced Forward Presence Battle Group in Rukla/Litauen, am 21.04.2023. Blauer Bund

Ersatzbeschaffungen von zwölf weiteren Panzerhaubitzen

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) beschafft weitere zwölf Panzerhaubitzen 2000 (PzH 2000). Ein entsprechender Optionsabruf aus einem Rahmenvertrag wurde am 25. Mai 2023 von der Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr, Annette Lehnigk-Emden, unterzeichnet. Das Vorhaben wurde einen Tag zuvor durch den Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages gebilligt.

Bereits Ende März wurden zehn PzH 2000 per Rahmenvertrag bei der Industrie durch das BAAINBw beauftragt. Mit der heute durchgeführten Optionsauslösung werden zwölf weitere und damit insgesamt 22 Panzerhaubitzen bei Krauss-Maffei Wegmann (KMW) in Zusammenarbeit mit Rheinmetall und Hensoldt Optronics gefertigt.

Die ersten Panzerhaubitzen sollen 2025 an die Truppe gehen. Ab 2026 werden dann voraussichtlich alle 22 an die ukrainischen Streitkräfte abgegebenen Geschütze ersetzt sein.

Die Panzerhaubitze 2000 ist das Standardartilleriegeschütz der Artillerietruppe. Sie wirkt mit indirektem Feuer zur Unterstützung der Kampftruppe bis weit hinter die feindlichen Linien. Mit den bestellten PzH 2000 erhält die Bundeswehr ein bewährtes Waffensystem, das sich sowohl in den Auslandseinsätzen der Bundeswehr bewährt hat als auch für das Szenario der Landes- und Bündnisverteidigung ausgelegt ist.

Panzerhaubitzen 2000 verlegen per Straßenmarsch auf einen Truppenübungsplatz während der Übung Rising Bull bei der Enhanced Forward Presence Battle Group in Rukla/Litauen, am 21.04.2023. Blauer Bund
Die Bundeswehr erhält zwölf weitere Panzerhaubitzen 2000 per Optionsabruf aus einem Rahmenvertrag.

Text: BIZ AIN
Bild: Bundeswehr/ David Karafa

Bundeswehr bestellt bei Rheinmetall weitere 57 schwere Sattelzugmaschinen

Rheinmetall ist von der Bundeswehr mit der Lieferung von 57 schweren Sattelzugmaschinen mit der Zuladungsklasse 70 Tonnen (SaZgM 70t mil) beauftragt worden. Die ungeschützten Schwerlast­transporter sollen in den Jahren 2023 und 2024 ausgeliefert werden. Der Auftragswert für die 57 Fahrzeuge liegt bei etwas über 50 MioEUR brutto. Die Sattelzugmaschinen dienen den Streitkräften vor allem zum Transport schwerer gepanzerter Fahrzeuge, zum Beispiel des Kampfpanzers Leopard 2 oder der Panzerhaubitze 2000.

Die jetzt erfolgte Bestellung ist der letzte Abruf aus einem 2018 geschlossenen Rahmenvertrag über die Lieferung von bis zu 137 SaZgM 70t mil. Aus dem Rahmenvertrag mit einer Laufzeit von sieben Jahren wurden bereits 80 Sattelzug­maschinen abgerufen und an die Bundes­wehr ausgeliefert.

Die Sattelzugmaschine des Typs HX81 von Rheinmetall verfügt über einen Achtzylinder-Dieselmotor mit 680 PS. Hierdurch erreicht der hochmobile Allrad-LKW eine Höchstgeschwindigkeit von 89 km/h und kann Steigungen von 60 Prozent überwinden. Das technisch zulässige Zuggesamtgewicht liegt bei 130 Tonnen. Die HX81 Sattelzug­maschine verfügt über die gleiche Fahrerkabine wie die UTF-Fahrzeug­familie von Rheinmetall. Die Kabine lässt sich bei Bedarf durch eine geschützte Variante austauschen. Zur Fahrzeug­ausstattung gehört weiterhin eine Doppelwinden-Anlage der Firma Rotzler mit jeweils 20 Tonnen Zugkraft, um schwere Gefechtsfahrzeuge auf die gelände­gängigen Sattelzuganhänger zu ziehen.

