Informationsveranstaltung 2011

Am Pulsschlag einer neuen Generation

Von 3. bis 4. November 2011 fand an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt die zentrale Informationsveranstaltung des Blauen Bund e.V. statt: sie stand unter dem Motto der Neuausrichtung der Bundeswehr. Über 150 Mitglieder und zahlreiche Teilnehmer der unterschiedlichsten logistischen Verbände und Dienststellen aus dem gesamten Bundesgebiet nutzten die Gelegenheit, um sich über neue Impulse in Sachen Logistik, Rüstung und Nutzung der Bundeswehr zu informieren, mit den hochrangigen und kompetenten Referenten – u.a. aus Politik, Rüstung und Industrie – auszutauschen, ihr „logistisches Netzwerk“ zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen.

Die Zukunft im Visier

Nach der Mitgliederversammlung und dem Grußwort des stellvertretenden Kommandeurs der Logistikschule der Bundeswehr, Oberst Hans-Otto Drotleff, folgte zum Einstieg in die Veranstaltung der Vortrag des Bundesvorsitzenden, Kommandeur der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik und General der Heereslogistiktruppen, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, zum Thema „Neuausrichtung der Bundeswehr, Auswirkungen auf die Logistik“.

Noch in der Vorwoche in Berlin, hatte sich Brigadegeneral Ohm umfassend zum Stand der Neuausrichtung der Bundeswehr nach der durch den Minister getroffenen Stationierungsentscheidung informiert und zudem im Rahmen dieser Veranstaltung die Gelegenheit einige Hintergrundgespräche zu führen. Nach detaillierter Auswertung zieht Brigadegeneral Ohm nicht zuletzt für die Heereslogistiktruppen insgesamt ein persönlich positives Gesamturteil: „Für die Heereslogistiktruppen kann festgestellt werden, dass die Versorgungsbataillone der Brigaden mit ihren Einheiten sowie die entsprechenden Versorgungseinheiten der schnellen Kräfte sachgerecht in den jeweiligen Stationierungsräumen der zu unterstützenden Kampf- und Kampfunterstützungsverbände des Heeres integriert sein werden. Damit haben wir eine gute Zukunft vor uns.“

Best Practice: zeigen, wie es gehen kann

Erfahrungen über die Einsätze auszutauschen und Verbesserungsvorschläge für die Vorbereitung und Durchführung der Einsätze zu erarbeiten, war das erklärte Ziel des Forums „Einsatzauswertung“, das der diesjährigen Informationsveranstaltung vorgeschaltet war. Brigadegeneral Ohm hatte als Bundesvorsitzender hierzu im Vorfeld die Logistikverbände angeschrieben. Die positiven Reaktionen darauf waren überwältigend und sprechen für sich: so konnte erstmals der Durchführungsebene der Logistik, sozusagen den „Praktikern“, ein Podium zum Einbringen ihrer Erfahrungen und Vorschläge geboten werden.

Hierzu wurden in drei Arbeitsgruppen unter der Leitung von Oberstleutnant Manfred Klaffus (LogABw, Rü/Nu), Oberstleutnant Joseph Steibel (TSL/FSHT, BerWE EinsLogH) und Oberstleutnant Frank Hartwig (TSL/FSHT, BerWE EinsLogH) durch einsatzerfahrene Soldaten der logistischen Ebenen 1 und 2 Vorschläge zu Verbesserungen und zur Weiterentwicklung im Bereich der Ausbildung und des Einsatzes von Logistiktruppen zusammengetragen und anschließend dem breiten Plenum vorgestellt.

Die Ergebnisse müssen nun an die richtigen Stellen: hierzu wird Oberstleutnant Hartwig, Leiter des Bereichs Weiterentwicklung Einsatzlogistik Heer an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik – dem „Kompetenzzentrum für Heereslogistik und Landsystemtechnik“,  bereits in einem ersten Zwischenbericht u.a. das Heeresamt, die Logistikschule der Bundeswehr sowie das Logistikamt der Bundeswehr mit einbinden.

