Blauer Bund Sattelzugmaschine 70 Tonnen im Profil

Technisch-logistische Einsatzprüfung (TLEP) an Sattelzugmaschine 2 70 t TRUM

Im Zeitraum vom 13.07.2020 bis 20.08.2020 wurde durch den Bereich Technik/Logistik Dezernat U die TLEP am neuen Schwerlasttransporter (SLT) der Bundeswehr durchgeführt. Die neue Sattelzugmaschine 2 70 t TRUM (Teilregeneration ungeschützte Mobilität) bekommt den Spitznamen „Elefant II“ und ist Nachfolger der alten „Franziska/Elefant I“.

Die neuen Fahrzeuge ergänzen die bereits eingeführte geschützte Version „Mammut“. In diesem Jahr laufen 32 Sattelzugmaschinen und in den nächsten beiden Jahren jeweils weitere 25 Fahrzeuge der Truppe zu. Die ungeschützte Sattelzugmaschine ist baugleich bis auf das geschützte Fahrerhaus. Die jetzige TLEP diente als ergänzende Untersuchung, zu der TLEP am Mammut im Jahr 2015, für noch nicht erprobte Instandhaltungsarbeiten. Hierbei lag der Schwerpunkt auf der Erprobung des Hauptbaugruppentauschs von Fahrerhaus, Motor, Getriebe und Doppelseilwindenanlage.

Ausgebautes Triebwerk zur Vorbereitung der Arbeit „Trennen Motor und Getriebe“

Ziel der Erprobung war es, diese Instandhaltungsarbeiten in das logistische System der Bundeswehr einzuordnen, die Arbeitsplatzbelegungszeiten zu ermitteln und die Arbeitsschritte zur Erstellung der IETD festzulegen.

ERGEBNIS

Das „Abnehmen Fahrerhaus“ und ein Umbau auf ein geschütztes Fahrerhaus ist in acht Stunden in der IHS 3 auch in einer Feldinstandsetzung möglich. Motor- und Getriebewechsel sind äußert komplex und stellen hohe Anforderungen an das Instandhaltungspersonal.

Seitenansicht SaZgM 2 70t TRUM Triebwerk ausgebaut

Der Ausbau Motor und Getriebe erfolgt immer zusammen aus dem Chassis nach oben und benötigt 12 Stunden Arbeitsplatzbelegungszeit. Das Trennen des Motors vom Getriebe sowie erforderliche Umbauarbeiten an der neuen Baugruppe benötigt drei Stunden. Das Zusammenbauen benötigt weitere 15 Stunden, so dass für den Hauptbaugruppentausch Motor oder Getriebe 30 Stunden Arbeitsplatzbelegungszeit anzusetzen sind. Damit ist diese Instandhaltungstätigkeit grenzwertig zur IHS 4, aber dennoch für eine militärische Instandhaltung zwingend erforderlich. Im Gegensatz dazu lassen sich die beiden Seilwinden einzeln nacheinander in acht Stunden pro Winde austauschen. Ein weiteres wesentliches Ergebnis war die Feststellung, dass für die Instandhaltung der neuen Sattelzugmaschine die beiden eingeführten Sonderwerkzeugsätze für die UTF mil 5 t – 15 t und des Mammuts ausreichend sind und kein neuer eigenständiger Sonderwerkzeugsatz erforderlich ist. Als Gesamtergebnis bleibt festzuhalten, dass der neue SLT „Elefant II“ insgesamt gesehen gut instandhaltbar ist und daher konnte in der TLEP erfreulicherweise der Eignungsgrad „geeignet“ vergeben werden.

Das Erprobungsteam AusbZTLS von links nach rechts: OSF Noß, OSG Esser, Hptm Thönnissen, HF Oertel, OSG Marx

Text: Stabshauptmann Thönnissen

Bilder: Herr Seemann, Firma Sorg