Im Krönungssaal des Aachener Rathauses

Ende Juni wurden erstmals in der Geschichte der Technischen Schule des Heeres im Krönungssaal des Aachener Rathauses über achtzig zukünftige militärische Führungskräfte befördert. Zudem erhielten die Offizieranwärterinnen und Offizieranwärter ihre Offizierbriefe.

Oberst Stephan Kurjahn überreicht die Beförderungsurkunden

„Als Sie Ihren Diensteid geleistet haben, das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen, hatten wir bereits Krieg in Europa“, betonte Oberst Stephan Kurjahn, Kommandeur der Technischen Schule des Heeres und General der Heereslogistiktruppen.  „Dafür verdienen Sie höchsten Respekt und Anerkennung, nicht nur von ihren Vorgesetzten und der Bundeswehr, sondern auch von Politik und Gesellschaft.“

Quelle/Foto: Bundeswehr/TSH

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Verteidigungsminister Pistorius besucht Innovationslabor in Erding

Am 22.7.  hat der Bundesminister der Verteidigung Boris Pistorius das Innovationslabor (InnoLab) System Soldat in Erding besucht.

Hier dreht sich seit seiner Eröffnung in 2022 alles um die Technologie im Umfeld der Soldatin und des Soldaten. Forschungsgruppen beschäftigten sich u.a. mit unbemannten Systemen, dem Einsatz von KI oder der Digitalisierung von Bekleidung.

„Wir sehen jeden Tag in der Ukraine, wie moderne Technologien das heutige Kriegsbild beeinflussen. Aber wir müssen auch bei den neuen Technologien nicht nur Schritthalten, unser Anspruch muss sein ‚vor der Welle‘ zu sein“, betonte Pistorius. Der Minister nutzte die Gelegenheit, um sich persönlich ein Bild von den Fortschritten in diesen Bereich zu machen. „Hier wird für die Innovationsfähigkeit der Bundeswehr Pionierarbeit geleistet. Bei meinem Besuch heute konnte ich den hier vorherrschenden Spirit richtig spüren. Neue Technologien werden hier unmittelbar erprobt und – das ist besonders – gemeinsam mit der Truppe validiert.“

Außerdem kündigte der Verteidigungsminister den Aufbau eines Innovationszentrum Bundeswehr (InnoZBw) im Bereich des Beschaffungsamtes an, welches noch in diesem Jahr aus dem InnoLab hervorgehen werde. Das zukünftige InnoZBw soll Schnittstelle zwischen Start-ups, der zivilen Forschungs- und Industrielandschaft und der Bundeswehr sein. „Wir wollen innovative Technologien damit schnell in der Truppe nutzbar machen. Denn Geschwindigkeit, das ist was im Innovationsbereich zählt“, stellte Pistorius heraus.

„Kluge Köpfe, frische Ideen, Wettbewerb und die Erfahrung der Nutzer, das sind die Zutaten die unsere Zusammenarbeit hier zum Erfolg bringen wird – für neue und innovative Fähigkeiten der Truppe und die Stärkung unserer Verteidigung.“

Quelle: PIZAIN/Bildrechte: Bundeswehr

Drehscheibe Deutschland: Bundeswehr und Bundesamt für Logistik und Mobilität unterzeichnen Kooperationsvereinbarung

Der Präsident des Bundesamts für Logistik und Mobilität (BALM), Christian Hoffmann, sowie der Stellvertreter des Befehlshabers des Operativen Führungskommandos der Bundeswehr und Kommandeur Territoriale Aufgaben, Generalleutnant André Bodemann, unterzeichneten am 14. Juli 2025 eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der Verteidigungsfähigkeit Deutschlands.

Die Kooperationsvereinbarung stellt einen weiteren Meilenstein für den Operationsplan Deutschland dar. Der Plan ist eine Reaktion auf die aktuelle russische Bedrohung und die sich damit insgesamt verschärfende sicherheitspolitische Lage in Europa. Deutschland hat im Bündnisrahmen u.a. die Aufgabe, den Aufmarsch alliierter Streitkräfte zur Abschreckung und nötigenfalls Verteidigung an die Ostflanke der NATO sicherzustellen. Aufgrund seiner geografischen Lage fungiert es dabei als Drehscheibe.

Um hierbei belastbar und resilient aufgestellt zu sein, bedarf es einer intensiven sowie gut organisierten Zusammenarbeit zwischen allen zivilen und militärischen Stellen. In der nun unterzeichneten Kooperationsvereinbarung werden Unterstützungsleistungen des BALM im Rahmen seiner gesetzlichen Zuständigkeiten und Befugnisse festgelegt. So leistet das BALM bei der Vorbereitung der Sicherstellung von Transportbedarfen der Bundeswehr im Rahmen der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit Hilfestellung und unterstützt die Bundeswehr auf spezifische Anforderung bei Warnaufgaben, um eine reibungslose Durchführung militärischer Transporte in geschlossenen Verbänden zu gewährleisten. Darüber hinaus liefert es wichtige Informationen, die zur Erstellung eines gesamtstaatlichen Lagebildes beitragen.