Mit seinem Forum „Einsatzauswertung“ ist der Blaue Bund e.V. somit „am Puls der Zeit“ und hat das nächste Forum dieser Art bereits für 2012 fest in Planung.

Den Abschluss des ersten Nachmittages bildete ein Vortrag von Herrn Klaus Niessen, Dir. Strategic Projects der Firma CAE Elektronik GmbH mit dem Thema: „Die Zukunft einer gemeinsamen Ausbildung für die europäischen Streitkräfte. Er beleuchtete hierbei die Möglichkeiten mittels Simulationen Kosten zu sparen: ein Weg und Mittel, hin zu einer effektiveren und effizienteren europäischen Sicherheits- und Verteidigungsfähigkeit.

Du, bist Deutschland: ein Urgestein spricht Klartext

Das Highlight des ersten Tages war jedoch sicherlich der Vortrag von Herrn Franz Müntefering, Mitglied des Deutschen Bundestages (SPD, u.a. ehem. Generalsekretär, Vorsitzender und Vizekanzler), mit seinem Thema „Deutschland in Bewegung – soziale Gesellschaft im Wandel“. Ein mitreißender Klartext-Redner und unterhaltsamer Überzeugungstäter, der es auf brillante Weise schaffte, trotz später Stunde, seine Zuhörer in den Bann zu ziehen – sein Befund: „Wir leben länger und werden bunter; in Deutschland werden wir weniger, weltweit deutlich mehr.“

Dabei sei das Jahr 2050 keine ferne Zukunft, sondern liegt näher als 1970. Der demografische Wandel schreitet schnell voran und der Fachkräftemangel nimmt rapide zu. „Was wir in die Köpfe und Herzen der Jugend investieren, entscheidet über unsere Zukunft.“ Aber auch das Engagement unserer Ruheständler müsse besser organisiert werden, denn: „Demokratie kennt keinen Schaukelstuhl.“

Trotz aller aufgezeigten Probleme und Handlungsfelder verströmte Müntefering Tatendrang und Zuversicht: „Die Welt ist klein geworden, das geht uns alle an.“ Jeder einzelne solle sich einbringen; statt zu resignieren, dürfe man sich nicht heraushalten, so sein eindringlicher Appell.

„Du bist von allem ein Teil und alles ist ein Teil von Dir. Deutschland hat genug Hände, um sie einander zu reichen und anzupacken: Du, bist das Wunder von Deutschland.“
TV-Werbespot, 2006 (Auszug)

Damit den nachdenklichen und mahnenden Worten auch gute Taten folgen, zeigte der Blaue Bund e.V. am anschließenden Gesellschaftsabend zum wiederholten Male, wozu er bei gemeinsamen Handeln in der Lage ist: stolze 1.500 Euro kamen bei der Sammlung für das Soldatenhilfswerk in diesem Jahr zusammen – ein herzliches „vergelt`s Gott“ allen Spendern!

Schneller von heute nach morgen

Am zweiten Tag trugen zuerst die Kommandeure der Logistikschule der Bundeswehr sowie der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik (zukünftig: Ausbildungszentrum Technik Landsysteme) vor und gaben uns Einblicke in Ausbildung und Weiterentwicklung der Logistik. Sowohl Brigadegeneral Hartwig-Holger Tarnowski als auch Brigadegeneral Walter Jakob Ohm machten dabei deutlich, dass bereits heute Antworten auf die brennenden Fragen und Herausforderungen von morgen gefunden werden müssen. Darum sind bereits jetzt prozessorientierte Lösungen und projektbezogene Arbeitsgliederungen erforderlich, als Antworten „unserer beiden Mutterhäuser“, um beispielsweise einen um 50% gestiegenen Ausbildungsbedarf an der Logistikschule für die streitkräftegemeinsame Aus-, Fort- und Weiterbildung des logistischen Führungs- und Funktionspersonals zu decken, im Logistischen Übungszentrum das logistische Fachpersonal aller Einsatzkontingente der Bundeswehr auf seine Aufgaben im Einsatz zielgerichtet vorzubereiten oder in Aachen mit dem Technischen Ausbildungszentrum Einsatz – kurz: TAZ – die einsatzvorbereitende, kontingentabhängige technische Ausbildung der Instandsetzungskräfte des Heeres und anderer TSK/OrgBereiche zukünftig noch flexibler, effektiver und effizienter durchführen zu können und die Unterstützung im Einsatz sicherzustellen.