Wichtiger Beitrag zur Stärkung der logistischen Fähigkeiten der Bundeswehr

Logistikfahrzeuge tragen erheblich zur Einsatzfähigkeit der Kampfverbände sowie zu deren Kaltstart- und Durchhaltefähigkeit bei. Gerade der Transport schwerer Gefechtsfahrzeuge bildet eine Schlüsselfähigkeit bei der Landes- und Bündnis­verteidigung. Der HX81 ergänzt die Schwerlasttransporter (SLT) der Bundeswehr. Neben dem ungeschützten HX81 liefert Rheinmetall auch den geschützten Schwerlast-Transporter Mammut. Dazu kommen die sogenannten Ungeschützten Transport­fahrzeuge (UTF) und die Wechselladersysteme (WLS).

Rheinmetall hat seit 2018 über 4.000 Militär LKW an die Bundeswehr geliefert. Die Sattelzugmaschine 70t bildet zusammen mit den UTF und den WLS das logistische
Rückgrat der Bundeswehr.

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Rheinmetall erhält zweiten Auftrag zur Regeneration von Anteilen der Modularen Sanitätseinrichtungen der Bundeswehr

Das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) hat Ende Januar 2023 Rheinmetall als Auftragnehmer für den Umbau von weiteren Anteilen der Modularen Sanitätseinrichtungen (MSE) ausgewählt. Die im Auftragsumfang enthaltenen MSE-Container werden durch die Bundeswehr zum Beispiel als lebensmittelchemisches Labor genutzt. Der Gesamtwert der Beauftragung liegt im höheren einstelligen MioEUR-Bereich. Die Arbeiten sollen bis Dezember 2023 abgeschlossen sein.

MSE-Container beschreiben die Familie der modularen Sanitäts­einrichtungen. Die seit den 1990er Jahren hergestellten Einheiten wurden in unterschiedlichen Varianten beschafft und werden nun umfassend regeneriert.

Die MSE bestehen aus Rettungs­stationen, Rettungs­zentren und Einsatzlazaretten, die in den Einsatzgebieten der Bundeswehr genutzt werden. Einzelne Systeme übernehmen dabei spezielle Aufgaben, wie beispielsweise das Lebensmittel-chemische Labor (LMC). Die technische und medizinische Ausstattung des LMC stellt im Feldeinsatz die materielle Grundlage für die Lebensmittel- und Trinkwassersicherheit dar. Die Containersysteme sind gemäß der International Convention for Safe Containers (CSC) klassifiziert, stapelbar und damit u.a. zum Transport auf Containerschiffen geeignet. Die Systeme und ihre Ausstattungen werden in ihrem Umfang und in ihrer Funktionalität angepasst.

Dr. Deniz Akitürk, Geschäftsführer der Rheinmetall Projekt Solutions GmbH ist stolz auf das neue Projekt: „Rheinmetall Project Solutions GmbH erhält bereits zum zweiten Mal einen solchen Auftrag. Wir freuen uns auch auf zukünftige Aufträge in diesem Segment.“

Die Rheinmetall Project Solutions GmbH bündelt seit 2019 Ressourcen und Fähigkeiten für den Bereich Einsatzunterstützung und ist verantwortlich für mobile verlegbare Einsatzlösungen. Ziel ist es, die Kunden auch durch spezifische Dienstleistungen bei ihren Missionen langfristig zu unterstützen. Die Gesellschaft wurde durch die Rheinmetall AG gegründet um Dienstleistungen und Projekte für die Einsatzunterstützung abzuwickeln.

Quelle: Rheinmetall AG (Text und Bild)

Veranstaltungshinweis: 18.Petersberger Gespräche zur Sicherheit

Im Rahmen der Petersberger Gespräche findet die 18.Veranstaltung am 17.Juni 2023 von 10:00 Uhr bis 15:00 Uhr zum Thema:

Zeitenwende in der Sicherheitspolitik – Deutschlands Weg in eine neue Ordnung

im Maritim Hotel, Königswinter, Rheinallee 3, 53639 Königswinter statt.