„Die Kooperationsvereinbarung ist ein weiterer entscheidender Schritt hin zu einer robusten und funktionsfähigen Drehscheibe Deutschland“, sagte Generalleutnant Bodemann. „Dem Bundesamt für Logistik und Mobilität danke ich für diese Unterstützung sehr. Die nun getroffene Vereinbarung ist äußerst gewinnbringend und setzt ein klares Zeichen. Denn nur gemeinsam und im gesamtstaatlichen Ansatz können wir ein hohes Maß an militärischer Mobilität gewährleisten.“

BALM-Präsident Christian Hoffmann äußerte sich ebenfalls: „Mit der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung schaffen wir den Grundstein für eine enge und verbindliche Zusammenarbeit mit dem Operativen Führungskommando der Bundeswehr. Im Verständnis dieser gesamtstaatlichen Aufgabe werden wir unsere Expertise entlang unserer Aufgabenbreite bei der Vorbereitung und Umsetzung des Operationsplans Deutschland einbringen.“

Mit der Kooperationsvereinbarung wird die Zivil-Militärische Zusammenarbeit zwischen dem Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Verkehr und der Bundeswehr enger verzahnt.

Quelle/Bildrechte: OpFüKdoBw

Fähigkeitslücke geschlossen Neues mittleres geschütztes Fahrzeug an den Sanitätsdienst übergeben

General Dynamics European Land Systems (GDELSGeneral Dynamics European Land Systems) hat Anfang Juli 2025 während der Informationslehrübung Sanitätsdienst in Feldkirchen das neue mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug Eagle V 6×6 an die Bundeswehr übergeben. Der Nachfolger des Duro 3 Yak übernimmt wichtige Funktionen innerhalb der Rettungskette beim Transport von Verwundeten und Verletzten.

Thomas Kauffmann, Geschäftsführer der GDELS-Deutschland GmbH, überreichte den symbolischen Schlüssel an das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr, vertreten durch Oberstapotheker Ullrich Kindling, und an den Befehlshaber des Zentralen Sanitätsdienstes der Bundeswehr, Generaloberstabsarzt Ralf Hoffmann. Weitere hochrangige Gäste wohnten der Übergabe bei, darunter Mitglieder des Deutschen Bundestags und des Bayerischen Landtags.

Auch dabei war Personal, das vom Schließen der Fähigkeitslücke ganz direkt profitiert: ein zukünftiger Kommandant des neuen Eagle V 6×6 und sein Kraftfahrer. Selbstverständlich nahmen beide nach der Zeremonie den echten Fahrzeugschlüssel in Empfang. „Die moderne Ausstattung und der Aufbau des Fahrzeugs erleichtern es mir, meine Aufgaben als Kommandant auch unter erschwerten Bedingungen vollumfänglich auszuüben“, so Oberfeldwebel Maximilian H., der als Gruppenführer im Sanitätslehrregiment im niederbayerischen Feldkirchen eingesetzt ist. Sein Kraftfahrer, Stabsunteroffizier Martin R., pflichtet ihm bei: „Die Nutzer- und Bedienerfreundlichkeit haben mich echt überzeugt.“

Das neue mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug von General Dynamics European Landsystems, EAGLE V 6×6 SanKfz während der Informations- und Lehrübung des Sanitätsdienstes der Bundeswehr 2025 in Feldkirchen.

Generationswechsel schließt Fähigkeit

Der Wechsel vom Vorgänger Duro 3 Yak auf den Eagle V 6×6 stellt einen Meilenstein dar: Das mittlere geschützte Sanitätskraftfahrzeug schließt die Fähigkeitslücke der mobilen sanitätsdienstlichen Erstversorgung und des geschützten, qualifizierten landgebundenen Primärtransports von Patientinnen und Patienten.

Innerhalb der kommenden zwölf Monate erhält die Bundeswehr insgesamt 80 Eagle V 6×6. 77 Fahrzeuge kommen im Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr in den Transportkompanien der Sanitätsregimenter und in den Sanitätsstaffeln der Sanitätsunterstützungszentren zum Einsatz. Die restlichen drei Fahrzeuge erhält die Marine. Die Finanzierung des Projekts wurde auch aus dem Sondervermögen Bundeswehr möglich gemacht.

Modernstes Sanitätsfahrzeug seiner Klasse

Mit dem mittleren geschützten Sanitätskraftfahrzeug wird der Truppe zeitnah eines der modernsten militärischen Sanitätsfahrzeuge weltweit zur Verfügung stehen“, so Kapitänleutnant Carsten S. aus dem Kommando Gesundheitsversorgung der Bundeswehr, der für die Realisierung des Projekts verantwortlich ist.

Dass die Truppe an der Entwicklung beteiligt war, erfreut die Kommandeurin des Sanitätslehrregiments, Oberfeldarzt Melanie Heyde, in besonderem Maße, da sie bereits 2022 in die Erprobung eines Vorserienfahrzeugs involviert war. „Die Ideen, Impulse und Erfahrungswerte aus der Truppe wurden größtenteils eins zu eins in das Serienfahrzeug umgesetzt“, berichtet sie dankbar.

Quelle: PIZ UstgKdoBw Bildrechte: Bundeswehr/Patrick Grüterich