Vom Einsatz her denken: Oberstleutnant Manfred Klaffus, Dezernatsleiter Rü/Nu IC1 für geschützte Radfahrzeuge im Logistikamt der Bundeswehr, sprach dann über seine aktuellen Erfahrungen aus dem 25. Kontingent ISAF als „Nutzungsleiter im Einsatz“, der regelmäßig und wechselseitig mit der Abteilung V des Heeresamtes gestellt wird. Es gilt insbesondere die Einsatzkontingente mit der Expertise aus der Nutzungssteuerung anlass- und produktbezogen zu unterstützen und frühzeitig Erkenntnisse aus dem Einsatz zum Herstellen und Halten der Einsatzreife zu gewinnen. Der historische Aufwuchs geschützter Fahrzeuge seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes, ihre unmittelbare Bewährung in der hochdynamischen Einsatzrealität sowie die daraus abzuleitende systematische und standardisierte Erfassung von fähigkeitsbezogenen Forderungen der Nutzer an die Produkte im Einsatz lagen ihm dabei besonders am Herzen.

Der Komplex Rüstung wurde anschließend von Ministerialrat Dr. Lutz Wenzel, Leiter des Projektsekretariats (Rü I 3) im Bundesministerium der Verteidigung, persönlich vorgestellt. In seinem „Ausflug“ in die Zukunft des Rüstungsbereichs stellte er die Struktur des neu aufzustellenden Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) dar und ging dabei besonders auf die schnittstellenminimierten Mitzeichnungsprozesse im neuen Nutzungsprozess ein: die Betriebs- und Versorgungsverantwortung bleibt dabei bei den Streitkräften und die Industrie wird rechtzeitig in den Rüstungsprozess eingebunden. Er hob aber auch hervor, dass hier noch viele Diskussionen folgen werden und dabei Detailfragen zu klären sind.

Der letzte Vortrag der diesjährigen Informationsveranstaltung beschäftigte sich mit der „Neuausrichtung der Bundeswehr aus parlamentarischer Sicht“. Herr Henning Otte (CDU), Mitglied des Deutschen Bundestages (Wahlkreis Celle/Uelzen), stellte dabei die Veränderungen der Bundeswehr aus der Sicht der Politik dar. Im Kern ging es dabei um die Verantwortung des Parlaments für die Sicherheit Deutschlands und für das Wohl unserer Soldaten: „In Zeiten unverändert knapper Haushaltsmittel muss das Parlament eine tragfähige Lösung zur Finanzierung der Bundeswehr finden.“ Die Verbesserung der Situation der Soldaten im Einsatz ist ihm dabei besonders wichtig.

Unterwegs vernetzt: www.bw-k.de

Mit seinem Messestand präsentierte sich das Team der Internetplattform „Bw-K – Bundeswehr-Kameradschaft“, einer neuen Community mit bereits über 1.000 Mitgliedern, mit der auch der Blaue Bund e.V. verlinkt ist und im gegenseitigen Austausch steht. Bw-K ist eine Online Plattform, die aktive und ehemalige Kameraden untereinander und mit ihren Familien verbindet: sie steht für Ehre, Respekt, Integrität und Bewusstsein in der Gesellschaft. „Unser Ziel ist es, eine Veränderung der Wahrnehmung unserer Soldaten in der Gesellschaft unseres Landes anzustoßen“, so die Pressesprecherin, Frau Franziska Hagenah (BSprA). “Dies tun wir, um bei den Zivilisten, die von den Soldaten beschützt werden, ein neues Bewusstsein zu schaffen.“

In den Pausen zwischen den Vorträgen ergab sich vielfach Gelegenheit für persönliche Gespräche. So zeigten u.a. MdB Henning Otte  und Brigadegeneral Ohm großes Interesse und sagten dem Geschäftsführer, Stabsfeldwebel Ralf Daum (TSL/FSHT, BerWE EinsLogH), für die Zukunft ihre Unterstützung für dieses herausragende und bewundernswerte Projekt zu.