Russland greift am 24. Februar 2022 unter Bruch des Völkerrechts die Ukraine an und droht dem Westen zugleich mit seinen Atomwaffen. In der Ukraine tobt seitdem ein brutaler Krieg. Putins Krieg gegen die Ukraine markiert eine Zeitenwende für die deutsche, aber auch für die europäische Sicherheitspolitik. Die NATO steht zusammen, verstärkt den Schutz seiner Ostgrenze und unterstützt die Ukraine u.a. durch Ausrüstungs-und Waffenlieferungen. Deutschland wird erstmals in seiner Geschichte eine Nationale Sicherheitsstrategie erarbeiten. Regierung und Bundestag haben beschlossen, mit einem Sondervermögen von 100 Milliarden Euro die Bundeswehr besser auszurüsten mit dem Ziel, eine leistungsfähige, hochmoderne, fortschrittliche Streitkraft aufzubauen. Was ansteht ist eine breite gesellschaftliche Diskussion über die zukünftige Friedens- und Sicherheitspolitik, über die neue Nationale Sicherheitsstrategie aber auch über Auftrag, Ausrüstung und Struktur der Streitkräfte. Wir wollen im Rahmen der Veranstaltung mit unseren Expertinnen und Experten und mit Ihnen über die Zeitenwende und deren Folgen für Gesellschaft und Bundeswehr diskutieren.

Sie sind herzlich eingeladen an der Debatte teilzunehmen.

Weitere Informationen zum Programm und zu der Anmeldung.

Langen/Geestland Besuch bei MWB durch Kameradschaft NORDWEST

Langen/Geestland: Am 27. April 2023 besuchte die Kameradschaft NORDWEST im Rahmen Ihrer Veranstaltungsreihe in 2023, die MWB Fahrzeugtechnik GmbH in Langen bei Bremerhaven.

Geschäftsführer Dr. Patrick Neuhaus und Betriebsleiter Joachim Plagge führten vor Ort durch das Programm. „Die MWB Fahrzeugtechnik unterstützt die Instandsetzung der Bundeswehr seit 1971“, so Dr. Patrick Neuhaus in seinem Vortrag. „Das Kernprodukt der MWBF war über viele Jahrzehnte die Werksinstandsetzung von Kat I Fahrzeugen der Bundeswehr. Die MWBF muss sich allerdings jetzt auch auf neue Produkte und neue Kunden einstellen“, so Dr. Neuhaus weiter. Neben der HIL stünden auch die U.S. Streitkräfte im Fokus.

Nach dem Vortrag, führte Joachim Plagge die Besucher über das Werksgelände. Die MWBF verfügt über Spezialgewerke wie beispielsweise Sattlerei und Holzbau. Im Bereich Oberflächenbehandlung steht eine Lkw-Lackiererei und Sandstrahlanlage zur Verfügung. Technisch besonders interessant war das Nebeneinander von U.S. Hakenliftfahrzeugen und deutschen MULTI FSA. Beide Fahrzeuge dienen dem gleichen taktischen Zweck, aber unterscheiden sich stark in der Ausführung. Nach etwa drei Stunden endete der informative Nachmittag in einer Diskussionsrunde mit guten Gesprächen bei Kaffee und Kuchen.

Der Vorsitzende der Kameradschaft, Oberst Christoph Schladt bedankte sich bei der MWBF für die Einblicke in das gewerbliche Instandsetzungsgeschäft und die sehr gute Betreuung durch das gesamte Team. Schade nur, dass wiederum nur wenige Mitglieder des blauen Bund e.V. den Termin wahrnahmen. Kooperativ übergreifend nutzte allerdings das Mitglied Sven Robold aus der Kameradschaft Ulm/Dornstadt den Besuch bei MWBF zur Weiterbildung in seinem Urlaub in Norddeutschland. Dank an alle Teilnehmer für eine sehr interessante Veranstaltung der Kameradschaft NORDWEST.

Dr. Neuhaus, Oberst Schladt und Herr Plagge

Ausblick: ein zweiter Besuchsanlauf bei CHS – Bremen (CHS Container Handel GmbH) ist für Ende Juni geplant, eine Einladung ergeht in den nächsten Tagen.

Autor Dr. Neuhaus, OTL a.D. Janczyk;   Fotos © Michael Janczyk

Das BAAINBw beschafft mittels eines Rahmenvertrages 50 neue Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr - © Bundeswehr/Weinrich; Blauer Bund

Fünfzig neue Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr

Koblenz. Das Deutsche Heer erhält 50 neue und hochmoderne Schützenpanzer (SPz) Puma. Ein entsprechender Rahmenvertrag wurde heute im Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) mit der PSM Projekt System & Management GmbH geschlossen – einem Joint Venture der Firmen Krauss-Maffei Wegmann (KMW) und Rheinmetall. Zuvor hatte der Haushaltsausschuss des Bundestages das Vorhaben am 10. Mai 2023 gebilligt.

