Gebirgsversorgungsbataillon 8

Das zur Gebirgsjägerbrigade 23 gehörende Gebirgsversorgungsbataillon 8 ist mit seinen fünf Kompanien in den bayerischen Standorten Bad Reichenhall, Mittenwald und Füssen stationiert.

Auftrag

Das Gebirgsversorgungsbataillon 8 stellt sicher die logistische Unterstützung einer mechanisierten Brigade im gesamten Aufgabenspektrum des Heeres, stellt hierzu mit einer verstärkten Versorgungskompanie die Folgeversorgung der Heereskräfte eines Gefechtsverbandes gem. Level of Ambition des Heeres Stabilisierungsoperation sicher, stellt mit dem gesamten Bataillon verstärkt um die in der Grundgliederung fehlenden Systemfähigkeiten Instandsetzung und verstärkt um eine weitere Versorgungskompanie die Folgeversorgung bis zu einer mechanisierten Brigade und deren zugeordneten Truppenteilen sicher, erarbeitet Beiträge zum nationalen und internationalen Meldewesen unter Nutzung der jeweiligen Führungs- und Informationssysteme und Verfahren und legt bewertete logistische Daten als Beitrag zur logistischen Lage vor, überwacht die Einhaltung der Bestimmungen auf dem Gebiet der Schutzaufgaben, stellt die Aufgaben Controlling, Kosten- und Leistungsverantwortung und Aufwandsbegrenzung für den eigenen Verband sicher und unterstützt durch den Stab den Bataillonskommandeur bei der Führung des Verbandes.

Gliederung

Dem Kommandeur Gebirgsversorgungsbataillon 8 in Füssen sind unterstellt:
1./ GebVersBtl 8 (Versorgungskompanie)
2./ GebVersBtl 8 (Versorgungskompanie)
3./ GebVersBtl 8 (Versorgungskompanie)
4./ GebVersBtl 8 (Versorgungskompanie)
5./ GebVersBtl 8 (Transportkompanie – nicht-aktiv)

Stab

Der Stab des Gebirgsversorgungsbataillons am Standort Füssen führt die dem Bataillon unterstellten Kompanien im Frieden wie auch im Einsatz. Die Aufgaben reichen dabei von der Personalbearbeitung über die Ausbildungsplanung und -koordination bis hin zur Sicherstellung der materiellen Einsatzfähigkeit und Führungsfähigkeit des Bataillons.

1. Kompanie

Die 1. Kompanie am Standort Füssen stellt Dienstleistungen bereit, welche zur Aufrechterhaltung der Einsatzfähigkeit des Bataillons im Frieden und im Einsatz zwingend erforderlich sind. So verfügt die Kompanie mit der Fernmeldestaffel über die Fähigkeit das Bataillon mithilfe modernster Führungsmittel an die Brigade anzubinden und die unterstellten Kompanien zu führen. Mit den Feldküchentrupps kann das Bataillon auf Übung und im Einsatz, auch bei Fehlen notwendiger Infrastruktur, mit Verpflegung versorgt werden. Im Materialbewirtschaftungszug sind die notwendigen Fähigkeiten vorhanden, das zur Auftragserfüllung benötigte Material im Bataillon vorzuhalten und wenn nötig an die Kompanien zu verteilen.

2.-4. Kompanie

Die 2.-4. Kompanie sind die Einsatzkompanien. Verteilt auf die Standorte Bad Reichenhall, Füssen und Mittenwald, stellen sie die eigentliche logistische Leistungserbringung für die Truppenteile der Gebirgsjägerbrigade 23 sicher. Die Gliederung ist dabei nahezu identisch. Neben einer Instanthaltungsstaffel sowie einer Nachschubstaffel verfügen alle drei Kompanien über einen Transportzug. So sind sie in der Lage das gesamte Spektrum logistischer Leistung, von der Instandhaltung von Material über die Bevorratung von Gütern aller Art bis hin zum Transport von Schwerlast und Gefahrgütern, getreu dem Motto „Leistung aus einer Hand“ bereitzustellen.

5. Kompanie

Die 5. Kompanie am Standort Füssen ist eine Transportkompanie. Als nicht-aktive Kompanie kann sie im Bedarfsfall mit Reservisten personell aufgefüllt werden. Ihre Aufgabe ist es die Bereitstellung von ausreichendem Transportraum sicher zu stellen.