SECURESYSTEM – WE KEEP YOU SAFE. Eindrucksvoll zeigte die Firma Astrium GmbH (EADS) an Ihrem Messestand die Leistungsfähigkeit und Nutzungsbandbreite eines Systems auf, das als integrierter Bestandteil und wegweisendes Konzept zur Materialverfolgung und Sicherung mittels GPS Disponder Überwachung dient: im Rahmen des von der BwFuhrparkServive GmbH vorgestellten Konzepts von modularen Pritschencontainern leistet SecureSystem einen wesentlichen Beitrag zur Sicherheit und zur Verbesserung der logistischen Abläufe in den Landsystemen der Bundeswehr.

Aber auch der Messestand des Blauen Bund e.V. erfreute sich großen Zuspruchs, an dem der Bundesgeschäftsbeauftragte, Oberstabsfeldwebel a.D. Kunibert Matheis, unseren Mitgliedern das noch druckfrische Informationsheft Nr. 42 präsentieren konnte und den vielen Fragen interessierter Neumitglieder Rede und Antwort stand.

Abgerundet wurde das Ganze durch eine „kleine Geräteschau“ hinter dem Tagungsgebäude. Hier zeigte die Firma CHS Spezialcontainer – Shelter and Engineering GmbH mit ihrem innovativen Verstauungskonzept maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedlichste Anwendungen. Transport- und Lagerbehälter aus Aluminium und Stahl, sogenannte „MULTI-Boxen“, für das Raketensystem Patriot oder für den Transport von Tieren sowie der Betreuungssatz Einsatz waren nur Auszüge aus dem breiten Portfolio des Unternehmens. Und mit dem geschützten Container zur Personenbeförderung (MuConPers), dem „BISON“, das neue schwere geschützte Berge- und Abschleppfahrzeug (sgeBAF) und dem mobilen Umschlaggerät (MHT LSU 950 Evolution) präsentierte das Team der Logistikschule sichtlich stolz ihr neustes Ausbildungsgerät, das für die Einsatzvorbereitung in Garlstedt zur Verfügung steht und höchsten Ansprüchen genügt.

Drei Worte: Logistik, Rüstung, Nutzung

Der Blauen Bund e.V. geht in sein 22. Jahr und hat auf der zentralen Informationsveranstaltung 2011 bewiesen: er ist brandaktuell, erfreut sich mit über 970 Mitgliedern nach wie vor wachsender Beliebtheit und bietet neben den Informationsveranstaltungen mit seinen Informationsheften sowie seinem Internetportal viel Interessantes und Wissenswertes rund um aktuelle logistische Themen.

Es genügen weiterhin drei Worte, um inhaltlich zu beschreiben, was der Blauer Bund e.V. ist und immer sein wird – Ihre Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung, Nutzung.

Mit dieser positiven Bilanz verabschiedete der Bundesvorsitzende, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, die Tagungsteilnehmer und bedankte sich ganz herzlich bei Brigadegeneral Hartwig-Holger Tarnowski, der mit der Logistikschule der Bundeswehr wieder einmal die Gastgeberrolle übernommen hatte sowie bei allen fleißigen Helfern „vor und hinter den Kulissen“.

Wir freuen uns bereits jetzt auf ein Wiedersehen am 8. und 9. November 2012 in Aachen, wo an der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik die nächste zentrale Informationsveranstaltung stattfinden wird.

Informationsveranstaltung 2010

20 Jahre Blauer Bund e.V. – zentrale Informationsveranstaltung an der TSL/FSHT

Am 4. und 5.November 2010 fand die diesjährige Informationsveranstaltung des Blauen Bund e.V. in der Donnerberg-Kaserne, Eschweiler der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik statt. Über 400 Offiziere und Unteroffiziere nutzten die Gelegenheit, um sich bei den Verantwortlichen über den aktuellen Sachstand und die Weiterentwicklung in den Bereichen Logistik, Rüstung und Nutzung zu informieren.

