Übergabe des Bereichs Technik/Logistik der TSH und der Dienstgeschäfte des Standortältesten Aachen

Aachen, 24.09.2025

Seit über 60 Jahren ist die Technische Schule des Heeres und damit auch die Bundeswehr in Aachen beheimatet und eng mit der Stadt und Städteregion verbunden. Der Standortälteste Aachen ist die Schnittstelle zwischen der Bundeswehr und den zivilen Behörden und Blaulichtorganisationen in Aachen, Eschweiler und Stolberg.

In Zeiten zunehmender geopolitischer Spannungen, hybrider Bedrohungen und der Notwendigkeit einer umfassenden gesamtstaatlichen Verteidigung, wird die zivil-militärische Zusammenarbeit umso wichtiger werden.

Die bereits bestehende hervorragende zivil-militärische Zusammenarbeit hat sich insbesondere in der Hochwasserkatastrophe 2021, der Corona-Pandemie oder auch bei der Ausrichtung des Großevents Tag der Bundeswehr 2024 am Standort Aachen gezeigt.

Das Ende einer Ära

Der Herbst ist die Zeit der Veränderungen, die sich in der Natur durch sinkende Temperaturen, kurze Tage und bunte, herabfallende Blätter zeigt. Für Oberst Klaus Gerhard Engel ist es ein ganz besonderer Herbstanfang, ein Neuanfang.

Engel ist 62, 42 Dienstjahre, alleine 15 Jahre diente er am Mutterhaus der Instandsetzung in Aachen für die Technische Schule des Heeres. Er kennt die Stadt und Städteregion wie seine Westentasche. Bis zum heutigen Tag war er seit sieben Jahren Standortältester gewesen.

Nach seinen elf Verwendungen, zuletzt gleichzeitig als Leiter des Bereichs Technik und Logistik der Technischen Schule des Heeres und als Standortältester Aachen, tritt er nun seine letzten zwölften Dienstposten an, die „Versetzung in den Ruhestand“, wie er selbst sagt. Zuvor hatte Oberst Stephan Kurjahn, Kommandeur der Technischen Schule des Heeres und General der Heereslogistiktruppen, ihn während des Schulappells in den wohlverdienten Ruhestand versetzt. Ihm folgt Oberstleutnant Matthias Paar als neuer Bereichsleiter Technik und Logistik der Technischen Schule des Heeres.

Schulappell

 

Oberst Kurjahn, Kommandeur der Technischen Schule des Heeres, (m) übergibt das Kommando über den Bereich Technik und Logistik der Technischen Schule des Heeres von Oberst Engel (l) an Oberstleutnant Paar (r).

 

Beim anschließenden Empfang übertrug Brigadegeneral Hans-Dieter Müller, Kommandeur des Landeskommandos Nordrhein-Westfalen, die Dienstgeschäfte des Standortältesten Aachen von Oberst Engel an Oberstleutnant Paar.

Übergabe der Dienstgeschäfte des Standortältesten an Oberstleutnant Paar

 

Die Bundeswehr – in der Mitte der Gesellschaft

„Der Bundeswehr stehen die Türen offen wie nie“, stellte Brigadegeneral Müller fest. „Die Bundeswehr ist in der Mitte der Gesellschaft“.

Während der der Corona-Pandemie oder auch der Hochwasserkatastrophe in 2021 unterstützte die Technische Schule des Heeres mit allen verfügbaren Kräften und Mitteln die Stadt und Städteregion. Als Standortältester koordinierte Oberst Engel die hervorragende Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und den zivilen Behörden und Blaulichtorganisationen.

„Auf Sie war immer Verlass. Gemeinsam haben wir diese Herausforderungen gemeistert“, dankte Städteregionsrat Dr. Tim Grüttemeier Oberst Engel und der Technischen Schule des Heeres. Die Bedeutung der Bundeswehr sei gewachsen, insbesondere in Zeiten, in denen sich die geopolitische Lage nahezu täglich ändere, so Grüttemeier.

Städteregionsrat Dr. Grüttemeier dankt Oberst Engel für die langjährige, erfolgreiche Zusammenarbeit (oben)
und heißt den neuen Standortältesten Aachen, Oberstleutnant Paar herzlich willkommen (unten)

 

Drehscheibe Deutschland

„Wir planen den Operationsplan Deutschland auch in Nordrhein-Westfalen aus“, so Brigadegeneral Müller. „Auch das ist Aufgabe des Standortältesten“. Bei dem „Operationsplan Deutschland“ handelt es sich um ein geheimen Strategieplan der Bundesregierung und der Bundeswehr für den Ernstfall.

Einige Eckpunkte wurden jedoch veröffentlicht. Bei einem möglichen Angriff Russlands auf die NATO hat Deutschland eine Schlüsselaufgaben aufgrund seiner geografischen Lage in der Mitte des europäischen NATO-Gebiets. Deutschland muss als logistische Drehscheibe funktionieren.

Soldatinnen und Soldaten, Waffen, Munition und Verpflegung, alles muss in Empfang genommen werden. Zum richtigen Zeitpunkt geht es dann in Richtung Osten an die Front. Hinzu kommt ein Strom aus der anderen Richtung. Flüchtlinge, Verwundete, Tote und beschädigtes Kriegsgerät müssen zurück nach Deutschland transportiert werden.

Eine immense logistische Leitung, die von den Streitkräften alleine nicht zu bewältigen ist. Es geht um die Gesamtverteidigung im militärischen sowie im zivilen Bereich.

 

Text:

TSH/Hauptmann Wulf

Bilder:

© Bundeswehr/Evert