„Mit dem Schützenpanzer Puma stärken wir die Fähigkeiten des Deutschen Heeres“, betont der zuständige Projektleiter im BAAINBw. Den Soldatinnen und Soldaten der Panzergrenadiertruppe werde ein leistungsfähiges System, das Schutz, Wirksamkeit und Beweglichkeit in ausgezeichneter Weise kombiniere, zur Verfügung gestellt.

Der heute geschlossene Rahmenvertrag sieht die Beschaffung von bis zu 229 SPz Puma vor, von denen zunächst 50 Fahrzeuge festbeauftragt werden. Der Vertrag enthält außerdem Ersatzteilpakete und acht Flugphasensimulatoren für das Mehrrollenfähige Leichte Lenkflugkörpersystem (MELLS).

Bei diesen Schützenpanzern handelt es sich um eine Neufertigung der Fahrzeuge im Konstruktionsstand S1. Dieser umfasst unter anderem die Integration hochauflösender tag- und nachtsichtfähiger Kamerasysteme, des Lenkflugkörpersystems MELLS sowie die Integration einer digitalen Funkgeräteausstattung.

Das BAAINBw beschafft mittels eines Rahmenvertrages 50 neue Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr - © Bundeswehr/Weinrich; Blauer Bund
Das BAAINBw beschafft mittels eines Rahmenvertrages 50 neue Schützenpanzer Puma für die Bundeswehr – © Bundeswehr/Weinrich

Zudem ist eine „Fahrschuloption“ enthalten, welche weitere Fahrschulpanzer, die Ausbildung von Personal, Simulatoren und ein Logistikpaket umfasst. Darüber hinaus besteht eine Option zur Einrüstung der Turmunabhängigen Sekundärwaffenanlage (TSWA).

Die Auslieferung aller Fahrzeuge soll im Zeitraum Ende 2025 bis Anfang 2027 erfolgen.

Text: PIZ AIN

Portrait von der Präsidentin Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Präsidentin Annette Lehnigk-Emden, in Koblenz. Blauer Bund

Neue Präsidentin des Beschaffungsamtes der Bundeswehr ernannt

Koblenz. Mit Wirkung vom 27. April wurde Annette Lehnigk-Emden zur neuen Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) ernannt. Lehnigk-Emden folgt damit auf Gabriele Korb, die das Amt seit 2018 leitete.

Den nun vollzogenen Wechsel hatte der Bundesminister der Verteidigung, Boris Pistorius, bereits am 29. März 2023 angekündigt.

Aus den Händen von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erhielt Annette Lehnigk-Emden die Ernennungsurkunde zur Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw). Blauer Bund
Aus den Händen von Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius erhielt Annette Lehnigk-Emden die Ernennungsurkunde zur Präsidentin des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw).

Im Bewusstsein der besonderen Herausforderungen in Zeiten des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russland auf die Ukraine sowie der damit einhergehenden Einrichtung des Sondervermögens Bundeswehr in Höhe von 100 Milliarden Euro teilt die neue Präsidentin in einer ersten Stellungnahme mit: „Ich bin mir der Verantwortung, die dieses Amt – insbesondere unter den derzeit bestehenden sicherheitspolitischen Rahmenbedingungen – mit sich bringt, sehr bewusst und weiß das in mich gesetzte Vertrauen zu schätzen. Es kommt mir nun vor allem darauf an, den Soldatinnen und Soldaten die dringend benötigte Ausrüstung schnellstmöglich zur Verfügung zu stellen.“

Portrait von der Präsidentin Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Präsidentin Annette Lehnigk-Emden, in Koblenz. Blauer Bund
Portrait von der Präsidentin Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, Präsidentin Annette Lehnigk-Emden, in Koblenz.

Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr

Hauptaufgabe des BAAINBw ist die bedarfs- und forderungsgerechte Ausstattung der Bundeswehr mit leistungsfähiger und sicherer Wehrtechnik sicherzustellen. Dazu zählt auch der Bereich der Informationstechnik. Im Mittelpunkt stehen die Entwicklung, Erprobung, Beschaffung und das Nutzungsmanagement von Wehr-material. Die Produktpalette reicht von hochkomplexen Waffen- und IT-Systemen, Panzern, Flugzeugen, Schiffen bis zur Bekleidung der Einsatzkräfte.

Text und Bilder: PIZ AIN