20 Jahre erfolgreicher Einsatz für die Logistik

Am 18.Juni 1990 trafen sich auf Initiative von Brigadegeneral a.D. Kurt Vogel an der damaligen Schule Technische Truppe 1 und Fachschule des Heeres für Technik 30 Soldaten der Instandsetzungstruppe und gründeten den Blauen Bund e.V. als Interessengemeinschaft für Materialerhaltung. Im Laufe der Jahre um die Interessenvertretung der Materialbewirtschaftung erweitert durchbrach „das blaue Netzwerk“ – insbesondere durch die neue Organisationsstruktur der Bundeswehr und die Schaffung der Streitkräftebasis –  die Grenzen der Logistik des Heeres hin zu einer Gemeinschaft aus aktiven und ehemaligen Soldaten sowie zivilen Mitarbeitern aus allen Teilstreitkräften, die an der Logistik, Rüstung und Nutzung der Bundeswehr interessiert sind. Zusammen mit den zivilen Personen aus Institutionen und Unternehmen – einschließlich vieler Unternehmen, die kooperative Mitglieder sind – hat die Mitgliederzahl bald die „1000er-Schallmauer durchbrochen“.

Der Blaue Bund e.V. hat sich somit seit seiner Gründung vor zwanzig Jahren zu der mitgliederstärksten Interessengemeinschaft für Logistik, Rüstung und Nutzung in unserem Lande entwickelt – eine überregional wirkende Körperschaft nach dem deutschen Vereinsrecht mit einem Bundesvorstand und 10 bundesweit dislozierten „Kameradschaften“, die sich ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden finanziert.

Anspruchsvolles Programm

Nach der Mitgliederversammlung, u.a. mit der Neuwahl des Bundesvorstandes, begrüßte Brigadegeneral Walter Jakob Ohm (Bundesvorsitzender Blauer Bund e.V., Kommandeur TSL/FSHT und General Heereslogistiktruppen) die über 400 Teilnehmer, die aus allen Teilen des Landes in die schöne Städteregion Aachen angereist waren.

Nach dem Grußwort von Herrn Helmut Brandt, Mitglied des Deutschen Bundestages, folgte bereits das erste Highlight als Einstieg in die Veranstaltung. Dr. Walther Otremba, Staatssekretär im Bundesverteidigungsministerium, referierte über nichts geringeres als zum aktuellen Sachstand der „Neuausrichtung der Bundeswehr“.

Im Anschluss daran wurden die Anwesenden über die „Fortschritte im Bereich aktiver und passiver Schutztechnologien für Fahrzeuge im Einsatz“ informiert; sicherlich nicht nur ein „Brennpunktthema“ – hierfür konnte als Referent Herr Michael Rust, Diplomphysiker bei der IBD Deisenroth Engineering, gewonnen werden.

Den Abschluss des ersten Tages bildete Flottenarzt Dr. Roger Braas, Leitender Facharzt für Psychiatrie/ Psychotherapie im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz. Sein Thema: „PTBS – Eine Herausforderung (nicht nur) für den Sanitätsdienst der Bundeswehr“. Trotz fortgeschrittener Stunde herrschte gebanntes Interesse und die anschließende Aussprache zeigt wieder einmal die Aktualität dieses Themas, das vielen „unter den Nägeln brennt“!

Am Beginn des zweiten Tages standen zunächst „unsere beiden Mutterhäuser“ GARLSTEDT und AACHEN im Blickpunkt. Die Kommandeure der Logistikschule der Bundeswehr sowie der Technischen Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik, Brigadegeneral Hartwig-Holger Tarnowski sowie Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, gaben Einblicke in „Ausbildung und Weiterentwicklung der Logistik“ sowie Informationen zu den aktuellen Sachständen vor Ort.