Geschichte

Das Gebirgsversorgungsbataillon 8 ist eines der ältesten Bataillone der Bundeswehr. Am 1. April 1956 wurde es in der Jägerkaserne in Sonthofen unter dem Namen „Feldzeugausbildungsbataillon“ aufgestellt. Entsprechend konnte man bereits am 1. April 2006 am Heimstandort Füssen den 50. Geburtstag feiern. Gut ein Jahr nach seiner Aufstellung wurde es in „Feldzeuglehrbataillon“ umbenannt und ist damit zugleich einer der Ursprünge der heutigen „Technische Schule Landsysteme und Fachschule des Heeres für Technik“ in Aachen. Nach verschiedenen weiteren Umgliederungen und Umstrukturierungen wurde das Bataillon im Jahr 1975 in Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8 umbenannt. Zum 01.10.2003 wurde das Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8 der in Bad Reichenhall beheimateten Gebirgsjägerbrigade 23 unterstellt und zum 01.01.2004 in das Gebirgslogistikbataillon 8 umgegliedert.

Die Standorte des Bataillons und der Kompanien wechselten dabei im Laufe der Geschichte häufig. Dem Standort Füssen jedoch ist man über lange Zeit treu geblieben. Bereits seit Dezember 1959 befanden sich Einheiten des Bataillons in Füssen. Es begann mit der schweren Instandsetzungslehrkompanie 482. Aus ihr wurde später die schwere Instandsetzungskompanie 482 und dann mit der Umgliederung im Jahre 1966 die 3. Kompanie des mittleren Instandsetzungsbataillon 480. Im Februar 1969 endete zunächst die Stationierung in Füssen. Es dauerte dann bis zum 1. April 1993, als wieder Einheiten des Gebirgsinstandsetzungsbataillon 8 in Füssen stationiert wurden. Dies waren die Stabs- und Versorgungskompanie sowie die 2. Kompanie des Bataillons, eine Instandsetzungskompanie. Heute befinden sich Kompanien des Bataillons neben dem Standort Füssen auch an den Standorten Bad Reichenhall und Mittenwald.

In zahlreichen Übungen und im Einsatz hat das Bataillon immer wieder unter Beweis stellen können, dass es nicht nur ein leistungsstarker Logistikverband ist, sondern dass die Soldaten des Bataillons auch ihr militärisches Handwerk verstehen. Auch die Ausbildung im Gebirge war und ist seit je her fester Bestandteil von Ausbildung und Inübunghaltung im Bataillon. So konnte die Skitourenwettkampfmannschaft des Bataillons bereits mehrfach den 1. Platz bei der Internationalen Divisionsskimeisterschaft erreichen.

Mittlerweile haben sich die Soldaten des Gebirgsversorgungsbataillons 8 auch in fünf Auslandseinsätzen (2003, 2005, 2007,2008 und 2010) im Kosovo bewährt. 2013 schließlich erfolgte der Einsatz von Teilen des Bataillons in Afghanistan. Darüber stellte das Bataillon stets Personal im Rahmen von Einzelabstellungen für Auslandseinätze ab.

Auch die Unterstützung der Deutschen Kriegsgräberfürsorge liegt dem Bataillon am Herzen. Durch verschiedene Einsätze in Italien, Frankreich und den neuen Bundesländern hat das Bataillon auch auf diesem Gebiet einen guten Ruf.

Seit dem 17.09.2007 verbindet das Gebirgsversorgungsbataillon 8 eine Patenschaft mit dem österreichischen Stabsbataillon 6 aus Kranebitten bei Innsbruck (AUT).

 

Aktuelles Verbandsabzeichen

 

Wappen GebVersBtl 8

Wappenfeld links oben:

Weiß-blaue Rauten des Freistaates Bayern mit dem Ärmelabzeichen der GebJgBrig 23 als Hinweis auf das Unterstellungsverhältnis zur GebJgBrig 23 und der Stationierung in Bayern.

Wappenfeld rechts unten:

Hintergrund mit der Logistikfarbe blau und im Vordergrund das in weiß gehaltene, und durch schwarze Linien von einander getrennte, kombinierte Zeichen der Truppengattungen Instandsetzung (Zahnrad und gekreuzte Kanonen) und Nachschub (Hermesschwinge). Die gekreuzten Kanonen sind in der Historie begründet und finden sich im Bataillonsabzeichen des GebInstBtl 8.

Quelle: Heer, www.deutschesheer.de