Auch das Thema „Auslandseinsätze der Bundeswehr“ sollte nicht zu kurz kommen. Hierfür sprachen Hauptmann Dennis Bockholt (UgStffFhr NschKp ISAF) und Hauptmann Torsten Ziese (KpChef InstKp ISAF) über ihre aktuellen Einsatzerfahrungen.

Krönender Abschluss der Jubiläums-Informationsveranstaltung war sicherlich der Besuch des 14. COM KFOR. Trotz seines „prallgefüllten Terminkalenders“ kam Generalleutnant Markus Bentler sehr gerne in die Städteregion und trug zum Thema „Politische Entwicklungen im KOSOVO und militärische Herausforderungen auf dem Balkan“ vor.

„Netzwerken“ und Ehre, wem Ehre gebührt

Auch in den Pausen stand der Informationsaustausch im Vordergrund. In der nahe gelegenen „Messehalle“ konnte man sich davon überzeugen, dass die Kooperation zwischen Bundeswehr und Industrie lebt. An den zahlreichen Infoständen der Bundeswehr sowie der kooperativen Firmenmitglieder konnten sich die Besucher über aktuelles Einsatzgerät und Entwicklungen informieren und rege austauschen.

Nicht zuletzt wurden auch am Gesellschaftsabend, der am Donnerstag Abend im Casino der Donnerberg-Kaserne stattfand, alte Kontakte gepflegt und neue Kontakte – quer durch alle Organisationsstrukturen – geknüpft.

Nach dem Festvortrag von dem Gründungsmitglied Brigadegeneral a.D. Hans-Hermann Schwede (ehem. Kommandeur der Schule Technische Truppe 1 und Fachschule des Heeres für Technik) zum „20-jährigen Bestehen des Blauen Bund e.V.“, war es aber für den Bundesvorsitzenden, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, an der Zeit zwei Mitgliedern besonders zu danken, ohne die es den Blauen Bund heute nicht geben würde und die diesen bis heute „leben und am Leben erhalten“.

Sichtlich bewegt und sprachlos nahmen Brigadegeneral a.D. Hans-Hermann Schwede und Oberstleutnant a.D. Karl-Dieter Karstens – auf einstimmigen Beschluss des Bundesvorstandes – ihre Ernennung zum Ehrenmitglied des Blauen Bund e.V. entgegen; der langanhaltende Applaus der knapp 200 anwesenden Mitglieder war ein sichtbares Zeichen von Dank und Anerkennung für das geleistete Engagement für den Blauen Bund!

Auch dieses Mal zeigt der blaue Bund beim Gesellschaftsabend, wozu er bei gemeinsamem Handeln in der Lage ist. Die Sammlung für das Soldatenhilfswerk überstieg mit dem Betrag von 1124,80 Euro das Vorjahresergebnis.

Positives Rèsumè des Bundesvorsitzenden

Mit einer positiven Bilanz verabschiedete der Bundesvorsitzende, Brigadegeneral Walter Jakob Ohm, die Tagungsteilnehmer der diesjährigen zentralen Informationsveranstaltung – ohne jedoch zu vergessen, sich ganz herzlich bei allen fleißigen Helfern „vor und hinter den Kulissen“ (dem Schulstab; dem Bereich Lehre und Ausbildung mit seinen beiden Lehrgruppen; dem Bereich Unterstützung mit Stabsquartier, Kfz-Koordinierungsstelle, Rekrutenkompanie 6 und Fachmedienzentrum; dem Kasernenkommandanten Donnerberg-Kaserne mit Team; dem Sanitätszentrum Aachen – Außenstelle Eschweiler; den Teams von Betreuungsgesellschaft Donnerberg-Kaserne und Kantine Imhoff sowie dem Org-Stab des Bundesvorstandes) zu bedanken. Nur gemeinsam konnte dieses Projekt „gestemmt“ werden!

Ausblick

Die nächste zentrale Informationsveranstaltung findet am 3. und 4.November 2011 an der Logistikschule der Bundeswehr in Garlstedt statt.